Datenschutz Neue Debatte um Hikvision und Dahua

c0smo

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Jim_OS

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Die News hatte ich gestern auch gelesen und mich ein wenig gewundert das darin so einiges zusammengefasst bzw. durcheinander gewürfelt wird. :)

Das Hikvision, Dahua und div. weitere chinesische Unternehmen in den USA auf eine schwarze Liste (Entity List) gesetzt wurde war bereits im Frühjahr 2019 noch unter Trump. Bereits damals ging es darum das US-Unternehmen und Behörden mit Hikvision und den anderen Unternehmen, keine Geschäfte mehr betreiben dürfen. Ebenfalls bereits damals ging es um das Thema Uiguren und die "brutale Unterdrückung ethnischer Minderheiten in China".

Hikvision hat alleine im Jahr 2017 fünf Aufträge zur Überwachung von Uiguren in der Provinz Xinjiang im Wert von 1,86 Milliarden Yuan (umgerechnet rund 235 Millionen Euro) erhalten. Quelle: Ethikrats des staatlichen norwegischen Pensionsfonds.
Was vielleicht auch daran lag das Hikvision ihre KI-Features aktiv damit beworben hat das diese (in dem Fall die Gesichtserkennung) auch in der Lage wäre automatisch ethnischer Minderheiten zu erkennen.

Jetzt - fast drei Jahre später nachdem das Thema aktuell wurde - ist man auch in GB "aufgewacht" und will ein Verkaufs- und Betriebsverbot entsprechender Hersteller und deren Hard- oder Software. OK besser spät als nie.

Was auch immer gerne als Argument genannt wird ist das Hikvision mehrheitlich im Staatsbesitz ist und das deren Kameras zu Spionagezwecke eingesetzt werden oder werden könnten. Das es ggf. "Hintertürchen" geben könnte usw. So wird dann auch bei Dahua Produkten argumentiert. Ganz ehrlich: Zu glauben das, wenn man keine Hikvision oder Dahua Kameras einsetzt, man auf der "sicheren Seite" wäre, wäre doch sehr naiv. :LOL: Schätzungsweise 90 % aller auf der Welt produzierten Kameras werden in China produziert und falls nicht werden ggf. aus China stammende Komponenten verwendet. Da hilft es herzlich wenig bestimmte chinesische Hersteller mit einem Verkaufs- und Betriebsverbot zu belegen. BTW: Wenn man alle in China produzierten Produkte und Komponenten, mit denen sich theoretisch Spionage betrieben werden könnte, mit einem Verkaufs- und Betriebsverbot belegen würde, dann würde hier in D wohl an vielen Stellen "die Lichter ausgehen". Jedes smarte Gerät, sprich jedes Gerät das irgendwie Verbindung ins Internet hat, ließe sich zu Spionagezwecken ge-/missbrauchen. Wo stammen nochmal so gut wie alle Smartphone her die wir hier in D benutzen? ;)

Nicht das ich hier ggf. falsch verstanden werde: Spionage und erst Recht die Unterdrückung von ethnischer Minderheiten, ist natürlich ein absolutes NoGo, aber dafür eine paar Unternehmen verantwortlich zu machen und bestrafen zu wollen, hilft da herzlich wenig.

Um wieder die Kurve zurück zu Synology SS zu bekommen. Hikvision und Dahua sind, bzw. gehören zu den Marktführen im Bereich der Überwachungskameras. Ihre Produkte sind qualitativ und von den Features her, mit das Beste was man kaufen und in Verbindung mit SS einsetzen kann. Wer sich aufgrund der o.g. Argumente/Vorwürfe gegen diese Hersteller entscheidet und auch jegliche chinesische Spionagemöglichkeiten ausschließen möchte, wird es sehr schwer haben noch irgendwelche Alternativen für SS zu finden.


Nachtrag: Weil es gerade passt hier noch noch einmal zwei Links zu den OEM-Partnern von Hikvision und Dahua, sprich für die Hikvision und Dahua Produkte herstellen, welche dann von den OEM-Partnern unter deren Namen/Produktlabeln verkauft werden. Nicht das hier noch jemand denk er wäre ja "auf der sicheren Seite" nur weil er ein Produkt eines deutschen "Herstellers" gekauft hat. :ROFLMAO:

Hikvision-OEM: https://ipvm.com/reports/hik-oems-dir
Dahua-OEM: https://ipvm.com/reports/dahua-oem

VG Jim
 
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Jim_OS

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c0smo

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Das Hikvision, Dahua und div. weitere chinesische Unternehmen in den USA auf eine schwarze Liste (Entity List) gesetzt wurde war bereits im Frühjahr 2019 noch unter Trump. Bereits damals ging es darum das US-Unternehmen und Behörden mit Hikvision und den anderen Unternehmen, keine Geschäfte mehr betreiben dürfen.
Jetzt ist das von US-Präsident Joe Biden im letzten Jahr eingebrachte Gesetz auch von der FCC bestätigt und umgesetzt worden.

