Aufrüsten oder Neukauf?

CommanderBozo

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Hallo zusammen,

ich hoffe euch nicht mit allzu blutigen Anfängerfragen zu belästigen:

Aktuell betreibe ich eine 214+ mit 2x3GB WD Red im RAID 1.
Jetzt sind die Platten voll und ich muss an der Hardware was ändern.

Ich nutze die Syn aktuell als Musikserver, Cloudlösung und Datengrab. Natürlich sind auf der NAS alle Fotos abgelegt. Für die Synology-eigene Lösung (PhotoStation, Moments) ist die NAS aber einfach zu schwach, was vielleicht auch an dem 1 GB RAM liegt. ;)

In naher Zukunft bauen wir ein Haus, da soll zusätzlich zur bisherigen Nutzung endlich synOCR sowie eine VM für SmartHome (iobroker/FHEM) und 3 Kameras an der NAS betrieben werden.

Ich denke aktuell auf eine DS220+ zu gehen, die DS214+ hat bereits in der Familie Abnehmer gefunden.

1) Alles Quatsch und bei der 214+ mit Aufrüstung bleiben?
2) Wäre die 220+ Maschine für diese Nutzung?
3) Sollte man den Arbeitsspeicher gleich erweitern?
4) Wieviel Speicherplatz verbraucht die Surveillance Station?

Vielen Dank für die Antworten!
 

plang.pl

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Hi

1.) Ich glaube, die 214+ hat in deinem Fall ausgedient, vor allem, wenn man von Virtualisierung spricht

2.) Es ist zu überlegen, ob dir 2 Laufwerke ausreichen, vor allem, wenn auch Surveillance im Spiel ist. Wenn nicht, mal über die DS420+ nachdenken. Du sprichst hier, soweit ich das verstehe, nicht von VM, sondern von Docker-Containern?? Solange du nicht etliche Docker-Container parallel laufen lassen willst, sollte die DS220+/420+ ausreichen. Wenn du aber von VM sprichst, muss es ein stärkeres Modell her (720+/920+). Von einer Windows-Installation im VM würde ich aber abraten, sofern man die GUI flüssig nutzen will, für Hintergrundaufgaben geht das aber allemal

3.) RAM-Erweiterung ist nie "sinnlos", da ungenutzter RAM als Cache verwendet wird und somit die DS generell reaktionsfreudiger macht. Ich denke aber, dass in deinem Fall Erweiterung fast schon Pflicht ist (Einsatz von Docker-Containern erfordert einiges an RAM; auch synOCR genehmigt sich meiner Erfahrung nach bei der Bearbeitung durchaus einiges an RAM, was natürlich auch die OCR-Geschwindigkeit erhöht). Du kannst das ganze aber erstmal mit dem Standard RAM laufen lassen und schauen, ob die DS flüssig läuft und der RAM nicht auf Anschlag ist und bei Bedarf nachbestellen

4.) Wie viel Speicherplatz verbraucht wird, hängt von der Qualität der Aufnahmen ab (HD oder gar 4k??; Anzahl der FPS) und auch ob die Kameras 24/7 laufen. Hier kann ich aber keine Empfehlungen abgeben, da ich das selbst nicht verwende. Interessant ist auch zu wissen, welche HDDs du verbauen willst. Von "normalen" NAS-Platten, wie den WD Red Plus ist hier fast abzuraten, da es spezielle Surveillance Festplatten (z.B. WD Purple) oder gar Enterprise Platten (z.B. WD Gold, sind aber recht laut) gibt, die speziell für 24/7 Schreibvorgänge ausgelegt sind
 

CommanderBozo

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Vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort!

1) ok.

2) Du hast recht, ich meinte Docker-Container. Bisher noch nicht ausprobiert und daher noch sehr unklar. Bisher kannte ich das nur als VM.
Inwiefern dann mehr Laufwerke? Zugriffsgeschwindigkeit oder Platzbedarf?

