Mal was ganz anderes: Photovoltaik/Balkonkraftwerk/Stecker-Solargerät Erfahrungswerte?

peterhoffmann

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nicht ganz nachvollziehen
Der dumme Kunde hat Strom zu nehmen und zu bezahlen. An einer Stromerzeugung direkt durch den Kunden haben Energieanbieter null Interesse.
Es geht nicht um die Umwelt, es geht um die Kohle, die eigenen Pfründe, die man sich nicht vom kleinen Mann wegnehmen lassen will.
 

kevindole

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@kevindole
Das mit der Einspeiseleistung und dem Zusammenhang mit der 600 W Beschränkung in Deutschland, kann ich zwar nicht ganz nachvollziehen, aber ich bin auch kein Elektriker. :) Bei einer halbwegs modernen Hausverkabelung und Absicherung, sollten auch 1.000 oder 1.500 Watt möglich sein. Wenn ich das Balkonkraftwerk direkt mit eigener Leitung (3 x 1,5mm2) im Schaltschrank anschließe, so wie bei Dir, wären wohl auch 2 oder max. 3kw möglich. Aber wie gesagt: Ich bin kein Elektriker und kann mich nur an entsprechende Diskussionen und Aussagen im Photovoltaikforum erinnern.

VG Jim
Das mit der max. Leistung von 600W hat wohl auch was damit zu tun, dass i.d.R. ein Stromkreis mit 16A gesichert ist... …kenne mich da aber auch nicht sonderlich mit aus.

Bei mir ist die Direktverdrahtung mit 10A abgesichert. Es wäre bei der Direktverdrahtung einiges mehr an Leistung möglich, da i.d.R. ja keine anderen Verbraucher den Stromkreis belasten.

Aber wie das so ist in Deutschland, die Hürden und Vorschriften gehen da immer auf Nummer sicher hoch Drei.

Wobei, so eine kleine Anlage mit max. 600W reicht ja bequem für den normalen Grundstrombedarf aus.

Man will ja so wenig wie möglich einspeisen, sondern lieber selbst nutzen und verbrauchen…
 

himitsu

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Wobei "einspeißen" hier auch nicht "geht".

OK, gehen schon, aber da die Zähler nicht rückwärts laufen dürfen, hat man nix von, wenn man mehr produziert, als man im selben Moment auch verbraucht.
 

Synchrotron

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Vernünftiges Argument - das Übertragen einer Einspeisevergütung auf eine andere Person soll nicht so ganz einfach sein ,
 

kevindole

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Wobei "einspeißen" hier auch nicht "geht".

OK, gehen schon, aber da die Zähler nicht rückwärts laufen dürfen, hat man nix von, wenn man mehr produziert, als man im selben Moment auch verbraucht.
…tja, weder eine Einspeisevergütung noch ein „Guthaben“ für die nicht selbst genutzte Energie bekommt man.

Deshalb macht es ja Sinn möglichst nur seinen Grundbedarf zu decken. Trockner, Geschirrspüler und Waschmaschiene kann man ja gut tagsüber laufen lassen, wenn man sowieso mit seiner Mini-PV den meisten Strom produziert, so handhabe ich es aktuell.

Heute waren es bei mir gute 4KW.
 
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peterhoffmann

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Wie man an den Eckdaten von Jim_Os sieht, (ver)schenkt man mit einer kleinen 600W-Anlage schon mehr als die Hälfte vom Strom.
Um da wirklich was zu ändern, braucht man einen Speicher (+größere PV-Anlage), damit man die ganzen 24 Stunden die Grundlast (und mehr) vom Haus abdeckt.

Es gibt dazu informative Videos bei Youtube von einem Elektromeister (Holger Laudeley). Aufgrund der Preise ist das wohl (zur Zeit noch) ein Nullsummenspiel, sprich die Gewinne decken die Investition.

