Wie Backupsystem aufbauen mit RS409+ und RX4?

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alptz

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Hallo


Ich möchte ein sicheres Backupsystem aufbauen und ich werde mir auch nach dem Einlesen hier und auf Synology nicht ganz klar darüber. Deshalb habe ich ein paar konkrete Fragen.

Verwenden möchte ich die RS409+ und die Speichererweiterungen mit dem RX4.

1. Frage
Können mehr als eine RX4 an die RS409+ gekoppelt werden?

2. Frage
Kann ein RAID1-Verbund über die RS409+ und RX4 gespannt werden?
Also die 4 Disks im Server werden auf die 4 Disks Speicher-Erweiterung gespiegelt.

3. Frage
Kann man die Backup-Jobs auf der Syno so einrichten, dass
- tägliche Backups
- wöchentliche Backups
- monatliche Backups
jeweils zu einem definiertem Zeitpunkt ausgeführt werden?

4. Frage
Kann man die Backup-Jobs auf der Syno so einrichten, dass
- obige Backups für eine bestimmte Zeit erhalten bleiben
- oder zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder gelöscht werden
- oder die ältesten gelöscht werden, wenn eine bestimmte Gesamtmenge überschritten wird?

5. Frage
Sind die in 3 und 4 erfragten Features überhaupt mit den Bordmitteln des DSM zu erreichen oder gäbe es Alternativen?

6. Frage
Wiederbeschaffung der Daten:
- Wie holt man diese im Notfall zurück?
- Sind die Backupdaten in 3 verschlüsselt oder komprimiert - oder lassen diese sich im Notfall "lesen" wie Files in einem gewöhnlichen Folder auch.


Um jegliche Aufhellung und Aufklärung der Sache danke ich.


.
 
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Trolli

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Hallo!

Zunächst mal zur Frage 1: Man kann nur eine RX4 anschließen. Die RX4 ist eigentlich eine Erweiterung der RS409+, man kann dort entweder ein zusätzliches Volume erstellen oder ein einziges Volume über alle Festplatten der RS409+ und RX4 erstellen.
-> http://www.synology.com/support/faq_show.php?lang=deu&q_id=408

Deine Frage 2 ist ja - wenn ich das richtig verstehe die Frage nach einem Raid 01. Das wird zur Zeit nicht von Synology unterstützt. Du kannst aber z.B. ein Raid-5 oder Raid-6 über alle 8 Festplatten erstellen. Das sollte vom Nutzen her eigentlich gleichwertig sein.

Hier jetzt der wichtige Hinweis: ein Raid-System ersetzt niemals ein Backup. Zur Sicherstellung der Datensicherheit muss die Speicherung auf dem Backupmedium mit einem Zeitlichen Abstand erfolgen. Das passiert bei einem Raid-System nicht.

Mit einer RX4 hast Du die Alternative ein Volume auf den Platten in der RS409+ zu erstellen und ein weiteres (gleich grosses) Volume auf den Platten der RX4. Dann kannst Du ein automatisches Backup vom einen Volume auf das andere erstellen. Dabei kannst Du z.B. tägliche oder wöchentliche Sicherungen auswählen (Frage 3).

Beim Backup kann man angeben, dass gelöschte Dateien auf dem Quellvolume auf dem Backupvolume erhalten bleiben sollen. Eine Unterstützung von mehreren Sicherungszeitpunkten gibt es standardmäßig von Synolgy nicht. Über eine manuelle Konfiguration kann man das natürlich alles hinbekommen:
http://www.synology-wiki.de/index.php/Rsnapshot

Die Backupdaten sind nicht verschlüsselt und nicht komprimiert, man kann sie also einfach mit einem Dateimanager (z.B. die integrierte File Station) wieder zurückkopieren.

Trolli
 

alptz

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Hallo Trolli

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich habe deine Hinweise weiter verfolgt und nochmals in die RAID-Geschichte vertieft.

Ich würde also für eine gute Performance und Redundanz RAID5 wählen für den Server und mit geeigneten Mitteln (ev. RSnapshot) zeitgesteuert Backups erstellen.

Ich tendiere nun zur DS1010+, auch wenn diese nicht ins Rack geschoben werden kann. Mehr Performance und geradezu optimal für RAID5. Von den 5 Platten darf eine ausfallen. Man hätte also 8 TB sicher bei 5x2TB und es wäre ein leichtes, den Ausfall rasch zu beheben.
Man müsste wohl bei der Anschaffung gleich zwei drei baugleiche Ersatzplatten mitbestellen.
Sind diese Überlegungen richtig? Dann wäre damit die RAID-Frage geklärt.


Noch nicht klar sehe ich beim Backup. Aber dieses würde auf eine DX510 erstellt.

- Offenbar kann RSnapshot die Daten auch komprimieren - siehe Argument -z unter Punkt 6 deines Links. Und das macht ja auch Sinn und bei einem konventionellen Kompressionsverfahren ist die Wiedergewinnung der Daten ja auch kein Problem.

- Installation und Konfiguration der Backup-SW stellt eine Herausforderung dar. Auch die Definition der Cronjobs. Sollte aber lösbar sein.

- Nicht klar ist mir, wie ältere Backups automatisch gelöscht werden (z.B. alle täglichen, die älter als 2 Wochen sind oder alle wöchentlichen, die älter als 4 Wochen sind etc.

- Und wenn immer ein volles Backup erstellt wird, hätte es auf der Erweiterung rasch keinen Platz mehr. Für sowas gibts die "inkrementelle Methode", nicht. Nur Änderungen werden gesichert. Kann RSnapshot das?

