CHIP 2011/2 : 10 Fragen zu NAS-Festplatte

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itari

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Gerade in den Briefkasten geschaut und die Chip gefunden. Da ist ein netter Artikel über NASse drinne, welcher sich recht gut liest und Punkte anspricht, die interessant und wichtig sind. Alles in allem ein redlicher Artikel. :)

Ich würde aber hier nicht eine kurze Laudatio posten, wenn es weiter nichts dazu zu sagen gäbe. Keine Kritik im engere Sinne (denn richtig falsche Aussagen werden ja nicht gemacht), aber es kommen einem schon so Gedanken, warum eine (renommierte ?) Computerzeitschrift es nicht noch besser macht.

Der Titel lautet: "10 Fragen zu NAS-Festplatten" bzw. "Netzwerk-Festplatten". Ihr wisst schon, was jetzt kommt ... na ... es geht nicht wirklich um die Festplatten, die man in eine NAS einbaut ... nein ... der Titel ist schlichtweg falsch. Es ist genauso falsch, wenn man statt vom Web übers Internet redet ... das darf man so allgemein hin unter Fremden, aber doch nicht unter Freunden in einer Computerzeitschrift. Also halten wir mal fest: eine NAS ist eine NAS und keine Netzwerk-Festplatte oder NAS-Festplatte, weil ... NAS heißt Network Attached Storage ... und Storage ist nun ja nicht gleich Festplatte ... wo bleiben denn die SSDs könnte man fragen, gehören wohl nicht dazu?

Ein weiterer Satz: "Mit einem NAS-System baut man sich eine komfortable Multimedia-Zentrale auf." Wirklich? Oder ist eine NAS nur ein genialer Speicherort für Multimedia-Dateien? Sind die Media-Clients nicht in der Lage, auch ohne zentralen Speicher ihre Dienste zu verrichten?

Weitere Kleinigkeiten:

- Natürlich braucht man keine DynDNS, um auf seine NAS zuzugreifen, dazu reicht die jeweils aktuelle IP-Adresse des Routers aus. DynDNS macht die Sache nur komfortabel.

- Man verwendet eher nicht (!) die üblichen Webprotokolle (HTTP, WebDAV oer FTP), um vom PC oder Mac auf seine NAS zuzugreifen; hierfür drängen sich SMB/CIFS, AFP und NFS geradezu auf.

- Eiertanz beim Stromverbrauch: Entweder sie laufen durch oder sie reduzieren den Stromverbrauch durch Maßnahmen, wie Stand-By, Spin-Down, Zeitschaltungen oder WoL. Was ist nun die Aussage?

- Kein Hinweis darauf, dass man nicht so ohne weiteres Dateien (z.B. Fotos) an seine Freunde weitergeben darf. Da macht man sich in der Chip scharf gegen Facebook usw. und vergisst, dass auch bei privaten Fotos z.B. das Persönlichkeitsrecht am Bild durchaus gültig ist. Neben all den anderen Geschichten, die sich so nebenher beim zum Verfügungsstellen von Dateien noch ergeben könnte. - Ich vermisse so etwas und finde es nicht 'problemlos', wie in dem Abschnitt suggeriert wird (klar ist das eine andere Ebene, aber genauso wichtig).

- Router aufgemacht und schon sind die 'Hacker' da. Ups, das liest sich so schön glatt. Leider bedeutet es aber, Router aufgemacht und 'jeder' bekommt eine potentielle Zugangsmöglichkeit. Vielleicht ja sogar gewollt. Aber das es immer die Hacker (der Begriff ist ja eigentlich nicht mal negativ besetzt) sein müssen? Nein - es kann auch ein Geheimdienst sein oder ein Rechtsanwalt fürs Fachgebiet Abmahnungen oder andere Organisationen dieser Art ...

- Ja und dann gibt es noch DLNA ... Hier hätte man sich mal richtig austoben können, über die Schwäche dieses Standards und dessen Implementationen durch viele Hersteller. Das hier oft die falschen Erwartungen geweckt werden. Das hätte mich beeindruckt, aber leider gab es dazu nichts. "So kann es passieren, dass sich manche Dateien nicht abspielen lassen." Wenigsten statt "Dateien" hätte ich mich darüber gefreut, wenn da "gemäß dem DLNA-Standard formatierte Mediendateien" gestanden hätte ... ich hätte jede Menge Dateien übrig, die sich garantiert nie auf einem Media-Client abspielen lassen :D

Ja, ich weiß natürlich, dass man Artikel auch flüssig schreiben sollte und dass man nicht immer jedes Wort auf die Goldwaage legen muss, aber es ist eine Fachzeitschrift und man erwartet halt schon, dass die Leute da auch 'richtig' mit allen Fachbegriffen (und den dahinter liegenden Konzepten) halbwegs vertraut sind und auch ein wenig aufklärerisch sein wollen :)

Zu guter Letzt hat mich gefreut: Eine gute Botschaft für alle hier, die eine Familie haben - die DS210j wird in dem Artikel in die (für mich bislang nicht bekannte) Kategorie der "Familien-NAS" eingestuft. Das finde ich toll.

