DS 110j aus dem Regal gefallen

[Schimmelpilz]

Hi,
mir ist heute leider ein mittelschweres Maleur passiert: beim rumräumen im Keller ist meine DS 110j aus dem Regal gefallen und erstmal "tot" liegen geblieben.
Wenn ich die DS jetzt starte, fährt sie erstmal normal hoch, doch dann beginnt er zu blinken wie ein Weihnachtsbaum:

Status: blinkt grün/orange
LAN: blinkt grün (die DS ist aber nicht mehr im LAN oder übers Internet zu erreichen)
USB Copy: blinkt schnell grün (dabei habe ich aber gar keine USB Festplatte angeschlossen!)
Power: leuchtet blau

So, was ist jetzt kaputt? Sind ein paar Daten noch zu retten? Wenn ja, wie gehe ich am beten dabei vor? Sehr viel wichtiges ist nicht auf der Platte - aber ich hoffe doch sehr, dass ich zumindest die Babyfotos und Videos von meinem kleinen Sohn retten kann!!!

Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten und Hilfe!
Stefan

 

[Matthieu]

Ist die DS noch mittels Assistant erreichbar? Wenn ja, wirst du wahrscheinlich hören, dass das Volumen abgestürzt ist. Das stimmt dann wahrscheinlich im wahrsten Sinne des Wortes, denn dass Daten dies überleben, halte ich für nicht sehr wahrscheinlich und dann wird Rat teuer, denn professionelle Datenrettung kostet schnell eine vierstellige Summe. Sollte das Volumen defekt sein und du versuchst eine Neuinstallation, so sind alle Daten ebenso verloren. Sollte die Platte aber noch in Ordnung und die DS defekt sein, so kannst du die Platte ausbauen und an den PC via Adapter oder internen Anschluss verbinden.

MfG Matthieu

 

[Schimmelpilz]

Hi,
die DS kann ich leider nicht mehr erreichen (meinst Du den Assistent oder den Manager? Auf den Manager komme ich nicht mehr - den Assistenten habe ich noch nicht ausprobiert).
Die Platte über ein USB-Dongle mit dem PC verbinden funktioniert dann aber nur in Linuxumgebung - oder? Gibt es für Win XP oder Win 7 einen Treiber oder ein Programm mit dem ich ext3 Dateisysteme auslesen kann?

Vielen Dank für Eure Unterstützung
Stefan

 

[Mexx]

http://lmgtfy.com/?q=ext3 +win7

 

[Matthieu]

Ich meine den Assistant, denn nur der funktioniert noch, wenn die Festplatten defekt sind!

MfG Matthieu

 

[jahlives]

Bei einem physikalischen Schaden an der HD sollte auf jede Rettungsaktion verzichtet werden. Hast du einen Headercrash gehabt, dann machst du das damit nur schlimmer. In einem solchen Fall können eigentlich nur professionelle Datenretter helfen.
Auch würde ich nicht empfehlen in einem solchen Fall überhaupt noch zu versuchen auf die Platten zuzugreifen, der Schaden wird sehr wahrscheinlich nur grösser werden.

 

[Schimmelpilz]

So,
ich habe jetzt mal Ubuntu runtergeladen und als Demo gestartet. Das blöde ist, dass die Festplatte zwar unter Systemsteuerung -> Laufwerke gefunden und erkannt wird, aber unter "Computer" nicht angezeigt wird.
Das finde ich irgendwie komisch...
Hat jemand rat?

Vielen Dank
Stefan

 

[jahlives]

Hat denn die Platte irgendwelche "kratzende" Geräusche von sich gegeben? Ist die DS überhaupt gelaufen, als sie runtergefallen ist? Ist sie gelaufen tippe ich wirklich auf einen Headercrash, das überleben leider die wenigsten Festplatten. Hast du denn noch eine Reserve Platte, die du in die DS einbauen könntest? Damit könnte man eingrenzen ob es eher die DS oder die andere Platte ist, die den Sturz nicht überlebt haben

 

[Schimmelpilz]

Hi,
kratzende Geräusche konnte ich eigentlich keine hören - also nicht mehr als Festplatten üblicherweise an Geräuschen von sich geben. Reserveplatte habe ich leider keine. Die DS war zum Zeitpunkt des Absturzes online. Allerdings waren alle Clients (also PC, Notebooks und Mediaclients) aus. Kann also sein, dass die Festplatte gerade nicht gelaufen ist - sicher sagen kann ich das aber nicht!. Eine Ersatzplatte habe ich leider nicht um zu testen, ob's die DS mit erwischt hat!
Was sagst Du zum Verhalten der Platte unter Ubuntu?

