+-Serie BTRFS (auf DS216+) und Snapshots - ein paar Fragen

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Scallywag

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Hallo.

1. Im Netz lese ich zu BTRFS andauernd, dass sich nur "gemeinsame Ordner" mit der Snapshot Funktion absichern lassen.
Was bedeutet dies genau bzw. kann nicht der gesamte Festplatteninhalt unabhängig von Freigaben per Snapshot gesichert werden?

Ich plane z.B. einige Ordner nur per FTP zugänglich zu machen und möchte da auf die Features von BTRFS nicht verzichten.

Kann mich da jemand aufklären?

2. Wie funktioniert das denn bei Bitrot genau? Synology bietet ja eine automatische Reparatur der Daten nicht an. Wie bekommt man mit, dass bei einer Datei Bitrot aufgetreten ist?

3. Wie wird bei Bitrot eine Datei mit bei Verwendung von BTRFS denn wiederhergstellt? Benötigt man zwingend ein RAID-1 (oder höher) oder reicht ein Backup?

4. Bei einem Snapshot werden ja nur die Änderungen an den Dateien gesichert. Somit wird auch nur sehr wenig Speicherplatz für die Snapshots benötigt. Dies gilt ja nur wenn die Snapshots auch
auf dem selben Laufwerk liegen. Bei extern aufbewahrten Snapshots wird der erste Snapshot doch sehr viel Platz benötigen da ja der gesamte Inhalt gesichert werden muss, oder?

Sorry, falls da ein paar doofe Fragen bei waren, aber das Thema ist noch recht neu für mich.
 
Synology bietet kein Bitrot! ganz einfach! :D somit sollte das auch dein Problem lösen überhaupt BTRFS zu verwenden, oder? :D

Entschuldige, wenn die Antwort etwas patzig ist, ich krieg deswegen sicher bald n Herzinfarkt! :mad: Was aber nicht an dir liegt!
 
Scheint ja kein beliebtes Thema zu sein. Im Grunde bisher keine Antwort. ;)
 
Hallo X5_492_Neo

hoffe ich bin gleich nicht untendurch bei dir!

Synology bietet kein Bitrot! ganz einfach! :D somit sollte das auch dein Problem lösen überhaupt BTRFS zu verwenden, oder? :D

Was ist Bitrot und wieso wirbt Synology so für BTRSF und nach deiner Aussage tönt das bei dir nicht so überzeugt?

Sorry vor ab und Gruss

Night
 
Die werben einfach damit, da dann 90% der Leute wow ist das cool.

Btrfs wurde auch mal mit Korrektur angekündigt. Dies ist aber wohl bis jetzt immer noch nicht der Fall keine Ahnung wie sie es ohne ecc ram machen wollen. Durchsuch einfach mal das forum.
 
Soll übrigens wohl dann mit DSM6.1 funktionieren:
DSM is now capable of detecting and repairing silent data corruption if your Synology NAS meets the following criteria:
?Running Btrfs file system
?Built on RAID 1, RAID 5, RAID 6, RAID 10, or non-1 disk SHR
?Without any SSD read-write cache mounted (This limitation will be removed in the coming release.)

(https://www.synology.com/de-de/beta/2017_DSM61Beta/ReleaseNotes)

Geht allerdings nicht in jeder Plattenkonfiguration. Ich habe pro Platte ein Volume, da dürfte es dann schon wieder nicht funktionieren.
Braucht anscheinend mind. 2 Platten im Raid/SHR
 
Danke für das interessante Detail aus den ReleaseNotes! Werde mir die bei Gelegenheit einmal komplett zu Gemüte führen.
 
Bei meiner großen steht am Wochenende das Update auf DSM 6 an. Im gleichen Zuge hätte ich das Dateisystem auf BTRFS umgestellt oder sollte ich damit lieber noch warten. Wie sind da eure Erfahrungen?
 
Sehr gute. Snapshot ist schon eine feine Sache. Performancemäßig kann ich auch nichts negatives berichten - meine DS läuft eh nur als Medien- und Datenlager...
 
