Performance-Probleme mit Mac OS smb/afp

srdm77

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Hallo zusammen,

mein System (Mac Studio, OS 13.1, DS 720+, DSM 7.1.1) leidet unter zu großen Zugriffszeiten bei kleineren Files. Keine nennenswerten Unterschiede zwischen 1Ggigabit-LAN und 2,5, ebenso bei smb vs. afp.

Ich arbeite mit Steinbergs Nuendo. Das Öffnen eines Projekts, dauert von der DS ca 5min, von der internen SSD einige Sekunden. Beim einfachen Speichern sehe ich den Stransball und schon das einfache Duplizieren einer einzelnen 100MB-Datei ist deutlich hakelig.

In den Dateidiensten ist SMB3 aktiviert. Protokollierung aus habe ich versucht, brachte auch keinen Unterschied. Was es sonst noch an möglichen Änderungen gibt, weiß ich nicht.

Kollegen mit ähnlicher Hardware (gleicher Mac, ältere DS) haben kürzere Zugriffszeiten. Wie finde ich den Fehler?


Vielen Dank im voraus.
 

its

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Hallo @srdm77, deine Hardware ist nicht das Problem, sondern SMB. Hier ein Auszug von Microsoft:
Kleine Dateien werden nur langsam übertragen
Häufig dauert die Übertragung kleiner Dateien mittels SMB lange, wenn sehr viele Dateien übertragen werden. Während der Dateiübertragung verursacht die Dateierstellung sowohl hohen Protokollaufwand als auch hohen Dateisystemaufwand. Bei der Übertragung großer Dateien ist dieser Aufwand nur einmal zu leisten. Wenn eine Vielzahl kleiner Dateien übertragen wird, ist der Aufwand wiederholt zu leisten. Dadurch werden die Dateien nur langsam übertragen. Quelle
Grundsätzlich gesehen liegt es also in der Natur der Sache. Natürlich würde eine größer DS mit stärkerer CPU die Dateien schneller verarbeiten als deine Diskstation, aber Wunder darf man da auch nicht erwarten. Eine SSD als Volume und der Einbau von mehr RAM (wenn das bei dir noch nicht der fall sein sollte) würde es etwas verbessern - auch der Einbau von SSD-Cache könnte helfen.
 

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Auf welche Geschwindigkeit kommst du beim kopieren von größeren Dateien?
 

Synchrotron

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srdm77

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Danke für die schnelle Antwort. SSD-Cache und RAM-Erweiterung habe ich. Das Gerät ist also maximal "aufgebohrt". Was mich stutzig macht ist, dass es bei Kollegen mit älterer DS (Vorgängermodell) schneller geht. Ich kenne mich mit den Dateidiensten leider null aus. Habe nur gelesen, dass smb3 mittlerweile besser ist als afp. Da gibt's noch nfs, aber das scheint ja noch älter zu sein, oder? Und vielleicht auch entscheidend: Mac vs. Windows?
 

Thorfinn

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NAS verliert immer gegenüber lokaler (externer) Festplatte wenn es um Datenübertragungsraten geht.
Viele kleine Dateien machen Protokolloverhead. Ist so.
Die 240 MB/s bei der grossem Videodatei sind aber ein zufriedenstellender Wert.

Dass deine Netzwerkkomponenten 2,5 Gbps Porte haben, heisst nicht, dass die Feed Forward Leistung des Switches annähernd in die Gefilde vordringen kann. Wenn du zur Energieeffizienz irgendwo unterwegs einen Fallback auf 100Mbps machst, ist das natürlich doof.

