Raid 0, SHR, JOBD - Was denn nun?

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McButch

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Hallo zusammen,

ich stehe kurz vor dem Kauf meines ersten NAS für den Heimgebrauch. Bevor ich mich jedoch überhaupt festlegen kann wie viele Bays ich brauche will ich mich in die Themen Raid und backup einlesen. Mittlerweile raucht mir schon ziemlich der Kopf und ich habe ein paar Fragen zu denen ich widersprüchliche Antworten finde.

Fest steht für mich schon einmal, dass ich keine dublizierten Daten benötige (z.B. Raid1) weil diese Strategie kein echtes Backup ersetzen kann und ich mich deshalb anderweitig um die Datensicherung kümmern werde.

Ärgerlich fänd ich aber, dass beim Ausfall einer Platte, die Daten auf allen Platten wieder hergestellt werden müssen.(Das wäre ja bei Raid 0 der Fall oder?) Ich stelle mir das so vor, dass wenn eine Platte ausfällt, ich nur die verlorenen Daten von meinem Backup medium wieder herstellen muss. Ist soetwas überhaupt möglich?

Ist es sinnvoll Platten mit verschiedenen Größen im NAS zu verbauen? Oder verschenke ich dabei Speicherplatz?

Falls ja, kann ich problemlos weitere Platten im Laufenden Betrieb hinzufügen um den Speicherplatz zu erweitern?

Ich hoffe ich habe kein generelles Missverständnis wie ein NAS und ein Raidcontroller überhaupt funktioniert.

Gruß
 

Puppetmaster

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Also ganz kurz und knapp:

RAID0: Ausfall einer Platte -> alle Daten weg.
wird nur dann genutzt, wenn man wirklich weiß warum.

RAID1 bzw SHR: Datenredundanz -> Daten sind auf beiden Platten (bei 2Bay NAS) vorhanden. Vorteil, selbst wenn eine Platte ausfällt ist nichts verloren, System ist schnell wiederhergestellt.

Allgemein gilt: ein RAID ist kein Backup und ersetzt auch kein solches!

Die Frage die sich noch stellt ist: wie viele Schächte soll dein neues NAS denn überhaupt haben? Mit mehr als 2 Schächten sind ja auch noch andere RAID Level wie z.B. RAID5 drin.
 

McButch

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RAID0: Ausfall einer Platte -> alle Daten weg.
wird nur dann genutzt, wenn man wirklich weiß warum.
Gilt das auch für JBOD? Wenn ja, was ist dort der Unterschied?

Allgemein gilt: ein RAID ist kein Backup und ersetzt auch kein solches!
Das habe ich ja oben schon geschrieben. Meine Frage ist eher ob es eine Möglichkeit gibt Platten verschiedener Größe in einem NAS einzusetzen und ob ich jedes mal einen vollen restore machen muss wenn eine platte draufgeht.
 

Puppetmaster

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Ein JBOD ist von aussen betrachtet einem RAID0 ähnlich. Hier werden die Daten allerdings nicht in kleinen Häppchen von Anfang an auf beiden Platten abgelegt, sondern zunächst eine Platte, und danach die andere befüllt. Trotzdem ist bei einem Crash einer Platte im Zweifel alles weg. Zumindest sollte man immer davon ausgehen.

Was du noch machen kannst (und was viele hier auch machen) ist, auf jeder Platte ein Basis Volume einrichten. So ist die Platte weitgehend unabhängig von den anderen. Nachteile gibt's auch hier:
Du kannst den Platz eines Ordners (Freigabeordners) nicht beliebig erweitern, wie es z.B. bei einem RAID möglich ist. Der Ordner auf dem Volume kann dann maximal so groß werden wie die das Volume selbst, also in diesem Fall nicht größer als das Plattenvolume.
Ausserdem musst du bei Installation eines Pakets das Volume auswählen, auf dem es installiert werden soll. Es kann also sein, dass, wenn die "richtige" Platte draufgeht, auch das Paket weg ist.
Das kann dir so bei einem RAID>0 nicht passieren.
 

McButch

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Okay alles klar. Also habe ich bei einem 2-Bay NAS die Wahl aus:

- Sicherheit falls eine Platte ausfällt, dafür nur "halben" Speicherplatz

und

- Vollen Speicherplatz dafür kompletter Datenverlust falls eine Platte den Geist aufgibt.


Wie macht ihr es denn im Alltag was Backups angeht? Soll ich zu jeder Platte noch eine gleichgroße Externe Platte hinzukaufen und ans NAS hängen? Das wird bei einem 4TB NAS ja schnell teuer und ich will auch nicht direkt zwei NAS kaufen...

Ich glaube ich lasse das ganze doch lieber...
 

Puppetmaster

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Vollen Speicherplatz dafür kompletter Datenverlust falls eine Platte den Geist aufgibt.

Nein, wenn du auf die Basis-Variante setzt, verlierst du auch nur die Daten der betroffenen Platte.

Backup macht jeder anders. :) Ich nutze diverse USB Platten und mehrere andere NAS zur Sicherung.
 

McButch

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Ich glaube, dann lasse ich das mit dem NAS wirklich sein. Im Moment habe ich eine 2TB Platte an meiner Fritzbox hängen und Streame damit Musik/Bilder/Videos ziemlich erfolgreich. Ich hatte mir von einem NAS versprochen, dass ich den Speicher verdoppeln kann und eine bessere Performance erreiche. Aber für die ganzen Daten ein Backup vorzuhalten ist mir zu teuer.
 