Die Meinungen gehen bei BTRFS ja auseinander. Natürlich ist es wichtig, dass das Sytem ohne Probleme und stabil läuft. Von daher setze ich schon eher auf Bewährtes. Da mich die Snapshot Funktion aber reizte, habe ich mich dazu entschlossen es zu probieren. Zumal ich auch keinerlei Probleme hätte (aufgrund verfügbarer Backups), das Sytem jederzeit auf EXT4 umzustellen, sollte es sich letztenlich doch nicht bewähren. Auch wenn man sich die Arbeit nicht umbedingt antun will, wenn es denn nicht wirklich sein muss.

Vor dem entgültigen Einrichten wurde die DS etwas über zwei Wochen in verschiedensten Bereichen getestet, wie eben auch EXT4 im Vergleich zu BTRFS. Habe verschiede Transfer Tests gemacht und auch hier ist mir BTRFS nicht nachteilig aufgefallen. Allerdings ist das mit dem Testen immer so ein Sache, die Langzeiterfahrung fehlt halt.

Bisher bereue ich diese Entscheidung jedenfalls nicht und kann über keinerlei Pobleme klagen, alles läuft wie es soll. Und wie Thonav schon geschrieben hat, die Snapshot Nutzung ist schon eine feine Sache.
 
Ihr macht mir wieder Mut :-) Schiebe den Schritt nun schon ewig vor mir her, hängt halt viel dran und ist ewig zeitaufwändig, bis alles hoffentlich zurück gesichert ist und wieder läuft....
 
Hi frankyst72,

Läuft bei mir seit Juni einwandfrei. Selbst meine schwachsinnige knöpfchendrückerei an der USV die selbige mit einem sofortigen Stromausfall aller angeschlossenenen Gerätschaften inkl. der Syno quittiert hat, hat das Filesystem klaglos überstanden.

Ist zwar keine Langzeiterfahrung aber zumindest gibt es mir schon eine Sicherheit. Ich war mir nämlich auch nicht sicher aber der nutzen der snapshots hat die Skepsis besiegt.

Viele Grüße
Frank
 
Hallo,

meine Antwort mal zu deinem Text.

1. Im Netz lese ich zu BTRFS andauernd, dass sich nur "gemeinsame Ordner" mit der Snapshot Funktion absichern lassen.
Was bedeutet dies genau bzw. kann nicht der gesamte Festplatteninhalt unabhängig von Freigaben per Snapshot gesichert werden?

Ich plane z.B. einige Ordner nur per FTP zugänglich zu machen und möchte da auf die Features von BTRFS nicht verzichten.

Kann mich da jemand aufklären?

Antwort: Du kannst von einzelnen Freigaben Snapshots erstellen lassen. BTRFS kann auch von der gesamten Platte einen Snapshot erstellen. Vermutlich lässt Synology aber die Komplettsicherung der Platte bewusst weg, da auf der Box ja nicht nur Daten, sondern auch Betriebssystem und Einstellungen liegen. Unverträglichkeiten wären möglicherweise bei Teilrücksicherungen der Fall z.B. neue Daten aber altes Programm.

2. Wie funktioniert das denn bei Bitrot genau? Synology bietet ja eine automatische Reparatur der Daten nicht an. Wie bekommt man mit, dass bei einer Datei Bitrot aufgetreten ist?

Antwort: Bitrot bezieht sich auf die Lesbarkeit der Daten auf der Platte und hat mit Synology erst mal nichts zu tun. Nahezu jeder Hersteller verlässt sich darauf, dass gelesene Daten durch die Prüfsummen geschützt sind. Leider ist dem nicht so. Ich kann hier nur von BTRFS und einer DS716 mit DSM 6.0 sprechen. Damit BTRFS einen Fehler erkennen kann braucht es nicht mal zwei Platten, da es zu den Daten eine brauchbaren Prüfcode gibt (nicht CRC). Erst zur Reparatur muß eine zweite Speicherung der Daten genutzt werden, dann müssen aber Daten und Prüfsumme passen. Leider hat Synology bei der BTRFS Implementierung den Fehler gemacht, unter dem BTRFS ein eigenes RAID1 zu erstellen. Logischerweise sieht BTRFS dann nur eine virtuelle Platte. Dies bedeutet Fehlererkennung Ja, Fehlerbehebung Nein.

