Snapshots vs. Backups als Rückspulmöglichkeit

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AureusPhoenix

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Hallo liebe Leute,
ich werde in nicht all zu ferner Zukunft wohl auf eine neuere DS und damit auch auf Btrfs umsteigen. Diesbezüglich war mein Ziel auch endlich Snapshots einsetzen zu können. Das Snapshots kein Backup ersetzen ist mir bewusst, dennoch hab ich mir ein paar Fragen gestellt...

In einer idealen Welt stell ich Snapshots alle 20 Minuten ein und bewahre diese mit Smartrecycle über 10 Jahre auf. In einer idealen Welt mach ich zudem 1-2 Backups am Tag und bewahre auch diese mit Smartrecycle über 10 Jahre auf.

Die Realität sieht leider anders aus. Mein Speicherplatz ist begrenzt und es steht die Frage im Raum, wie ich meine Rückspulmöglichkeiten (Zahl der aufbewahrten Versionen) verteile.
  • Backup und Snapshots ungefähr gleich
  • Backup sehr lang (1-2 Jahre); Snapshots nur kurz (1-2 Monate)
  • Backup nur kurz (1-2 Monate); Snapshots sehr lang (1-2 Jahre)

Aktuell tendiere ich zu Option (c). Einfach da der Speicherplatz auf meiner externen Platte sehr begrenzt ist und Backups eher was für akute Ausfälle sind.

Geht ihr da mit? Oder seht ihr noch Punkte die für die anderen Optionen sprechen würden? Vielleicht übersehe ich ja was entscheidenes.

Vielen Dank im Voraus!
Beste Grüße
 

Mavalok2

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Da gibt es wohl kein immer gültiges Rezept. Das hängt von verschiedene Faktoren ab. Wie Du schon selbst schreibst vom Speicherplatz, von der zu erwartenden Anzahl der Rückspielungen, Performance der DS und Festplatten, Art des Backup, Intervalle, Wichtigkeit der Daten, Menge der Daten, Art der Daten... und noch vieles mehr. Also nicht ganz so einfach das Pauschal zu sagen. Aber ich versuche mal ein paar Punkte aufzugreifen.

Vielleicht zu erst etwas, an das die meisten nicht denken: Snapshots verlangsamen die Performance der DS. Schon ab dem ersten Snapshot geht die Lese/Schreibgeschwindigkeit zurück. Das ist Systembedingt und nicht nur bei der DS so. Bei ein paar wenigen Snapshots wirst Du dies im normalen Gebrauch jedoch nicht merken, aber bei Deinem Plan Snapshots 2 Jahre lang zu horten und bei einem kleinen Intervall, naja. Ich kenne das Maximum an Snapshots bei der DS nicht, wahrscheinlich auch noch modellabhängig, aber tendenzielle würde ich es nicht übertreiben.
Die Snapshots werden im Normalfall auch auf der DS erstellt und gespeichert. Bei einem Festplattenausfall (je nachdem ob RAID vorhanden ist) sind die dann auch weg, bzw. bei einem Totalausfall auch bei einem RAID. Das sollte auch berücksichtig werden.
Natürlich bringt eine externe Sicherung nichts, wenn sie nicht gemacht wird.
Auch sollte eine externe Sicherung z.B. USB-Festplatte nach dem Sichern von der DS abgehängt werden. Sollte es zu einer Überspannung kommen ist die wohl auch dahin.

Zu den Grundlagen einer Sicherung selbst, wie Arbeiten mit Generationen, inkrementelle Sicherung, Sichern auf mehreren Medien, verschiedene Standorte, Lagerung der Sicherung etc. gibt es eigentlich unzählige Dokumentation im Netzwerk. Auch wenn die nicht direkt für Syno-DS geschrieben sind, haben die dennoch ihre Gültigkeit. Das Grundprinzip ist auf allen Systemen etwa ähnlich.

