Nach Dateiänderung bootet DSM nicht mehr / UART Pins beim DS1821?

[MetalSnake]

Halllo,
ich habe leider ziemlichen Mist gebaut. Ich wollte an meiner DS1821+ das file limit hochsetzen und habe dazu im Internet dies gefunden:

Try to add to /etc/sysctl.conf the value "fs.file-max = <number>" and reboot

Ich habe also per vi dort fs.file-max = 2048 eingetragen. Dass die Info 10 Jahre alt ist habe ich zu spät bemerkt. Jetzt bootet DSM nicht mehr. Im Assistant wird "Dienste werden gestartet" angezeigt. Die blaue Powerleuchte leuchtet, und die grüne Status LED blinkt.

Ich schätze meine einzige Hoffnung ist jetzt per UART darauf zu verbinden?
Im Internet habe ich zwar ein paar Pin Belegungen gefunden, aber nur für kleinere Modelle. Bevor ich da jetzt wild rumprobiere und noch mehr kaputt mache frage ich jetzt lieber mal hier nach.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

 

[ctrlaltdelete]

Kein Zugriff per SSH möglich?

 

[Benares]

Probier mal, ob die DS bereits anpingbar ist und ob du evtl. schon mit ssh (hoffentlich eingeschaltet) drauf kommst.

Ich hab grad mal bei mir geschaut. Da steht nichts von fs.file-max in der /etc/sysctl.conf, aber "sysctl -a | grep fs." liefert einen Wert von 4096571 dafür.
2048 dürfte also viel zu klein sein.

 

[MetalSnake]

ssh ist eingeschaltet, darüber hatte ich die Datei geändert.
Aber per ssh komme ich nicht mehr drauf. Da werde ich sofort mit einer Fehlermeldung rausgeschmissen. Die genaue Meldung kann ich heute Abend nachreichen.

Da steht nichts von fs.file-max in der /etc/sysctl.conf, aber "sysctl -a | grep fs." liefert einen Wert von 4096571 dafür.
2048 dürfte also viel zu klein sein.

Ja die Zeile habe ich hinzugefügt.

ulimit -Sn

stand auf 1024, das wollte ich verdoppeln. Dass ich das jetzt tatsächlich extrem runtergesetzt habe erklärt wohl auch das Fehlerbild. Es können einfach keine Dateien mehr geöffnet werden.

 

[Benares]

"ulimit -Sn" (open files) liefert bei mir auch 1024. fs.file-max muss was anderes sein. Bei Google hab ich "size of file handles and inode cache" gefunden.

 

[ctrlaltdelete]

Hast du noch eine Bay frei?
Dann könntest du dein jetziges HDD Array ausbauen, mit einer neuen HDD neu installieren und dann dein bisheriges Array zusätzlich wieder einbauen. DSM sollte den Speicherpool erkennen und es sollte möglich sein diesen wieder zu integrieren, es gehen allerdings dabei alle Einstellungen verloren, ausser du hast ein Backup.

 

[MetalSnake]

Leider kein Bay frei. Es sind 8 HDDs im RAID 6 drin. Zusätzlich habe ich eine DX517 mit 5 HDDs im RAID5 dran. Das wird vermutlich auch nicht helfen?

 

[Benares]

Probier mal den Weg über den UART weiter (s. hier). Mir persönlich fehlt da die Erfahrung.
Die Frage ist halt, wie weit der Bootvorgang kommt. Da die Datei aber scheinbar ja eingelesen wird, scheint das Root-Filesystem ja gemountet zu sein.

 

[goetz]

Hallo,
auf der Unterseite Deiner DS solltest Du eine Gummiabdeckung finden und datunter einen 6-poligen Anschluss. Masse ermitteln und wie in
https://www.synology-forum.de/threads/ds1513-serielle-konsole.49216/
anschließen.

Gruß Götz

 

[MetalSnake]

Wie genau ermittelt man Masse? In Sachen Elektronik habe ich leider wenig bis keine Erfahrung.

 

[MetalSnake]

Die Pins sind glücklicherweise Nummeriert. Allerdings sind TX und RX vertauscht!
also:
2: GND
4: RXD
6: TXD

damit bekomme ich eine Ausgabe. Aber eine völlig andere als auf der verlinkten Website, also kein Marvell U-Boot.
Es sieht nach einem linux boot Prozess aus, und am Ende steht die Zeile
SynologyNAS login:

und dann weiß ich nicht weiter, mein login geht nicht, und alles andere was mir eingefallen ist auch nicht. Gibt es irgendeinen default user/pw? Ich konnte bisher noch nichts finden.