3. Wie wird bei Bitrot eine Datei mit bei Verwendung von BTRFS denn wiederhergstellt? Benötigt man zwingend ein RAID-1 (oder höher) oder reicht ein Backup?

Antwort: Man benötigt eine Redundanz, also eine Kopie von Daten u Prüfcode. Ich kenne die aktuelle BTRFS Version nicht so genau, aber es würde eine zweite Version der Daten im Dateisystem reichen oder ein RAID 1,5,6 welches aber von BTRFS ohne ein zusätzliches RAID erstellt sein muss. Ein Backup sollte man übrigens immer haben.

4. Bei einem Snapshot werden ja nur die Änderungen an den Dateien gesichert. Somit wird auch nur sehr wenig Speicherplatz für die Snapshots benötigt. Dies gilt ja nur wenn die Snapshots auch
auf dem selben Laufwerk liegen. Bei extern aufbewahrten Snapshots wird der erste Snapshot doch sehr viel Platz benötigen da ja der gesamte Inhalt gesichert werden muss, oder?

Antwort: Diese Systeme nutzen eine Technologie die auf CopyOnWrite beruht. Der erste lokale Snapshot benötigt keinen Platz, weil die Daten ja schon vorhanden sind. Das mit dem externen Medium ist schwieriger zu beantworten. Gehen wir mal von folgendem Zustand aus (symbolisch), Du hast eine 1TB Platte, mit 500GB Textdaten, diese Daten würden komprimiert abgelegt und würden so nur 200GB brauchen.

Kopierst Du die Daten auf ein Laufwerk ohne Kompression, dann würden 500GB gespeichert. Hat das Laufwerk Datenkompression, dann würden auch dort nur 200GB abgelegt. Wäre das Ziel auch BTRFS mit Kompression, dann würden bei der Kompression auch nur 200GB Daten liegen. Ohne Kompression wären es 500GB. Es wird generell nur das gesichert, was auch benötigt wurde. Ausnahme sind die Snapshots, diese kommen bei der Datenmenge hinzu. Hier muss man dann entscheiden wieviele Snapshots auf der jeweils gegenüberliegenden Seite gehalten werden sollen.

PS: Wenn BTRFS auf der Synology mal richtig implementiert wird, wird auch die Zeit des Formatierens vom RAID vorbei sein. Ein Dateisystem ist dann in wenigen Sekunden bei voller Geschwindigkeit einsatzbereit.
 
Wo liegt jetzt eigentlich der elementare Unterschied zu einem SnapShot und einem Backup (filebasiert oder HyperBackup mit DB)?
 
Wo liegt jetzt eigentlich der elementare Unterschied zu einem SnapShot und einem Backup (filebasiert oder HyperBackup mit DB)?

Ein Backup ist normalerweise getrennt von den eigentlichen Datenhaltung zu sehen. Deswegen ist ein Snapshot nur eine Art Absicherung, aber kein reales Backup. Ein Backup sollte aber auch ein Medienbruch darstellen, dass Quellsystem darf nichts direkt mit dem Backupsystem zu tun haben. Sollte eigentlich auch eine andere Art der Datenhaltung darstellen, also statt BTRFS z.B. Band oder ein anderes Dateisystem. Diesen Punkt sehe ich persönlich etwas anders.

BTRFS und ZFS bieten die Möglichkeit Snapshots zu übertragen. Bei BTRFS weiß ich es leider nicht genau, aber bei ZFS ist es möglich den Transfer auf korrekte Übertragung zu überprüfen. Die Snapshots werden übertragen und können auf der Backup sogar länger als auf dem Quellsystem gehalten werden. Beispiel: Quellsystem hat noch die Snapshots 5,6,7,8 und das Backup System hat 1,2,3,4,5,6,7,8. So etwas ist selbst bei ganz teuren geschäftlichen Systemen kaum zu finden.