Puppetmaster

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Aber für die ganzen Daten ein Backup vorzuhalten ist mir zu teuer.

Nun ja, das ist ja eine grundsätzliche Thematik und vollkommen unabhängig vom Einsatz eines NAS.
Du solltest auch ohne NAS für ein Backup deiner Daten sorgen, und wenn du meinst, das ist nicht notwendig, dann kannst du selbstverständlich auch ein NAS ohne Backup betreiben.
 
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McButch

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Ne das ist schon klar. Im Moment betreibe ich es so, dass ich alle Daten gleichzeitig auf besagter 2TB USB-Platte und auf meinem Desktop rechner vorhalte. Ich dachte noch bis vor kurzem, dass ich durch ein Raid auf ein Backup verzichten kann. (Z.B. Raid 5 in einem 4-Bay NAS) Da dem aber nicht so ist müsste ich um auf 4 TB zu kommen:

- Die doppelte Menge Platten kaufen (8TB)
- Noch mehr Festplatten in meinem Desktop verbauen. (höhere Lautstärke, bräuchte wohl anderes Netzteil, Raid-Controller)
- Mir gedanken machen wie ich es mit dem Sync regele. Dieser kann ja z.B. nicht automatisiert nachts ablaufen, da der rechner sich ja nicht von allein anschalten kann.


Das ist mir alles VIEL zu aufwändig und zu teuer. Da bleibe ich lieber bei meiner hingepfuschten lösung die ich jetzt habe und versuche irgendwie mit 2 TB auszukommen.
 

Puppetmaster

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Ich dachte noch bis vor kurzem, dass ich durch ein Raid auf ein Backup verzichten kann.

Ok, aber das muss ja noch vor dem Öffnen deines Threads gewesen sein, denn du sagst ja dort (und später erneut) schon, dass ein RAID eben kein Backup ist. :)
 

McButch

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Jo, das stimmt. Ich habe in der letzten Woche viel über NAS/Backup/DSM/Raid usw. gelesen. Ich liebäugle schon lange mit einer synology. Aber mittlerweile habe ich echt den Eindruck wenn ich es schön haben will muss ich gleich zwei kaufen und an verschiedenen Orten aufstellen.

Was evtl noch gehen würde wäre: Ich verdopple meinen aktuellen Bestand (kaufe also noch 2TB extern und 2TB intern) und betreibe die Platten im NAS mit Raid 0 und hänge daran die beiden USB-Platten. Würde das Backup dann automatisiert funktionieren?
 

dil88

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Man kann einen Datensicherungsjob automatisch starten lassen. Allerdings ist ein RAID-0 schon mit einem elektrisch fest verbundenen Backupsystem zumindest für mich keine sichere Lösung. Warum kaufst Du nicht intern eine 4GB und machst dann manuell Backup auf externe Platten, die Du räumlich getrennt aufbewahrst. Durch das Paket autorun brauchst Du die Platten nur anzustecken und dann, wenn die Status-LED ihre Farbe wieder von orange auf grün gewechselt hat, wieder abnehmen.
 

McButch

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Also würdest du mir zu einem 1-Bay NAS raten?

Der Vorschlag mit dem Raid 0 kommt daher weil ich dei 2TB eben schon habe und deshalb dann nur noch 2TB kaufen müsste.

Funktioniert deine Idee mit dem Backup denn auch wenn ich 2 kleinere Platten verwende oder muss die externe Platte dann genau so groß sein wie der Speicher im NAS?
 

dil88

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Eine 1-bay DS ist gut, Du kannst aber auch eine 2-bay DS nehmen und sie erstmal mit einer Platte bestücken. Wenn Du beispielsweise eine interne 4TB auf zwei externe 2TB sichern willst, dann musst Du zwei Datensicherungsjobs anlegen und darauf achten, dass einer nicht über 2TB wächst. Das ist mit einer größeren externen Platte natürlich bequemer, aber machbar ist es auch so. Mit einer Docking Station sind interne Platten sehr bequem an die DS extern anschließbar. Die Docking Station kann an der DS bleiben inkl. Netzteil, die interne Platte zieht man 'raus und bewahrt sie räumlich getrennt auf.
 

McButch

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Okay und von Raid 0 rätst du mir ab weil es (einfach ausgedrückt) die doppelte Ausfallwahrscheinlichkeit hat. Oder?

Tut mir leid aber ich habe noch eine Frage:

Müssen die USB-Platten fürs backup irgendwie besonders formatiert sein? Oder kann ich die dann noch ganz normal unter Windows öffnen und die Daten lesen?
 

dil88

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Ja, genau. Und RAID-0 hat gegenüber JBOD den Nachteil, dass durch das Striping - also die Verteilung aller Daten auf beide Platten - der Ausfall einer Platte zu einem kompletten Datenverlust führt. Bei JBOD werden die Daten üblicherweise zunächst auf die eine, dann auf die andere geschrieben. Da kann man die heile Platte noch durch ein Rettungstool jagen und Daten retten.

Wenn Du eine normale Datensicherung unter "Datensicherung & Replikation" machst, dann kannst Du eine NTFS-formatierte Platte verwenden. Das Paket Time Backup erfordert als Filesystem ext4, was Windows out-of-the-box nicht unterstützt. Man kann die Daten aber mit geeigneter Software auch unter Windows auslesen. Time Backup bietet Versionierung, die Datensicherung auf eine externe Platte nicht.
 

McButch

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Okay Danke. Jetzt ist mir einiges klarer denke ich.
 
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