Ein simples kopieren von 100 MB Dateien sollte aber nicht den Sonnenschirm kreisen lassen.
Mounte das NAS share einmal sauber mit AFP und nur mit AFP. Lasse die Indizierung laufen. Dann erneuter Test. Was passiert?
 

srdm77

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Gestern hatte ich mal folgenden Versuch gemacht: smb-Volume getrennt, afp auf der DS aktiviert und im Finder das Volume per afp und der entsprechenden IP gemountet. Dann lief eine Indizierung durch und danach habe ich nochmal das Projekt geöffnet. Geschwindigkeit war dieselbe. Auch der Sonnenschirm beim Speichern. Habe ich dabei ggf. etwas falsch gemacht? Hätte ich z.B. smb auf der DS deaktivieren müssen, damit es nur afp ist? Oder wie stelle ich das sicher?
 
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geimist

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Hätte ich z.B. smb auf der DS deaktivieren müssen, damit es nur afp ist? Oder wie stelle ich das sicher?
Das siehst du auf der DS im Resourcenmonitor, über welches Protokoll dein gemeinsamer Ordner angebunden ist.

Weil es beim Mac am Anfang immer ein Thema war: Hast du die SMB-Signierung mal deaktiviert?

Bildschirm­foto 2023-01-17 um 10.45.34.png
 

srdm77

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Ah, okay, Verschlüsselung hat bei mir den Eintrag "Client-definiert". Ich stell's mal um... Signierung war aus.
 
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srdm77

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Das ist ja interessant: ich habe einen neuen freigegebenen Ordner erstellt, weil ich grad gesehen habe, dass da die Prüfsumme an war. Dort habe ich das Projekt rein kopiert. Über smb keine Änderung, über afp wird eine erheblich geringere Zeit zum Öffnen angezeigt (2 statt 10 min), aber die Zeitberechnung scheint falsch zu sein, er rödelt deutlich länger als 2 min. Kleine Änderung am Projekt, speichern, schließen und mit nun bekanntem Speicherort der verknüpften Medien nochmal neu öffnen: schneller :)

Das könnte es gewesen sein. DSM mit Mac scheint ja etwas langsamer zu sein, Handling vieler kleinerer Files auch, das Öffnen gegenüber SSD mit einigen Sekunden gegenüber der DS von 10-12 min nun immerhin auf ca. 2 min ... Das ist doch mal was.
 

Synchrotron

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Aufgrund der Anregung habe ich mal etwas herum gespielt. Mac Mini M1 16GB mit 10GbE, Zyxel 10GbE Switch, 1522+ mit 10GbE, 40GB RAM und einem Volume aus 2x 2TB SATA SSDs als RAID 0. Testdateien sind ein Ordner mit gut 60.000 kleinen Dateien mit 1GB, und ein zweiter Ordner mit 3 Dateien, auch 1GB.

Der Ordner mit den großen Dateien hüpft vom Mac auf die DS, bevor ich „hüpf mal“ gesagt habe. Die Netzwerkmessung geht ganz kurz auf gut 600MB/s, und ebenso schnell wieder auf Null.

Jetzt der Ordner mit den vielen kleinen Dateien: SMB in meiner Grundeinstellung 45 Minuten. Nachgeschaut, Protokollierung war an. Aus, Cache geleert, nochmal.

Dann waren es noch ca. 5 Minuten. Die ersten 45sec passiert auf der DS nichts, da sagt die Kopierbox auf dem Mac „Kopieren wird vorbereitet“. In dieser Zeit ist die User-CPU auf dem Mac 10-15% höher als im Ruhezustand.

Das sind insgesamt immer noch nur 25% Gesamt-CPU. RAM sind 4 von 16 frei. Sobald er kopiert, geht die CPU etwa 5% runter.

Kopieren dauert dann gute 4 Minuten. In dieser Zeit geht die CPU der DS auf etwa 25%. Es wird SMB angezeigt als CPU-Last. RAM ist gut gefüllt, als Zwischenspeicher.

Mit AFP praktisch identisch: Erst 45sec Vorbereitung, dann gut 4 min kopieren. Bei beiden Protokollen läuft die CPU der DS noch einige Zeit nach, nachdem der Mac bereits Vollzug gemeldet hat. In der Zeit blinken auch die Laufwerks-LEDs. Also wird der RAM ausgeräumt, und die SSD geschrieben.