3) Das klingt schlüssig. Wir jagen seit 3 Jahren jedes Stück Papier durch ein Dokumentenscanner, jetzt wollten wir an Altlasten ran.

4) Na, da bin ich mir selbst unsicher, ob ich die große Lösung machen soll. Es wird eine Doorbird und zwei Außenkameras betreffen, die eine eine Bewegungserkennung haben (zB https://reolink.com/de/product/rlc-520a/) und nicht dauerhaft aufnehmen.

Lautstärke ist kein Thema, das Teil hockt am Ende im Netzwerkschrank im Keller.
 

plang.pl

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2) wg Platten: Ich meinte hauptsächlich wg Platzbedarf und Preis/Leistung. Bei 2x8TB im RAID1 (wenn du das so einrichten willst) kaufst du letztendlich 16TB und kannst nur 8 nutzen. Bei RAID5 mit 4x4TB kaufst du 16TB und davon sind 12 nutzbar, also insgesamt besser nutzbarer Speicherplatz. Vor allem, wenn du viel Speicherplatz brauchst, fährst du im RAID5 mit 4 Festplatten günstiger.

4) Wie gesagt, da habe ich leider nicht die nötige Erfahrung. Vielleicht meldet sich hier ja noch jemand anders.
 

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4) Du kannst bei der SS einstellen wieviel Speicher sie belegt, bevor die älteren Aufnahmen gelöscht werden. Ich habe 3 Kameras mit Bewegungserkennung und 10 GB eingestellt, reicht für ca. 1 Woche.

Wenn du VMM nutzen willst nimm die DS920+ mit 3 x 6 TB im SHR mit Datenschutz eine Platte (ca. 10 TB nutzbar) und erweitere den RAM mit 16 GB auf 20 GB. Dann hast du ausgesorgt für die nächsten Jahre. Ist allerdings alles auch eine Budgetfrage. Ansonsten die 720+
 

whitbread

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Zur SS: Ich habe aktuell 4 Kameras auf 2 NASen am Laufen und komme aktuell auf ca. 2.000 GB. Ich lösche da aber auch nix, da ich Plattenplatz als den geringsten Faktor ansehe.
Bevor ich eine 4-Bay-NAS kaufe, würde ich heute immer 2x2-Bay kaufen; damit ist man einfach flexibler. Zur Plattenkonfiguration muss man sich halt mal überlegen, was man wirklich braucht: Raid1 (SHR ist sowieso Mist!) ist für den normalen Privatuser einfach overkill. Eine externe USB-Platte fürs Backup braucht es ja eh' und R1 schützt Dich ja nur davor, Dein Backup im Falle eines Plattendefekts einspielen zu müssen.
Übrigens - von den 20er-Geräten bin ich persönlich überhaupt nicht überzeugt. Eine 218+ ist der 220+ für meine Ansprüche deutlich überlegen! Ich würde mir ausserdem ganz genau überlegen, ob ich nicht doch mit 2 Ethernet-Anschlüssen besser fahre.
 

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@whitbread klär mich mal auf mit den 18+ 20+ Geräten, habe ich ein Fehlkauf mit der 920+ gemacht?
 

whitbread

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Also bei mir spielt immer das Preis-Leistungs-Verhältnis eine gewichtige Rolle. Die 220+ ist für mich ohne eSata-Anschluss einfach zu teuer. Die 720+ ist im Verhältnis zu den 4-Bays ebenfalls zu teuer. Die 420+ kommt auch ohne eSata. Zudem stört mich der fest verlötete RAM und die Nutzbarkeit der M.2 SSD Slots ist gelinde gesagt gering. Und mit 2 USB-Ports wirds dann auch schnell eng und man muss ggf. einen zusätzlichen Hub mit in den Preis einkalkulieren.
Im Endeffekt braucht es dringend eine bezahlbare NAS mit 5GbE oder 10GbE Anschluss. Aktuell muss man da in die 1621+ mit ca. 900€ investieren; allerdings gibt es die 1618+ bereits ab 700€. Da ist dann der Abstand zur 920+ nur noch gering bzw. der Zusatznutzen schon erheblich!
Also keine "bloss nicht kaufen" Empfehlung, sondern eher ein "schaut mal, ob ihr nicht eine 18er günstiger bekommt" Vorschlag.
Ich finde die 218+ mit eSata-Anschluss im 2-Bay Segment immer noch am attraktivsten. Die Tatsache, dass diese gebraucht nur schwer zu bekommen ist, zeigt dies. Bei den grösseren Modellen bin ich derzeit auch unsicher. Meine DS916+ wäre auch bald mal dran, aber aktuell würde ich keines der neuen Modelle kaufen.
 

