Cloud Station NAS in drei Haushalten synchronisieren?

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Marmeladenstulle

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Guten Tag,

in den vergangenen Jahren hat sich unser (familäres) Bewusstsein für Datenspeicherung zunehmend zur Dezentralisierung gefestigt. Ich möchte kein iCloud mehr nutzen, ebenso keine Chat-Anbieter wie WhatsApp oder Telegram und auch meine Familie (Eltern und Schwester) denken zunehmend um.

Nun schwebt mir folgender Gedanke vor: Jeder Haushalt erhält ein NAS und alle drei synchronisieren sich fortlaufend. So kann sichergestellt werden, dass durch einen technischen, Wasser- oder Brand-Schaden oder Diebstahl (Thema Verschlüsselung) immer zwei Geräte die Daten parat haben. Ebenso entfällt der Austausch der Platten und die Lagerung in den anderen Haushalten.

Unsere Nutzung wird voraussichtlich so aussehen:
- ständige, automatische Synchronisation von Fotos und Videos
- Kalender-Funktion
- Familien-Chat
- Dateiablage, ggf. auch Bearbeitung von Dokumenten (jedoch kein intensiver Gebrauch wie im Büro, gelegentliches Aufsetzen eines Briefes)
- gegenseitige rundum-Datensicherung (Dateien, Kalender, Chat verschlüsselt)

Nun meine Frage: Würde ein 1-Bay-NAS ausreichen oder wäre es sinnvoller auf einen leistungsstärkeren mit 2 Bays zuzugreifen, um sich eine Speichererweiterung vorzubehalten?

Gibt es sonst noch irgendetwas zu bedenken? Gibt es in puncto Sicherheit irgendwelche Mechanismen die ratsam sind und zeitgleich den Nutzungskomfort einschränken würden? Zum Beispiel eine Konfiguration, dass man nur von Zuhause auf die Inhalte zugreifen kann und dass nur die drei NAS miteinander kommunizieren, also alle anderen Zugriffe verwährt werden? Ginge so etwas auch losgelöst von der Nutzung der Chat-Software?
 
Hallo erstmal

Zu Frage 1:
Die Wahl der NAS hängt vom Anwendungszenario ab. Wenn du eher der Typ bist, der gerne mit Technik experimentiert, wirst du wohl nach und nach die NAS mehr "fordern" und es empfiehlt sich eine leistungsstärkere Variante (zB eine Plus-Serie). Wenn du eher der Typ bist, der keinen großen Spaß daran findet, die NASen einzurichten und dann nach dem Motto "never change a running system" arbeitet, genügt eventuell auch ein Modell ohne Plus-Zusatz. Von einer J-Serie würde ich abraten, da diese in der Leistung doch sehr stark limitiert sind.
Ich persönlich würde aber fast jedem, so auch dir, mindestens zu einem 2-Bay-Modell raten und als RAID einrichten. Einerseits ist die Ausfallsicherheit besser und bei Bedarf können die Daten schneller wiederhergestellt werden: wenn nur eine Festplatte ausfällt, kann diese ausgetauscht werden und das System "repariert" sich selbst. Zudem ist bei der richtigen RAID Einstellung auch der Datendurchsatz höher.

Zu Frage 2:
Hier habe ich nicht viel Ahnung, nur eine Empfehlung: Ich würde die NASen per VPN miteinander verbinden und nicht über den DynDNS Dienst der DS. Das ist sicherer wegen weniger oder gar keinen (im Falle der VPN-Server läuft auf dem Router) Portfreigaben. Auch über die Clients (zB Handys) Verbindung am besten nur per VPN. Ansonsten kann ich dazu leider nicht viel sagen, da ich meine NAS nur alleine und meistens nur im Intranet anspreche.
 
Hallo plang,

hab vielen Dank für deine Antwort. Ich werde mich über die Feinheiten der Variante mit und ohne Plus belesen. Die Idee mit dem VPN klingt interessant. Auch hier muss ich meinen Kopf in die Materie stecken.

Falls jemand anderes noch Anmerkungen hat, speziell hinsichtlich der Datensicherheit und Synchronisation der drei NAS per Internet, wäre ich sehr dankbar für weitere Kommentare!

Beste Grüße!
 
Welche Internetverbindungen stehen zur Verfügung?
Normal gilt: Begrenze die Anzahl Einwohner im Elektronenzoos. Verteilte Datenlager sind ein wenig 90er Jahre. 2020 sollten Verbindungen jenseits des ISDN verhanden sein.
Sind ausreichend Bandbreiten vorhanden ist es egal ob die NAS bei mir oder bei meinem Onkel aufgestellt ist.
Wer eine feste IP Adresse hat, spart sich das DynDNS Gefrickel. Feste private IP Adressen sind bei einigen ISP aber teuer.

Zugriff von Aussen auf private Daten über VPN - weil besser ist das.
VPN macht man besser auf dem Router als auf einem Netzwerkgerät um die Datenströme so früh wie möglich zu teilen.
VPN auf der Fritzbox solle nach HörenSagen eine Spassbremse sein und ist hier öfters Tema.
Den Zugriff auf "Biblioteksware" kann man evt. auch ohne VPN machen.