Da ist auch ein Video dabei, wo ein Kunde eine Kombination aus Brennstoffzellenheizung mit Photovoltaik und Stromspeicher betreibt. Der erreichte über das ganze Jahr eine Autarkie (Strom) von über 90%. Der musste seinem Stromanbieter für das ganze Jahr nur knapp 100 Euro bezahlen.

Das fand ich von der technischen Seite und dem hohen Erfolg (94%) schon sehr beeindruckend. Ohne Zweifel, der Kunde hat auch viel investiert, aber über die Jahre wird es sich dann auch rechnen lassen. Der Strompreis kommt einem ja noch zusätzlich entgegen.

Dazu kommt der in meinen Augen wirklich schöne Gedanke, dass man seinen Strom selber produziert und (fast) unabhängig ist. Dieses Gefühl ist alleine schon die Sache wert. :)
 
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tproko

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Hier mal ein paar meiner Erkenntnisse und Fakts:
Stromspeicher werden natürlich gerade immer billiger.
Hab auch gern meine 3.4 kWh Peak PV, nur die letzten 5 Jahre haben mir gezeigt, dass sich ein Speicher nur bedingt amortisieren würde bei unserem Setup (haben noch keinen).

Als Heizung ist eine Luft-WP vorhanden, und die zieht im Winter doch auch Strom. An kalten Tagen ist der Verbrauch so 25-35kWh pro Tag. Im Sommer so 3-4kWh im Schnitt.

Der Speicher hat in der Regel 10kWh. Wird im Winter auch oft nicht geladen, da schlechtes Wetter, Schnee etc.

Wir schaffen ca. 43% Eigenverbrauch (Heizung, Warmwasser wird per Wechselrichter Relais optimiert eingeschalten; Waschmaschine und co können heutzutage eh schon mit +Stunden eingeschaltet werden. Das nutzen wir meistens).

Wir benötigen im warmen Halbjahr ca. 1000kWh vom Netz, der Rest von 3750kWh passiert im Winter wo wir auch weniger produzieren.

Dh der Speicher wäre im Sommerhalbjahr praktisch, oft voll, wird genutzt, hilft aber hier nur ca. 180€ einzusparen. Da wir das derzeit verbrauchen im Sommer. Winter lass ich mal außen vor, da geht noch weniger. Bei 6000€ Anschaffung wird sich der bei mir nicht wirklich amortisieren, wenn ich mir vielleicht 300€ spare (also 20 Jahre, denke solang halten die aber nicht).

Bei den derzeitigen Strompreisen amortisiert sich meine PV auch erst nach knapp 14 Jahren. In Ö bekommt man den reinen Strompreis rückerstattet bei Rückeinspeisung (4cent, keine Netzgebühren oder Steuern). Zahlen tu ich 18cent / kWh.
 
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peterhoffmann

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Danke für den Einblick.
Ich glaube, dass du das zu pessimistisch im Bezug auf den Speicher und seiner Amortisierung rechnest.

43% Autarkie sind wenig, gleichzeitig aber typisch für PV ohne Speicher. Die Nachtzeiten von 8 bis 15 Stunden (je nach Jahreszeit und Ort) gehen bei dir voll auf den Netzstrom, der mit Speichermöglichkeit überwiegend vom Speicher bedient wird.

Wobei ich sagen muss, dass ihr ja fast noch himmlische Strompreise in Ö habt.
 

cappy_45

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Ja das ist leider so, dass sich die Speicher nicht rechnen, weil sie in der Anschaffung einfach zu teuer sind.

Ich betreibe auch sein 2010 eine Solaranlage mit 4 KWP .

Ohne einen Speicher ist man in der Lage ca. 30% seines "eigenen" Stromes selbst zu verbrauchen.
Mit einem Speicher kann man dies auf ca. 60% erhöhen.

Bei einem Jahresverbrauch von 4000Kwh, kann man so also mit Speicher 4000x0.6x 0.3 € = 720€ einsparen. Ohne Speicher sind es 4000x0.3x0.3€=360 Euro.

