Kulturflatrate - Was haltet ihr davon?

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qbic

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In letzter Zeit mache ich mir des öfteren Gedanken über die sogenannte Kulturflatrate.

Was mich brennend interessiert, was genau haltet Ihr von diesem Vorhaben?
Unter der Annahme, dass man wirklich einen Zugang zu Musik, Filmen, Spielen und was es nicht sonst noch alles gibt, hat, was würdet Ihr bereit sein dafür zu bezahlen?

Glaubt ihr, dass die Zahl der Raubkopien dadurch gesenkt wird oder ob sie sich sogar noch erhöht, weil man unter Umständen sogar noch leichter an gewisse Sachen herankommt?

Ich selber finde, dass die Grundidee praktikabel wäre sofern die Technik und die gesetzlichen Vorlagen dazu ausgereift sind. Man kann den Herstellern Schrägstrich Künstlern natürlich nicht vorschreiben, dass deren Werke zwingend dort mit einfließen müssen, bei steigener Zahl der User würde es sich aber sicherlich rentieren. Ich würde für diese Flatrate sogar bis zu 50€ im Monat zahlen, natürlich nur wenn dann auch alles enthalten ist.
Dieser monatlich Obolus ist demnach abhängig von der Teilnahme der Firmen/Hersteller/Künstler.

Was meint ihr?
Bin gespannt auf eure Antorten!
 
Hi qbic,

nenn mich altmodisch aber wenn ich mir Musik kaufe will ich ne CD in der Hand halten, bei Spielen und DVDs genauso. Daten auf Festplatten sind meiner Meinung nach nicht alles!

Und glaub wie du schon angemerkt hast erleichtert man Raubkopien noch. Würdest du und 10 Kumpels/Bekannte usw. jeder für sich selbst 50€ im Monat zahlen (was mir sowieso zu viel wäre) oder dir den Betrag nicht lieber mit den restlichen Leuten teilen? Wie will die Polizei noch jemals nachweisen wo diese Inhalte jetzt herkommen und ob sie legal sind?

Glaube nicht daran das sich so eine Flatrate für alles durchsetzt, evtl. dann doch ehr auf einzelnen Portalen/Firmen. z.B. wenn Eidos etc. sagt für 50€ im Monat kannst du so viele Spiele herunterladen.
Weiß nicht ob so etwas schon irgendwo möglich ist, aber eine Flatrate für alle Medien zusammen halte ich im Moment noch nicht praktizierbar.

Aber belehre mich ruhig eines besseren.

Gruß
Hannibal
 
Ich finde, dass die Rundfunkanstalten alle Rechte an medialem Zeugs bekommen sollten und dann die GEZ auf 100 Euro pro Nase angehoben werden sollte. Dann gäbe es endlich nicht mehr die TV-Sender mit der Werbung und den verdummenden Sendungen - man könnte dann auch direkt darüber nachdenken, ob man nicht weniger Sender bräuchte (also 1 oder 2) und die vielleicht aus Kostengründen in schwarz/weiß und Mono ausstrahlen bzw. ins Web streamen lassen.

Man könnte auch überlegen, ob man die Denic und die Gema auflöst und die Internet-Provider mit den Rundfunkanstalten zwangsverheiratet. Jeder bekommt dann eine Webadresse für seinen Auftritt unterhalb von ZDF.de oder so. Auch hinsichtlich der E-Mail-Adressen könnte man aufräumen: 1 pro Nase und gut ist es.

Die Vielfalt an Medien-Labels könnte man auch locker reduzieren, dann bliebe auch mehr für die Künstler übrig und das Geld würde auch nicht ins Ausland abfließen und man könnte sich auch einen Künstler für die Eurovision leisten, der es mal bringt.

Auch ließen sich dann endlich die physikalischen Medien einsparen, weil ja jeder sowieso einen TV mit Internet-Anschluss braucht, um seine Steuererklärung anzufertigen. Da könnte man endlich auch diese E-Großmärkte schließen, weil die ja nichts mehr außer Handies und Kühlschränke zu verkaufen hätten.

