Lüfter abklemmen ratsam?

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Scylor

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Moin,

mein Lüfter war mir zu laut also hab ich ihn abgeklemmt. Die Ds hat im Moment 50 Grad Temperatur, weiß jemand wieviel Grad die verträgt? Ich hab ne SSD drin, also weniger Temperatur als bei ner HDD, aber wieviel kann das System denn ab?

Gibts außerdem ne Möglichkeit diese "Der Lüfter ist kaputt"-Warnung abzustellen? Das gepiepe hab ich weggekriegt aber die Weboberfläche nervt immer noch damit.
 

Frogman

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Bau Dir einen vernünftigen Lüfter ein - ich empfehle bspw. den be quiet! Shadow Wings SW1. Praktisch geräuschlos... Ansonsten sind die 50° unkritisch, sowohl für die CPU als auch für eine SSD (leider gibst Du keine weiteren Infos an, welche DS Du überhaupt hast). Wenn's unter Last wärmer wird, dann tut das den Komponenten allerdings nicht unbedingt gut, das verkürzt die Lebensdauer - die normale SSD ist bis 70° angegeben, die CPU ist je nach Typ ab 60-70° dann auch ordentlich am Ächzen. Die Warnungen kannst Du standardmäßig nicht abstellen.
 

jan_gagel

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Nur so als Idee. Ich hab bei meiner DS212+ die Tabelle für das Lüfterverhalten angepaßt. Hintergedanke ist, in meiner neuen Wohnung steht die DS in einem relativ kühlen Raum und so haben die Platten "Unter-Temperatur" also um die 20 Grad. Das ist mir zu wenig und hab mit der Anpassung dann eine Temperatur zwischen 32 und 35 Grad Plattentemperatur. Dadurch ist der Lüfter sehr langsam bis überhaupt nicht in Betrieb. Weil die DS das selbst so ansteuert, kommt auch keine Fehlermeldung. Weil ich grad nicht zuhause bin, kann ich die Schritte leider nicht aufzeigen, die ich da gegangen bin. Kannst aber mal im Forum nach Lüfter-Mod oder Lüfter-Einstellungen.. oder dergleichen.
 

Scylor

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Die DS die ich benutze ist die DS112. Die Systemtemperatur steht auf 50 Grad, SSDtemperatur ist bei 40 Grad.
 

Frogman

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jan_gagel

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Dank an Frogman für den Hinweis auf die scemd.xml und die gute Erklärung im anderen Faden. Ich muß gestehen, das Thema hatte ich vor einiger Zeit mal angegangen und habe versucht, mich etwas zu verwirklichen. Hier ein Auszug aus meiner scemd.xml:

<fan_config period="20" threshold="6" type="DUAL_MODE_LOW" hibernation_speed="UNKNOWN">
<disk_temperature fan_speed="0%40hz" action="NONE">0</disk_temperature>
<disk_temperature fan_speed="0%40hz" action="NONE">25</disk_temperature>
<disk_temperature fan_speed="0%40hz" action="NONE">30</disk_temperature>
<disk_temperature fan_speed="10%40hz" action="NONE">34</disk_temperature>
<disk_temperature fan_speed="25%40hz" action="NONE">36</disk_temperature>
<disk_temperature fan_speed="40%40hz" action="NONE">38</disk_temperature>
<disk_temperature fan_speed="60%40hz" action="NONE">40</disk_temperature>
<disk_temperature fan_speed="75%40hz" action="NONE">45</disk_temperature>
<disk_temperature fan_speed="99%40hz" action="NONE">50</disk_temperature>
<disk_temperature fan_speed="99%40hz" action="SHUTDOWN">61</disk_temperature>

<cpu_temperature fan_speed="0%40hz" action="NONE">0</cpu_temperature>
<cpu_temperature fan_speed="99%40hz" action="NONE">85</cpu_temperature>
<cpu_temperature fan_speed="99%40hz" action="SHUTDOWN">95</cpu_temperature>
</fan_config>

Hintergedanke ist es, die Plattentemperatur zwischen 30 und 40 Grad zu halten. In der "kühlen" Jahreszeit funktioniert es erstaunlich gut, mal schauen, wie es in der "warmen" Jahreszeit funktioniert. Im unteren Bereich ist der Lüfter tatsächlich bis 34 Grad aus, geht dann auf 10 % und kühlt wieder runter bis 30 Grad. Ab 34 Grad aufwärts kommt eine feinere Abstimmung, ab 50 Grad (für mich eine grenzwertige Festplattentempertur) geht der Lüfter dann auf Vollast. Um Schaden zu vermeiden geht die DiskStation dann aus bei 61 Grad.

Nicht unerwähnt möchte ich lassen, daß bei 10 % der Lüfter ein surrendes und ratterndes Geräusch abgibt. Liegt offenbar an der Ansteuer-Frequenz.
 

Puppetmaster

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@jan

Du schaltest den Lüfter überhaupt nicht anhand der System/CPU-Temperatur? Erst bei 85°C gehst du auf volle Drehzahl und vorher steht der Lüfter still?

