Vielen lieben Dank für alle Hilfeversuche. Da mir die Diskussion über die gefühlte Lautstärke der Synology-NAS jedoch ebenso wenig weitergeholfen hat, wie die Vermutung, dass meine Anforderungen unterstützt werden, habe ich mich selbst schlau gemacht. Meine Erkenntnisse möchte ich nun teilen, falls jemand vor ähnlichen Fragen steht:
Gekauft habe ich mir die Synology DiskStation 415+ mit zwei 6GB Western Digital Red HDD.
Meine Gründe für die 415+:
1. Nach allem was ich gelesen habe, ist bei möglichem Transcoding nur Rechenpower mit noch mehr Rechenpower zu ersetzen. Die 415+ erschien mir hier leistungsfähig genug, zumal sie auch noch relativ üppigen Arbeitsspeicher verbaut hat. Zudem habe ich bei meinem alten Server hier und da etwas Rechenleistung vermisst. Diesen Flaschenhals wollte ich nicht unbedingt nochmal aufmachen.
2. Zur besseren Skalierbarkeit habe ich ein Modell mit vier Laufwerksslots gewählt. Avisierte 24 Terabyte sollten eine Weile reichen, selbst wenn meine Sammelwut ansteigen sollte.
3. Zwei RJ45-Schnittstellen könnte aufgrund meiner recht komplexen Netzwerkstruktur von Vorteil sein. Momentan habe ich so eine Direktverbindung zu meinem alten Server hergestellt und kann somit sehr performant meine Daten übertragen.
4. Sehr gute Netzwerkperformance - ist nie von Nachteil.
5. Recht neues Modell, das noch verhältnismäßig langen Support vor sich hat.
6. Intel-Prozessor (wenn ich das recht verstanden habe, ist die Kompatibilität hier recht gut)
7. HotSwap-fähig
8. Unterstützung für HFS+ (manche unterstützen das wohl nicht bzw. nicht komplett)
9. Maximale Volumengröße lässt viel Spielraum.
Meine Gründe für die Western Digital Red gegenüber Green:
1. Ein Jahr länger Garantie
Nun zu meinen gesuchten Eigenschaften:
- Schwarzes Gehäuse: Ja.
- Leiser Betrieb (steht im Wohnzimmer): da hatten mich die zahlreichen Äußerungen hier nervös gemacht. Was völlig unnötig war, denn die 415+ ist deutlich leiser als mein Acer-Server. Sogar so leise, dass ich den Betrieb der Lüfter von standardmäßig "Stiller Modus" auf maximale Kühlleistung erhöht habe. In der Vitrine höre ich daher von dem Synology so gut wie nichts. Schalten sich die Platten noch ab, ist nur noch ein leises Rauschen zu vernehmen. Selbst, wenn das Ding neben dem Sofa steht.
- Anzahl der Festplatten: ich habe mich für zwei Western Digital Red mit jeweils 6TB entschieden. Betrieben werden die Platten im Basis-Modus, also ohne Redundanz. Verfügbarkeit und Backup werden extern sichergestellt.
- LED dimmbar oder abschaltbar: Dimmen ist wohl nicht möglich, aber ausschalten wäre laut Forum per Konsolenbefehl möglich. Die LED sind aber so klein, dass ich erst einmal testen werde, ob sie mich nerven.
- Schnittstellen: Bis auf HDMI ist alles vorhanden. Bisher sehe ich aber auch keinen Grund, warum mich HDMI mehr glücklich machen könnte.

- Stromsparen: Die Festplatten kann man nach X Minuten in den Ruhezustand schicken lassen. Zusätzlich kann man die DS in den StandBy-Modus schicken, nachdem die Festplatten in den Ruhezustand versetzt wurden. Das geht aber nur zu einer bestimmten Uhrzeit, was ich nicht so praktisch finde. Besser wäre ein Ruhezustand nach X Minuten Inaktivität der Festplatten oder so ähnlich. Insofern ist Synology hier nicht state-of-the-art, zumal ältere Systeme, wie die 215J bereits einen Stromsparmodus hatten.
Und ob ich das mit dem NAS machen kann, was ich mit dem NAS machen will:
- "Eigene Dateien", also Dokumente und Co. zentral für mehrere User speichern und von unterwegs darauf zugreifen: funktioniert wunderbar und erstaunlich performant. Dazu nutze ich "Gemeinsame Ordner" mit der "File Station" und greife per "QuickConnect" und über die App "DS file" auf alle Daten zu. Die "Eigenen Dateien" liegen im jeweiligen "home"-Verzeichnis auf dem NAS.
- Fotos zentral speicher und verwalten, um sie dann komfortabel unterwegs (iOS) oder zuhause (Panasonic-Plasma) anschauen zu können (Geotagging sollte nutzbar sein, genauso wie Stichwörter o.ä. zum Sortieren der Bilder. Die App für unterwegs sollte Caching beherrschen, damit man das Mobilfunknetzdatenvolumen schonen kann): Das habe ich noch nicht konfiguriert, geht aber nach meinen jetzigen Informationen über die "Photo Station" bzw. über die App "DS photo".
- Videos zentral verwalten, um sie zuhause auf allen Geräten ansehen zu können (iPhone, iPad, Notebook, Panasonic-Plasma, AppleTV. Transcoding nötig?): Funktioniert wunderbar. Bei meinem Heimkino aktuell über CIFS und auf mobilen Geräten (iPad, iPhone usw.) über die App "DS file".
- Daten mit Crashplan automatisch in die Cloud sichern, nachdem sie vorher verschlüsselt wurde: soll mit Java und einer Drittanbieter-App gehen. Konfiguriert habe ich es noch nicht.
- Musik (MP3) zentral speichern und an Logitech Squeezeboxes verteilen (es gibt wohl eine App für Synology, läuft die zuverlässig?): bisher läuft der Zugriff auf den Squeeze-Server auf der 415+ sehr gut. Nur anfangs hatte ich das Problem, dass der per Standard mitinstallierte DLNA-Server von Logitech meinen CIFS-Zugriff störte. Zum Glück kann man den DLNA-Server von Logitech deaktivieren. Die Squeezeboxen greifen per generischem Protokoll auf die Inhalte in meinem Ordner "Musik" zu.
- Spotify empfangen und per DLNA an kompatible Geräte übertragen (wäre nice, ist aber kein Deal-Breaker, falls das nicht geht): realisiere ich aktuell über ein Plugin in meiner Squeezebox.
- Dateien bzw. Ordner über das Internet freigeben mit Link und Passwort: geht sehr komfortabel, sogar mit QR-Code, Gültigkeitsdatum u.v.m.
Bisher bin ich mit dem Gerät sehr zufrieden. Es ist mein erstes NAS von Synology und ich muss sagen, das mir manche Lösungen sehr imponieren und der DSM einen recht ausgereiften Eindruck macht. Vor allem die Kernkomponenten des Systems erscheinen mir doch recht gut durchdacht. Und da mich vor allem die Kernkomponenten eines NAS interessieren, bin ich somit aktuell recht glücklich mit meiner Entscheidung für die DS 415+.
Wenn jemand Fragen hat, so beantworte ich sie nach meinem Vermögen gerne.