Und wenn man alles richtig macht, dann braucht man auch keine Seiten mehr im Internet sperren, weil ja eh alles über die Rundfunkanstalten gefiltert wird. Ich finde deutsches Liedgut und Volksmusik auch in Ordnung, weil über Geschmack kann man sich bekanntlich streiten, aber Ordnung muss halt auch sein ...

:D Itari
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag:
Außerdem verstehe ich den Wikipedia-Beitrag so das diese
gesetzlich geregelten Pauschalabgabe auf Internet-Anschlüsse
generell auf jeden Internet-Anschluss erhoben wird.
Dies gesetzlich festzusetzen halte ich für nahezu unmöglich und für ungerechtfertigt jedem gegenüber der diesen Dienst dann nicht in Anspruch nimmt.
Wäre dann das selbe wie mit der GEZ:
Ich soll also Gebühren dafür zahlen, dass ich ein Internet-fähiges Gerät besitze, auch wenn ich gar keinen Internet-Anschluss habe? Tja, dann werde ich mal ganz schnell Kindergeld beantragen. Ich habe zwar noch keine Kinder, aber das Gerät ist vorhanden.
Aber das ist ein anderes Thema.

Gruß
Hannibal

P.s. @itari: Habe deinen Beitrag nicht gelesen bevor ich diesen hier anfing zu schreiben, aber schon bemerkenswert wie wir beide gleichzeitig auf die GEZ kommen
 
Glaube nicht daran das sich so eine Flatrate für alles durchsetzt, evtl. dann doch ehr auf einzelnen Portalen/Firmen. z.B. wenn Eidos etc. sagt für 50€ im Monat kannst du so viele Spiele herunterladen.
Weiß nicht ob so etwas schon irgendwo möglich ist, aber eine Flatrate für alle Medien zusammen halte ich im Moment noch nicht praktizierbar.
Es gibt schon verschiedene Portale wo man unbegrenzt downloaden kann. Diese Portale sind dann aber meistens auf einen Bereich, sprich nur Musik oder nur ..., spezialisiert.

Zum Thema GEZ möchte ich eigentlich nur eines sagen. Es gibt ja verschiedene Vorstellungen, wie das System einer Kulturflat aufgebaut sein soll. Das System, bei dem jeder Bürger einen Pauschalbetrag zahlen soll ohne dass er Gewisse Dienste überhaupt wahrnehmen kann/will, ist für mich ausgeschlossen.
Es ist weder durchdacht noch fair den Nutzern gegenüber.
Das habt Ihr ja aber schon abgehandelt ;)

Das perfekte System wäre natürlich ein bestimmtes Portal, auf dem sich der Nutzer registrieren kann, sein Beitrag bezahlt und für den gekauften Monat eben Zugriff auf die Ressourcen hat. Dann stellt sich aber wieder die Frage, wie wird dann sichergestellt, dass der Nutzer diese Sachen eben auch nur für den aktiven Monat behält.
Da verschwimmen dann wieder die Gesetze zwischen legalen und illegalen Besitz einer Ware, man könnte ja einfach vergessen seine Sachen zu löschen.

Das System wäre gut, ist aber in der jetzigen Zeit aufgrund mangelnder Technik einfach nicht durchsetzbar.

Bin aus diesem Gründen selber unschlüssig, wie genau soetwas überhaupt durchgesetzt werden soll. Auf der einen Seite wären die Hersteller zum veröffentlichen und die Nutzer zum zahlen gewzungen, auf der anderen Seite ist jeder Hersteller bestrebt den Gewinn zu steigern. Bei der Kulturflatrate würde es dann aber sicherlich schwer fallen zu durchschauen, welche Einnahmen jetzt von wo kommen.