- Aber diese Methode erzeugte doch Daten, die manuell so leicht nicht auszulesen wären? Das korrekte Zurückspielen müsste die SW auch können.

Ich merke, die Sache ist komplexer, als ich gedacht hatte.
Ich muss mir mal die von Synology eingebaute Lösung anschauen. Vielleicht ist die ja ausreichend?

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jahlives

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Noch nicht klar sehe ich beim Backup. Aber dieses würde auf eine DX510 erstellt.

- Offenbar kann RSnapshot die Daten auch komprimieren - siehe Argument -z unter Punkt 6 deines Links. Und das macht ja auch Sinn und bei einem konventionellen Kompressionsverfahren ist die Wiedergewinnung der Daten ja auch kein Problem.
Es kommt auf die Art der Daten an ob eine Komprimierung nicht eher ein Schuss nach hinten sein könnte. Denn bei Daten wie Photos (z.B. jpg) oder Movies kannst du eh nicht mehr viel verkleinern und damit kostet das Ganze nur Zeit bei relativ wenig Gewinn.

- Installation und Konfiguration der Backup-SW stellt eine Herausforderung dar. Auch die Definition der Cronjobs. Sollte aber lösbar sein.
Das ist definitiv lösbar und sonst gibt es ja dieses Forum ;)

- Nicht klar ist mir, wie ältere Backups automatisch gelöscht werden (z.B. alle täglichen, die älter als 2 Wochen sind oder alle wöchentlichen, die älter als 4 Wochen sind etc.
Das macht rsnapshot bei der entsprechenden Konfig automatisch. Da brauchst du dich eigentlich nicht darum zu kümmern :)

- Und wenn immer ein volles Backup erstellt wird, hätte es auf der Erweiterung rasch keinen Platz mehr. Für sowas gibts die "inkrementelle Methode", nicht. Nur Änderungen werden gesichert. Kann RSnapshot das?
Soviel ich weiss sichert rsync und damit rsnapshot immer differentiell d.h. ein Vollbackup als Basis und dann die Änderungen zum Vollbackup als Snapshot

- Aber diese Methode erzeugte doch Daten, die manuell so leicht nicht auszulesen wären? Das korrekte Zurückspielen müsste die SW auch können.
rsync und damit auch rsnapshot kopiert diese Daten einfach in ein Backup Verzeichnis. Von dort kannst du sie manuell zurückkopieren. rsnapshot erstellt keine 1:1 Abbilder der Partition oder Festplatte, sondern sichert auf Dateibasis


Ich merke, die Sache ist komplexer, als ich gedacht hatte.
Ich muss mir mal die von Synology eingebaute Lösung anschauen. Vielleicht ist die ja ausreichend?

.
Die von Synology eingebaute Lösung ist für die meisten Vorhaben ausreichend. rsnapshot ist aber auch etwas ganz feines (verwende ich selber) .Und für Not- und Problemfälle gibt es ja dieses Forum ;)
 

Trolli

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Deine Überlegungen zum Raid-5 + Backup finde ich sehr sinnvoll - so mache ich es auch. Wenn noch ein Backup vorhanden ist denke ich, dass es nicht notwendig ist, noch weitere Ersatzplatten auf Lager zu legen. So eine Platte wird ja heute doch sehr schnell ausgetauscht.

Ja, bei Rsnapshot kann man (im Gegensatz zum Synology-Verfahren) auch komprimieren. Da ich selbst das so nicht anwende, kann ich aber leider auch keine Aussage zum Zurückspielen der komprimierten Daten machen. Vielleicht kann da noch ein anderer Licht ins Dunkel bringen?!?

RSnapshot arbeitet beim Backup soweit ich weiß mit Hardlinks. Wenn mehrere Sicherungspunkte die gleichen unveränderten Dateien verwenden, wird der Speicherplatz auf dem Backupziel auch nur 1x verwendet. Dadurch kommt man so schnell nicht zu Speicherplatzproblemen. Grundsätzlich werden natürlich immer nur die geänderten Daten gesichert (übrigens auch beim eingebauten Synology Backup).

Backupstrategien können sehr individuell sein. Gut möglich, dass das Synology-Verfahren für dich vollkommen ausreichend ist. Wenn Du aber auf verschiedene Dateiversionen zurückgreifen können möchtest, wirst Du zur Zeit um eine individuelle Lösung nicht herumkommen.

Synology ist aber auch dabei, die Backupmöglichkeiten weiter auszubauen. Da wird sicher in einem der nächsten Firmwareupdates auch was von Synology kommen.
 

alptz

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>Und für Not- und Problemfälle gibt es ja dieses Forum
Ja das stimmt. Danke für die Unterstützung, die ihr hier hervorragend leistet.

>Grundsätzlich werden natürlich immer nur die geänderten Daten gesichert (übrigens auch beim eingebauten Synology Backup).
Das ist ja bestens. Ich muss mir das Ergebnis aus dem Synology Backup dann mal ansehen. Verschiedene Dateiversionen brauchts nicht wirklich, da die Arbeitsstrategie hier dahin geht, neue Versionen unter einem entsprechenden Namen abzuspeichern.

>rsync und damit auch rsnapshot kopiert diese Daten einfach in ein Backup Verzeichnis. Von dort kannst du sie manuell zurückkopieren. rsnapshot erstellt keine 1:1 Abbilder der Partition oder Festplatte, sondern sichert auf Dateibasis
Da tönt einfach. Obwohl ich mir das komplizierter vorgestellt habe: als manuell schwierig zu vereinigende Teil-Backups.

Ja Synology erweitert und verbessert ihr System wirklich toll. Daher ist schon anzunehmen, dass sich mit den nächsten Update viel tut.
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