Hallo Nomad
Der Hintergrund der Frage war das 1513+ welches vor kurzem ins Haus gekommen ist. Das hat ja bekanntlich 4 x 1GBIT/s Ports und da musste man mit Bonding anfangen wenn man sich halbwegs ernsthaft damit auseinandersetzen will.
Mann muss LACP / Bonding / Trunk / Teaming nicht benutzen um etwas ernsthaft zu betreiben.

Es kann aber in gewissen Situationen durchaus Sinnvoll sein. Es kann aber auch Sinnvoll sein die 4 NIC's anders zu benutzen.
Zu meiner Überraschung bot mein gefühlt uraltes HP Procurve schon LACP Unterstützung. Da die Netzwerverkabelung hier alles andere als trivial ist habe ich meine Faulheit ausgelebt und einfach anhand der Traffic geraten welche vier Ports am 24 Port Switch ankommen. An diesen habe ich LACP freigeschaltet. Dabei lag ich nur fast richtig. Drei Treffer und eine Niete. Trotzdem gab es keinerlei Störung im Netzwerk.
LACP gibt es ja auch schon länger ...
Daher die naheliegende Frage warum LACP nicht bei allen Ports per Default freigeschaltet ist.
Das macht keinen Sinn, dies als Standard auf jedem Port freizuschalten. Hier mal ein Bild zur Veranschaulichung. Damit LACP funktioniert, musst du auf dem Host A bestimmen, welche Ports (NIC) zu einem Trunk zusammengefasst werden sollen. Dasselbe auch auf dem Host B. Das ist eine Punkt zu Punkt Verbindung und auf jeder Seite muss definiert sein, welche Ports Member dieses Trunks sind. Stell dir vor, du willst von einem Switch aus mehrere Server anbinden. Jeder Server soll mit jeweils 2 x 1GB angeschlossen werden, dies aber mit LACP (Teaming). Da muss du doch jedem Host / Post sagen, wer für was zuständig ist. Post 1 & 2 für Server A, Post 3 & 4 für Server B, Port 5 & 6 für Server C, usw.
Quelle:
http://alliedtelesis.com/manuals/SBx8112_542/linkag_conf.html
siehe auch:
http://forum.synology.com/wiki/index.php/Using_Link_Aggregation_on_the_Synology_DiskStation
Man muss ja auch nicht GRE, IGMP, TPC, UDP etc. auch nicht einzeln am Switch freischalten weil sie es schon sind. Ebenso werden Speed, Duplex, Flow Control etc. auf Automatik geschaltet womit gewährleistet wäre mit minimalen Eingriffen einen sinnvollen Betrieb zu gewährleisten. Da hätte man bei allen Ports LACP genauso handhaben können wenn da nicht irgendwelche Gründe dagegen sprechen?
IGMP, TCP, UDP ist ja auch was total anderes. IGMP ist ein Bestandteil von IP zum Informationsaustausch und von Fehlermeldungen (
http://de.wikipedia.org/wiki/Internet_Control_Message_Protocol). UDP und TCP gehört zum TCP/IP Protokoll und ist im Layer 4 (ISO / OSI Layer) unter gebracht. Wenn du einen Switch hast, der TCP/IP, TCP. UDP, ect. nicht unterstützt. Dann wirst du wohl eher Probleme haben, dass dein Netzwerk zum laufen kommt. So einen Switch würde ich zurückgeben, weil defekt!
Da wir dabei sind, mit welchen Platten muss man die 1513+ füllen um die versprochenen ~200 MB/s bzw. ~400 MB/s zu erreichen? Aktuell schafft es mit drei Platten SHR nicht mal 1 GBIT Port auszulasten...
Ich habe zu Hause eine 1511+ mit 5 x WD Red 3 TB (SHR) . Damit schaffe ich ohne LACP locker den 1 GB Link auszulasten. Auch bei einem RS3413xs+ mit 4 x WD Red 2 TB als RAID 10 ist der 1 GB Link der Flaschenhals. Wenn du LACP richtig konfiguriert hast und du von mehreren verschiedenen Clients dein NAS "belastest" verteilt sich die Netzwerklast auf die verschiedenen Links und du bekommst mehr Durchsetzt im Gesamten. Aber von einem Host <--> NAS wirst du immer auf die Leistung von 1 GB beschränkt sein.
Ich hoffe, dir etwas geholfen zu haben.
Gruss
Jürg