Desweiteren wird man Probleme bekommen bei der Wertschätzung der Angebotenen Inhalte. Wer bekommt wieviel? Was wurde öfters heruntergalden? Wer speichert diese Statistiken?

Alles in allem ist die Zeit glaube ich noch nicht reif für solch eine Flatrate. Es ist wünschenswert weil es dem Nutzer den Erwerb einer digitalen Sache vereinfacht, die Umsetzung wirft aber einfach noch viel zu viele Fragen.

Achso und noch zum Thema "Ich möchte was in der Hand haben".
Das ist in Ordnung, jeder hat da seine vorlieben.
Ich selber brauche das ganze drumherum aber nicht. Aufwändige Fotos auf dem CD-Covern die 10 fach digital überarbeitet wurden, sinnfreie Spiele-Hüllen wo einen nichts weiter erwartet als ein paar Screenshots und eine Spielanleitung die ich von überall als pdf bekomme, das alles finde ich überflüssig. Steht nur rum und nimmt Platz weg.
Aber das ist eben nur meine Meinung! :D

Da lob ich mir das STEAM-Prinzip von Valve. Soziales Netzwerk, Online-Shop und Installer in einem. Alles zentral gespeichert und man hat immer einen guten Zugriff auf seine gekauften Sachen.
 
Es gibt schon verschiedene Portale wo man unbegrenzt downloaden kann. Diese Portale sind dann aber meistens auf einen Bereich, sprich nur Musik oder nur ..., spezialisiert.
Das ist genau das was ich meinte, was ich mir vorstellen kann und nicht weiß ob es soetwas überhaupt schon gibt
Das perfekte System wäre natürlich ein bestimmtes Portal, auf dem sich der Nutzer registrieren kann, sein Beitrag bezahlt und für den gekauften Monat eben Zugriff auf die Ressourcen hat. Dann stellt sich aber wieder die Frage, wie wird dann sichergestellt, dass der Nutzer diese Sachen eben auch nur für den aktiven Monat behält.
Da verschwimmen dann wieder die Gesetze zwischen legalen und illegalen Besitz einer Ware, man könnte ja einfach vergessen seine Sachen zu löschen.
Warum sollte man die Sachen nicht behalten können? Wenn ich einmal für eine CD zahle muss ich sie doch auch nicht nach 3Monaten wieder abgeben oder wenn ich im iStore/Amazon etc. was herunterlade muss ich es doch auch nicht wieder löschen. Ob Flat hin oder her
Aber das könnte man noch über eine Zeitlichtbeschränkung der Programme selbst erreichen, wie bei Demo Software z.B.

Zum Thema Steam, dieses Konzept finde ich auch gut, kann herunterladen aber auch im Laden kaufen. Aber würde sich z.B. Valve darauf einlassen hier Spiele von anderen Herstellern mit zu vertreiben? Ich glaube ehr nicht. Also wer soll dann letztendlich so eine Flat anbieten.

Gruß
Hannibal
 
Es gibt ja verschiedene Vorstellungen, wie das System einer Kulturflat aufgebaut sein soll. Das System, bei dem jeder Bürger einen Pauschalbetrag zahlen soll ohne dass er Gewisse Dienste überhaupt wahrnehmen kann/will, ist für mich ausgeschlossen.
Es ist weder durchdacht noch fair den Nutzern gegenüber.
Das habt Ihr ja aber schon abgehandelt ;)

Solange man den Kulturbegriff auf 'Besitz' von etwas Medialem versteht, wird es nur eine 'ungerechte' Lösung geben. Aber das ist halt auch eine kulturelle Errungenschaft, dass man sich Kultur 'leisten' können muss. Entweder als Einzelner (Theaterkarten) oder eben als Gesellschaft (Gesangsverein).

