DS916+ Nachfolger

[spodec]

Hallo,

ich habe aktuell eine DS916+ mit 2 x 3TB WD Red als Raid 1 laufen (Das wird in Zukunft SHR). Als Backup läuft Hyper Backup jede Nacht auf Synology C2. So langsam füllt sich mein Cloud Speicher (1TB aktuell für 80€) und ich finde den Preis von 160€ für 2TB / Jahr bei C2 ziemlich happig. Daher möchte ich ein neues NAS kaufen und die DS916+ kommt zu meinen Eltern als Backup NAS und soll C2 ablösen, als auch als Produktivsystem für meine Eltern dienen, die bislang alles noch lokal auf dem PC speichern.

Daher ergeben sich nun mehrere offene Fragen für mich.

1. Der Speicher der DS916+ muss erweitert werden. Muss ich als 3. HDD wieder eine WD Red verwenden, oder können auch problemlos andere Hersteller eingesetzt werden (Seagate Ironwolf z.B.)?

2. Als Nachfolger der DS916+ habe ich die Auswahl auf die DS923+ und die DS723+ eingegrenzt. Soweit ich das feststellen konnte, liegen die einzigen Unterschiede der beiden im vorinstallierten RAM (4GB zu 2GB) und in der Anzahl der Einschübe (4 und 2)?

Auf der DS916+ laufen aktuell zwei virtuelle Maschinen (AdGuard und Home Assistant, In der Zukunft soll evtl. noch Windows dazu kommen, da ich ausschließlich Apple Produkte habe und hin und wieder Windows doch noch nötig ist für manche Anwendungen), einige Cloud Sync Prozesse und einige Docker Anwendungen (z.B. Unifi). Dazu Synology Photos zur zur Fotoverwaltung. Mein Arbeitsspeicher liegt damit immer zwischen 70-80% Auslastung bei aktuell 8GB. Daher meine Überlegung im neuen NAS den RAM direkt auf 16 oder 32 GB zu erweitern. Wäre das aus eurer Sicht sinnvoll?

Ich benötige wieder 2 x 3TB oder 4TB an Festplatte. Gibt es hier Empfehlungen für das "beste" Preis / Leistungsverhältnis? Der Zugriff aufs NAS erfolgt momentan ausschließlich über Wifi am Mac. Zukünftig ist noch ein stationärer Arbeitsplatz mit LAN Anschluss geplant.

Danke für Hilfe!

 

[dil88]

Zu 1. Es gehen auch andere Hersteller - Seagate Ironwolf wäre bei der Plattengröße die erste Alternative, die sich aus meiner Sicht anbietet.
Zu 2. Es gibt noch einen durchaus gewichtigen Unterschied, der die DS723+ im Forum ziemlich unpopulär gemacht hat: Sie hat nur einen USB-Port, die DS923+ hat zwei (was schon wenig ist).
Zu 3. (RAM): Ich würde mir dann an Deiner Stelle gleich einen 32GB Riegel gönnen, RAM ist generell sehr nützlich und verhältnismäßig preiswert.
Zu 4. (Platten): WD Red Plus oder Seagate Ironwolf wären hier meine Wahl/Empfehlung.

 

[spodec]

Klasse. Danke für die schnelle Antwort.

Zu 2. Ich habe jetzt seit 8 Jahren meine NAS und den USB Port noch nie gebraucht. Für was braucht mann denn die ganzen USB Ports?

 

[plang.pl]

Es gibt auch andere Anbieter. Hetzner zum Beispiel. Das ist deutlich günstiger, kann man allerdings kein Bare-Metal Backup hinschieben. Dafür liegen die Daten in Deutschland und man hat guten und schnellen Support. Preise StorageBox: https://www.hetzner.com/de/storage/storage-box/
Aber das Backup auf eine Offsite-DS auszulagern, ist natürlich auch eine super Lösung. Ich mache das auch so: Alle Daten werden auf die DS meiner Eltern geschoben und nur die wichtigsten verschlüsselt zusätzlich in die Cloud.

WD Red

Nur WD Red Plus. Oder Toshiba Cloud Scale / Enterprise Scale Capacity. Oder Seagate IronWolf / Exos. Im Prinzip geht jede CMR-Platte.

