Beratung RAID-Modus: RAID6 vs. RAID10 für Mischnutzung als Fileserver

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taenzerme

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Hallo liebe Community,

ich bin Inhaber einer kleinen Webagentur (3-5 Mitarbeiter je nach Tageszeit ;-) ) und stelle gerade von einem alten Buffalo Linkstation Duo-System im RAID0 (Oh ja...) um. Die Entscheidung ist auch längst gefallen, hier steht eine DS1512+ mit einer DX513-Erweiterung befüllt mit 10 x 2TB Seagate Barracuda ST2000DM001.

Das NAS läuft primär als Daten-Fileserver für's Büro, aber gleichzeitig als Media-Fileserver für meine private Musik und Videos im selben Haus.

Datenbestand:

- Kundendaten der letzten 10 Jahre (!), ca. 500-750GB
- Archiv mit diversen internen Daten, größtenteils kleinere
- derzeit ca. 3TB Multimedia-Daten (Filme, Musik, größtenteils unkonvertiert gerippt von eigenen DVDs und Blurays)

Die Multimedia-Daten sind verschmerzbar, wobei ich auch nicht nochmal 10 Staffeln diverser Serien rippen möchte.
Die Firmendaten hingegen sind unersetzlich und im Einzelfall sehr wichtig.

Ich habe bereits RAID6 und RAID10 im Bezug auf die Performance getestet und komme im Schnitt zwischen 95MB/s - 115MB/s, reize die Gigabit-Grenze also über's Netz gut aus.
Mir sind alle Vor- und Nachteile in der Theorie zu beiden Modi bekannt, trotzdem bin ich unsicher ob RAID10 eine gute Wahl war.

Mir geht es tendentiell aufgrund der Kundendaten schon um möglichst große Datensicherheit + Verfügbarkeit. Daher ist auch klar, dass zusätzlich ein externes Backup regelmäßig auf ein zweites NAS ohne RAID gefahren wird und manuelle Backups auf externe Platten via USB3 täglich und einmal die Woche im Wechsel.

Bei RAID10 kann ein Ausfall von 2 Platten in beiden Stripes mein RAID zerschiessen. Im schlimmsten Fall kann ein RAID10 sogar den Ausfall 50% verkraften, wenn alle Platten im selben Stripe sind. Für das Risiko bekomme ich wesentlich schnellere Rebuild-Zeiten. Das RAID6 belohnt mich mit wesentlich mehr Platz, garantierten 2 Ausfallplatten, aber ggf. horrend langen Rebuildzeiten mit dem Risiko, dass während des Rebuilds auch eine dritte Platte kaputt geht.

Habe ich das richtig verstanden? Wie lang sind denn im Schnitt bei meiner Konstellation die Rebuildzeiten bei dem Ausfall einer bzw. zwei Platten im RAID6 oder RAID10? Kann hier mal jemand aus dem Nähkästchen plaudern? Ich finde überall nur grobe Angaben.

Mein Gedankengang war nun, dass ich das tendeniell höhere Risiko des RAID10, aber den wesentlich schnelleren Rebuild in Kauf nehme und mit einem guten Backupplan (siehe oben) wieder wett mache.

Was denkt der Rest hier? Würde mich über Meinungen freuen!
 
Ich hab mal eine im Betrieb entfernt, und dann einfach eine neue reingesteckt.

15:10 - 06:25 = 15h 15min Dauer Festplatte 1 reinitialisieren

Ich weiß aber nicht mehr ob das SHR1 oder 2 war. Ausserdem ist das auch von der DSM Version abhängig. Das war noch 3...

Und woher weißt Du das es bei Raid 10 schneller geht?
 
Hm, ich habe noch kein RAID10 gefahren, aber ich würde mal die Zeit für ein Rebuild ansetzen, die notwendig ist, eine Platte auf die andere zu kopieren. Mehr ist es ja eigentlich nicht. Hinzu kommt dann noch die Zeit für das Einrichten einer Partition auf der neuen Disk. Ich weiß nicht, ob die DS dann zwingend eine Prüfung der neuen Platte machen möchte, denn das könnte zusätzlich ein paar Stunden dauern.
Ein Vorteil des RAID10 ist sicherlich, dass bei einem Rebuid nur die Paritätsplatte durch das Rebuild belastet wird, die anderen sollten mehr oder weniger ungestört weiterarbeiten, was einen Ausfall einer weiteren Platte prinzipiell unwahrscheinlicher macht als bei einem RAID5/6. Belastet werden die Platten dann wohl auch insgesamt weniger als beim Rebuild auf einem 5/6.
Wovor ich persönlich schon eher Respekt hätte, ist die Tatsache, dass du 2 Geräte (DS und DX) betreiben mußt. Wenn die DX defektiert und ausfällt ist es erstmal vorbei mit dem Zugriff. -> Wahrscheinlichkeit bei 2 Geräten, dass eines davon defektiert ist höher als nur bei einem.
Ich hätte an deiner Stelle wohl eher die 1812+ genommen, ohne Erweiterungseinheit.
 
Also ich würde eher in die Qualität der Harddisks investieren als in Überlegungen über Rebuild-Zeiten ...
Ich habe gerade mal nachgeschaut: Die genannte Disk hat bei Seagate gerade mal 2 Jahre Garantie, das ist derzeit der unterste Wert bei allen Lieferanten.

