Hyper Backup: Umstieg von Einzelsicherung auf Versionierung? Oder beides?

Jodok64

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Hi zusammen

Für die Datensicherung habe ich im Hyper Backup einen Job (Einzeldatensicherung) eingerichtet (DS DS220+). Ich sichere auf zwei externe USB Harddisks (ca. 2 TB Daten). Täglich läuft automatisch der Sicherungsjob. Nach 2 bis 4 Wochen tausche ich jeweils die USB-Harddisk aus. Das klappt bisher tipptopp. Nun habe ich hier im Forum gelesen, dass dieses Vorgehen ein Problem in sich birgt, indem durch eine Virusinfektion die USB-Sicherungsharddisk und die Dateien auf dem NAS verschlüsselt werden könnten. (Und leider könnte es sein, dass man auch einmal auf ein gut gemachtes Fishing-Mail hereinfällt - diese werden ja immer besser...). Falls die "Reserve-Sicherung" dann auch schon verseucht wäre, dann hätte ich ein grosses Problem...
Ich habe nun gehört, dass es auch möglich ist, mit einer "Versionierung" zu arbeiten, d.h., dass ich dann verschiedene Versionen einer Datei zur Verfügung habe. Somit hätte ich dann auch NACH einer Verschlüsselungs-Attacke zumindest eine brauchbare Version von jeder Datei zur Verfügung. (Uebrigens: Es handelt sich bei mir um zehntausende von Fotos aus mienem ganzen 58 jährigen Leben - ich hoffe, es wäre dann möglich, die brauchbare Version jedes Fotos dann automatisch wiederherzustellen? Ansonsten wäre das eine Arbeit, die gar nicht zu bewältigen wäre).
Wäre es somit aus Eurer Sicht empfehlenswert, die Versionierung einzusetzen? Was wären eventuelle Nachteile?
Wäre es aus Eurer Sicht empfehlenswert, bei Umstieg auf die Versionierung aber gleichzeitig auch ab und zu eine Einzelsicherung zu machen, damit man die Daten in einem Notfall schnell zur Verfügung hätte?

Viele Grüsse, Jodok
 

plang.pl

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Wenn du dir eine Ransomware einfängst, die Zugriff per SMB auf die an der DS angeschlossene Platte hat, dann verschlüsselt die dir die Sicherung auf Dateisystemebene. Da bringt die Versionierung nix. Lösung: An dem Client nur Zugangsdaten als User (nicht als admin) speichern, der keinen Zugriff auf die externe Platte hat.
 

Jodok64

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Hi plang.pl, vielen Dank! Verstehe ich das richtig: Der Admin-User (mit Berechtigung auf die USB-Platte) macht den Backup. Ich selber arbeite gewohnheitsmässig mit einem User, der KEINE Rechte auf die am NAS angeschlossene USB-Platte hat.
Aber gibt's da nicht ein Problem: Die Dateien auf dem NAS sind ja auf diese Weise für eine Verschlüsselungssoftware zugänglich, da ich diese Rechte ha haben muss. Und diese bei einem Befall möglicherweise zumindest zum Teil verschlüsselten Dateien werden ja jede Nacht auf die USB-Platte übertragen...
Viele Grüsse, Jodok
 

plang.pl

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Der Admin-User (mit Berechtigung auf die USB-Platte) macht den Backup. Ich selber arbeite gewohnheitsmässig mit einem User, der KEINE Rechte auf die am NAS angeschlossene USB-Platte hat.
Exakt.
NAS sind ja auf diese Weise für eine Verschlüsselungssoftware zugänglich
Die Ransomware kann prinzipiell alles verschlüsseln, auf das du von deinem Client aus Zugang hast. Dazu gehört i.d.R. auch die Daten auf dem NAS, auf die dein User Schreibzugriff hat.
Ich persönlich stecke meine USB Platte manuell an, um das Backup anzustoßen. Vorher prüfe ich nach bestem Wissen und Gewissen, ob meine Datenintegrität vorhanden ist. Wenn das Backup fertig ist, wird die Platte ausgeworfen. Dabei verwende ich auch 2 verschiedene Platten. Die Lösung von dir, die Platte dauerhaft an der Syno zu lassen, halte ich eher für suboptimal.
 

Jodok64

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Vielen Dank!
Das stimmt, es wäre natürlich besser, die USB-Platte nur kurz für die tägliche Sicherung am NAS anzustöpseln und dann wieder auszuwerfen. Dies wäre jedoch sehr aufwändig. Und dadurch würde ich ja keinen grossen Sicherheitsgewinn erhalten, da ja auch die Daten auch auf dem NAS durch eine Ramsoftware verschlüsselt werden könnten. Und diese würden dann durch die tägliche Sicherung immer automatisch auf die USB-Platte übertragen...

Das macht einen etwas ratlos... So "laut nachgedacht": Existiert kein "Software-Tool", das die Datenintegrität auf dem NAS und auf der USB-Platte automatisch untersucht? (Bei der Datenmenge auf meinem NAS ist es unmöglich, dies vor jeder Datensicherung auch nur stichprobenmässig einigermassen genügend zu überprüfen.)

Noch eine Frage: Ich habe schon das Tool Malwarebytes eingesetzt, um meine Umgebung auf zweifelhafte Software zu prüfen. Ist dieses Tool aus deiner/eurer Sicht empfehlenswert?

Viele Grüsse, Jodok
 

plang.pl

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Datenintegrität auf dem NAS und auf der USB-Platte automatisch untersucht?
Ist mir nix bekannt. Hyper Backup wird dich aber warnen, wenn abnormal viele Daten seit dem letzten Backup Job geändert wurden (Beispiel).

Klar kann man damit vielleicht potentielle Schadprogramme erkennen. Das nützt dir aber nix, wenn du die Ransomware (beispielsweise als Mail-Anhang) selbst ausführst und dir in kurzer Zeit alles verschlüsselt wird. Für die Prüfung einzelner Dateien (die man z.B. per Mail erhalten hat), nutze ich lieber Online-Virenscanner. Da wird die Datei dann von 20+ Scannern geprüft.

Am meisten hilft hier: Sich informieren und aufpassen, was man tut.
 


 

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