Kaufberatung Privatbackup

tobi_erbsen

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Hallo zusammen,

vielen Dank erstmal für dieses Forum und eure Zeit - ich habe bereits einiges hier gelernt.

Ich selber beschäftige mich seit kurzem mit einer NAS-Anschaffung und frage mich, was für mich eine wirklich sinnvolle Anschaffung wäre.

Wir haben konkret 4 Geräte: ich nutze seit >15+ Jahren ausschließlich Linux auf meinem Laptop und zusätzlich ein Android Handy, meine Freundin einen Windows-Rechner und ein iPhone. Ich möchte diese Geräte automatisiert sichern.

Auf meinem Rechner liegen derzeit 500 GB an Daten, auf dem Rechner meiner Freundin vielleicht 200 GB. Die Handys haben vielleicht zusammen nochmal 100 GB. Aufgerundet also 1 TB an Sicherungen, die sich nicht häufig ändern.

Diese Daten sollen alle automatisiert gesichert werden, dazu noch von meinem Android Handy die Kontakte und gerne auch meine E-Mails von einem Server im Rechenzentrum.

Externe Festplatten fürs Backup existieren schon, werden aber nicht oft genug genutzt. Hier möchte ich Abhilfe schaffen.

Ob ich Docker-Container über die NAS laufen lasse, habe ich noch nicht entschieden. Ich schaue mir gerade DMS-Systeme an und finde z. B. paperless ngx ganz schick. Ich habe aber derzeit sehr wenig Zeit und kann mir vorstellen, dass solche Spielereien erst mittelfristig relevant werden. Ich weiß gar nicht, was es noch alles gibt, bin hier also offen. Einen Raspberry Pi wollte ich auch seit Jahren schon ausprobiert haben, bin aber nicht dazu gekommen.

Das NAS sollte wenig Strom ziehen und möglichst wenig Lärm verursachen, da es wohl im Wohnzimmer stehen wird. (Wir haben eine kleine Maisonette-Wohnung mit einem zweistöckigen Wohnzimmer; oben mein Arbeitsplatzbereich, unten Wohnfläche. Man kann meinen Laptop unten aufgrund der Dachschrägen hören, was beim Abendessen z. T. störend ist.) Aufgrund der wenigen Daten frage ich mich, ob ich nicht auch direkt SSDs reinpacke.

Ich weiß, dass die meisten ihr NAS 24/7 betreiben, das ist aber für mich nicht nötig - wir kommen unter der Woche selten dazu, die Rechner privat zu nutzen. Am Wochenende sieht das anders aus.

Insgesamt bin ich mir einfach nicht sicher, was wirklich Sinn macht. Es könnte sein, dass sich mein Speicherplatzbedarf in Zukunft erhöht - aber auch die Projekte in dieser Richtung (Thema Datenanalyse, da wären dann schnell ein paar TB fällig) schiebe ich seit Jahren. Eine DS423+ / DS923+ könnte ich mir vom Preis her vorstellen, diese würde ich dann ggf. erstmal mit 2x SSD betreiben und im Falle von mehr Speicherplatzbedarf die HDD nachrüsten. Aber schieße ich damit nicht über das Ziel hinaus? Oder erstmal eine ganz kleine Kiste nehmen, ggf. mit nur einer Platte und wenn es ernst wird eine richtige Anschaffung tätigen?

Vielen Dank für Eure Tipps und Erfahrungen!
Tobi
 

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Hallo @tobi_erbsen und Willkommen im Forum!

Noch zwei, drei Gedanken von mir.

erstmal mit 2x SSD betreiben und im Falle von mehr Speicherplatzbedarf die HDD

SSD sind nicht optimal für eine Langzeispeicherung. Wenn du dich für ein 2-bay NAS entscheidest, kauf gleich „normale“ NAS-taugliche HDD mit CMR Aufzeichnungsverfahren. Bei einer bspw DS423+ könntest du mit den SSD erstmal „rumspielen“, für die Speicherung dann HDD. Auf die SSD kommen dann Docker und Co.

finde z. B. paperless ngx ganz schick
Dann würden leistungsseitig eh nur die von @ctrlaltdelete vorgeschlagenen Modelle in Frage kommen.

Es könnte sein, dass sich mein Speicherplatzbedarf in Zukunft erhöht - aber auch die Projekte

Oder erstmal eine ganz kleine Kiste nehmen, ggf. mit nur einer Platte und wenn es ernst wird eine richtige Anschaffung tätigen?

Glaub‘ uns, kauf lieber gleich „vernünftig/richtig“, bekanntlich kommt mit dem Essen der Appetit. :)
 

Synchrotron

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Ich würde auch eher etwas größer aufsetzen. Die ganz kleinen DS machen eigentlich nur Sinn, wenn ich den Einsatzzweck vorher gut einschätzen kann - und der nicht sonderlich herausfordernd ist.

