Mail Server MailPlus Server mit externem Mail Server (quasi als Exchange Server Ersatz)

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ploek

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Hallo zusammen,

aktuell habe ich in meiner kleinen Firma einen Windows Small Business Server mit Exchange 2007 im Einsatz.
Der Exchange ruft per Pop3 die E-Mails der Benutzer von den externen POP3 Postfächern ab und sendet die E-Mails über ein SMTP Relay Server.

Jetzt wäre meine Frage:
Ist es möglich den MailPlus Server quasi als Exchange Server Ersatz zu verwenden?
Der MailPlus Server soll also vom externen Mail-Server (beim Provider) die E-Mails der einzelnen User Abrufen (bei Exchange war es der Pop3-Connector) und zum versenden auch ein externen SMTP-Server verwenden.
Der MailPlus Server soll also nur zentral die E-Mails für die Benutzer Sammeln / Bereitstellen und über IMAP verwalten lassen.

Nach vielem hin und her habe ich so langsam das Gefühl, dass ich das so nicht mit MailPlus umsetzen kann...

(Benutzer) <-> (Lokaler MailPlus Server) <-> (externen Mail Server)
 

blurrrr

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2007? Meine Güte, da bist Du aber reichlich spät dran... ;)

Was Du vorhast funktioniert - auch via POP3-Abruf + Versand via Relay (das läuft nicht anders als beim Exchange). Was eher frickelig werden könnte ist das "drum herum". Der Exchange existiert nicht ohne Grund und es gibt z.B. für den Outlook-Einsatz auch nur einen trifftigen Grund (den Exchange dahinter). Es könnte schon recht aufwändig werden, wenn Du die volle Exchange-Funktionalität nachbilden willst (inkl. Kontakten und Kalender, die Freigabe dieser Geschichten, Termineinladungen, usw.). Wenn das bisher sowieso alles nicht genutzt wurde, ist es weitaus weniger tragisch. Ob Du nun via MAPI oder IMAP auf die Mails zugreifst spielt eigentlich keine große Rolle. Die "Cache"-Funktionalität in Bezug auf Outlook/Exchange (der "Exchange-Cache" in Outlook bei den Kontenoptionen) ist mit IMAP sowieso gegeben, da im Normalfall auch immer ein Offline-Cache aufgebaut wird. Verhält sich also wie beim Exchange (der Cache lässt sich ebenfalls auf dem Client abschalten).

Entsprechende (Filter-)Regeln kannst Du nach wie vor bei den Clients setzen, von daher sollte es da keinerlei Probleme geben. Das einzige was vielleicht noch ein Thema wäre: granulares Recovery von Mails. Sollte sich aber auch mit einer entsprechenden Backupsoftware regeln lassen. Dazu vergiss bitte nicht: Mailarchivierungspflicht seit Anfang letzten Jahres ;)
 

ploek

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Super, danke für den ausführlichen Kommentar.

Hmm das gibt mir nun wieder zu denken. Exchange Online ist der Punkt, den ich auch überlegt hatte, jedoch bin ich eigentlich am versuchen mich etwas unabhängiger von Großkonzernen wie Microsoft zu machen.. Jetzt muss ich mir das nochmal genau durch den Kopf gehen lassen..
 

Ar-Al

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@ploek:
Welche Exchange-Funktionalitäten (Kontakten und Kalender, die Freigabe dieser Geschichten, Termineinladungen) werden denn gebraucht?
 

blurrrr

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Bevor da nun wieder die Vorschläge mit CalDAV/CardDAV kommen... das bisherige Konstrukt ist grundsätzlich erstmal "wesentlich". Sicherlich kann man das ein oder andere auch entsprechend nachbilden, aber mitunter eben nicht so, wie es in der Kombi Outlook/Exchange funktioniert hat. Bezüglich des Ablebens des SBS gibt es eigentlich nur 2 Varianten: 1) eigener Exchange, 2) Hosted Exchange. Microsoft hätte es natürlich gern bevorzugt als "hosted" Variante, der SBS wird auch nicht mehr fortgeführt (letzte Version eben der 2011er).

Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit kostenlose Opensource-Software einzusetzen (Mailserver, CalDAV,CardDAV), aber je nachdem in welchem Umfang die Exchange/Outlook-Funktionalität genutzt wurde, sehe ich spätestens nach der Umstellung schon den meckernden Chef. Alternativ gibt es eben noch kostenpflichtige Opensource-Software, wo das ganze (ggf. mit eigenem Client) entsprechend gut nachgebildet wird und auch die ein oder andere Extra-Funktionalität (wie man sie vom Exchange kennt) ganz gut funktioniert. Die Kosten dafür dürften aber vermutlich auch wieder die Hosted-Exchange-Variante übersteigen. Für eine "kleine" Firma - wie gesagt wurde - würde sich da schon am ehesten die Option der Hosted-Exchange-Variante anbieten, oder man verzichtet eben auf vieles (oder hat es evtl. garnicht genutzt?) und beschränkt sich eben auf ein "kleines" kostenfreies System, oder lässt die Mails einfach direkt beim Hoster. Für viele kleine Firmen ist letzteres die gängigste Option, da man so auch nicht gross etwas mit Backup, Redundanzen, usw. zu tun hat.
 

ploek

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in exchange nutzen wir halte Mail, Kalender, Kontakte UND gemeinsame Ordner für die E-Mail ablage..
 