Macht also 360Euro die man mit Speicher mehr einspart als ohne, bei den Anschaffungskosten von 6000 Euro braucht man mehr als 15 Jahre um die Kosten wieder rein zu bekommen , und da kommt dann schon wieder das Problem der "Lebenszeit" der Komponenten ins Spiel.

Heute kostet eine KWH Speicher rund 1000 bis 1200 Euro, erst wenn diese Preise erheblich sinken wird sich das rechnen.

Die Einspeisevergütung habe ich jetzt man nicht berücksichtig, denn dann rechnet sich solch ein Speicher dann noch weniger.

Ein anderes und auch interessante Thema wäre mal warum sind die Speicher für Photovoltaikanlagen so teuer und die Speicher bei den Elektroautos so günstig? Ein ID3 mit 77Kwh Speicher hätte einen Speicherpreis von 77000 Euro. Da wir davon ausgehen können, das die Automobilkonzerne nichts verschenken, scheinen mit die Preise für die Solarspeicher doch etwas zu hoch zu sein.

Gruß
Cappy
 

Jim_OS

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Moin zusammen,

mit dem "600W reichen ja für die Grundlast" ist im Prinzip natürlich richtig. Mir ging bzw. geht es eher darum das auch "Balkonkraftwerke" mit einer höheren Leistung von z.B. 1.000W (oder so) erlaubt sein sollten, um die Attraktivität und somit den Verbreitungsgrad zu erhöhen und das ohne zusätzliche bürokratische Hürden ein-/aufzubauen. Zu Attraktivität und Verbreitungsgrad erhöhen könnte z.B. auch gehören das auch bei "Balkonkraftwerken" der ins Netz eingespeiste Strom mit Betrag X vergütet wird. Von mir aus z.B. auch mit nur 0,10 €/kWh (oder so) und das ohne das dabei z.B. das Finanzamt und die entsprechende Bürokratie, eine Rolle spielt. Ein Zweirichtungszähler ("Moderne Messeinrichtung") ist dann ja eh vorhanden, sofern man das Balkonkraftwerk bei dem Netzbetreiber angemeldet hat.

Den Vorteil von "Balkonkraftwerken" sehe ich darin das sich diese ohne großen Aufwand - oftmals selbst - installieren lassen. Das ist bei größeren PV-Anlagen üblicherweise nicht möglich. Da braucht es viel mehr Planung und Handwerker und somit auch wesentlich mehr Investition in Zeit und Geld. Wohingegen sich ein Plätzchen für 2, 3 oder 4 Module + Wechselrichter oftmals schnell und einfach findet. Sei es auf dem Hausdach, Carport, Garage, Schuppen usw.

Die Investition in Zeit und Geld bei größeren PV-Anlagen schreckt viele Leute halt ab, wie ich bei Gesprächen im Bekanntenkreis immer wieder feststelle. Viele Bestandseigenheime befinden sich in der Hand der Generation 50+ (zu der ich ja auch gehöre) ;) und da hat man meist keine Lust (mehr) sich mit dem Thema PV-Anlage und allem was dazugehört, zu befassen. Der Strom kommt aus der Steckdose und das war schon immer so. :) Bei Neubauten sieht das natürlich anders aus.

Wenn man den Leuten aber sagt: Hey Du kaufst Dir einfach ein "Balkonkraftwerk", welches Dich üblicherweise weniger als € 1.000 kostet, packst die z.B. 3 oder 4 Module auf den Carport, schließt den Wechselrichter an, informierst den Netzbetreiber per Formblatt (und bekommst für den Strom den Du nicht selber verbrauchst auch noch ein wenig Geld), dann werden viele Leute hellhörig. Wenn man den Leuten aber sagen muss das sie mit dem Balkonkraftwerk nur ihre Grundlast an X Stunden am Tag decken können und dann auch noch Strom an den Netzbetreiber verschenken (müssen), sinkt das Interesse sofort.