Für die aktuelle Datenmenge sollten SSDs reichen. Für Datenmining - auch wenn dann deutlich mehr anfällt - halte ich SSDs für sinnvoll. Die sind einfach performanter, speziell für Datenbanken. Dazu braucht dann auch der Prozessor guten “Bums“.

Wenn Transcodierung keine Rolle spielt, würde ich wegen der besseren Unterstützung für Docker und dem größeren und besseren möglichen Arbeitsspeicher (ECC-RAM, bis 64GB) zu einer DS mit AMD-Prozessor raten. Zum Beispiel die 923+, als Backup dazu erst mal 2 externe HDDs, die im Wechsel eingesetzt bzw. ausgelagert aufbewahrt werden.
 
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Benie

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Als Ergänzung, das Backup mit ABB ist ein bißchen Abhängig vom verwendeten Kernel der Linux Distro, wird aktuell nur bis zum LinuxKernel 5.15 unterstützt.

Ansonsten würde ich auch zur DS 224+ oder in die Ferne geschaut zu einer DS423+ greifen.
 

tobi_erbsen

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Vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen!

Es wird wohl eine DS224+ oder DS423+ werden. Zwar käme eine DS923+ auch in Frage, aber das Datamining wird eher nicht auf dem NAS laufen sondern auf meiner Workstation. Außerdem wird das wie gesagt erst mittelfristig wieder aktuell werden... Aufgrund meiner aktuellen Lebenssituation habe ich hier nichtmal ein LAN-Kabel am Arbeitsplatz, der Zugriff auf die DS wird also per WLAN erfolgen. Aua.

Ich finde zwar Erweiterbarkeit super, überlege aber, jetzt erst einmal mit der DS224+ kostengünstig anzufangen und in einigen Jahren eine aktuellere Maschine hinzustellen. Die DS224+ kann man dann entweder verkaufen oder an einen zweiten Standort schieben um die Backups dorthin zu spiegeln. Dann werde ich auch besser einschätzen können, was ich wirklich benötige und kann mich entsprechend eindecken.

Für die Festplatten würde ich - wie von @*kw* empfohlen - jetzt HDDs nehmen; ich tendiere gerade zu WD Red Plus 6TB (WD60EFPX) oder die 4 TB Variante. Die 4 TB reichen eigentlich aus - sind jetzt halt (deutlich) günstiger, aber wenn irgendwann der Speicherplatz benötigt wird, muss ich dann ja auch nachkaufen.

Man liest manchmal, dass man nicht 2x die gleichen Festplatten nehmen soll, um bei Problemen in einer Charge nicht 2x Probleme zu bekommen. Achtet ihr selber darauf bzw. sollte ich darauf achten? Ich würde einfach 2x die gleiche Platte einbauen.

Die WD Red Plus sind deutlich teurer als die WD Red, die ja auch als NAS-Festplatten verkauft werden, aber eben SMR und nicht CMR nutzen. Ist das in meinem Fall überhaupt relevant? Man liest jedenfalls überall, das man auf CMR achten sollte. Die Festplatten laufen ja (erstmal nur) 2x 12h pro Woche. (Die WD würde ich übrigens nehmen, da ich hier etwa 25% Rabatt direkt bei WD bekomme; allerdings scheint gerade kein guter Zeitpunkt für den Kauf von Festplatten zu sein, die Preise sind in den letzten Monaten scheinbar deutlich gestiegen.)

@ctrlaltdelete dein Tipp bzgl. ABFB war super, ich nutze allerdings einen 6er Kernel, was ja lt. Benie (danke!) dann zu Problemen führen dürfte. Hier bleibe ich aber vermutlich eh beim jahrelang bewährten rsync... Für den Windowsrechner schaue ich aber mal rein, danke!

Die Handybilder + Kontakte sind definitiv das Wichtigste von den Handys, bzgl. den Chat-Backups muss ich mir halt noch irgendwas einfallen lassen. (Zur Not immer mal wieder manuell?)

Danke nochmals für eure Hinweise und eure Zeit, ich weiß das wirklich sehr zu schätzen!
 
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Zugriff auf die DS wird also per WLAN erfolgen
Aua, das wird auf einer DS seit langem nicht mehr Unterstüzt. Router LAN Verbindung zur DS also ein muß.