blurrrr

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Die Frage ist eher welche speziellen Funktionen ihr in den entsprechenden Rubriken (Mail/Kalender/Kontakte) nutzt :)
 

ploek

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eigentlich habe wir nur kalender freigegeben und einen gemeinsamen ordner für gemeinsame kontakte.

wir sind ein kleines Ingenieurunternehmen.. und ich bin der Chef, deshalb werd ich auch nicht meckern, wenn ich es selbst verbockt hab ;)
 

blurrrr

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Ah okay, das macht es natürlich schon wesentlich leichter ;) In diesem Fall würde ich nämlich einfach mal sagen: einfach ausprobieren. In der Regel ist es so, dass wenn Leute von Exchange auf andere Dinge umsteigen, nach kurzer Zeit einiges vermissen und dann garnicht mehr so glücklich damit sind. Da Du aber der Chef bist und die "Nebenwirkungen" selbst zu verantworten hast, einfach ausprobieren.... IMAP (Mailserver), CalDAV (Kalender) und CardDAV (Kontakte) sind die entsprechenden Stichworte. Sinnigerweise würde ich es allerdings erstmal mit ein paar Testpostfächern ausprobieren. Sofern der POP3-Dienst (nicht Connector!) auf dem Exchange läuft, kannst Du von dort Mails holen, oder einfach direkt vom Hoster. Ausgang dann via Relay. Je nach verwendeter Clientsoftware (Outlook/Thunderbird/etc.) muss man teilweise schon ein bisschen schauen, wie man die CalDAV und CardDAV Konten eingebunden bekommt, ist aber auch alles machbar (mitunter muss ggf. Zusatzsoftware gekauft werden, da es aber ein kleines Unternehmen ist wie Du sagst, wird das mit Sicherheit nicht allzu sehr ins Gewicht fallen).

An diesem Punkt sei noch gesagt - Outlook - schön und gut - ich nutze seit Ewigkeiten Thunderbird und kann mich nicht beschweren. Thunderbird unterstützt sowohl CalDAV als auch CardDAV mit entsprechenden (kostenfreien) Addons. Ich nutze die Synology allerdings nur als reines Datengrab (Netzlaufwerk) und habe da bei mir privat nichts weiter laufen. Im geschäftlichen Umfeld (einzeln oder Cluster) ist es auch nur ein Backupziel, teilweise auch nur Datenzugriff (Netzlaufwerk) oder die Surveillance-Station, für alles andere kommen hier eher richtige Server zum Einsatz.

Diesbezüglich wäre noch fraglich, ob ihr ggf. noch irgendwelche Branchensoftware serverseitig laufen habt. Dann müsste auf der Synology zumindestens noch ein virtuelles Windows dafür laufen (sofern erforderlich), allerdings sollte man dann - je nach Anwendung - auch schon ein bisschen auf die Hardware der Synology achten - je nachdem wie anspruchsvoll die Branchensoftware ist. Also kurzum: probier es auf jeden Fall einfach mal aus, schaden kann es nicht. Wenn dann essentielle Dinge fehlen, entweder damit anfreunden, oder doch in Richtung Exchange (dann bei einem kleinen Unternehmen wohl eher die Hosted-Exchange-Variante).

Durch die gesetzliche Mailarchivierung landen die Mails sowieso noch woanders (ausser ihr habt eine Inhouse-Lösung, welche für ein kleines Unternehmen aber meiner Meinung nach auch nicht lohnenswert ist). Demnach muss man auch keine "großen" Pakete nehmen, sondern kann ggf. den Speicherbedarf pro Postfach auf 1-3 Jahre rechnen und alles was älter ist, schaut man dann im Archiv nach. Meistens werden die HE-Pakete in Größenordnungen zwischen 10-50GB angepriesen. Ich denke ein kleines mit 10GB sollte da den Bedarf durchaus decken.
 

ploek

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Super danke schon mal für das ausführliche Feedback.

Ich werde parallel versuchen das E-Mail / Kalender / Kontakte System auf Synology Lösungen zu übertragen. Wenn es funktioniert teste ich das ein Weilchen... wenn es Probleme gibt, muss ich wohl oder übel über Exchange Online etc nachdenken.
Das alles versuche ich um etwas mehr Unabhängigkeit von Großkonzernen zu bekommen. Sollte das aber nur mit übertriebenem Aufwand funktionieren, werde ich wohl erstmal wieder MS nutzen müssen.
 

ploek

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Ich habe einen externen Mail Server bei meinem Webspace Anbieter.
Dann habe ich einen stmp-relay eingerichtet, der funktioniert jedoch nicht. Das Problem ist, dass ich nicht weiß, wie ich die Absender Mail Adresse ändere.
Mein Synology User heißt "User1". Daraus macht er automatisch User1@domain.de . Ich will, dass der User aber eine andere E-Mail adresse hat. Wie kann ich diese Ändern? Beim erstellen des Users habe ich eine andere Mail Adresse eingetragen (x.User1@domain.de)..
 

blurrrr

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Leider kann meine kleine Test-DS1xx wohl keinen MailPlusServer verkraften, weswegen es dort auch erst garnicht zur Installation angeboten wird, sonst hätte ich eben geschaut. In diesem Fall muss ich dann aufgrund mangelnder Informationen passen. Das einzige was ich dazu noch sagen kann wäre folgendes: normalerweise wäre es die "primäre SMTP-Adresse" des Users, welche entsprechend geändert werden müsste, alle anderen wären nur Aliase. Ob und wo das im MailPlusServer geht, kann ich Dir leider nicht sagen (nix zum testen da).
 
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