Hallo,
bin erst seit einigen Wochen DS-User, und meine "Überlegungen zur Datensicheung" sind noch im Fluss, daher will ich sie hier auch mal zur Diskussion stellen:
Was haltet ihr von der Theorie,
(a) dass man keine (!) automatisch startenden Backups anfertigen sollte, sondern das Backup immer manuell anstoßen sollte, weil auch tatsächlich was zum Sichern da ist und ansonsten das Backupmedium 'aus' sein sollte
Sehe ich für mich genauso. Die tägliche Arbeit wird nebenbei temporär auf dem Notebook gesichert, ein Backup der DS sollte nach tatsächlichen Aktivitäten erfolgen, im Durchschnitt bei mir maximal alle 1-2 Wochen.
(b) dass man mindestens zwei (in Ziffern: 2) Backups haben sollte, weil auch beim Backup-Lauf die Gefahr vorhanden sein kann, dass Original und Backup zeitgleich defektieren
Richtig. Ich wäre bei meinen Daten sogar für 2*2, also 2 mit einem Zyklus von 1-2 Wochen und weitere 2 mit einem Zyklus von 2-3 Monaten, falls man erst später merkt, dass man im Original etwas wichtiges gelöscht hat. Je Satz soll ein Backup im Banksafe und einer unterwegs sein.
(c) dass man immer überwachend dabei sein sollte, wenn ein Backup läuft, weil man ja sonst nichts Wichtiges zu tun hat
Kommt natürlich auf die Backup-Methode an, siehe unten.
(d) dass man sein Backup ab und zu dahingehend kontrollieren sollte, ob ein Restore (Rücksicherung) auch tatsächlich funktioniert, weil man ansonsten ja die Zeit für ein Backup, was nicht geht, auch sparen könnte
Auf jeden Fall!
(e) dass man keine (!) verschlüsselten Daten als Backup anlegen sollte, weil man dann nicht einfach feststellen kann, ob man auch an die Daten einer einzelne Datei schnell und einfach heran kommen kann (damit sag ich nicht, dass man verschlüsselte Daten, die bereits im Original verschlüsselt sind, jetzt entschlüsseln sollte ... ich weiß, dass ist jetzt schwere Kost, würde Klitschko sagen ... bis man das verstanden hat)
Ja, wobei meine Daten auf der DS verschlüsselt sind und dies dann im Backup auch so bleibt.
Würde mich freuen, kontroverse Meinungen zu lesen
Eine kontroverse Meinung würde ich gerne bei der Thematik der Backup-Methode in den raum stellen, allerdings nicht kontrovers zu deinen Überlegungen sondern kontrovers zur überwiegend im Forum gefundenen Meinung:
Und zwar geht es darum, ein Backup durch Rotation einer Platte aus einem Raid-1-Array zu machen:
Problem beim Backup ist doch eigentlich immer, dass man während es läuft die Daten in Ruhe lassen muss, man hat also quasi eine "Downtime". In meinem Fall wäre diese Downtime besonders lang, denn ich habe mich entschieden, meine Daten auf der DS in einem einzigen großen Truecrypt-Container zu halten. Das hat viele Vorteile, erweist sich bei der Datensicherung aber als unpraktisch, denn wie das bei TC-Containern nun mal ist sollte der am Besten von vorn herein schon die Größe haben, die er irgendwann in Zukunft vielleicht einmal brauchen wird.
Geht man von 1 TB aus, dann beträgt die Kopierzeit über USB3 oder eSATA bereits 3 h, bei 4 TB (Größe meines Volumes) wären es sogar 12 h.
Nun bin ich auf die Idee verfallen, mein Volume auf der DS 1513+ als RAID-1 mit 3 Platten anzulegen, und zwecks Backup einfach nur immer die 3. Platte zu tauschen. Ich habe das auch ausprobiert, es funktioniert gut. Damit die DS nichts falsch macht wird die jeweils wieder einzubauende Platte vorher kurz am Notebook über USB-Adapter initialisiert, ist dann also leer.
Nach einiger Sucherei habe ich nun im Forum allerdings drei, vier Threads gefunden, in denen davon abgeraten wird, weil die SATA-Spezifikation nur eine Haltbarkeit von 50 Steckvorgängen vorschreibt. Dem widersprechen jedoch zwei andere Quellen:
Zum einen gibt es hier im Forum die Wiedergabe einer Auskunft von Synology, die von 500 Steckvorgängen spricht:
Lebensdauer der SATA Steckverbindungen ?:
Hier die Antwort von Synology
Thank you for your feedback.
I consulted this issue with our connector supplier, the max connection cycles is 500. Hope this information could be of some help to you.
If you have further questions or suggestions, please feel free to contact Synology support again.
Sincerely,
Adair Hsu
Zweitens und damit übereinstimmend habe ich
hier die SATA-Spezifikation gefunden, und die besagt:
Durability EIA 364-09
50 cycles for internal cabled application;
500 cycles for backplane/blindmate application.
Wenn niemand Einspruch erhebt würde ich also davon ausgehen, dass 500 Steckvorgänge als Mindesthaltbarkeit spezifiziert sind (d.h. in der Praxis sollten es dann noch ein paar mehr sein). Nun umgerechnet auf meinen Zyklus von im Mittel 1-2 Wochen käme ich also auf eine Haltbarkeit von mindestens 15 Jahren wenn ich immer den selben Steckplatz beanspruche. Wechsle ich hingegen die 3 Steckplätze meines RAID-1-Arrays durch, dann wären es sogar 45 Jahre.
Mit der Methode hätte ich dann also ohne nennenswerte Downtime mein 4 TB-Volume einschließlich DS-Setup alle 1-2 Wochen komplett gesichert.
Das längerfristige Backup (alle 2-3 Monate) würde ich durch USB- oder eSATA-Kopie anfertigen, einfach weil ich dann die Daten auch noch im NTFS-Format habe.
Wie seht ihr das?