Letztendlich sollte es ja darum gehen möglichst viel Strom aus erneuerbarer Energie zu gewinnen und das auf möglichst einfachste Weise und je attraktiver das für die Leute ist, umso mehr machen mit.

Es werden Milliarden in den Aufbau einer Elektromobilität (E-Autos, Ladeeinrichtungen usw.) gesteckt und das Quasi-Monopol der Energieversorger "freut sich ein Loch in den Bauch" das sie dafür den Strom - zu selbst festgelegten Preisen - liefern darf. Eine möglichst hohe Selbstversorgung der Verbraucher ist da natürlich kontraproduktiv. :rolleyes: Ja das war jetzt sehr stark vereinfacht und "überspitzt" ausgedrückt. :)

VG Jim
 
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mb01

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Ich überlege auch schon seit einiger Zeit, mir eine 300W-Anlage, wahrscheinlich direkt 2x 150W-Panels, in die Ecke des Balkons (=Mietwohnung) zu stellen. Allein meine Grundlast bei der 24/7 aktiven "IT-Technik" liegt schon bei über 100 Watt. Wenn die für ein paar Stunden am Tag reduziert wird, ist das ja auch schon mal nicht schlecht, plus jetzt relativ viel Homeoffice tagsüber sorgt auch für Zusatzverbrauch tagsüber. Den Mehrertrag einer 600W-Anlage zu nutzen, sehe ich auch eher schwierig, plus ist der zusätzliche Platzbedarf in meinem Fall ein Thema. Gut, beim Thema Amortisation darf man sich eh keine Illusionen machen.

Ein weiterer Vorteil aus meiner Sicht: Dank der (IMHO mangelhaft ausgeführten) "Energiewende" geht die Versorgungssicherheit ja in Deutschland rapide vor die Hunde. Die Situationen mit massiven Problemen bei der Netzfrequenz nehmen zu und mittlerweile wird fast täglich zur Netzregulierung die Karte der sofort abschaltbaren Lasten gezogen. Die Frage ist aus meiner Sicht daher leider nicht, ob ein großer Blackout kommt, sondern nur wann er kommt. (OT: Wenn Rot-Rot-Grün drankommt, vermutlich eher früher, aber ich dummer Pessimist, was mache ich mir Sorgen: Die grünen Kobolde machen das schon ;) .) Als "Technikaffiner" hat man aber so Kram wie Spannungswandler, 12V-Wechselrichter oder Akkus/Batterien meist eh am Start, von daher braucht man sich on top zum normalen Balkonkraftwert samt Mikro-Wechselrichter nur noch einen passenden Solarladeregler zulegen und kann im Falle des Falles nach "Umstöpseln" wenigstens etwas "elektrotechnische Normalität" erhalten und hat Zeit, sich um die wichtigeren Dinge zu kümmern. Allein dieser Umstand wären mir auch ein paar Euro Investition wert und wenn tatsächlich alles gut geht, dann spare ich halt ein paar zig Euro im Jahr Stromkosten ... die ja vermutlich in der Zukunft auch eher weiter hoch als runter gehen werden.
 
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peterhoffmann

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Letztendlich sollte es ja darum gehen möglichst viel Strom aus erneuerbarer Energie zu gewinnen
Löblich. Aber doch nicht durch den Endverbraucher selbst... *aua*
Viel reden..., Energiewende, Klimawandel, wir müssen was tun... ja, gerne. Aber das der Endverbraucher selbst Strom produziert, sprich einfach so kostenlos vom Sonnenlicht abzapft? Nein, das ist nicht gewollt. Da verdient der Energieversorger nichts mehr und es kommen für Vater Staat keine Steuern rein.
je attraktiver das für die Leute ist, umso mehr machen mit
Wie gesagt, genau das will man mit aller Macht verhindern. Stell dir mal vor, das macht ein Großteil der Leute? Z.B. 50% der Leute benötigen dann nicht mehr am Tag ihre Grundlast. Da geht um Milliarden von Euro, seitens der Energieversorger und auch seitens der Energiesteuern.
Technisch würde das auch schwierig werden. Die Lastschwankungen bei Kraftwerken würde sich verstärken.
Quasi-Monopol der Energieversorger
Das ist die Zielsetzung (der Energieversorger).

