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Man muss den Artikel nicht unbedingt lesen. Es steht nicht irgendwas wirklich Wichtiges oder Neues drinne. Da ich ja schon so einen Ruf habe, Autoren von Artikeln zu verunglimpfen, lasse ich das hier mal. Ich werde meine Gedanken dazu schreiben, warum ein solcher Artikel in der iX steht.
Vorweg eine Feststellung: wer Ahnung hat, also ein paar Betriebssysteme kennt und auch richtig kann, ein paar Programmiersprachen vor- und zurückbeten kann und ein wenig Hardware zusammenklauben kann, der bastelt sich seine NAS selbst zusammen und hat damit auch kein Problem. Wer sich nun eine NAS holt (oder holen will), der tut das, weil er entweder keine Zeit oder Lust hat, sich eine zu basteln oder weil er nicht wirklich Ahnung von der Materie hat, aber gerne eine NAS haben möchte (Motiv für den Kauf) und vielleicht auch sinnvoll einsetzen möchten (nach der Phase der Ernüchterung). Beides (keine Zeit/Lust und keine Ahnung) ist in meinen Augen als Kaufmotiv für eine NAS ok.
Für welche Zielgruppe werden nun Artikel über NASse in der iX geschrieben?
Wenn es die Ahnungsvollen sind, dann wäre ein Vergleich zum supertollen, selbstgebastelten NAS eigentlich nur schlüssig. Aber darüber geht es in dem Artikel leider nicht. Nun bleibt dann nur die Gruppe der Ahnungslosen ... bislang dachte ich immer, dass die gerade nicht die iX lesen werden. Aber vielleicht liege ich ja auch mit meiner Analyse daneben.
Im Artikel wird annonciert, die Besprechen von 4 aktuellen NASsen auf den Einsatz als Datenspeicher inklusive iSCSI zu reduzieren, weil die Geräte ja "mit Funktionen geradezu überfrachtet" sind. Dieser Idee kann man folgen, ja sie ist eigentlich super toll.
Was ist wichtig bei reinen Datenspeichern? Sie müssen performant, unkompliziert und robust sein. Noch einmal in anderen Worten: sie müssen schnelle Übertragungsraten bieten, eine einfache Administration ermöglichen und viele Protokolle unterstützen und zuverlässig sein. Letzteres hinsichtlich der Verfügbarkeit (wird bei den kleinen NASsen durch Software-Raid realisiert) und im Falle eines Ausfalls in der schnellen Wiederverfügbarkeit (wie schnell und einfach wird ein Restore realisiert). Im Grunde soll eine NAS ja ein Arbeitstier sein, welches einmal richtig eingerichtet aus den Gedanken verschwindet und seinen Job tut und aus die Maus.
Messen kann man das alles eigentlich sehr gut, wenn man das vorhat. Das Thema Restore kommt halt nicht vor ... Absicht?
Statt dessen werden die wirklich wichtigen Dinge des Lebens mit einer NAS vorgestellt:
- Link-Aggregation setzt geeignete Switches voraus, die gibt es aber selten, deswegen lassen wir das auch mal - Hmmm
- JumboFrames können die Switches ja auch nicht, und macht ja auch nur bei iSCSI Sinn, also lassen wir das mal - HmmHmm
- Kriterien bei der Besprechung der einzelnen Geräte:
-- hat es ein Display? Ist ja enorm wichtig sowas ...
-- hat es einen One Touch Backup Button? Fehlt mir auch immer ...
-- sind die Platteneinschübe aus Kunststoff? Die verbiegen sich immer so ...
-- kann man die Tür zum Plattenschacht verriegeln? Und mit einem Zahlenschloss abschließen. Dann kann man sich das Verschlüsseln der Daten sparen.
-- wird das Betriebssystem auf der Platte oder in einem Flash gespeichert? Seltsame Vorstellungen, das Betriebssystem auf einer Platte, ich dachte immer das ist auf einer CD ...
-- kann man das Volume verschlüsseln? Das ist ja so wichtig in kleinen Firmen und Büros ...
-- muss man die NAS von einer CD installieren? Ich mach das immer von Hand ...
-- lässt sich die NAS auf DHCP umschalten, damit es sich mit dem Browser bequemer konfigurieren lässt? Der Browser kann das mit DHCP? Und ich dachte dazu braucht man einen Web-Server auf der NAS ...
-- hat einen Akku, der bei Stromausfall Datenverluste verhindert? Ich hab da so eine Stromakkuleiste, aber wahrscheinlich zählt das nicht mit. Wichtig ist ja, dass das eingebaut ist ...