Wie hoch ist denn die System-Temp. bei dir so im Durchschnitt?
Ich weiß, dass diese Temp. zwischen den einzelnen DSen sehr differiert. Meine DS213+ kommt z.B. auch ohne Lüfter fast nie an die 40Grad heran, andere sind schon bei 40Grad am unteren Limit trotz Lüfter.
 

jan_gagel

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Die Festplatten-Temperatur überlagert quasi immer die CPU-Steuerung, von da her hab ich da keinen Wert drauf gelegt. Die Prozessor-Temperatur liegt aktuell so um die 40 Grad. Steigt sie mal auf 45 Grad, dann sehe ich, daß der Lüfter steht. Durch die Abwärme des Prozessors wird dann die restliche DS vermutlich aufgeheizt und die Plattentemperatur steigt auf 34 Grad.

Könnte sein, daß bei meiner DS212+ die 84 Grad und 99 % Standard-Wert ist. Die anderen hab ich dann entfernt, damit der Lüfter ruhig bleibt. Ich hab auch mittels dd den Prozessor auf Vollast gesetzt, um zu simulieren wie hoch die Temperatur geht. Ich weiß jetzt aktuell nicht mehr, wie hoch die ging, aber bis in den kritischen Bereich gings wohl nicht, sonst hätte ich da nachgebessert. Und wenn der Prozessor tatsächlich mal bei 84 Grad ankommt, dürften die 99 % ihn schnell wieder abkühlen. Das dürfte sowieso nur im Sommer (was ich noch nicht getestet hab) und bei hoher Prozessor-Last passieren.

Mit den Synology-Standard-Werten vorher lag die Prozessor-Temperatur konstant bei 40 Grad, egal ob Vollast oder nix-tun. So auch bei 10 % Lüfter-Drehzahl ist die Temperatur sofort wieder bei 40 Grad, vermutlich die Untergrenze des Thermo-Sensors.
 

Frogman

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Nein, die "CPU"-Temperatur wird auch unter 40° ausgelesen (siehst Du sehr gut bei einer nach längerer Standzeit gestarteten DS). Als Anmerkung sei gesagt, dass die Temperatur auch nicht (jedenfalls nicht immer) die direkte CPU-Temperatur ist - bspw. finde ich bei der 713+ im Log die Angabe, dass die Core-Temp. nicht ausgelesen werden kann und daher eine relative Skala verwendet wird. Daher schaltet dort der Lüfter bei Temperaturwerten entsprechend den Angaben in der Kennlinie, die jeweils exakt 6° unter den Werten liegen, die in der Systemansicht angezeigt werden. Und ergänzend: die "Überlagerung" findet immer wechselseitig statt - bei jeder Temperatur wird immer der höhere Wert der beiden Kennlinien verwendet.
 

jan_gagel

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Ah, ok. Da meine DS212+ nicht länger steht, habe ich dort noch nie eine System-Temperatur unter 40 Grad gesehen. Was meinst du, frogman, mit wechselseitig überlagert?

Ich dachte, solange die Festplattentemperatur in dem definierten Bereich fällt, wird der Lüfter entsprechend geschaltet. Ich wollte halt vermeiden, daß die Festplattentemperatur zu weit nach unten bzw. zu weit nach oben geht. Deshalb hab ich versucht, die Kurve ziemlich flach zu halten. Dumm wäre es jetzt, wenn die Plattentemperatur wegen 10%igen oder 20%igen Lüfter-Modus (weil der Prozessor 50 bis 60 Grad hat) dann unter 30 Grad fällt.

Ich bin der Annahme verfallen, daß die Prozessor- oder System-Temperatur und die Festplatten-Temperaturen nicht weit auseinander liegen würden, aufgrund der kleinen Bauform der DS. Bei meiner DS210j hatte ich damals mit den alten Platten einen Temperatur-Unterschied von mehreren Grad, nur weil der Prozessor die in Bay 2 verbaute Platte "beheizt" hat. Deshalb denke ich auch, daß der Prozessor kaum 80 oder 90 Grad erreicht, weil damit ja ein Temperaturanstieg bei den Platten mit einhergeht, wobei dann der Lüfter langsam Fahrt aufnimmt.

Bei meinen bisherigen Beobachtungen hatte es sich so verhalten, daß der Lüfter bei 10% den Prozessor bereits wieder auf 40 Grad runter brachte.

Ich müßte noch genaue Beobachtungen anstellen, wie es sich im Sommer bei Raumtemperaturen um die 30 Grad so verhält. Denn bei Temperaturen zwischen 10 bis 20 Grad Raumtemperatur funktioniert mein System gut. Wärmere Umgebung, wärmere Festplatten, Lüfter geht auf mind. 10 %. Kältere Umgebung, Lüfter geht hin und wieder aus. Bei Lüfter-Stillstand kletter auch im Leerlauf die Plattentemperatur bereits wieder in den Bereich, in dem der Lüfter auf 10 % geschaltet wird.