Grüße
Stefan

 

[jahlives]

Wenn die DS gelaufen ist habe ich relativ wenig Hoffnung für die Platte. Dass die Platte von Linux erkannt wird liegt wahrscheinlich daran, dass die Hardwaremässige Erkennung von der Elektronik der Platte übernommen wird. Und diese scheint noch zu funzen.
Viel empfindlicher sind die beweglichen Teile der Platte, also der Schreib/Lesekopf und die einzelnen Platten in der Platte. Der Abstand zwischen Platte und Kopf ist nur wenige tausendstel mm. Da kann einer entsprechender Schlag dazu führen, dass der Kopf sich in die Platte "bohrt" (Headercrash). Wenn sich dann die Platte noch weiterdreht vergrössern sich die Schäden sogar.
Meine Vermutung ist, dass deine Platte wirklich einen physischen Schaden hat. Wenn mir die Daten sehr wichtig wären, würde ich auf jeden Fall einen profesionellen Datenretter zu Rate ziehen und auf eigene Rettungsversuche verzichten. Vielleicht mal die Hotline eines solchen Datenretters anrufen und den Fall schildern (vielleicht kennen die ja ein "Wundertool", das noch helfen könnte)

Gruss

tobi

 

[goetz]

Hallo,
wenn ich die Demo von Ubuntu 8.10 boote und eine Platte, die mal in der 106 lief, per USB anstecke ploppen nach kurzer Zeit 2 Datei-Browser Fenster mit dem Inhalt der System- und Datenpartition auf. Wahrscheinlich ist Deine Partitionstabelle schon im Eimer.

Gruß Götz

 

[pseudoreal]

habt ihr denn Erfahrung, wen man ansprechen könnte als professionellen Datenretter?

 

[jahlives]

Wir verweisen unsere Kunden jeweils an Kroll Ontrack Data Recovery (http://www.ontrack.de/). Die haben auch eine 24h Hotline für eine erste Schadenseinsätzung

 

[randfee]

dito,
Ontrack empfehle ich ebenso.

 

[Schimmelpilz]

Hi,
ich habe eben mal bei Ontrack angerufen und meinen Fall geschildert. Mir wurde für den Versuch der Datenrettung ein Preis von ab 4.000 Euro genannt.

Tja, das war's dann mit dem Video vom Kleinen, wie er das erste mal "Papa" sagte..

Schade!

Trotzdem vielen Dank für Eure Hilfe!
Stefan

 

[ReMi]

In der ct 20/2009 wurde Speziallabore getestet. Vielleicht kriegt man da noch einen Tipp. Ich habe die Zeitschrift leider nicht zur Hand. Konnte mich nur an den Artikel erinnern und habe das Heft über das Online Archiv gefunden.

Viel Glück!

 

[randfee]

WAS? Ich hab schon zweimal mit denen was zu tun gehabt und das war auch bei headcrashs nicht annähernd so teuer. Wenn die so extrem die Preise angehoben haben sollten empfehle ich sie ab heute nicht mehr, auch wenn sie Qualitativ wirklich Spitzenarbeit leisten.

1. Wie groß ist deine Platte denn?
2. Hast du gesagt, dass du evtl. nur wenige Dateien willst?

Bei so wichtigen/persönlichen Dingen wie so einem Erinnerungsstück an Video würde ich zumindest die Platte mal einschicken und mir einen Kostenvoranschlag geben lassen. Du bekommst von denen eine Dateiliste die sie retten können für 100€ und dann kannst du ja nochmal schauen.