Die USA haben den Import und Verkauf von Geräten namhafter chinesischer Hersteller untersagt. Diese seien ein "inakzeptables Risiko" für die nationale Sicherheit, erklärte die Behörde FCC.
...
Es sei das "erste Mal in der Geschichte der FCC", dass die Zulassung neuer Geräte aufgrund von Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit untersagt werde.
...
Neben Huawei und ZTE betrifft die Anordnung auch Geräte von Hytera Communications sowie Hangzhou Hikvision Digital Technology und Dahua Technology,


Quelle und ganzer Artikel: https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-china-huawei-101.html

Mal sehen ob in nächster Zeit die Produkte von Hikvision und Dahua aus z.B. US Onlineshops ggf. kompl. verschwinden und/oder ob das nur neue Geräte der Hersteller betrift und ob und wie dieses Verbot dann ggf. auch in der EU umgesetzt wird. Ggf. dürfen dann in Europa auch keine (neuen) Produkte mehr von Hikvision und Dahua verkauft werden. Aber das ist natürlich alles noch "Zukunftsmusik". :)

VG Jim
 

Kurt-oe1kyw

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Ist man den mit irgendwas auf der sicheren Seite?

Tagesaktuelle Beispiele wo im Moment fast nichts geht und nur der Notbetrieb läuft (offiziell ist Auskunft- und Nachrichtensperre und man hält sich auch sonst schwer bedeckt).

https://www.austria-trend.at/de/kontakt
Die Hotelgruppe kämpft um ihre EDV im wahrsten Sinne des Wortes... ob und wann sie es in den Griff bekommen, unbekannt.

https://www.heise.de/news/Grosshandel-Metro-wurde-Opfer-einer-Cyber-Attacke-7315514.html
Die Metro Gruppe läuft hier in Wien im Notbetrieb es gibt keine Serveranbindungen mehr....
Lokaler Notbetrieb läuft, aber an der Kassa ist es wie früher zu Omas Greißlerzeiten - bitte Warten, die scannen aktuell die Ware an der Station ein, dann wird der Endpreis der Kassa zugerufen und die tippen den Betrag in mobile Notbankomatlesegeräte ein...
Oder halt Bargeld.
Es funktioniert aber halt langsam.

metro_offline.png

Wegen den Cam Herstellern, ich persönlich denke, dass die Verteidigung der Vormachtstellung westlich von uns über den großen Teich merklich abnimmt und sie versuchen mit allen Mitteln ihre (nicht mehr so stark vorhandene) Vormachtstellung zu halten.
Aber das würde erstens zu weit führen und gehört nicht in dieses technische Forum, die Debatte darüber meine ich.
Die Cams natürlich schon :)

Ist auch eine gute Gelegenheit für mich bei euch zu Bedanken in Bezug auf die Cams usw. es hat, zumindest mich, weit gebracht.
Da ist viel Praxiswissen mit dabei von euch. tnx.
 
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Jagnix

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Jim_OS

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Natürlich hat man sich mit den zwei größten chinesischen Kameraherstellern einfach willkürlich zwei herausgepickt. Wobei man bei Hikvision zuerst noch (u.a.) mit dem Thema Uiguren argumentiert hat. Und ja - dabei geht es in erster Linie natürlich um wirtschaftliche Interessen (der USA). Ob sich dieses Import- und Verkaufsverbot dann auch irgendwann auf Europa auswirken wird wird die Zeit zeigen.

Die Abhängigkeit von China ist halt in vielen Bereichen gegeben und ein paar Kamerahersteller wegen angeblicher Sicherheitsbedenken mit einem Import- und Verkaufsverbot zu belegen ist m.M.n. natürlich Blödsinn. Nur weil sich z.B. Lieschen Müller und Peter Lustig zu Hause eine Hikvision oder Dahua Kamera an das Haus tackern, ist dadurch nicht gleich die nationale Sicherheit bedroht. Inbesondere dann nicht wenn man weiß das die evtl. Sicherheitsbedenken auf wahrscheinlich alle Hersteller von elektronischen Geräten aus China (incl. der Kamerahersteller) zutreffen würden. Wenn dann müsste man ganz anders an die Sache herangehen.

VG Jim
 
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Jim_OS

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Jetzt - fast drei Jahre später nachdem das Thema aktuell wurde - ist man auch in GB "aufgewacht" und will ein Verkaufs- und Betriebsverbot entsprechender Hersteller und deren Hard- oder Software. OK besser spät als nie.

...
Schätzungsweise 90 % aller auf der Welt produzierten Kameras werden in China produziert und falls nicht werden ggf. aus China stammende Komponenten verwendet. Da hilft es herzlich wenig bestimmte chinesische Hersteller mit einem Verkaufs- und Betriebsverbot zu belegen.
Das nennt man dann wohl blanken Aktionismus, oder das nachmachen wollen was die USA vormachen. Ganz aktuell:

Großbritannien verbannt Überwachungskameras aus China
Überwachungskameras, deren Hersteller Geheimdienstgesetzen der Volksrepublik China unterliegen, sollen demnach auch nicht mehr an Kernnetze angeschlossen werden.
...
Bestimmte Hersteller werden in der Mitteilung nicht namentlich genannt, stattdessen gehe es um alle, die unter das Geheimdienstgesetz Chinas fallen.


Was dann alle Hersteller wären, :LOL: denn das chinesische Nationale Geheimdienstgesetz von 2017 schreibt allen Unternehmen vor das jede Organisation mit den nationalen Geheimdiensten zusammenarbeiten muss. Das trifft übrigens auf das nationale Geheimdienstgesetz der USA auch zu, nur anders als etwa in Deutschland oder den USA können sich Unternehmen in China nicht vor Gericht gegen diese Pflicht zur Kooperation wehren.

Ob man in Großbritannien das chinesische Nationale Geheimdienstgesetz von 2017 wohl kennt? :ROFLMAO:

VG Jim
 


 

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