plang.pl

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Ich kann @whitbread hier nur recht geben. Es ist unlogisch von Synology (wenn man das so ausdrücken kann), dass die 220 keinen eSATA-Anschluss hat. Der gedachte Anwendungszweck (seitens Synology) der M.2s ist eigentlich das Geld (den Aufpreis und den eigentlichen Preis der M.2s) nicht wert. Ebenso finde ich es nicht kundenfreundlich, dass die 720+ nur noch 2 USB-Anschlüsse hat, vor allem, wenn man von der 218+ aufrüstet (wie in meinem Fall), die ja zudem noch die USB Copy Taste hat. Den vorderen Anschluss kann ich nicht fest verwenden, da ich ihn für HyperBackUp und USB Copy nutze. Außerdem schaut so ein dauerhaftes Kabel / Gerät vorne an der eigentlich optisch ansprechenden DS einfach nicht gut aus. Und das mit Synology und 2,5/5/10 GbE Anschlüssen ist für mich sowieso ein Mysterium.
 
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CommanderBozo

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RAID5 statt RAID1 muss ich mir durchrechnen.
@ctrlaltdelete: So viel schein en die Kameras ja gar nicht zu speichern. Meintest du 10GB oder 10TB? Ich werde kein VMM nutzen, voraussichtlich nur Docker.
@whitbread: ich verstehe nicht, warum 2x2-Bays besser als eine 4-Bay sein soll.
Bisher habe ich noch kein eSATA genutzt. Soweit ich das verstanden habe, kommen nur externe Platten im SDD mit, ob USB 3.0 oder eSATA unterscheidet sich wohl in der Transferrate auf eine HDD nicht.
Die 220 hat doch auch zwei Ethernet-Ports.
Bisher habe ich noch nie mehr als zwei USB-Anschlüsse an einem NAS zeitgleich genutzt. Ist ein USB-Hub so ungünstig?
Wie es aussieht, ist mir langfristig egal, es landet im Netzwerkschrank.
 
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@CommanderBozo kommt auf die Auflösung der Kameras und ob sie permanent aufnehmen oder nur bei Bewegung.
 

whitbread

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2x 2-Bay ist besser als 1x 4-Bay, da bei einem HW-Defekt dann immer noch eine NAS läuft. Du hast halt für diverse Dienste Ausfallsicherheit. Und je nach räumlicher Situation kannst Du Dich auch gegen Feuer oder Diebstahl schützen.
Wer einmal begriffen hat, dass Raid für den Privatanwender nicht die beste bzw. schon gar nicht günstigste Lösung ist und sich mal mit Snapshot und Replikation beschäftigt hat, sollte das Konzept von 2x2-Bay verstehen und die Vorteile erkennen können.
 

CommanderBozo

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@ctrlaltdelete: Ok, dann habe ich viel mehr Puffer als gedacht. Ich würde nur bei Bewegung aufnehmen, dafür etwas länger speichern wollen.
@whitbread: 2x2Bay heißt für mich 2xNAS, 2x2Festplatten wovon ich nur 2 nutzen kann. Wobei du ja vorschlagen hast, die Sicherungskopie extern zu halten und das NAS nicht als Backup-Ort zu verwenden. Annährend doppelter Stromverbrauch.
Aufstellorte sind immer begrenzt, Eine Alternative wäre ist ein zweiter Haushalt/Arbeitsstelle, wo gespiegelt wird. Das habe ich nicht zur Verfügung. Man kann immer alles Atombombensicher machen, für mich bestehen aber immer die Frage der Kosten, des Aufwands und der Möglichkeiten. Zumal ich kein Fachmann bin.