4k€, also bitte, für die ganze 2TB Platte evtl. Also für nen headcrash eines Bekannten vor x Jahren wurden mal 500€ für die wichtigen files gezahlt. Ich hab mich immer gefragt ob man nicht noch ein Konkurrenzunternehmen dazu aufmachen soll, Physik/Technik deck ich ab, brauch noch nen Informatiker

 

[jahlives]

Tja, das war's dann mit dem Video vom Kleinen, wie er das erste mal "Papa" sagte..

das ist echt eine Schande, dass du solch wichtige Daten verloren hast. Ich weiss die Frage mag nerven, aber warum hattest du kein Backup?
Auf der Webseite von Ontrack steht etwas von 90 Euro für eine erste Sichtung der Platte. Wurde dieser Preis in deinem Fall nicht zugestanden? Dann wüsstest du wenigstens ob es ein physikalischer Schaden ist oder "nur" ein kaputtes Dateisystem.
Aus der Ferne tippe ich ja auch auf einen mechanischen Schaden, aber vielleicht hattest du "Glück" und nur das Dateisystem ist beschädigt. So wie ich bis anhin Kroll verstanden habe kostet eine erste Diagnose - unahängig vom Schaden - immer gleich viel. Erst die eigentliche Datenrettung geht dann abhängig vom Schaden extrem ins Geld.

 

[Schimmelpilz]

Hi,
das Telefonat war relativ kurz und ich habe dem Herrn geschildert, dass die NAS eben aus dem Regal gefallen ist und mir danach einen HDD-Error anzeigte. Des weiteren, dass ich die HDD aus der NAS genommen habe und via USB an einen Ubuntu Rechner angeschlossen habe, dass Ubuntu die Platte im "Gerätemanager" zwar anzeigt, ich aber nicht darauf zugreifen kann. Außerdem, dass es sich um eine 2GB Green Caviar WD Platte handelt und dass mir bis auf ein paar kleinere Videos und evtl. Fotos der Rest egal sei. Er fragte, wer der Hersteller der NAS sei und meinte dann, dass das nicht so einfach sei, weil "quasi Synology über den Daten" liege. Sie hätten zwar bereits Platten aus Synology NASes gerettet, aber da sei viel Eigenentwicklung nötig, da es hierfür keine standardisierte Software gäbe. Er meinte auch, dass sich das für Private kaum lohne.

Ich wollte jetzt mal probieren die Platte nochmal an mein Ubuntu System zu hängen und dann zu mounten - mal sehen ob da was zu machen ist.

Inzwischen habe ich mal gesichtet was ich an Daten wirklich verloren habe: alle Fotos vom Kleinen sollten eigentlich noch bei den Schwiegereltern und zusätzlich verstreut auf zwei meiner Rechner liegen. Einige Videos sollten noch da sein - nur sind leider eben die ganz frühen wohl weg (auch die, auf denen man die Bauchdecke der Mama sich bewegen sieht). Jeder der selber Kinder hat weiß wie viel einem solche Bilder bedeuten! Die verlorenen Fotos vom Australienurlaub wiegen da bei weitem nicht so schwer... da kann man ja mal wieder hin - jetzt halt zu dritt!

Tja, die Sache mit dem Backup wäre eine gute Idee gewesen - ich wollte auch immer eine USB Platte mit dranhängen. Aber in meinem Fall hätte das wohl nichts genutzt, weil die NAS die USB-Platte wohl mit in den Abgrund gezogen hätte!

Ich werd dort wohl nochmal anfragen wegen der "Erstsichtung"

Schöne Grüße
Stefan

 

[jahlives]

Tja, die Sache mit dem Backup wäre eine gute Idee gewesen - ich wollte auch immer eine USB Platte mit dranhängen. Aber in meinem Fall hätte das wohl nichts genutzt, weil die NAS die USB-Platte wohl mit in den Abgrund gezogen hätte!

Und genau darum gehört ein "richtiges" Backup von der Quelle getrennt. Am besten in einen anderen PLZ-Bereich.
Das Argument mit dem NAS-Hersteller und der Platte seitens des Support kann ich nicht ganz nachvollziehen. Denn du hast ja nur ein Ein-Festplatten-Modell, also sollte der Software-RAID ja nicht reinspielen. Das müsste imho ein ganz konformes Linux-Volume sein