Ich würde definitiv Variante b nehmen. Dabei würde ich Backup 2-3 Jahre und Snapshot 1 Monat machen (in Abhängigkeit von den Intervallen). Aber dies würde für mich und meine Daten passen.
 

meagain

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Ich erstelle Snapshots tagsüber in kurzen Intervallen, bewahre sie dafür nicht so lange auf (24 Stunden, 30 Tage). Ich finde Snapshots insbesondere daher so praktisch, weil sie schnell erstellt sind und Endanwender im Explorer selber vorgängige Versionen wieder zurückholen können. Von daher sind für mich Snapshots vor allem für das versehentliche Löschen oder Überschreiben interessant. Damit das System auch bei einem HDD Ausfall weiter läuft verwende ich RAID 1.

Backups mache ich hingegen um die Daten (offline und offsite) sicherzustellen, falls meine DS von einem Totalausfall heimgesucht werden sollte. Also wirklich im Sinne einer Desaster Recovery Möglichkeit. Ich habe dazu zwei externe HDDs, auf die ich täglich ein Backup mache und die ich regelmässig austausche und offsite lagere. Hier überlege ich mir, ob ich vielleicht den Synology C2 Service in Anspruch nehmen sollte; zumindest für die wirklich wichtigen Daten.
 

AndiHeitzer

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Snapshots verwende ich, damit der normale User etwas 'zurücksteigen' kann.
Dabei 48 Stunden lang die Snapshots alle 15 Minuten. Danach tägliche Snapshots für zwei Wochen.
Ein DS-getrenntes Backup mit 7 Tagen Vorhaltezeit mache ich auf meine zweite DS.
Lokales Backup auf die DX513 mit einer sehr langen Vorhaltezeit, wobei ich mindestens 6 Monate aufhebe. Gregelt durch Smart-Recycle. Evtl. erhöhe ich hier noch die Vorhaltezeit.

Ich denke, das mit der Vorhaltezeit wird überbewertet. Bei meinem Arbeitgeber sieht der Standardvertrag grade mal 21 Tage vor ...
 

Mavalok2

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Ich habe in der Firma schon Daten über ein halbes Jahr zurück wieder herstellen müssen. Da gingen die kompletten Projektdaten von einem Multimillionprojekt verloren, und weil niemand über ein halbes Jahr die Daten benötigt hat, hat es auch niemand bemerkt. Inzwischen habe ich Backups die mehrere Jahre zurück reichen, in der Firma und privat.
 

blurrrr

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DSGVO? Prinzip der Datensparsamkeit? Und sonstige wilde Ideen der Politiker? Laut dem ganzen Geseier sollte man sowas ja schon quasi sofort vernichten, wenn das Projekt abgeschlossen ist (Unterlagen für das Finanzamt natürlich nicht). Bin mal gespannt, was bei dem hin und her gerudere rum kommt... Vielleicht könnten wir dann all unsere Backupkonzepte in die Tonne treten :rolleyes:

EDIT: das mit den ewig alten Daten - welche auf einmal "weg sind - kenne ich übrigens auch... Es ist empfehlenswert ein vollständiges Backup eines jeweiligen kompletten Jahres vorzuhalten (auf einem geeigneten Datenträger) und diese ggf. in seinem Safe oder bei der Bank zu lagern.
 

Mavalok2

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Laut dem ganzen Geseier sollte man sowas ja schon quasi sofort vernichten, wenn das Projekt abgeschlossen ist (Unterlagen für das Finanzamt natürlich nicht)
Aber was ist mit der Aufbewahrungspflicht? Je nach Branche und Art der Daten bis zu 30 Jahre.
Manche Daten werden auch permanent weiterbearbeitet.
Sollten sich mal entscheiden was sie wollen. :)

Es ist empfehlenswert ein vollständiges Backup eines jeweiligen kompletten Jahres vorzuhalten
Definitiv. Anders sind die Datenmengen gar nicht zu stemmen.
 