Itari
 

jahlives

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Zu guter Letzt hat mich gefreut: Eine gute Botschaft für alle hier, die eine Familie haben - die DS210j wird in dem Artikel in die (für mich bislang nicht bekannte) Kategorie der "Familien-NAS" eingestuft. Das finde ich toll.
Hat die Module changeDipers und getChildFromKindergarten eingebaut. Also sehr Familienfreundlich :)
Obwohl ich mich gerade frage ob ein NAS überhaupt familienfreundlich sein kann. Denn wenn der Papa 24/7 am rumbasteln ist, dann hat die Familie nicht mehr sehr viel von ihm ;)
 

itari

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Du interpretierst in die falsche Richtung.

Familienfreundlich heißt:
- alle schlagen sich drum, mal mit den Knöpfen auf der Vorderseite zu spielen :D
- der Anschaffungspreis ist so positioniert, dass man auch noch andere Spielsachen anschaffen kann :D
- Mama darf sie auch mal putzen :D
- wenn das Scheißding nicht läuft, ist nicht nur Papa dran Schuld, sondern alle :D

Itari
 

janus

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.....

Ja, ich weiß natürlich, dass man Artikel auch flüssig schreiben sollte und dass man nicht immer jedes Wort auf die Goldwaage legen muss, aber es ist eine Fachzeitschrift und man erwartet halt schon, dass die Leute da auch 'richtig' mit allen Fachbegriffen (und den dahinter liegenden Konzepten) halbwegs vertraut sind und auch ein wenig aufklärerisch sein wollen :)

.....

Itari

Also die Chip hatte schon vor 20 Jahren nicht unbedingt den Ruf einer "Fachzeitschrift". Das war eher die "Computerbild" der 90er Jahre.

Gruß

Janus
p.s.: Wie ich sehe hat sich nix geändert ;-)
 

itari

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Also die Chip hatte schon vor 20 Jahren nicht unbedingt den Ruf einer "Fachzeitschrift". Das war eher die "Computerbild" der 90er Jahre.

Fachzeitschrift bedeutet zunächst völlig neutral, dass sie sich mit einem Fachgebiet beschäftigt, nicht unbedingt, dass sie sich an ein Fachpublikum wendet. Letzteres ist allerdings das, was wir uns wünschen. Wobei man halt Fachpublikum auch definieren müsste ... :D

Aber zur Intention: Ich finde die Chip ist recht ordentlich aufgemacht - heute wie vor 20 Jahren. Besser Bilder als Text, der dann nicht stimmt. Was mich halt immer nervt, ist, dass sich die meisten Computerzeitschriften wie eine Hebamme aufführen, die irgendwem bei einer schwierigen Geburt helfen wollen und irgendwie immer voraussetzen, dass sie es mit einer Erstgeburt zu tun haben.

Aber das ist halt auch Ansichtssache.

Itari
 

jahlives

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@iatri
in der aktuellsten ct ist auch wieder ein Plattentest für NAS-Platten drinne
 

andim2272

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Also ich muss dazu sagen dass ich vor mehreren Jahren einige Zeitschriften monatlich gekauft habe und wenn man jetzt sieht was davon übrig geblieben ist dann kann ich nur sagen es ist traurig. Es ist nur noch ganz selten der Fall dass ich eine PC-Zeitschrift kaufe denn die meisten Informationen erhält man doch eher von Nickles und co. Man muss eben mehrere Referenzen lesen um das Richtige raus zu lesen. Daraus dann die eigene Meinung bilden.

Andi
 

itari

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@iatri
in der aktuellsten ct ist auch wieder ein Plattentest für NAS-Platten drinne

Zu dem Artikel hatte ich mich hier im Forum auch schon geäußert. Grundtenor: der Autor hat viel von uns 'gelernt', sich aber in aller Konsequenz nicht bis auf die tiefsten Tiefen vorgewagt. Das WD-Problem z.B. ist ja auch bei Windows-PC akut und wird dort meist mit hdparm gelöst. Die Geschichte mit dem Samsung SMART ist auch keine Geschichte, die nur Linux-Rechner haben ... und sie ist noch nicht wirklich restlos vorbei ...

Autoren sollten sich da etwas mehr aus der Deckung wagen und Nicht-Kauf-Empfehlungen aussprechen, damit die Platten-Hersteller das spüren und irgendwann mal kapieren.

Itari
 
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