Ich persönlich finde allerdings, dass Kultur nicht darin besteht, sich irgendwelche medialen Dateien downzuloaden und abzuspeichern, sondern eher darin, einen Genuss aus einer künstlerischen Leistung zu ziehen. Nehmen wir mal die klassische japanische Teezeremonie. Ich denke, es besteht Einverständnis, das als Kulturleistung zu verstehen (denn von dem bisschen Tee wird man nicht warm :D). So etwas kann sich einfach nicht jeder leisten. Wenn man das genauer betrachtet, dann ist die Kulturleistung des Gastgebers ein Prozess und der Kulturgenuss die Teilnahme/habe an diesem Prozess. Es fällt mit schwer zu glauben, dass man das mit einer Kulturpauschale in irgendeiner Form in Einklang bringen kann.

Vielleicht sollte man tatsächlich das Verfallsdatum bei digitalen Medien stärker in den Mittelpunkt der Diskussion rücken oder eben keine private persönlich Speicherung zulassen. Ich denke, in ein paar Jahren wird es eh keine Datenhaltung mehr geben wie heute. Man wird bei irgendwelchen Medien-Providern seinen persönlichen Medienspeicher-Bereich erhalten (wahrscheinlich in Form einer Art Playlist) und kann sich per Internet das, was man gebucht hat, streamen. Vielleicht sogar für eine Weile auf seinem Medienplayer zwischenspeichern, aber nach ein paar Tagen wird es dann wieder automatisch entfernt (das hatten wir bei einem E-Book-Reader vor einigen Monaten ja bereits).

Itari

PS. ach ja, sagte ich schon, dass Mieten in ist und Kaufen out ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber würde sich z.B. Valve darauf einlassen hier Spiele von anderen Herstellern mit zu vertreiben? Ich glaube ehr nicht. Also wer soll dann letztendlich so eine Flat anbieten.

Steam bietet schon seit Jahren Spiele an, die von anderen Publishern kommen und genau da liegt auch der Erfolg. Man hat Zugriff auf die Mehrheit der Titel, die es zu kaufen gibt, sei es von Eidos, EA oder Ubisoft.
Das hängt weniger von STEAM ab, denn die würden mit sicherheit gerne alles anbieten, solange sie ein Paar Cent daran verdienen, meisten scheitert es dann an den Publishern selber, weil sie auf den Preis von 39,99 keine 50 cent draufschlagen nur weil sie STEAM noch dafür bezahlen müssen. 40,49 € ist einfach ein ungewöhnlicher Preis. (ich hab übrigens keine Ahnung wie hoch der Verkaufsanteil von STEAM ist, war nur als Beispiel gedacht)


Vielleicht sollte man tatsächlich das Verfallsdatum bei digitalen Medien stärker in den Mittelpunkt der Diskussion rücken
Ja das sollte man meiner Meinung nach wirklich tun. Wer spielt denn schon noch ein mittelmäßiges Spiel, dass vor 10 Jahren rausgekommen ist?
Wer hört noch heute die Pop-Sch**** von DSDS die vorgestern auf den Markt kam und heute schonwieder out ist weil die neue Popstars-Band zu Ende gecastet wurde?
Es gibt Sicherlich Sachen die sind Zeitlos. So erschrecke ich mich immer wieder, dass pünktlich zu Weihnachten der Klassiker Ben Hur über die deutschen Fernseher flimmert (darf man in Zeiten von LCD und Plasma eigentlich noch flimmern sagen? ;) )

Das ändert aber nichts daran, dass man sich solche Sachen zu 95% nicht 100 Mal hintereinander anschaut/anhört. Aber nein, man muss sich sowas immer gleich Kaufen und nach nach 10 Jahren dann hoffen, dass die ausversehen im UV verstrahlten Sonnenlicht gelegene CD von U2, We3 , Be Four oder US5 überhaupt noch lesbar ist.

Da ist mir einmal anhören für 1 Cent doch um einiges lieber als gleich 8 € für ne Single auszugeben.
 
In zehn Jahren wirds eh keine physischen Datenträger wie DVD und Co mehr geben.

Modelle wie z.B. die Spieleplattform Steam werden da Standard sein.
 
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