Matthieu

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DSGVO? Prinzip der Datensparsamkeit? Und sonstige wilde Ideen der Politiker? Laut dem ganzen Geseier sollte man sowas ja schon quasi sofort vernichten, wenn das Projekt abgeschlossen ist (Unterlagen für das Finanzamt natürlich nicht). Bin mal gespannt, was bei dem hin und her gerudere rum kommt... Vielleicht könnten wir dann all unsere Backupkonzepte in die Tonne treten :rolleyes:
Die DSGVO hat an der deutschen Rechtspraxis so gut wie nichts geändert, weil das Gesetzgebungsverfahren von einem Deutschen "geleitet" wurde und das deutsche BDSG quasi Pate stand. Nur der deutschsprachige Raum macht mal wieder ein riesen Drama drum. Der Rest von Europa nimmt es vergleichsweise gelassen hin.
Betriebliche Projektdaten haben mit der DSGVO auch äußerst wenig zu tun, außer du beschäftigst dich mit irgendwelchen "gekauften Adressdatenbanken" oder ähnliches. Für ein Entwicklungsprojekt mit technischen Daten (3D-Modelle, Simulationen, Spezifikationen usw.) ist der Datenschutz herzlich egal. Anders sieht es mit der Datensicherheit aus, aber das ist ein anderes Thema und nicht Gegenstand der Datenschutzgesetzgebung.

Zum eigentlichen Thema: Ich sehe das wie die Mehrheit. Snapshots sind für den schnelle Zugriff, insb. durch Endanwender. Das "große Backup" ist für den Desaster-Fall und für die wirklich wichtigen Fälle.

MfG Matthieu
 

blurrrr

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Da steckt der Teufel im Detail.... Ich schrieb es ja (bzw. "umschrieb" es).. "Unterlagen für das Finanzamt natürlich nicht" und was anderes interessiert dabei auch nicht groß. Natürlich "muss" man sich an Aufbewahrungspflichten halten, gar keine Frage. "Die DSGVO hat an der deutschen Rechtspraxis so gut wie nichts geändert" sehe ich anders, denn nun ist man "angehalten", die Daten - bestenfalls - sofort nach einem Projekt zu löschen. Zwar heisst es auf der einen Seite, dass es vorrangig um personenbezogene Daten geht, auf der anderen sollte soll das Prinzip der allgemeinen "Datensparsamkeit" gelten. "Aufbewahrungspflichtige" Dokumente sollen am besten "sofort nach Ablauf" der Aufbewahrungsfrist gelöscht werden. Ich finde das schon eine Änderung der Praxis, denke aber auch, dass das sowieso ein (Streit-)Thema für sich ist und wenn - macht man besser einen eigenen Thread auf :)

Zum Thread: der Begriff an sich sagt es ja schon "Snapshot" / "Momentaufnahme". Sowas kann man super nutzen, wenn man grade irgendwas macht, wo man was "kaputt spielen" kann. Sei es mit einer virtuellen Maschine, oder einfach nur mit einer Excel-Datei, welche man konsequent sehr oft speichert, bis sie vielleicht mal dabei kaputt geht (soll ja auch mal vorkommen :eek:). Als Backup würde ich sowas allerdings nicht in Betracht ziehen. Wie hier schon öfter gesagt wurde: nettes Gimmick für User, alles andere überlässt man besser einer ordentlichen Sicherung.
 

AureusPhoenix

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Hey Leute,
ich möchte die Diskussion keinesfalls abwürgen, möchte mich aber schonmal für den regen Austausch bedanken. Die verschiedenen Standpunkte haben mir auf jeden Fall weitergeholfen. Ich werde jetzt vermutlich so verfahren:

1. Snapshots nur ein paar Tage lang aufheben
2. Weiterhin meine lokalen und off-site Speichermöglichkeiten nutzen so viel sie eben an Versionierbarkeit hergeben
3. Ein Backup 1-2 mal im Jahr auf eine große externe Platte machen, welche ich dann off-site lagere.
 
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