Die WD Red Plus sind deutlich teurer als die WD Red, die ja auch als NAS-Festplatten verkauft werden, aber eben SMR und nicht CMR nutzen.
Würde auf keinen Fall SMR HDDs nehmen, irgendwann macht die Probleme im Raid Betrieb, welches empfehlenswert ist.
was ja lt. Benie (danke!) dann zu Problemen führen
Ja auf jeden Fall, habe eine Linux Mint Cinamon Vera auf einem Laptop am laufen da passt es noch. Aber die neueren Ubuntu Distros und auch Manjaro, was ich sehr bedauere, sind zb. deshal bereits für ABB herausen.
 
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Keine SMR HDDs nehmen, das führt zu Problemen.

WD red plus 4 TB: 27,50 €/TB https://geizhals.de/western-digital-wd-red-plus-4tb-wd40efpx-a2810977.html?hloc=at&hloc=de
WD red plus 6 TB: 26,50 €/TB https://geizhals.de/western-digital-wd-red-plus-6tb-wd60efpx-a2810971.html?hloc=at&hloc=de

oder gleich etwas größer, für später als Backup für eine größere DS:
Seagate Exos 10 TB: 18,00 €/TB https://geizhals.de/seagate-exos-x-x16-10tb-st10000nm001g-a2274902.html

Edit: oder bezgl. Lautstärke, einfach nur eine SSD mit 2 TB einbauen?
https://geizhals.de/lexar-ns100-2tb-lns100-2t-a2541018.html?hloc=at&hloc=de
 
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Würde ich bedenkenlos kaufen.
NVME-SSDs gehen nicht?
 
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512TB TBW reichen in den allermeisten Fällen aus. Du musst bedenken, dass du damit die Platte Minimum 512 mal vollständig beschreiben könntest.
 
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Meine 1 TB NVME-SSD mit 600 TBW hat jetzt nach 3 Jahren 28% Percentage_used, hält also knapp 10 Jahre, zwischendurch lief sogar die SS mit Aufzeichnung darauf.
 

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NVME-SSDs gehen nicht?
Gingen in der DS423+ auch.

Auch wenn die Nutzung von M.2 NVME mittlerweile stabil (per Script) eingebunden werden kann, finde es "gefühlt" in den Slots sicherer.

Aber danke für die Einschätzung! :)

PS: wenn das blöde Teil nicht nur einen USB-Port hätte und man nicht weiß, inwieweit Synology künftig die Umgehung von firmeneigenen Standards zulässt, käme auch die DS723+ infrage.
 

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Was spricht gegen die DS923+?
 

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@*kw* Die TBW skalieren mit der Speicherkapazität, eine 512er mit 512TB TBW hat pro Zelle den gleichen Wert wie eine 1TB mit 1.000TBW. Wichtig ist, keine QLCs zu nehmen, TLCs sind in Ordnung.

Bei mir laufen jetzt 2x 4TB NVME SSDs auf der 1522+, nach 2x 2TB SATA. Ich habe nicht das Gefühl, dass die NVMEs unsicher wären.

Meine Frage war, ob Synology irgendwann dicht macht. Nachdem auch der Umstieg auf DSM 7.2 ohne Komplikationen verlaufen ist, wird da für die SoHo-Geräte nichts mehr kommen, denke ich mal.
 
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Was spricht gegen die DS923+?
Erst mal 💰 und das PLV, auch wenn da keine Riesensprünge zwischen sind.

Aber ja, der Gedanke kam mir vorhin auch (lt. idealo-Angebot heute nur ~63€ Diff.). ;)

PS: ich liege halt hier nahe am "Delirium" und da kann schon mal... :ROFLMAO:
 

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Ganz ehrlich, wenn du bei einer DS bleiben willst und nicht mit Tiny und Proxmox weitermachen möchtest würde ich eine DS923+ nehmen und NVME-SSDs einsetzen.
 
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tobi_erbsen

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Ganz ehrlich, wenn du bei einer DS bleiben willst und nicht mit Tiny und Proxmox weitermachen möchtest würde ich eine DS923+ nehmen und NVME-SSDs einsetzen.
Ich weiß, dass sich dein Kommentar nicht an mich gerichtet hat, aber da ich ja auch die DS923+ im ersten Beitrag thematisiert habe, antworte ich trotzdem.

Grundsätzlich wäre auch das für mich vorstellbar, aber die CPU (R1600) ist immerhin auch schon in 02/2020 veröffentlicht worden und ich frage mich, wie zukunftssicher das für mich wäre.

Bezüglich tiny / proxmox: könnte ich mir auch alles vorstellen, hab aber wenig Zeit und möchte erstmal einfach nur ein System haben, das ich nicht anstecken muss und auf das unsere Geräte automatisch die Backups schieben können - 1x / Woche reicht mir im Moment.

Ich habe das Gefühl, dass in allen Bereichen (DS, SSDs, HDDs) gerade hohe Preise herrschen. Ich beobachte die Lage und schlage dann hoffentlich (bald) zu.

Danke euch allen!
 


 

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