Was ich nich schreiben muß, meine Platten laufen 24/7. Würden die Platten auf Standby gehen (Plattenspindown), kann der Prozessor in der Tat überhitzen, weil die Plattentemperatur langsam auf Raumniveau geht.
 

Frogman

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Was meinst du, frogman, mit wechselseitig überlagert?.
Das heißt, bei einer gegebenen Temperatur läuft der Lüfter immer so schnell, wie es der höhere Wert der Kennlinien vorgibt - wenn bspw. bei 40° CPU der Lüfter 30% laufen soll und gleichzeitig bei 36° Festplattentemperatur mit 20%, dann läuft der Lüfter mit dem höheren Wert von 30%. Und natürlich auch umgekehrt, immer jeweils der höhere Wert. Wenn die CPU-Kennlinie wie in Deinem Fall nichts vorgibt, dann gilt praktisch uneingeschränkt die Festplatten-Kennlinie.
 

Puppetmaster

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Deshalb denke ich auch, daß der Prozessor kaum 80 oder 90 Grad erreicht, weil damit ja ein Temperaturanstieg bei den Platten mit einhergeht, wobei dann der Lüfter langsam Fahrt aufnimmt.

Davon würde ich mal nicht ausgehen. Ein Prozessor kann sich wesentlich schneller erhitzen als eine Festplatte. Die Wärmekapazität einer Festplatte ist einfach viel viel größer als die eines recht kleinen Prozessors (deswegen ja auch immer die fetten CPU-Kühler in größeren PCs etc. :)).

Bis dann soviel Wärme durch die Luft oder Strahlung auf die Platten übergegangen ist, das diese sich merklich erwärmen, ist die CPU evtl. schon gegrillt und 'well done'. ;)
 
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jan_gagel

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Danke euch beiden für die Erklärungen. Da muß ich wohl noch ein Zeilchen für den Prozessor einfügen. Problem ist halt auch das Zurückschalten. Ich wollte halt vermeiden, daß durch eine höhere Prozessor-Temperatur dann die Platten unnötig auskühlen, weil der Lüfter nicht mehr zurück schaltet auf einen niedrigeren Level.

Wenn ich bei:
70 Grad 0 %
75 Grad 10 %
80 Grad 20 %

Sollte der Prozessor nicht gegrillt werden, die Platten aber auch nicht auskühlen, oder? Steigt jetzt die Prozessor-Temperatur auf 75 Grad (die Platten sind angenommen noch bei 30 Grad, also würde der Lüfter ja nicht drehen) schaltet sich der Lüfter auf 10 % und kühlt dann den Prozessor wieder runter auf 70 Grad. Dort geht der Lüfter wieder aus.
 

Puppetmaster

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Du mußt dich halt entscheiden: Hast du lieber eine Festplatte mit Schnupfen oder eine CPU mit Fieber! :)
 

jan_gagel

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Ich denk mal, die CPU kann Temperaturen bis 90 Grad schon vertragen. In den Notebooks geht man ja auch den Weg mit höherer Temperatur anstelle Lärm und Stromverbrauch. Für Festplatten habe ich mir einen engen Rahmen gesteckt, bei Temperaturen unter 30 und über 40 Grad bekomme ich Bauchschmerzen. Wobei ich 20 bis 25 Grad kritischer sehe als 40 bis 45 Grad. Da aber in meiner neuen Wohnung bei Raumtemperaturen um die 15 Grad die Platten schon 25 und weniger Grad hatten, mußte ich handeln.

Vor vielen Jahren hat es mich überhaupt nicht gestört, bzw. hab ich keine Festplatte gekühlt. Kaputt ist da auch keine Festplatte gegangen, zumindest nicht bei mir. Aber ab den 1 TB Platten, da hat sich massiv was verändert. Platten sterben heutzutage wesentlich schneller und sind auch empfindlicher in jeder Hinsicht. Deshalb versuche ich den Platten die Lebenszeit nicht unnötig zu verkürzen, indem die Temperaturen zu weit ausm Ruder laufen.

Prozessor sah ich in der DS erstmal als unkritisch, weil ich bei meinen Tests kaum Temperaturen über 50 bis 55 Grad beobachtet hatte.

Ganz unerwähnt hatte ich gelassen, daß mein kleines Rechenzentrum von einem USB-Ventilator etwas Luftbewegung erfährt. Der bläst genau auf die Seite des Prozessors bei der DS212+. Neben der DS212+ steht noch eine USV, die so auch einen leichten Hauch davon abbekommt. Dann noch die Fritzbox, die DS210j und ein kleiner GBit-Switch. Alles befindet sich in der unteren Etage eines alten Computer-Tischs, dessen Frontseite im Winter mit Stoff abgehängt ist. Im Sommer kommt je nach Temperatur noch ein 230-V-Lüfter zum Einsatz. Etwas Overkill?
 

Frogman

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