DS923+ und die DS723+

Nimm die 923+. Einfach aufgrund der leichteren Erweiterung. Und die 723+ hat in Gänze nur EINEN USB-Port!

Wäre das aus eurer Sicht sinnvoll?

Wenn da ein Windows drauf laufen soll, verspreche dir nicht zu viel davon. Und dann muss das zwingend auf SSD laufen und 32 GB RAM sind Minimum Pflicht. Zudem würd ich da kein Desktop Windows einsetzen, sondern einen Windows Server 2019 oder 2022. Der braucht deutlich weniger Leistung. Schnell wird das aber nicht sein, insbesondere, wenn die DS nebenbei noch irgendwas tut.

USB-Ports braucht man für eine Backup-Platte zum Beispiel. Oder ich hänge da hin und wieder auch einen USB-Stick für's Auto ran, der dann via USB-Copy mit der neuen Musik bespielt wird. Und: Bei einem RAID 5 / SHR mit mehr als 2 Platten brauchst du zwingend eine USV, die schonmal einen Port belegt.

 

[spodec]

Wieso zwingend? Was hat das mit der Plattenanzahl zu tun?

 

[plang.pl]

Weil ein SHR ab 3 Platten wie ein RAID5 fungiert. Und unter 3 Platten kannst du kein RAID5 bauen. Die Arbeitsweise eines RAID5 (insbesondere das Schreiben der Parität) ist empfindlich gegen Stromausfälle. Wenn da grad was geschrieben wird und die DS geht aus, is im Zweifel das ganze RAID im Eimer.

 

[dil88]

Noch ein Punkt: Du kannst per USB-Adapter 2,5GbE relativ preiswert nachrüsten (Details in meiner Signatur). Das bringt einiges an Performance, kostet aber auch schon wieder einen USB-Port. Lediglich einen USB3-Port einzubauen in die DS723+, da hat Synology schon einen fiesen Bock geschossen.

 

[ctrlaltdelete]

DS923+
+32 GB RAM ECC
2 x 4 TB HDD
1 x 1 TB NVME SSD
USV
https://geizhals.de/wishlists/3698931

 

[plang.pl]

Würd ich so unterschreiben. Aber ich würde eine zweite SSD mit bestellen und ein RAID1 einrichten.

 

[spodec]

Leute ihr seid ja geil! Danke. Was ein Service!

Die SSD wäre in meinem Fall für Windows sinnvoll oder ansonsten für das Setup auch? Das Thema Windows ist ja etwas was ich auf dem Radar habe, aktuell aber (noch) keine Rolle spielt. Ich will aber darauf vorbereitet sein, bzw. bei gegebener Zeit dann die nötigen Upgrades durchführen können.

 

[ctrlaltdelete]

Würde ich auch so machen, wollte den Preis niedrig halten. Ich würde auch keine 4 TB HDDs mehr kaufen.
https://geizhals.de/seagate-ironwolf-nas-hdd-6tb-st6000vn001-a2200140.html?hloc=at&hloc=de
Und bei den NVME-SSD werde ich in Zukunft auf 2 TB aufrüsten, habe dort mittlerweile meine Fotos liegen, neben VM und Docker.
https://geizhals.de/lexar-nm690-2tb-lnm790x002t-rnnn-a2956595.html

 

[plang.pl]

Ist auch so sinnvoll. Kann man Docker-Container und Pakete drauf betreiben. Das entlastet den HDD-Pool, der dadurch performanter und leiser wird. Außerdem laufen Pakete und Container dann schneller

 

[ctrlaltdelete]

Genau eine SSD hat einfach einen viel höheren IOPS und eine VM auf HDD macht gar keinen Spaß.
Ich habe auf den NVME-SSDs im Raid1 mit BTRFS ein Win2022 Server laufen, das geht für gelegentliche Nutzung sehr gut. Da ich sonst auch komplett auf Apple bin.

 

[*kw*]

Ich sage auch einfach mal Danke, gerade weil sich mit solch "präzisen Ausführungen" meine Knoten in den Gehirnwindungen lockern und die Welt gleich viel klarer ausschaut.

Anhand häufiger Fragestellungen über mögliche Konfigurationen ist es überwiegend egal, welche Anwendungen letztendlich laufen So lange man die technischen Notwendigkeiten/Zusammenhänge versteht und man am Ende weiß: mit einer Gabel isst man besser keine Suppe.