SHA High Availability statt Raid1

[ip9]

Hallo Leute,

ich (bisher mit TrueNAS und ähnlichem unterwegs) wollte euch erfahrene Synology Nutzer mal nach eurer Meinung fragen - gute Idee (mit überschaubarem Mehraufwand) oder völliger Unsinn...

Variante 1 (Standard): Ein NAS, zwei Platten im RAID1

• Vorteil: Standard, günstig
• Nachteil: wenn NAS kaputt, "Dienste Ausfall"

Variante 2: zwei NAS mit je einer Platte im HA Betrieb - quasi die "Spiegelung" im Stack weiter nach oben verschoben

• Vorteil: wen ein NAS ausfällt läuft alles weiter, "überschaubarer" Mehrpreis
• Nachteile: teurer (zweites NAS (Device, extra Ram, Stromverbrauch)), komplexeres Setup, evtl. funktionale Einschränkungen

Nutzungsszenario:

• SMB
• Synology Drive
• Docker mit u.a. HomeAssistant (ja, ich weiß, die USB-Sticks für Z-Wave, Zigbee, Enocean muss ich "auslagern")
• Synology Photo, optional Video Station, Audio Station, DLNA, Emby
• nen paar cron jobs die Scripte ausführen
• Filesystem soll BTRFS sein
• als HW... nix großes, DS220+ oder DS720+
• Nutzer: ca. 3, privates Umfeld - deswegen der überschaubare Aufwand - aber wer will sich schon mit seiner Familie "anlegen" weil irgendwas (wegen Stress in der Arbeit und daraus folgendem Zeitmangel für die private IT "länger") nicht verfügbar ist.

Die Überlegung zielt einfach nur darauf ab mit überschaubarem Zusatzaufwand eine (meinem "Gefühl" nach deutliche Verbesserung der Verfügbarkeit - insbesondere durch die schnellere, einfachere Wiederherstellbarkeit in "speziellen Fällen" zu erreichen - ein manueller Eingriff wird bei Variante in vielen Fällen erforderlich sein, aber mit weniger (Zeit-)Aufwand verbunden sein als bei Variante 1 (u.a. wegen Entfall von Restorezeiten für mehrere TB).
Das ganze natürlich keine umfassende HA Lösung (keine HA-Switches, .Stromversorgungen, ...) und ersetzt selbstverständlich kein Backup...

ip9

 

[EDvonSchleck]

Es kommt immer darauf an wie wichtig deine Files und Dienste sind

Ich würde ein NAS mit 2 Platten und einen Raid bevorzugen. Damit erhältst du eine Ausfallsicherheit, wenn eine Platte ausfällt und kannst weiter arbeiten. Beim Ausfall einfach die Platte ersetzen und fertig. Dazu ein regelmäßiges Backup, notfalls auch verschlüsselt in der Cloud.

Wenn du 2 NAS incl Backup nutzt ist es natürlich nicht unbedingt zu 100% alle Daten gesichert, aber der größte Teil sollte vorhanden sein. Das kommt immer ein bisschen auf das Synchronistationsintervall an. Sobald aber die eine Platte in der Diskstation aussteigst musst du manuell das Backup zurück spielen.

Gib lieber einen Euro mehr aus, viele User kaufen sich die DS (7xx) zu klein und merken das erstSpaäter. Auch würde ich kleine DS mehr kaufen, welche kein Docker unterstützt - auch wenn man das erst einmal nicht benötigt. Die Ansprüche wachsen aber mit der Zeit.

 

[ip9]

Hallo EDvonSchleck,

danke dir für deine Antwort - das Raid1 und Co kenne ich (nach >25 Jahren IT ;-) ), sonst würde ich mich auch (besser) nicht an sowas rantrauen und wenn überhaupt nur Variante 1 - Standard nehmen. Der Umgang mit Synology ist für mich allerdings neu...

Raid1 mit zwei Platten schützt (in den meisten Fällen) vor Plattenausfall - aber eben nicht vor dem Ausfall des NAS (den hab ich gerade miterlebt - dauert dann halt einige Tage bis das neue geliefert ist - inkl. der Unsicherheit ob noch alles da ist)

Die Daten (Fotos, Dokumente, ...) sind mir wichtig, sonst würd ichs sein lassen ;-).
Ich würde auch keinen "Filesync" zwischen den beiden NAS machen wollen, sondern die beiden NAS im HA Modus von Synology laufen lassen wollen - wenn ich das nicht vollständig falsch verstanden habe, dann sind die beiden quasi "immer" auf dem selben Stand.

Die Überlegung ist "Raid1 auf NAS-Ebenen" statt "Raid1 auf Plattenebene" (und natürlich wäre "Spiegelung" ("Raid1") auf beiden Ebenen noch besser - aber irgendwann muss auch mal gut sein ;-) )

Für Backup gäbs weiterhin ein drittes NAS (derzeit ein altes qnap als "Datengrab") und einen Cloudservice (den aktuell das qnap anspricht).

 

[EDvonSchleck]

Ich wäre für Variante 1 zzgl. Backup (NAS und/oder USB). Ein Backup nach der 3-2-1 Regel sollte ausreichend sein.

 

[Kurt-oe1kyw]

Willkommen im Forum

HA ist das max an Betriebssicherheit. ABER die Modelle müssen es Unterstützen und mein letzter Wissensstand war das alles exakt gleich sein muss von der Hardware her, also gleiche HDD Typen, gleiche Speicher usw usw

Aber du hast es selber schon auch angemerkt, HA ist für hochverfügbar Dienste, ob das im privaten Heimgebrauch notwendig ist musst du für dich Entscheiden.
Technisch machbar ist es, aber siehe Bedingungen oben.

https://www.synology.com/de-de/dsm/feature/high_availability
wenn du dort rechts oben auf "Eingesetzte Modelle" klickst, siehst du eine Liste welche Synology für HA verwendet werden können.

