Synology Photos Gemeinsame Alben - Berechtigungsrolle Manager fehlt

[Chris218]

Ich möchte die Urlaubsfotos mit der Familie teilen, aber ich verstehe die Synology Logik hierfür nicht.
Jedes Familienmitglied lädt über die Synology Photos App seine Fotos in den jeweiligen persönlichen Speicherbereich. Das funktioniert auch problemlos.
Jetzt wollen wir für die Urlaube / Events gemeinsame Alben haben. Dazu legt einer ein entsprechendes Album an und teilt es mit den anderen. Jeder hat Uploader Rechte und fügt seine Fotos den entsprechenden Alben hinzu. Bis hierhin kein Problem.
Nun hat aber so ein Album schnell mal 1000 Fotos. Daher möchte ich noch ein zusätzliches Best-Of Album haben, welches eine echte Teilmenge des Albums sein soll.
Blöderweise ist das aber gar nicht so einfach möglich. Wenn ein Foto von einem anderem Familienmitglied ist, kann ich es nicht selber diesem Best Of Album zuweisen.
Ebenfalls ist es nicht möglich die Fotos aus dem gemeinsamen Album zu bewerten. Ich darf nur meine eigenen Fotos bewerten oder taggen.
Das ist doch komplett an der Praxis vorbei. Es fehlt für Albenfreigabe die Rolle Manager wie es sie im freigegeben Bereich gibt.
Der freigegebene Bereich würde dieses Problem lösen, aber dafür ein anderes schaffen. Ich kann dann nicht mehr einfach ein Foto virtuell einem Album hinzufügen, sondern es muss physikalisch im shared folder liegen. Symbolische Links funktionieren nicht. Wenn ich nun Fotos dahin verschiebe, fehlen sie in meiner Timeline und ich habe meine Fotos an zwei Stellen verstreut gespeichert. Und um sie zu kopieren fehlt mir bei dem Mengengerüst schlicht der Speicherplatz.
Habt ihr auch das Problem? Wie habt ihr es gelöst?

 

[stevenfreiburg]

Willkommen in der Synology-Welt - und in der Synology-Logik

Du bist gerade ziemlich genau an dem Punkt angekommen, an dem viele sich fragen: „Moment mal … warum geht das jetzt nicht so, wie es eigentlich logisch wäre?“
Was du beschreibst, ist weder ein Bedienfehler noch ein Denkfehler deinerseits, sondern fällt in die Kategorie „Beipackzettel“. Nur dass man diesen bei Synology meist erst in der Praxis bemerkt, nachdem man bereits über unsinnige Funktionen und Workflows gestolpert ist - Risiken und Nebenwirkungen erfährt man also meist erst am eigenen System.
Das ist eine dieser typischen Stellen, an denen man merkt, dass Synology zwar einen beeindruckenden Werkzeugkasten liefert, die einzelnen Werkzeuge aber teilweise erstaunlich schlecht aufeinander abgestimmt sind.

Stell dir vor, du bekommst ein Set für eine Betonwand: einen Hammer, einen Nagel, einen Kreuzschlitz-Schraubendreher, einen 3 cm langen Dübel mit 6 mm Durchmesser und dazu eine 7 cm lange Torx-Schraube mit 5 mm Durchmesser. Die Schraube ist doppelt so lang wie der Dübel, der Schraubendreher passt nicht zur Schraube, und mit Hammer, Nagel und Dübel kommst du auch nicht weit. Alles für sich genommen brauchbar - zusammen passt es einfach nicht.
Genau so ist es mit Alben, Freigaben, Tagging sowie Benutzer- und Zugriffsrechten in Synology Photos. Viele gute Funktionen, aber sie greifen nicht sauber ineinander (für Gruppen).

Aus der Historie lässt sich das sogar erklären: Synology hatte sich mit der (wirklich guten) Photo Station 6 und mit "Moments" konzeptionell in eine Sackgasse manövriert. Synology Photos sollte der große Befreiungsschlag sein, ist aber dann auf halber Strecke stehen geblieben. Das Ergebnis: an sich sinnvolle Funktionen, die sich aber gegenseitig blockieren.
Dein konkretes Problem mit Alben, Tags sowie Personal und Shared Space ist dafür ein Paradebeispiel: Viele Fotos von mehreren Personen in einem gemeinsamen Album, aber taggen kannst du nur deine eigenen Bilder.
Und der Unsinn hört leider nicht beim Tagging auf. Die Gesichtserkennung in gemeinsamen Alben und Ordnern ist das nächste Thema, über das man früher oder später stolpert.
Sowohl Verschlagwortung als auch Personenerkennung funktionieren nämlich nur für Nutzer mit „vollen Zugriffsrechten“ im Shared Folder (auf Deutsch: freigegebener Bereich). Diese Rechte beinhalten aber auch das Löschen fremder Fotos - und wer will das ernsthaft?
Es gibt weitere Beispiele, bei denen man sich unweigerlich fragt, wie so etwas durch Design-Reviews und Produktmanagement kommen konnte.
Sagen wir es freundlich: Die Integration wirkt stellenweise erstaunlich unfertig.


