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Ich habe in meinem Verantwortungsbereich unter anderem auch mit Software Rechten zu tun, wenn auch in einer anderen Branche mit anderen Rahmenbedingungen. Aber was mir unsere Anwälte immer einschärfen ist, dass wir höllisch aufpassen müssen, nicht die Rechte anderer inklusive Open Source zu verletzen, um nicht vor Gericht eine Bauchlandung zu machen, wenn wir unsere Rechte durchsetzen wollen. Das führt teilweise dazu, dass wir Kunden unterschreiben lassen, dass sie sich die Open Source Anteile selbst aus dem Internet herunter laden und für die Einhaltung der GPL selbst verantwortlich sind.Ich glaube nicht, dass das der Grund ist. Das sind verschiedene Dinge, die in verschiedenen Verfahren entschieden würden. Ich denke eher, dass ganz generell, auch bei anderen Hersellern, Kosten / Nutzen nicht in Relation stehen. Insgesamt dürften diese Lizenzverstöße nur einen verschwindend geringen Teil ausmachen. Unter Kosten sind nicht nur die wirtschaftlichen Kosten sondern auch Image Verlust bei einem solchen Vorgehen zu sehen. Weiterhin jeder, der sich mit DSM beschäftigt kommt auch potentiell wieder zurück oder wird ein neuer Kunde.
Und wenn man sich DSM ansieht, dann ist halt der überwiegende Teil der Codebasis Open Source, vom Linux Kernel angefangen über mdadm für die RAID Verwaltung, auch der Synology Hybrid Raid ist im Hintergrund ein schnödes LVM, halt verpackt unter einer DAU kompatiblen GUI. Auch ja die GUI dürfte sehr sicher mit einem Open Source SDK geschrieben worden sein.
Wenn Synology Rechte für den DSM durchsetzen will, werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit, darlegen müssen, an welchem Code sie proprietäre Rechte haben und an welchem nicht. Das alleine werden sie nicht wollen. Und dazu kommt meiner Meinung nach das Risiko, dass das Gericht eventuell Auflagen zu den restlichen 95% des Codes macht.
Das Problem von der Durchsetzung von Open Source vor Gericht ist, dass es selten natürliche oder juristische Personen gibt, die klageberechtigt sind. Deswegen gibt es relativ wenige Klagen wegen GPL Verstößen. Sobald jedoch eine andere Klage läuft, können in einem Verfahren sehr wohl GPL Verletzungen eine Rolle spielen. Das gab es in der Vergangenheit sehr wohl.
Das wird schnell relativiert, wenn es das Fehlverhalten eines Privatmannes ist, gegenüber einer Firma, die ihr Geschäftsmodell drauf aufbaut. Und teilweise gab es Verzögerungen von bis zu einem Jahr, das würde ich nicht mit "etwas" titulieren. Ich habe das damals verfolgt als es noch Community Pakete zu Virtualisierung gab. Die waren davon abhängig, dass Synology den Code veröffentlicht. Die wurden so platt gemacht und es gibt dafür den Virtualiserer von Synology, welcher natürlich auch wieder auf Open Source aufbaut.Ich sehe schon einen Unterschied zwischen einem klaren Lizenzbruch und einer etwas verspäteten GPL Veröffentlichung. Dass es das nicht besser macht, wenn andere das auch machen, hatte ich ja geschrieben.








Sowas würde ich mir nie kaufen 