Während eines Rebuilds ist lediglich die In/Out-Performance einer NAS betroffen.
Bei RAID-6 können sogar 2 Platten gleichzeitig aussteigen, und ein Rebuild ist noch möglich.
Bei den genannten Synology-Typen ist die Rest-Performance dabei ohnehin noch genügend gross.

Was sagt Seagate ganz offiziell: "Nicht gesicherte Daten sind als gelöscht zu betrachten"!
Also, die Stossrichtung sollte klar sein:
1. Backup, 2. Gute Harddisks, 3. RAID-6 vorziehen, 4. Rebuild-Zeiten (mit besseren HD's auch weniger oft der Fall)

PC-John
 
Ich würde da auch mal alternative Überlegungen anregen:

Warum nicht 2 getrennte Volumen?
Bei 500-750 GB Kundendaten reicht in der Regel ein RAID 1 mit 2 Platten und eine gute Sicherungstrategie. Die Geschwindigkeit beim RAID 1 sollte mehr als ausreichend sein. Ein RAID 10 mit 4 Platten wäre da auch eine Alternative.
Für deine Videos kannst du dann selber entscheiden, ob du ein RAID 5 oder 6 einrichtest.
 
Erstmal vielen Dank für alle eure Ideen und Kommentare.

Im Nachhinein hätte ich auch lieber die 1812+ genommen, bin aber etwas überstürzt an die Thematik rangegangen und hatte ein einfaches QNAP bei einem großen Händler in Frechen gekauft, was in Ernüchterung bei den Datenraten (max. 30-35MB/s) resultierte. Das ging zurück. Leider vor Ort gekauft und nur Tausch gg. Gutschein möglich (ich wollte da auch keine große Diskussion anfangen), also gegen 1512+ getauscht und nicht darüber nachgedacht, dass ich gerne mehr Platz hätte. Nochmal tauschen gegen ein 1812+ wäre generell möglich gewesen, aber derzeit dort nicht lieferbar gewesen - d.h. ich hätte ca. 3-4 Wochen warten müssen. Also habe ich in den sauren Apfel gebissen und online ein DX513 dazubestellt.

Die Ausfallfrage der DX513 ist zur Kenntnis genommen, sehe ich aber tendentiell eher als vernachlässigbar an. Genauso kann die DS1512+ ausfallen. Ausfallen kann immer eine von beiden, keine Frage. Solange es eine gute Backupstrategie gibt, die dann greift, kann ich damit leben. Ich werde parallel noch auf unser altes NAS die Kundendaten sichern, worauf man im Notfall dann Zugriff hat.

Die Idee von Ap0phis ist gut, separate Volumes mit unterschiedlichen RAID-Leveln einzurichten.

Der Hinweis auf die Festplatten ist auch zur Kenntnis genommen - da werde ich noch nachbessern und die Platten nach und nach gegen WD RED o.ä. ersetzen. Mir ist schon klar, dass sich Datensicherheit und günstige Festplatten widersprechen. Ich würde das beim nächsten Mal auch anderes planen - war ein Schnellschuss, Lektion gelernt. Das ganze ging als Privat-Mediacenter-NAS los und ist erst dann dazu übergegangen, auch das Firmen-NAS zu ersetzen.

Grundsätzlich ist das aber alles sehr entspannt, da ich mehrere Backups von allen Kundendaten auf unabhängigen Festplatten, auch ausser Haus, habe. Ich werde jetzt erstmal gucken, wie ich die Volumes sinnvoll aufteile und ob OBR10 oder was anderes in der Praxis für mich in Frage kommt.
 
....Bei 500-750 GB Kundendaten reicht in der Regel ein RAID 1 ... Für deine Videos kannst du dann selber entscheiden, ob du ein RAID 5 oder 6 einrichtest.

Ich muss jetzt doch nochmal nachfragen: Warum ein RAID1 oder RAID10 für die eher wichtigen Kundendaten und kein RAID6, aber ein RAID6 für die Videos? Ist es nicht so, dass ich beim RAID6 die garantierte Sicherheit habe, dass meine Daten nach zwei Diskausfällen noch da sind und beim RAID10 nur mit ein bisschen Glück? Wenn mir im RAID10 zwei Platten in beiden Stripes ausfallen sind meine Daten weg. Beim RAID6 ist es egal welche beiden ausfallen. Dass 3 ausfallen will ich nicht diskutieren, da muss dann einfach ein Backup vorhanden sein.
 
Zweite Nachfrage: Ist normal arbeiten (d.h. normaler Datenzugriff auf einzelne Dateien, keine Datenbanken o.ä.) im Degraded-Modus bei RAID6 oder RAID10 noch möglich? Wie stark geht die Performance bei einer DS1512+ dann zurück? Wenn ich für 2-3 Tage mit 50MB/s statt 100MB/s leben muss wäre das nicht tragisch. Wenn es 1MB/s statt 100MB/s sind wäre das durchaus ein Kriterium gegen RAID6 und für RAID10.

Wie genau muss ich mir denn den Zustand im Degraded vorstellen? Wenn man das noch nie erlebt hat ist das schwer verständlich...
 
Ich muss jetzt doch nochmal nachfragen: Warum ein RAID1 oder RAID10 für die eher wichtigen Kundendaten und kein RAID6, .... Dass 3 ausfallen will ich nicht diskutieren, da muss dann einfach ein Backup vorhanden sein.
Letzteres brauchst du in jedem Fall! Ein RAID ersetzt niemals ein Backup!
Von daher würde ich für die Kundendaten einfach die bessere Performance wählen.
 
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