Zur Praxis: Wenn du diese Einschränkungen nicht akzeptieren möchtest und der Meinung bist, dass sich nicht der Nutzer an die Software anpassen sollte, sondern die Software ihre Versprechen erfüllen müsste, kommst du um Workarounds nicht herum.

Meine (erste) persönliche Lösung war am Ende ziemlich brutal und für viele nicht akzeptabel: Ich opfere bewusst Speicherplatz und verdopple Fotos, um funktional getrennte Welten zu schaffen (mittels z,B. vDSM). Das löst einige Probleme, ist aber weder elegant noch platzsparend und - wie du sagst - für dich kein gangbarer Weg.
Als langfristige Lösung baue ich gerade mehrere getrennte Linux-Systeme mit Immich auf. Ziel: mich im Fotobereich endgültig von Synology zu verabschieden. Denn mit der Auslagerung der Vorschaubild-Erstellung auf die Endgeräte der Nutzer hat Synology sich endgültig selbst übertroffen - und mich als Kunden verloren.

Kurz gesagt:
Deine Beobachtung ist korrekt, dein Unbehagen absolut nachvollziehbar - und leider in weiten Teilen „by design“. Synology Photos liefert zwar starke Einzelwerkzeuge, aber kein wirklich stimmiges Gesamtsystem - und das wird auch so bleiben.
Papi-Admin kann die Familienfotos mit Synology sehr gut pflegen, aber - anders als die Werbung es suggeriert - für verschiedene Gruppen oder gar professionelle Zusammenarbeit ist Synology Photos schlicht ungeeignet. Wer das weiß, kann damit leben oder bewusst gegensteuern. Wer es nicht weiß, merkt es genau an solchen Stellen.

 

[ottosykora]

also warum doppelt?
Einfach die Daten in den dafür vorgesehenen Bereich verschieben.
Private Daten sind in dem persönliche Bereich gut aufgehoben und so soll es auch unbedingt sein, sonst hat ein Multiuser System wie so ein NAS gar keine Existenz Begründung mehr.
Das war auch schon mit der Photo Station nicht anders. Der private Bereich ist halt privat und dabei soll es auch bleiben.
Soll etwas 'öffenlicher' werden, dann sind alle Funktionen in dem freigegebenem Bereich da.
Genau so wie bei der PhotoStation. Dort ist der private Bereich auch privat, wurde von vielen gar nicht verwendet und wohl deshalb nicht bekannt.

 

[ottosykora]

Wie habt ihr es gelöst?

etwa genau so wie es zum Bsp auf einem PC gelöst wird:
persönlicher Daten bleiben anderen verborgen, für gemeinsame Daten muss eine gemeinsame Daten Ablage erstellt werden.

 

[stevenfreiburg]

So wie du es formulierst, wirkt es auf mich eher so, als würdest du eine formale Lösung präsentieren, ohne das eigentliche Problem wirklich anzuerkennen oder zu verstehen.

Deine „Lösung“ ist keine Lösung, denn wer will schon „volle Zugriffsberechtigung“ vergeben, nur damit man - zum Beispiel - in Shared Folders Tagging und Gesichtserkennung gemeinsam nutzen kann?
Hinzu kommt, dass der TA ausdrücklich mit Alben arbeiten will - und auch dort ist die Funktionalität bei Gruppennutzung eingeschränkt.

Bitte lies die beiden Threads noch einmal im Zusammenhang. Es geht nicht darum, dass es einen privaten und einen freigegebenen Bereich gibt, sondern darum, dass sinnvolle Funktionen unnötig an Berechtigungen gekoppelt sind, die in der Praxis niemand vergeben möchte.

 

[ottosykora]

Ich habe alles gelesen.
Der private und gemeinsame Bereich müssen getrennt bleiben, das ist nun mal üblich und war schon immer so. Und ist so auch bei anderen Systemen.

Ich bin immer wider überrascht, dass jemand hier von DSM etwas erwartet was sonst auch nicht üblich ist.

In einem persönlichen Bereich dürfen nur sehr wenige Funktionen existieren welche den privaten Bereich verletzen.
Das ist nun mal so und soll auch so bleiben.

Wenn jemand seine Daten mit anderen teilen will, dann benutzt man dazu eben den gemeinsamen Bereich.
(das ist bei der erwähnten Photo Station auch nicht anders)
Kann nicht nachvollziehen was daran falsch sein soll.
Genau so soll sich ein Multiuser System verhalten.
Und dies alles mit Funktionen versehen welche den Schutz der persönlichen Daten aushebeln wäre absolut falsch.
Insbesondere wenn schon fertige Lösungen für all die kleinen 'Problemchen' der User vorliegen.