Das Synchronisieren des Datenbestands mehrer NAS kann man auch verschiedene Wege angehen.
Will man jederzeit ein Fallback System haben, kann man Synology High Availability nehmen.
Synology Drive ShareSync ist "nur" eine Synchronisation. Bei Ausfall eines Systems müssen die Klienten umkonfiguriert werden.
Weder High Availability noch ShareSync sind ein Backup!
Für das Backup auf eine ortsferne NAS kann man HyperBackup verwenden.

Chat kann nur auf einem Server stattfinden - genauso wie man sich in einem Raum treffen muss um miteinander zu reden.
Wenn Onkel Heinz in seinem Wohnzimmer sitzt und Neffe Peter in seiner Teenagerhöhle, dann entsteht keine Kommunikation.
Chat funktioniert nur wenn alle mitmachen. "noch eine App" dazu noch mit VPN Zugriff kann da eine Spassbremse sein, die zu Boykott führt.

Hardware:
Als reine Backupstation reicht ein evtl. gebraucht erstandenes Gerät. Das Ding soll ja nur Daten nuckeln. Anzahl Bays nach Bedarf der Datenmenge. Welche Festplatten welche Synology verträgt steht hier.
Backup kann man auch auf eine "j" schieben.

Wieviele Nutzer? Was soll passieren können?
Sollen da 12 Teenager gleichzeitig deren 8k @120fps actionvideos von streamen können?
Für das Bilder und Videodatenlager sei eine "play" oder "+" empfohlen.
Will man Dockercontainer laufen lassen und sonstwie erweitern kommt man um eine "+" nicht umher.


Dokumentbearbeitung sollte man mit den Programmen die auf dem Klienten (Desktop, Laptop, etc.) laufen. Die CPU der NAS ist auf Datendurchsatz, nicht auf Rechenkomplexität ausgelegt. Ja, es gibt Synology Office. Das kann man sich live ansehen. und im Hinterkopf behalten das da am anderem Ende ein superdupergetunter Topnotchmegaserver steht. Es hustet trotzdem.
Eine NAS zum Briefe schreiben ist wie VHS Kassetten für das Backup zu verwenden. Emailklienten gibt es für jede erdenkliche Computerplattform die Netzwerk versteht. Wenn da was auf Papier soll, sind Office Pakete auch für alle gängigen Desktop und Mobilbetriebssysteme gratis erhältlich.
 
My2cents.

Kauf dir zwei DS218 und eine DS218+. Dann bist du schon mal bei ~600 Euro. Dazu kommen dann nach Bedarf die HDD, da schwankt dann je nach Bedarf das Ausgabevolumen. Die DS218+ stellst du dann dahin, wo die meisten Daten anfallen und die Dienste laufen sollen. Kurz überschlagen liegst du dann bei bummelig 1000 Euro Grundinvestition.

Zu unterscheiden ist weiterhin zwischen Synchronisation und Backup. Bei der Synchronisation sind die Daten dann halt weg, falls versehentlich gelöscht. Deshalb sollte man sich im Vorwege auch eine Strategie für die Backups überlegen, wobei es immer vorzuziehen ist, dass sich das sichernde NAS die Daten holt, und nicht das zu sichernde NAS die Daten verschickt.

Von RAID1 im Privathaushalt halte ich überhaupt nichts, da es bei dieser Konstellation rein um die Verfügbarkeit geht. Das ist im geschäftlichen Umfeld natürlich wichtig, da Mitarbeiter die nicht arbeiten können Geld kosten. Im privaten Bereich halte ich das für rausgeschmissenes Geld. Für das Geld kann man sich lieber noch eine externe USB HDD als wöchentliches / monatliches Backup holen und diese dann offsite lagern.

Das die NAS nur per VPN erreichbar sind ist nicht diskutabel, das muss die Grundvoraussetzung sein. Angeblich hat AVM ja auch in der neusten Firmware die VPN Bremse gelöst. Weiter geht es dann mit Benutzer- und Zugriffrechten. Vorher einmal klar definieren und bei Bedarf auf Papier aufzeichnen, um Beziehungen visuell darzustellen. Und man sollte sich natürlich vorher Gedanken machen, wie eine Wiederherstellung ablaufen kann.

Alle drei NAS an einem Ort einrichten und ein Initialbackup durchführen, damit am Anfang nicht alles über den Tunnel gemacht werden muss. Danach verteilen und die VPN Verbindung einrichten und testen.
 
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Sehe ich genauso!
Was Chat angeht, ja das geht, wenn du in nur einem der Server den Chatserver betreibst und externe chat-Nutzer zulässt. Das funktioniert dann auch via VPN.
VPN macht in dem Fall nur Sinn, wenn du es als Standverbindung im site2site Modus einrichtest. Dafür am besten überall gleiche VPN taugliche Router einrichten. AVM hat sich da bisher nicht mit Ruhm bekleckert. Angeblich soll mict der nun neuen Fw eine höhere Rate möglich sein, das konnte aber noch niemand bestätigen.
Wenn du Router neukaufen musst meine Empfehlung wegen VPN Draytek. Die bieten dir dann auch noch die über einen speziellen Sevice die Möglichkeit VPN Verbindungen aufzubauen, wenn kein DynDNS existiert oder du Mischumgebungen IP V4/V6 oder nur ein eingeschränktes IP V4 hast. Einen eigenen DynDNS Dienst bietet draytek auch.
Einen VPN Client für mobilen Einsatz füralle betriebssysteme bekommst du da auch kostenfrei dazu.
DynDNS und VPN der Synology würde ich definitiv nicht empfehlen!
 