-- kann das System auch Load Balancing, Link Aggregation und Failover ... ach ist jetzt blöd, weil das wollten wir ja gar nicht testen, weil es ja keine dazu passenden Switches gibt ... komisch nur, warum das auf einmal doch eine Rolle bei einer NAS spielt
Wichtiger Lerneffekt bei mir: Ich habe gelernt, dass es auch NFS-Shares gibt. Allerdings sind die irgendwie nicht gut, wenn die statt 'sync' 'async' verwenden. Vermutlich. So stehts im Artikel. Ich hab dann noch mal ganz schnell im Linux-Manual nachgeschaut und stell fest, dass die gar keine Shares bei NFS haben. Vermutlich ist das mal so lax für ein exportierbares NFS-Dateisystem gemeint gewesen. Sprache ist ja so verräterisch ...
Und für mich auch überraschend neu und vor allem kaum nachzuvollziehen, CIFS (also Samba-Shares) sind erschrecken langsam beim Lesen (31 MByte/s ist da der höchste Wert). Gut dass ich eine DS509+ habe statt einer DS1010+. Die ist da nämlich schneller. Kennt wer eine NAS, die auch mehr als 31MByte/s schafft? Die könnte man nämlich jetzt bestimmt zu einem supertollen Preis verhöckern und sich so eine lahmarschige DS1010+ dafür kaufen ...
Äh, danke für den Hinweis. Klar, gibt es eine zusammenfassende Bewertung der 4 NASse. Ich schreib sie mal hier rein, ohne die Systeme zuzuordnen:
+ günstiger Preis
+ mehrere Dateisysteme zur Auswahl
+ Hilfefunktion im Web-Interface
+ Batteriepufferung
- kein RAID 10
- relativ hoher Preis
Eigentlich hatte ich ja gedacht, dass das Versprechen am Anfang des Artikels eingehalten wird: Ein Vergleich der NASse als Datengrab. Also darüber lese ich grad nichts in der Bewertung. Auch im Text wird keine Stellungnahme abgegeben, ob sich die NASse auch als Speichersysteme eignen. Da fällt dann nur der Satz: "Hinsichtlich der Leistungsfähigkeit lässt sich bei den 4 Testkandidaten kaum etwas bemängeln". Naja ich würde die Tests da schon ein wenig differenzierter bewerten und wahrscheinlich auf eine andere Schlussfolgerung kommen.
Habt ihr es bemerkt? Ich hab nichts Negatives über den Autor gesagt
Ach ja, ich wollte mir auch noch Gedanken darüber machen, warum so ein Artikel in der iX steht ... dazu ist mir aber leider nichts eingefallen. 
Itari
Vorweg eine Feststellung: wer Ahnung hat, also ein paar Betriebssysteme kennt und auch richtig kann, ein paar Programmiersprachen vor- und zurückbeten kann und ein wenig Hardware zusammenklauben kann, der bastelt sich seine NAS selbst zusammen und hat damit auch kein Problem. Wer sich nun eine NAS holt (oder holen will), der tut das, weil er entweder keine Zeit oder Lust hat, sich eine zu basteln oder weil er nicht wirklich Ahnung von der Materie hat, aber gerne eine NAS haben möchte (Motiv für den Kauf) und vielleicht auch sinnvoll einsetzen möchten (nach der Phase der Ernüchterung). Beides (keine Zeit/Lust und keine Ahnung) ist in meinen Augen als Kaufmotiv für eine NAS ok.
Für welche Zielgruppe werden nun Artikel über NASse in der iX geschrieben?
Wenn es die Ahnungsvollen sind, dann wäre ein Vergleich zum supertollen, selbstgebastelten NAS eigentlich nur schlüssig. Aber darüber geht es in dem Artikel leider nicht. Nun bleibt dann nur die Gruppe der Ahnungslosen ... bislang dachte ich immer, dass die gerade nicht die iX lesen werden. Aber vielleicht liege ich ja auch mit meiner Analyse daneben.
Im Artikel wird annonciert, die Besprechen von 4 aktuellen NASsen auf den Einsatz als Datenspeicher inklusive iSCSI zu reduzieren, weil die Geräte ja "mit Funktionen geradezu überfrachtet" sind. Dieser Idee kann man folgen, ja sie ist eigentlich super toll.
Was ist wichtig bei reinen Datenspeichern? Sie müssen performant, unkompliziert und robust sein. Noch einmal in anderen Worten: sie müssen schnelle Übertragungsraten bieten, eine einfache Administration ermöglichen und viele Protokolle unterstützen und zuverlässig sein. Letzteres hinsichtlich der Verfügbarkeit (wird bei den kleinen NASsen durch Software-Raid realisiert) und im Falle eines Ausfalls in der schnellen Wiederverfügbarkeit (wie schnell und einfach wird ein Restore realisiert). Im Grunde soll eine NAS ja ein Arbeitstier sein, welches einmal richtig eingerichtet aus den Gedanken verschwindet und seinen Job tut und aus die Maus.