 

[ottosykora]

dass sinnvolle Funktionen unnötig an eine Berechtigung gekoppelt sind,

und genau das ist minimale und vernünftige Handhabe von privaten Daten.

 

[ottosykora]

Jedes Familienmitglied lädt über die Synology Photos App seine Fotos in den jeweiligen persönlichen Speicherbereich.

warum? so wie ich es verstehe sollen die Bilder gemeinsam genutzt werden, gehören also in den gemeinsamen Bereich.

Vielleicht den home Service ganz abschalten, dann gibt es in Zukunft keine Probleme mit gemeinsamen Daten

 

[Chris218]

warum? so wie ich es verstehe sollen die Bilder gemeinsam genutzt werden, gehören also in den gemeinsamen Bereich.

Nein, ich möchte auf gar keinen Fall, dass alle Fotos geteilt werden. Daher es der Zielort persönlicher Speicherbereich schon richtig und unumstößlich. Jeder soll seine eigene Fotos haben. Ich möchte nur eine echte Teilmenge teilen.

In einem persönlichen Bereich dürfen nur sehr wenige Funktionen existieren welche den privaten Bereich verletzen.

Was genau würden denn meine Wünsche verletzen? Wenn jemand das Recht hat, ein Foto herunterzuladen, warum soll er dann nicht auch das Recht haben, das Foto zu einem anderen Album hinzuzufügen. Ich sehe nicht wie hier meine Privatspäre verletzt wird. Und wenn ich ein Foto teile dann bin ich auch an einer Bewertung interessiert. Das sind ja alles nur Synology Metadaten, die mein Foto weder verändern noch löschen.

Einfach die Daten in den dafür vorgesehenen Bereich verschieben.

Und genau mit diesem Verschieben habe ich ein Problem. Nehmen wir mal einen Ausflug als Beispiel. Ich mache recht viele Fotos und möchte nun nur die Fotos teilen, die für die anderen interessant sind. Dazu müsste ich diese dann in den freigegebenen Bereich verschieben. Das hat aber nun zur Konsequenz, dass sie in meinem Bereich fehlen. Wenn ich meine Timeline anschauen, sind die nicht mehr enthalten. Ich sehe nur die übrig gebliebenen. Auch wenn ich Fotos über Personen oder Tags wiederfinden möchte, müsste ich immer sowohl in meinem Bereich als auch im Freigegebenen Bereich suchen, da diese strikt getrennt sind. Auch mit dem Löschen ist das so eine Sache dann. Ich möchte, dass nur derjenige, der das Foto gemacht hat, es auch löschen kann.

 

[ottosykora]

wenn man eben viel gemeinsame Bilder hat, dann kann man alles direkt in den gemeinsamen Bereich ablegen, Ordner mit entsprechenden Rechten versehen.
der persönliche Bereich ist für so was nicht vorgesehen und daher nicht geeignet.

Der persönliche Bereich ist eben nur für die Besitzer vorgesehen, die können wohl auch mal was zum Download freigeben ausnahmsweise, aber sonst ist es für multiuser Galerie nicht vorgesehen. Nicht nur bei Bildern, sondern bei allen Daten welche sich in einem /home befinden. Das ist keine Schikane, das ist so gewollt und durchaus üblich wenn ein System mehrere getrennte User hat.

Auch in unserem Arbeitsteam halten wir es so. Bilder aus denen wir eine gemeinsame Galerie machen wollen, kommen in den gemeinsamen Bereich, dort werden sie je nach Bedarf in Ordner mit unterschiedlichen Rechten eingeteilt. Dann haben wir dazu einen 'Bilder Admin' user, dieser verwaltet dann die Bilder und was auch immer dazu gehört.

 

[ottosykora]

das Recht hat, ein Foto herunterzuladen, warum soll er dann nicht auch das Recht haben, das Foto zu einem anderen Album hinzuzufügen.

ist eben was ganz anderes einfach passiv mal was zu laden und was aktiv in einem persönlichen Bereich eines anderen Users zu schreiben, irgendwelche Datenbanken zu verändern etc

 

[Kachelkaiser]

Ich finde z.B. auch nicht gut, dass Timeline und die Gesichtserkennung im gemeinsamen Bereich an Admin Rechte gekoppelt sind. Warum?

Wenn ich nur jemandem was zeigen will, vergebe ich nur Leserechte, aber damit kann er diese Funktionen nicht mehr nutzen. Warum soll ein nicht Afmin das nicht können dürfen? Warum nimmt man ihm den Filter weg?

Das ist genau das was @stevenfreiburg meinte.