Genügt eine DS120?

[Macheledt]

Moin!

Mein Sohn möchte für seinen Job als DJ eine Website hosten. Genügt dazu eine DS120 oder ist dafür eine DS118 zwingend erforderlich? Zusätzlich soll sie noch zum Backup dienen.

würde mich über Infos dazu freuen und über Gründe dafür oder dagegen.

 

[plang.pl]

Es gibt nur eine 120j. Die 118 hat hingegen eine schnellere CPU und doppelt so viel RAM, der auch noch schneller ist. Was soll denn damit gebackupt werden?
Je nachdem, wie umfangreich die Website ist und was da alles embedded werden soll, kann die Leistung schon mal in die Knie gehen (vor allem bei einem j-Modell). Außerdem kommt es natürlich darauf an, wie viele Besucher die Website in etwa haben wird. Was ich dir auf jeden Fall versprechen kann: Bei beiden Modellen wird die Website keinen Spaß mehr machen, sobald nebenbei ein Backup läuft, egal wovon.
Generell können j- und Value- Modelle (Modelle ohne +) softwareseitig viel weniger als die +-Modelle. Dazu gehört zum Beispiel das Hosten von virtuellen Maschinen, Docker Container und das Image-Backup von Rechnern zu machen. Zudem beherrschen sie das moderne btrfs-Dateisystem nicht.

Mit einem 2-Bay Modell wärst du zudem, was Speicherplatz oder Ausfallsicherheit betrifft, für die Zukunft deutlich besser aufgestellt. Denn: Eine spätere Migration von einem 1-Bay Modell auf ein 2-Bay Modell ist nicht möglich (zumindest nicht durch einfaches Umstecken der Festplatten).

Wenn es mehr um das Hosting der Website geht, kannst du dir auch mal Gedanken machen, ob nicht eventuell auch ein Cloud-Dienst infrage kommt. Da musst du dir dann keine Gedanken über Themen wie Ausfallsicherheit, Leistung oder Sicherheitslücken machen.

Egal, wie du dich entscheidest: Denke auf jeden Fall IMMER an ein regelmäßiges (externes) Backup!

 

[the other]

Moinsen,
ähhh...
Mal ganz davon abgesehen was die Hardware kann, vielleicht fragst du deinen Sohn mal, ob ein NAS als gleichzeitiger Backupserver und Webhost WIRKLICH so eine gute Idee ist...
Wenn er neben Musik auch IT und Netzwerksicherheit beherrscht, okay, go for it.
Wenn er aber mal eben ne öffentlich verfügbare Seite ins Netz stellt, muss der Server (das NAS) auch immer aus dem Netz erreichbar sein. Also genau das Gerät, auf dem auch seine Backups wohnen!!

Würde ich immer von abraten, so ganz pauschal.
Und ob die lahme Leistung für einen professionellen Webauftritt wirklich gut ankommt, hmmm...
Bzgl. der eigenen Seite dann eher bei Anbietern mal suchen, was das so kostet, wäre mein Tipp.
Das NAS dann nur als backup und zentralen Speicherort, da reichen die genannten locker aus.

 

[Macheledt]

Aktuell läuft es auf meiner 418 play. Da er in Kürze studieren wird und so wichtige Dokumente auch auf dem Nas ablegen kann, möchte er ein eigenes Gerät haben. Für seine Zwecke genügen 2-3TB insgesamt locker. Backup des NAS erfolgt dann auf einer angeschlossenen externen Platte.
Also es werden nicht mehr als 10-20 Zugriffe pro Woche sein bis auf Weiteres. Da er DJ zur Zeit nur als Studienfinanzierung macht, wird es auch nicht umfangreicher. Wenn doch, kann ja immer noch über einen Umstieg nachgedacht werden.

 

[plang.pl]

Das heißt dann ja, dass auf der DS selbst keine Backups liegen (z.B. von Clients oder Dateien), oder?
Wenn doch, dann kann ich dem Gedankengang von @Kurt-oe1kyw voll und ganz zustimmen. Ein Backup auf eine externe Platte kann im Prinzip jede DS ausführen. Während dieser Zeit sind die kleineren Geräte halt "voll beschäftigt" und die anderen Dienste werden deutlich verlangsamt (wie zum Beispiel der Webserver). Außerdem würde ich empfehlen, die Platte nicht durchgehend angeschlossen zu lassen (Stichworte: Ransomware, Blitzeinschlag).
Wenn der Webserver nur temporär und mit geringem Besucheraufkommen realisiert werden soll, dann reicht auch eine 118. Von der 120j würde ich dennoch abraten, wie ich das generell mit j-Modellen mache. Auch wenn die aktuellen Modelle deutlich schneller sind als die früheren, gehen die doch sehr schnell in die Knie, wenn man mal "noch eben schnell" Dienst xy betreiben will.
Hinsichtlich automatisierter Backups beim Anstecken einer USB-Platte hatte ich hier mal eine Anleitung verfasst. Wenn jemand von euch ein wenig technisch versiert ist, könnt ihr das vielleicht umsetzen. Ansonsten geht das Anstoßen des Backups natürlich auch manuell.

 

[Synchrotron]

Eine Webseite kann man auch auf einem Raspi hosten - wozu muss das eine DS sein ? Mit einem zweiten Router kann man sich eine DMZ einrichten, in der der Webserver steht. Sicherheitstechnisch deutlich besser, als ins Kernnetz durchzuleiten.

Die DS würde ich für das Backup nehmen, oder alternativ als Dateiserver (dann Backup auf 2 externe Platten, die im Wechsel benutzt werden.

 

[Macheledt]

Es soll eine einfache Lösung sein für mehrere Anwendungsfälle. Mit 2. Router und raspi will ich gar nicht erst anfangen.

 

[Stationary]

You cannot eat the cake and still have it…in anderen Worten, die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. Bezogen auf den vorliegenden Fall: entweder sichere Backups oder ein Webserver mit der Diskstation. Beides zusammen geht so nicht.

 

[ottosykora]

Es soll eine einfache Lösung sein für mehrere Anwendungsfälle.

ja und das geht durchaus gut.
Bei mir läuft es seit 10 Jahren so. Es geht also durchaus perfekt.

Natürlich kann man überall Gefahren sehen, alles von vorne schwarz färben, aber dann darf man sich kein NAS kaufen.
Ich habe meine erste NAS genau mit dem Ziel gekauft um von zu Hause und auch von extern drauf zugreifen kann und Webseite läuft drauf auch. Dafür werden diese Geräte ja schliesslich verkauft.

Um etwas anfangen zu üben mit so einem Gerät, ist auch die günstige Variante genügend. Dann habe ich noch eine ext usb Platte, drauf mache ich noch Backup der Daten von der DS.

Und wenn man auf den Geschmack kommt, dann wird so oder so was neues angeschafft.

 

[Synchrotron]

Es soll eine einfache Lösung sein für mehrere Anwendungsfälle. Mit 2. Router und raspi will ich gar nicht erst anfangen.

Einfach und sicher sind Anforderungen, die sich bisweilen nicht in Deckung bringen lassen.

Jeder einzelne Anwendungsfall bringt seine eigenen Rahmenbedingungen mit sich. Das heutige Internet ist kein freundlicher Ort mehr, an dem man sich im Vertrauen auf das Gute im Mitmenschen um einfache Maßnahmen der Absicherung herumdrücken kann.

Aber egal, wer es besser weiß, bekommt früher oder später die Möglichkeit, seine eigenen Erfahrungen zu sammeln.