Da braucht und kann man auch nichts überspitzt ausdrücken.
 
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blotto82

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Ihr solltet Energieversorger und Erzeuger trennen in euren Köpfen, das macht die EU auch schon seit langer Zeit.
Nach gut 2 Jahren mit einer MiniPV auf meiner Garage kann ich euch sagen das eine Autarkiequote von 35% schon sehr optimistisch sind, mehr geht nur mit viel Optimierung am eigenen Konsumverhalten.
Mehr als 300Watt braucht eigentlich kaum einer als Grundlast, selbst ich mit 2 NAS und viel Kleinkram im StandBy usw nicht.
Mit einer 600-800Wp Anlage, also zwei mind 300Wp Monokristaline an einem Modulwechselrichter mit 600VA Begrenzung sind die meisten absolut gut bedient ohne Speicherung und EEG.
Alles darüber macht nur Sinn wenn man es direkt richtig und groß aufzieht, also sein Dach/Garage was auch immer komplett belegen und damit auch Geld verdienen.
Dazwischen gibt es nur Grauzone die wenig Sinn macht und als Laie sehr gefährlich sein kann.
Die Anlage wird ja beim Netzbetreiber angemeldet, der muss ja gucken was in seinem Netz angeschlossen ist und wer Strom verbraucht/erzeugt (einspeist).
Der Netzbetreiber ist ja auch derjenige der euch das Geld für eine EEG Anlage überweist wenn ihr einspeist.
Wo soll da ein Monopol sein, jeder kann und darf einspeisen wenn er es angemeldet hat.
Der Energieversorger/Netzbetreiber bekommt Geld für das durchleiten vom Strom zum Endkunden. Da wir immer mehr verbrauchen verdienen die auch mehr.
Kleine PV Anlagen fallen da nicht ins Gewicht sondern werden sogar in vielen Städten gefördert.
Es entlastet die Netze in den Straßen deutlich denn der Strom wird verbraucht wo er auch erzeugt wird.
 
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Jim_OS

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Meine Aussage bzgl. Monopol (wobei es natürlich genau genommen ein Oligopol ist) :) bezog sich auf die Energieversorger, nicht auf die Netzbetreiber oder Verteilnetzbetreiber. Wobei mein Verteilnetzbetreiber ist die Westnetz. Diese ist eine 100% Tochter der Westenergie AG, welche wiederum eine 100% Tochter der E.ON SE ist. So schließt sich der Kreis. ;)
Der Energieversorger/Netzbetreiber bekommt Geld für das durchleiten vom Strom zum Endkunden. Da wir immer mehr verbrauchen verdienen die auch mehr.
Hm - das hat also nichts damit zu tun das die großen Vier mit einem Marktanteil von ~ 80 %, quasi den Strompreis in D festlegen und deren Milliardengewinne kommen dadurch zustande das "wir immer mehr Strom verbrauchen"? Gewagte These. :D Auch die von Dir genannte Trennung zwischen Energieversorger und Erzeuger hilft da irgendwie nicht weiter, denn man kauft seinen Strom nicht direkt beim Erzeuger (wobei die großen Vier auch mit erzeugen), sondern von den Energieversorgern. Falls das mit "trennen in den Köpfen" gemeint war. Energieversorger steht für mich ganz allgemein für denjenigen von dem ich den Strom einkaufe und der das Geld dafür von mir bekommt.

Nein ich möchte hier jetzt keine Stammtischparolen - von wegen die Konzerne machen Milliardengewinne und der arme Bürger muss es bezahlen - diskutieren. Wir leben in einer Marktwirtschaft und da kann, darf und muss jeder zusehen wie er zurecht kommt, oder was er wie an Gewinnen erzielt. Das ist gut so und dem stimme ich zu.