Wäre ich mit meinen Anforderungen bei einer 420+ richtig? Dazu 4xWD40EFRX? Drittanbieter oder Synology-RAM?
 

whitbread

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Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung jetzt mit Synology-NASen sprechen. Für mich war der Hauptgrund für die NAS, keine externe Cloud zu nutzen. Ich bin kein ausgebildeter ITler, habe aber in dem Bereich in grossen Projekten in grossen Firmen gearbeitet. Da bildet sich dann schnell ein Anspruch, den es für den privaten Bereich mit Mass zu adaptieren gilt.
So und dann schaut man sich das Angebot an und denkt, hey, wenn dann doch bitte eines der besseren Modelle und mind. 4-Bays, damit Du Raid-5 nutzen kannst. Ist halt immer doof, wenn da Funktionen beschrieben sind und Du hast die nicht. Die Frage, ob man die Funktionen auch braucht stellt man sich meist nicht.

Die Idee der 2x2-Bay ist halt gänzlich auf Raid zu verzichten und Daten und Dienste auf zwei Geräte zu verteilen bzw. die wichtigen Dienste und Daten eben redundant zu fahren. Backups braucht es eh' separat. Ggf. kannst Du dann auch nur eine der beiden fürs www erreichbar machen und die andere geschützt im LAN betreiben. Und die wichtigen Daten kannst Du jetzt halt zusätzlich mittels Snapshot und Replication quasi spiegeln (quasi selektives Raid-1). Kurzum Du hast deutlich mehr Flexibilität als mit nur einem Gerät und ja auch ein wenig mehr Komplexität.
Ich möchte nur, dass Du die Idee dahinter verstehst - Du machst natürlich nix falsch mit einer 4-Bay, aber ob Du die wirklich brauchst wirst Du erst nach einiger Zeit sagen können. Ich habe mit einer DS211j angefangen (die übrigens immer noch für meine räumlichen getrennten Backups in der Garage steht). Die war und ist halt brutal lahm - fürs Backup ist das aber total egal. Dann bin ich irgendwann zur DS412+ gekommen, um endlich auch Raid-5 zu haben. Aus der DS412+ wurde inzwischen die DS916+ und ich habe u.a. noch eine DS218+ am Laufen. Die kann eigentlich alles, was die DS916+ kann - ausser Raid-5. Wenn ich jetzt neu starten würde, gäbe es halt 2x2-Bay mit möglichst grossen HDDs.
Konkret zu Deinen Anmerkungen:
Die Überlegung mit dem Plattenplatz ist so nicht richtig: Du brauchst immer den Platz für Deine Daten mind. 2x: einmal im Betrieb und einmal als Backup. Ich habe 2-fache Backups, halte also meinen benötigen Plattenplatz 3x vor. Fürs Backup nutze ich übrigens günstige externe USB-Platten - die kosten deutlich weniger als die NAS-HDDs.
Und die Überlegung mit dem Stromverbrauch sind ebenso nicht richtig: Die 4-Bay braucht genauso viel Strom wie die 2-Bay, wenn nur 2 Platten drin sind. Vom Stromverbrauch her ist es also sinnvoll, möglichst wenige Platten zu betreiben. Daher Platten so gross wie preislich gerade noch sinnvoll und entsprechend des eigenen Bedarfes nehmen!
Und ganz wichtig: Das Backup-Konzept sollte als allererstes stehen. Die 3-2-1-Regel kann man ggf. für den privaten Bereich entsprechend der Gegebenheiten anpassen.
 


 

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