Im Geschäftsbereich findet derzeit ein massiver Umbruch in der Speicherung statt, da RAID Systeme für Multi-Terabyte RAID Gruppen nicht mehr ausreichend sind. Die eine Technologie nennt sich hier Dynamic Disk Pooling (DDP). Eine andere Art der Speicherung, die sich wohl durchsetzen wird, ist ein virtuelles NAS kurz vNAS das auf einem Objektspeicher aufsetzt. Dazu sind aber sehr gut durchdachte Cache/SSD Konzepte notwendig, weil Objektspeicher nicht für Random IO bzw. Read/Write gedacht ist. Man kann sich Objektspeicher eher als schneller Streaming Speicher oder Archiv mit Metadaten vorstellen.
 
Danke für die hilfreiche Erklärung, aber ganz verstanden hab ichs nicht :rolleyes:.
Ich habe 2 NASen in meinem Heimnetz. Einmal die DS213 (Backup) und die DS415+ (Produktiv).
Die DS415+ sichert ihre Daten und Anwendungen 3x/Woche auf die DS213 die in einem anderen Raum steht und anderen Stromkreis angeschlossen ist.
Gesichert wird per o. g. filebasierten Backup, d. h. die Daten liegen 1:1 auf dem Zielsystem und kann ohne weitere Software (HyperBackupExplorer) ausgelesen werden.
Aufrund der Größe (etwa 3 TB) ist ein Offsite - Backup außer Haus leider nicht machbar auch wenn ich mehrere Versuche dahingehend unternommen habe.
Wie kann jetzt hier SnapShot integriert werden, bzw. welche Vorteile bekomme ich daurch welche das "normale" Backup nicht abdeckt?
 
SnapShots bieten Dir z.B. Versionierung, die Du mit Deinem bisherigen Backup nicht hast.
 
Hallo @dil88

Nun, das mag schon so stimmen aber das gleiche könnte ich ja mit HyperBackup und DB auch erreichen. Das müsste halt nur umgestellt werden.
 
Abend Rednag,

Snapshots können z.B. im 5 Minuten Takt erstellt werden. Zudem ist es möglich, dass jeder User im Netzwerk und das ohne Beihilfe des Admin, oder sonstigen Zusatzmitteln, selbst und jederzeit auf frühere Versionen zurückgreifen kann. Speziell im Unternehmensumfeld interessant, kann es aber auch im privaten Umfeld nützlich sein. Wenn Frau und Kinder ihre Daten auf der DS haben und hier arbeiten. Hat gerade vor kurzem geholfen, als einer meiner Söhne versehentlich einen Teil einer Arbeit gelöscht hat, die ihn mehrere Stunden kostete. Nicht das Dokument selbst, sondern einen Teil des Inhaltes (ist wirklich blöd gelaufen). Da aber Snapshots erstellt werden, konnte er fünf Minuten zurück und hatte noch die vollständige Arbeit zur Verfügung. Hätte er das allerdings lokal auf seinem Laptop gemacht, dann .... Hier gehts um schnelles, direktes, wie unkompliziertens Zugreifen und Wiederherstellen. Nächtens wird dann das "richtige" Backup gemacht und dort ist seine Arbeit dann "wirklich" gesichert.

Für mich ersetzt die Snapshot Funktion mein Backup nicht, da ja die Versionierung auf dem NAS selbst passiert und läuft somit nur als zusätzlicher Schutz. Es gibt zwar die Möglichkeit einer Replizierung, die aber ein weiteres NAS mit Btrfs erfordert. Was das Replizieren betrifft und wie das dann in der Praxis genau aussieht kann ich allerdings nichts sagen, da ich das derzeit nicht nutzen und nicht testen kann.
 
Finde auch das die Snapshots nicht mit einer Versionierung per Backupprogramm zu vergleichen sind.

Unter Windows kann man doch einfach die "frühere Version wiederherstellen".
Schon sehr praktisch
 
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