Ich habe nur den Eindruck das es auch andere und weitere Möglichkeiten gebe, wie z.B. mehr Balkonkraftwerke und mehr Selbstversorgung mit Strom und das es Interessenvertretungen aus der Politik und der Wirtschaft gibt die daran kein Interesse haben und es (teilweise) verhindern wollen. M.M.n. dürfte da der Faktor Geld, oder genauer gesagt Gewinne, Verluste und Steuereinnahmen, eine entscheidende Rolle spielen.

@blotto82
Bitte nicht bös nehmen, :) aber für mich liest sich Dein Posting extrem verkürzt so: Es ist alles gut so wie es ist. Jeder kann und darf einspeisen. Die Verbrauchskosten für den Strom sind so hoch weil man immer mehr verbraucht. Also selbst schuld.

Das ist Deine Meinung und die akzeptiere ich natürlich auch. Ich sehe das halt etwas anders und durchaus Handlungsbedarf.

VG Jim
 
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blotto82

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Ich meinte damit das die "Energieversorger" den Strom auch nur einkaufen und an dich verkaufen, wie an einer Börse (Strombörse).
Du kannst gerne mit deiner EEG PV Anlage daran teilhaben.
Mir ging's darum das der Netzbetreiber automatisch mehr verdient wenn mehr Strom verbraucht wird, aber der Endpreis kommt von deinem Energieanbieter. Es ist die Summe aus Erzeugung, Transport und Verteilung (Einkauf und letzte Meile).
Je mehr verbraucht wird, desto mehr muss auch ins Netz investiert werden.
Das sich was ändern muss stimmt, es muss leichter sein selbst seine Energie zu erzeugen, das hab ich selbst erlebt wie kompliziert sich die Betreiber anstellen.
Derzeit halte ich aber die 600W Grenze für sowas sinnvoll damit auch Laien es anschließen dürfen ohne Fremde Hilfe.
Für mehr sollte man auch mehr wissen oder einen beauftragen.
Sobald es ein günstiges miniWindrad gibt für den Garten/hausdach würde ich mir sowas auch holen um ohne Speicher meinen Verbrauch auch nachts zu minimieren.
Und was die großen vier im Transportnetz verdienen dürfen regelt die Bundesnetzagentur.
Jeder kann sich ja selbst den günstigsten Stromtarif raussuchen, das Produkt bleibt ja das gleiche ?
Und das der Preis so hoch ist liegt halt an der EEG Umlage, aber trotz das sie gesunken ist bleibt der Preis stabil dank der CO2 Steuer...
 

Jim_OS

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Als Nachtrag noch ein paar Zahlen/Werte:

Im bundesdeutschen Durchschnitt lag der Strompreis Anfang 2021 bei 31,89 Cent pro Kilowattstunde *


* Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. 03 2021, Berechnungsgrundlage: Haushalt mit 3.500 Kilowattstunden Jahresverbrauch

Die Strompreiszusammensetzung 2021:
51,4 % staatlich veranlasste Steuern, Abgaben und Umlagen
24,5 % Nutzung der Stromnetze, die der Netzbetreiber bekommt
24,1 % Stromerzeugung und Vertrieb, die der Stromanbieter erhält


Vereinfacht ausgedrückt: Sollte mehr Strom selbst produziert werden würde weniger Strom verkauft und somit würden die Einnahmen für die Unternehmen und den Staat entsprechend sinken. Daran hat außer dem Endkunden - sprich uns - wahrscheinlich niemand der sonstigen Marktteilnehmer ein Interesse. Also besteht für diese auch leider kein Interesse daran das die Selbstversorgung ausgebaut und/oder erleichtert wird.

Wie bereits oben geschrieben: Letztendlich sollte es ja darum gehen möglichst viel Strom aus erneuerbarer Energie zu gewinnen und das auf möglichst einfachste Weise und je attraktiver das für die Leute ist, umso mehr machen mit. Unter den bisherigen Voraussetzungen und Gegebenheiten passt da irgendetwas nicht.