 

[MetalSnake]

Update:
Das im vorherigen Post war der Boot Vorgang ohne HDDs. Ich hatte es zur Sicherheit erstmal ohne probiert.

Und es ist ein GRUB System.
per ctrl+c komme ich ins grub Menü und kann wählen zwischen Synology_1 und _2.
_2 scheint das normale System zu sein, wenn ich das wähle sehe ich den Bootvorgang und auch paar mal die Meldung VFS: file-max limit 2048 reached.

Boote ich _1, sieht alles gut aus, komme dann aber zum Punkt "SynologyNAS login:"

und dafür habe ich kein login. Gibt es irgendeinen default user/pw für das System?
Es wird mir auch eine Weboberfläche angezeigt, in der steht ich hätte meine Platten in eine neue Synology eingebaut und ich könne wiederherstellen. Das habe ich probiert, nützt aber nichts, bin am Ende wieder am selben Punkt.

Was kann ich noch versuchen? Kann man per USB Stick booten und das RAID da rein mounten?

 

[MetalSnake]

Ich habs geschafft, das System läuft wieder!
Die volle Geschichte wie ich es geschafft habe kann ich bei Interesse am Sonntag schreiben.

 

[ctrlaltdelete]

Ja, bitte berichten.

 

[MetalSnake]

Hier mal mein Bericht was ich versucht hatte und wie ich dann zur richtigen Lösung kam. Falls euch nur die richtige Lösung interessiert lest einfach das TLDR am Ende.

Das Kabel für den UART Port hatte ich Dienstag Abend schon bestellt, kam aber erst am Donnerstag gegen 19:30 Uhr an, und am Freitag musste ich früh raus, für einen Firmenausflug übers Wochenende. Also wollte ich das natürlich noch vorher retten, sonst hätte ich das das ganze Wochenende im Kopf gehabt und ich hätte keine Ruhe gefunden.
Jedenfalls hab ich zuerst darüber aber keine Daten bekommen, habe dann im Internet nach Ursachen recherchiert bis ich einen Kommentar gefunden hatte der meinte, dass bei ihm TX und RX vertauscht sind. Also habe ich das ausprobiert und ich konnte endlich sehen was die Kiste macht.
Da kam dann auch ziemlich schnell die Meldung, dass er keine Dateien mehr öffnen kann weil das Limit erreicht ist, und dann sind alle weiteren Dienste natürlich gefailed.

Ich konnte da aber auch nur in den GRUB Bootmanager, und ein anderes System wählen, das wird System sein, welches startet wenn man leere Platten einsteckt, dass dann das System installiert. Da kam dann nur ne Frage nach dem Login, aber das wird wohl geheim bei Synology sein. Also kam ich damit auch nicht weiter.

Also weiter im Internet gesucht, und was gefunden dass man von USB booten könnte, das aber von der Firmware unterbunden sind, das funktioniert nur mit passender VID und PID. War dann schon drauf und dran mich damit auseinanderzusetzen wie einen USB Stick entsprechend modifiziere.
Aber dann bin ich auf die Info gestoßen, dass die Synology, entgegen meiner Annahme, gar kein Hardware RAID ist, sondern ein software RAID welches auf offenen standards aufbaut. Das kann man über normale Linux Tools mounten. Also müsste ich nur die 8 Platten an einen PC anschließen und könnte es da mounten und die Datei korrigieren.
Aber 8 HDDs an einen PC anzuschließen ist auch nicht so einfach, ich war schon kurz davor mir für knapp 300€ ein passendes Gehäuse zu bestellen.
Aber dann kam mir die rettende Idee! Ich habe alle Platten aus dem NAS rausgenommen, und eine einzelne andere Platte eingebaut. Darauf habe ich dann das Synology System installiert und davon gebootet. Dann 7 Platten vom RAID eingesteckt und das tool (mdadm) da genutzt um das RAID zu assemblen und danach dann zu mounten. Das ist dann zwar degradet weil es nur 7 der 8 Platten hat, aber ich konnte die Datei bearbeiten, und danach dann wieder davon booten. Danach musste ich nur noch die achte Platte einschieben, die dann als "abgestürzt" erkannt wurde. Also musste ich die löschen und wieder ins RAID integrieren.
Und damit lief dann endlich alles wieder!


TLDR:
HDDs rausnehmen
eine HDD einbauen, formatieren und DSM installieren
davon booten
die anderen HDDs wieder einsetzen (bis auf eine)
per mdadm das RAID assemblen
per mount das RAID mounten
Datei korrigieren