Bitte auch unbedingt die Einschränkungen bei HA lesen:
https://www.synology.com/de-de/dsm/7.1/software_spec/SHA

 

[ip9]

Hallo @Kurt-oe1kyw,

danke für den Hinweis - ich fang ja bei Synology quasi auf der grünen Wiese an... und kann und würde das natürlich entsprechend kaufen, also z.B.

Variante 1: 1x DS720+, 1x Speichermodul, 2x xTB NAS-HDD​

Variante 2: 2x DS720+, 2x Speichermodul, 2x xTB NAS-HDD​

Vermutlich wäre es aber eher so - weil ich noch nen paar SSDs "rumliegen" habe ;-):

Variante 1: 1x DS920+, 1x Speichermodul, 2x xTB NAS-HDD, 2x (vorhandene) 1TB SDDs​

Variante 2: 2x DS720+(oder sogar 220+), 2x Speichermodul, 2x xTB NAS-HDD, 2x (vorhandene) 1TB SDDs​

​

und weil dann im Wesentlichen 2x DA720+ (oder 220+) gegen 1x DS920+ stehen ist der Zusatzaufwand an Finanzen und bei den 220+ selbst der für Energie für die SHA-Variante 2 eben überschaubar...

@EDvonSchleck - danke dir für deine Einschätzung

 

[Kurt-oe1kyw]

Ja Variante 2 würde als HA gehen, ABER du hast es selbst geschrieben, du erhöhst die Verfügbarkeit (Betriebssicherheit) aber bitte unbedingt daran denken es ist kein Backup.

Ich kann deine Gedanken/Vorstellung nachvollziehen worum es dir geht, aber du weißt das gilt wenn dir "ein Teil" durch techn defekt wegbricht.
Aber bei einem Schadensfall wie Brand/Blitzschlag/Überspannungs/Wasserschaden sind beiden DS en weg und auch dein HA ist weg!
Ich will dich nur nochmal darauf Hinweisen, dass dir in diesen Fällen HA nicht helfen kann.

HA mit zusätzlich echtem, separaten Backup auf externen Speichermedien wäre dann gut. Dann kommen wir wieder zur Frage zurück ob das im Privat-/Heimgebrauch wirklich notwendig ist.
Diese Frage kannst du dir aber nur selber beantworten

 

[EDvonSchleck]

Du kannst auch (inoffiziell) NVMe bei der 720/920 als extra Volumen einbinden. Als Cache-Spicher würde ich diese nicht nutzen, da diese frühzeitig kaputt gehen wird (je nach verwendeten MVMe).

Ein weiterer externe NAS ist bereits vorhanden? Ich würde es nicht übertreiben. Das ganze kann man auch als "ad absurdum" führen ein Backup auf BluRay (Bilder) für die Langzeitarchivierung ist wie USB auch jederzeit möglich, muss nur eben gemacht werden. Die NAS sollten ebenfalls an unterschiedlichen Orten stehen wo kein Wasser, Feuer etc. übergreifen kann.

 

[ip9]

Inoffizielles will ich vermeiden - ich will mit Synology ja weg vom "basteln". Deswegen würde ich eine "inoffizielle" Nutzung der NVMe-SSDs als Volume vermeiden wollen - die die ich "rumliegen" habe sind aber eh SATAs.

Cache... danke für den Hinweis auf die überschaubare Lebenserwarrtung - das war zu befürchten - mal schauen, wahrscheinlich brauch ichs nicht.
Für die SSDs denk ich eher an die "Apps" und an eine Trennung von "aktiveren" Daten auf den SSDs und eher selten benötigten Inhalten auf den HDDs - auch mit dem Ziel dass sich diese länger schlafen legen können.

Die HA-Überlegung kommt teilweise von Home Assistant (quasi HA on HA) - eben um die Hausautomatisierung verfügbarer zu machen.
Licht geht auch ohne an und aus, aber die eine oder andere Komfortfunktion würde vermisst werden.

Backup wird es ganz sicher (zusätzlich) geben - HA ist ja eben keines.

Zur Frage der Notwendigkeit - was ist schon notwendig - Home Assistant ist es nicht, nicht mal die Fotos sind notwendig, es soll sogar Leute geben die kein NAS haben ;-).
Aber auch wenn ich weniger "spielen" will, so ganz ohne, so ganz normal und ganz einfach, das wäre ja auch langweilig.
Und ja... ich weiß - overkill ist nicht weit weg, oder schon vorbei ;-).

 

[EDvonSchleck]

Inoffizielle MVMe-Volumen haben nicht viel mit basteln zu tun. Synology begründet es wegen den Temperatur, was aber in unterschiedlichen Tests sich nicht bestätigt hat. Man kann dieses Volumen gut für Virtualisierung etc nutzen. Ich hoffe ja immer noch das Synology das ganze offiziell macht, am besten als Volume1.

Falls es dich doch interessieren sollte: https://www.synology-forum.de/threads/nvme-ssd-als-volume-nutzen-erfahrungen.111849/

 

[ip9]

danke für den Link.
Aber so ganz bin ich noch nicht davon überzeugt, dass das für mich nicht unter basteln fallen würde ;-)
Hat aber auch erstmal keine Prio - und vielleicht wirds ja wirklich mal offiziell (wobei das in Anbetracht der nahenden Nachfolgegeneration vermutlich unwahrscheinlich wird)