BTW: Was ich auch nicht mehr hören kann ist das gebetsmühlenartige Wiederholen - meist aus der Politik heraus - man brauche ja nur den Anbieter/Stromtarif zu wechseln und schon wäre alles gut und günstig(er) und man würde sparen. Wenn ich diese Aussage höre/lese frage ich mich immer für wie dumm/blöd/naiv man die Verbraucher wohl hält. :rolleyes:

So jetzt habe ich mich aber zu dem Thema Stromkosten genug "ausgelassen". :LOL:

VG Jim
 
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blotto82

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Ebend, genug kosten. Wer sich eine miniPV selbst mal durchrechnet kommt schnell auf einen grünen Zweig :geek:
Da der Strompreis die letzten Jahre stetig gestiegen, egal ob die Erzeugung günstiger geworden ist oder der Transport teurer usw, wird er die nächsten Jahre wohl kaum sinken.
Die 500€ für ne miniPV hat jeder schnell wieder drin und tut auch noch was gutes, denn ohne EEG Umlage belastet er nicht die anderen.
Die EEG Förderung nähert sich eh langsam dem Ende, und nächstes Jahr wird sie nochmals gesenkt auf 6cent/kWh (Umlage)
Da die Hardware so günstig geworden ist, braucht es kaum noch einen Anreiz sich so was aufs Dach zu bauen.
Bin mal gespannt was die Nachbarn um mich herum demnächst so machen, soll ja ansteckend sein so eine PV ;)
Die Preise der Firmen werden dafür aber leider immer unverschämter. Warte auch immer noch auf eine Änderung meiner Eintragung im MaStReg von meinem Netzbetreiber...
 

tproko

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Energieversorger und Erzeuger

Netzbetreiber sind in Ö pro Bundesland. Und die sind alle Abspaltungen der bisherigen größeren Stromlieferanten. Also die trennung ist hauptsächlich am papier ?
 

Jim_OS

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2 x Monokristalline Solarmodule mit je 370 Watt von Luxen
1 x Modulwechselrichter Growatt MIC 600-X
Da das erste Betriebsjahr Ende des Monats rum ist und ich dann im Urlaub bin, hier mal meine Jahresbilanz.

Bis Monatsende habe ich rund 800 kWh produziert, was ich pers. für ein Balkonkraftwerk mit zwei Modulen schon ziemlich ok/gut finde. Der Eigenverbrauch davon wird bis dahin rund 320 kWh sein. Da mein alter Stromvertrag noch bis zum 30.06.22 läuft und ich "nur" rund 0,30 €/kWh (netto) bezahle macht das eine Ersparnis von rund € 100 (netto) für ein Jahr.

Bei den bereits und sicherlich auch weiter steigenden Stromkosten (hier liegt die kWh inzwischen bei ca. € 0,50), werden sich die Investitionskosten wohl eher als geplant amortisieren. Wobei es mir natürlich lieber wäre wenn die Stromkosten sinken würden. :LOL:

Die Ökobilanz (Stand jetzt) soll lt. Growatt Auswertung dann so aussehen. Wobei ich keine Ahnung habe wie sich die Zahlen zusammensetzen und ob diese überhaupt irgendeine Aussagekraft haben.

Ökobilanz.png

Unter dem Strich war die Umsetzung eines Balkonkraftwerkes für mich eine gute Idee und ich hatte auch schon überlegt mir in diesem Frühjahr auch noch eine "richtig" PV-Anlage zu installieren - Platz auf dem Dach gib es ja genug. Aber leider gilt ja schon eine Weile: Hohe Nachfrage = schlechte Verfügbarkeit + steigende Preis und diese Situation wird sich in den nächsten Monaten wohl sicherlich noch weiter verschärfen. Somit habe ich das erst einmal b.a.W. zu den Akten gelegt.

VG Jim
 


 

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