Wie interpretiere ich das Ergebnis ?

Der Mac Mini braucht 45sec, um den Kopierjob aufzubauen. Keine Ahnung, was ein Studio daraus machen würde. Die sind bei AFP und SMB gleich.

Das eigentliche Kopieren ist auch vergleichbar. Das Netzwerk und der Mac sind nie der begrenzende Faktor. Auch RAM der DS und die Platten (bei mir SSDs) sind kein Problem.

Der entscheidende Faktor ist wohl die CPU der DS. Dort wird offenbar nur ein Thread von 4 genutzt (der AMD, der die 1522+ befeuert, hat 2 Cores und 4 Threads). Das Übertragungsprotokoll ist an die Single-Thread-Performance der CPU gekoppelt.

Soweit meine Ergebnisse. Warum ein vergleichbarer Mac im gleichen Setup langsamer sein soll als ein anderer kann ich nicht erklären.

Was massiv Leistung frisst ist eine SMB-Protokollierung, und Dinge wie Universal Search oder Synology Drive, falls die irgendwo mitlaufen.
 

srdm77

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Ja cool, danke für den Aufwand. Habe auch mal eben einen Kopiervorgang (afp) eines meiner Projektordner angeworfen und das lief so

Bildschirm­foto 2023-01-17 um 16.09.25.png

Keine Indizierung von Universal Search aktiv. Drive ist auf dem Mac gerade ausgeschaltet. Was ich dafür auf der DS noch tun müsste, weiß ich nicht. Sehe keinen Unterschied in der Hardware, der das erklären könnte und bei afp kann man ja eigentlich nichts weiter einstellen. smb lief jedenfalls ein wenig langsamer.
 

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Hast du es mal mit SMB-Protokollierung abschalten versucht?
 

Synchrotron

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Im Ressourcen-Monitor in DSM gibt es eine Aufgabenliste. Dort kann man sehr genau sehen, was gerade alles aktiv ist, und wie viel es beansprucht.

UniversalSearch, Drive und anderes kannst du im Paketmanager stoppen.
 
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kader

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Was massiv Leistung frisst ist eine SMB-Protokollierung, und Dinge wie Universal Search oder Synology Drive, falls die irgendwo mitlaufen.
Kann ich definitiv bestätigen. Gilt auch für eine stärkere DS, hier 918+. Ich suche schon seit Ewigkeiten, wie ich Universal Search und Synology Drive optimaler einbinde. Es würde schon helfen, wenn die nicht bei jedem Kopiervorgang oder Datenbankaufbau anspringen, sondern nachts ihren Job machen.

Evt. hilft es, wenn in Dateidienste -> Erweitert auf SMB2 gestellt wird sowie die Dateisignierung ausgeschaltet wird:
https://kb.synology.com/de-de/DSM/t...o_fix_slow_SMB_file_transfers_on_OS_X_10_11_5

Ansonsten schließe ich mir der Meinung an, dass einfach die CPU zu schwach ist.

Da auch ich hier ein Studio habe: Ich nutze die Syno bewusst nicht für meine Software (Logic X), sondern nutze für Loops und virtuelle Instrumente eine externe Festplatte, angebunden über Thunderbolt sowie einen MacMini. Eine externe Festplatte ist vermutlich billiger als einer stärkere CPU für die Syno oder gar eine andere Syno. Wäre das eine Lösung?

Grüße

Edit: nachträglich fällt mir ein: Vielleicht hilft auch die Option SMB3 Multichannel aktivieren. Dazu in Erweitert auf Sonstige gehen. Am Router muss ein zweiter Kanal aktiviert sein. Mehr verrät die Hilfe beim Aktivieren oder die Spezialisten hier.
 
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