Hallo nochmal,
wegen dem "Formatieren" nochmal was. Microsoft benennt das oft falsch. Denn das Formatieren wird ziemlich deutlich, wenn man es unter Linux ausführt, z. B. bei Disketten. Gut, Disketten sind zwar schon ziemlich "out" und werden nicht mehr oft verwendet, dort wird das Formatieren aber besonders deutlich:
- fdformat /dev/fd0h1440 --> damit wird die Diskette "formatiert" und in Spuren und Sektoren eingeteilt
- mkfs -t msdos /dev/fd0 --> erstellt das Dateisystem (in diesem Fall FAT)
Wenn man eine Diskette unter Windows mit Quickformat formatiert, wird nur der zweite Teil gemacht. Ein "langsames" Formatieren macht beide Schritte in einem.
Bei Festplatten ist das ähnlich, da wird aber die "Formatierung" ab Werk vom Hersteller vorgesehen. Er teilt also die Festplatte in Spuren und Sektoren ein. Manchmal kann man eine Festplatte aber auch über das Bios oder einem speziellen Programm formatieren (low-level-Format). Eigentlich ist es nicht nötig, eine Festplatte erneut zu formatieren. Denn oft werden auch Servo-Informationen auf der Plattenoberfläche abgelegt. Zweifelhaft ist auch, ob durch eine solche Formatierung auch defekte Blöcke gefunden werden. Das geschieht beim Nullen oder beim Testen viel besser. Da gerade beim Testen jeder Sektor gelesen, beim Nullen sogar geschrieben wird.
Jedenfalls muß man bei Festplatten Partitionen anlegen (z. B. mit fdisk). Innerhalb dieser Partitionen muß man dann noch mittels mkfs (make filesystem) ein entsprechendes Dateisystem anlegen. Eine Ausnahme gibt es hier natürlich, die Software-Raid-Geschichte. Da werden mehrere Partitionen (natürlich auf unterschiedlichen Platten) vom Typ Linux-Raid (muß man beim Anlegen in fdisk entsprechend markieren) mittels mdadm als Raid verbunden. Das erstellt dann ein neues Device (z. B. /dev/md0) und innerhalb dieses Devices muß man das Dateisystem anlegen.
Ein Linux- / Unix-Mensch spricht beim Anlegen eines Dateisystems eigentlich nicht von formatieren. Vielmehr vom "Anlegen". Das verdeutlicht auch, daß man nicht mit Festplatten sondern mit Dateisystemen arbeitet. Unter Linux / Unix und auch am Mac werden Dateisysteme gemountet und keine Festplatten. Auch werden diese Dateisysteme (z. B. bei einem USB-Stick, einer USB-Platte) aus dem Verzeichnisbaum ausgehängt (unmount). Danach ist ein Trennen des Gerätes möglich. Bei Windows wirft man das "Gerät" aus. Ist eben die Sichtweise eine andere. Windows arbeitet mit Laufwerken (C:, D: E: usw.), Linux arbeitet mit einem virtuellen Dateisystem, in das alle Geräte eingebunden werden, die man benötigt. Bzw. werden die Dateisysteme eingehängt und nicht die Geräte. Bei Linux ist es völlig egal, auf welchem Gerät und welchem Dateisystem die Daten liegen. So kann man sehr elegant die Homeverzeichnisse auf einen Server umlagern. Man moutet es eben entsprechend anders und schon ist es erledigt.
So, war jetzt etwas viel, ich hoffe, es ist verständlich.
Ciao Jan