Messen kann man das alles eigentlich sehr gut, wenn man das vorhat. Das Thema Restore kommt halt nicht vor ... Absicht?
Statt dessen werden die wirklich wichtigen Dinge des Lebens mit einer NAS vorgestellt:
- Link-Aggregation setzt geeignete Switches voraus, die gibt es aber selten, deswegen lassen wir das auch mal - Hmmm
- JumboFrames können die Switches ja auch nicht, und macht ja auch nur bei iSCSI Sinn, also lassen wir das mal - HmmHmm
- Kriterien bei der Besprechung der einzelnen Geräte:
-- hat es ein Display? Ist ja enorm wichtig sowas ...
-- hat es einen One Touch Backup Button? Fehlt mir auch immer ...
-- sind die Platteneinschübe aus Kunststoff? Die verbiegen sich immer so ...
-- kann man die Tür zum Plattenschacht verriegeln? Und mit einem Zahlenschloss abschließen. Dann kann man sich das Verschlüsseln der Daten sparen.
-- wird das Betriebssystem auf der Platte oder in einem Flash gespeichert? Seltsame Vorstellungen, das Betriebssystem auf einer Platte, ich dachte immer das ist auf einer CD ...
-- kann man das Volume verschlüsseln? Das ist ja so wichtig in kleinen Firmen und Büros ...
-- muss man die NAS von einer CD installieren? Ich mach das immer von Hand ...
-- lässt sich die NAS auf DHCP umschalten, damit es sich mit dem Browser bequemer konfigurieren lässt? Der Browser kann das mit DHCP? Und ich dachte dazu braucht man einen Web-Server auf der NAS ...
-- hat einen Akku, der bei Stromausfall Datenverluste verhindert? Ich hab da so eine Stromakkuleiste, aber wahrscheinlich zählt das nicht mit. Wichtig ist ja, dass das eingebaut ist ...
-- kann das System auch Load Balancing, Link Aggregation und Failover ... ach ist jetzt blöd, weil das wollten wir ja gar nicht testen, weil es ja keine dazu passenden Switches gibt ... komisch nur, warum das auf einmal doch eine Rolle bei einer NAS spielt
Wichtiger Lerneffekt bei mir: Ich habe gelernt, dass es auch NFS-Shares gibt. Allerdings sind die irgendwie nicht gut, wenn die statt 'sync' 'async' verwenden. Vermutlich. So stehts im Artikel. Ich hab dann noch mal ganz schnell im Linux-Manual nachgeschaut und stell fest, dass die gar keine Shares bei NFS haben. Vermutlich ist das mal so lax für ein exportierbares NFS-Dateisystem gemeint gewesen. Sprache ist ja so verräterisch ...
Und für mich auch überraschend neu und vor allem kaum nachzuvollziehen, CIFS (also Samba-Shares) sind erschrecken langsam beim Lesen (31 MByte/s ist da der höchste Wert). Gut dass ich eine DS509+ habe statt einer DS1010+. Die ist da nämlich schneller. Kennt wer eine NAS, die auch mehr als 31MByte/s schafft? Die könnte man nämlich jetzt bestimmt zu einem supertollen Preis verhöckern und sich so eine lahmarschige DS1010+ dafür kaufen ...
Äh, danke für den Hinweis. Klar, gibt es eine zusammenfassende Bewertung der 4 NASse. Ich schreib sie mal hier rein, ohne die Systeme zuzuordnen:
+ günstiger Preis
+ mehrere Dateisysteme zur Auswahl
+ Hilfefunktion im Web-Interface
+ Batteriepufferung
- kein RAID 10
- relativ hoher Preis
Eigentlich hatte ich ja gedacht, dass das Versprechen am Anfang des Artikels eingehalten wird: Ein Vergleich der NASse als Datengrab. Also darüber lese ich grad nichts in der Bewertung. Auch im Text wird keine Stellungnahme abgegeben, ob sich die NASse auch als Speichersysteme eignen. Da fällt dann nur der Satz: "Hinsichtlich der Leistungsfähigkeit lässt sich bei den 4 Testkandidaten kaum etwas bemängeln". Naja ich würde die Tests da schon ein wenig differenzierter bewerten und wahrscheinlich auf eine andere Schlussfolgerung kommen.
Habt ihr es bemerkt? Ich hab nichts Negatives über den Autor gesagt
Ach ja, ich wollte mir auch noch Gedanken darüber machen, warum so ein Artikel in der iX steht ... dazu ist mir aber leider nichts eingefallen. 
Itari
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