Sind die Haushalte alle örtlich getrennt oder befindet sich da 1- evtl. im selben Haus (Mehrfamilienhaus)?

Internetgeschwindigkeit (u. evtl. möglich feste IP wurden ja schon abgefragt), Thema Router wurde schon angesprochen.
Derjenige mit der höchsten Geschwindigkeit wäre dann auch idealer bezüglich dem Hosting von Chat&co. - Bedenke aber auch den Upload!

Ich würde als Haupt-NAS eher Richtung 920+(oder 720+) tendieren, darauf auch eine Nextcloud einrichten - die beiden anderen NASen als 218er.
Die 218er würde ich wohl mit jeweils 2 Platten ausstatten - eine für die reinen "Lokaldaten", die andere Platte als "Sicherungsplatte" für die Backupduplizierung um das sauber zu differenzieren.
 
Sorry, aber ixch würde niemals eine interne HD als Datensicherungsplatte nutzen! Nur extern ermöglicht den problemlosen Anschluss an einen PC, wenn wirklich mal die Syno abraucht, Zudem würde ich den internen Slot lieber als Reserve haben wollen als ihn unnötigerweise so zu verschenken.
 
Ich würde als Haupt-NAS eher Richtung 920+(oder 720+) tendieren, darauf auch eine Nextcloud einrichten - die beiden anderen NASen als 218er.
Wo siehst du hier einen Vorteil gegenüber der DS218+? Klar ist die 920+ oder auch die 720+ performanter, aber bei dem beschriebenen Anforderungsprofil imho oversized. Am Ende ist es eben (auch) immer eine Frage des Geldes. Wobei hier die Investitionen vielleicht durch drei geteilt werden. Die von mir geschätzten 1000 Euro sind schon relativ niedrig angesetzt, aber in meinen Augen das Minimum was investiert werden sollte. Mehr geht natürlich immer.

Die 218er würde ich wohl mit jeweils 2 Platten ausstatten - eine für die reinen "Lokaldaten", die andere Platte als "Sicherungsplatte" für die Backupduplizierung um das sauber zu differenzieren.
Hmmm ... da hat NFSH ja schon etwas zu geschrieben, das sehe ich genauso.
 
Wo siehst du hier einen Vorteil gegenüber der DS218+?
Ich hab hier selber eine DS218+ mit SSDs am laufen - die Performance stellt mich persönlich (noch) nicht zufrieden, wenn es in Richtung Chat/Konferenz u. exzessiver Nutzung geht(*). Die ebenfalls vorhandene 918+ läuft hier einfach runder, zudem hat diese Platz um separate HDD als Backup-Ziel zu beherbergen - getrennt von den Volumes mit dem "normalen" Speicherplatz.


(*) allg. geht das Ding ab, wie Schmitts Katze, aber im Vergleich zum vorherigen alten Server passt es einfach noch nicht so.
 
Ok, danke für deine Einschätzung. Dann bliebe abzuwarten, wie das Nutzungsszenario genau beim TE aussieht, glaube aber, dass deine Erwartungen an ein performantes NAS höher sind, als die eines "Normalusers".

Ich glaube ja, und das ist meine ganz persönliche Meinung mit der ich auch mangels weiterer Informationen völlig daneben liegen kann, dass sich das mit dem Chat sehr bald erledigt hat. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Das sieht man schon daran, wie schwer es ist die Leute von WhatsApp zu einem anderen Messenger zu bewegen.
Und auch ein vernünftiges Backup erfordert Strukturen und Disziplin. Spätestens wenn bei den Eltern die flackernden LEDs an der DS nerven, oder das Geräusch der Festplatten, ist Schicht im Schacht. Dann wird der Knopf gedrückt und das Ding schweigt.
Oder wenn die Schwester ihre Daten in einem Ordner speichert der nicht mit gesichert wird und irgendwann feststellt, dass das versehentlich gelöschte Dokument doch nicht wiederhergestellt werden kann.
Und wenn ich lese, dass Ordner mit Filmen synchronisiert werden sollen, wir reden hier also über mehr als ein paar MB, dann muss ich mir über die Bandbreite Gedanken machen. Und da hapert es dann doch bei den meisten Anschlüssen.
 
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Das sieht man schon daran, wie schwer es ist die Leute von WhatsApp zu einem anderen Messenger zu bewegen
Wie wahr, wie wahr - selbst dann, wenn die Alternative ebenfalls kostenlos ist u. auch die Bedienung keine Umgewöhnung mitbringt.
Aber man kann seine eigenen Nerven schonen - entweder Signal oder eben nicht :whistle:
 
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