USB Copy Backupstrategie USB Copy vs. Snapshots vs. Hyper Backup

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paulchen0815

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Hallo,

ich habe eine DS718+ und suche noch nach Tipps, wie ich meine Backupstrategie ausrichte:

Bisher habe ich meine NASse (erst eine DS118, dann bis vor Kurzem eine QNAP NAS und jetzt umgestiegen auf eine DS718+) nur zur Ablage meiner Musik- und Fotosammlung genutzt. Hiervon habe ich unregelmäßig eine Datensicherung auf 2 externe USB Platten erstellt, die an verschiedenen Orten lagern. Unregelmäßig deshalb, weil hier nur sporadisch neue Daten hinzukommen oder sich ändern.

Meine ganzen wichtigen Dokumente allerdings habe ich bisher auf einem MacBook vorgehalten, auf das ich dann über das lokale Netz auch von anderen Rechnern per SMB oder AFP zugegriffen habe. Die Datensicherung habe ich über Timemachine gemacht, was sehr gut funktionierte: untertägig mehrere Backups auf meine NAS und regelmäßig auf mehrere externe USB-Platten, die an verschiedenen Orten lagern.

Timemachine hat dabei mehrere Versionen der gesicherten Dateien vorgehalten, bis der Speicherplatz erschöpft war, dann wurden die ältesten Sicherungen überschrieben.

Nun habe ich mich dazu entschlossen, meine Dokumente auch auf meiner neuen DS718+ zentral abzulegen und suche hierfür nun eine geeignete Backupmöglichkeit, die nahe an das bisherige Timemachine Backup rankommt, d.h. ich möchte bei Änderungen von Dateien möglichst "online" den alten Dateistand sichern, um eine Datei bei Bedarf direkt wiederherstellen zu können (z.B. wenn ich sie aus Versehen gelöscht oder geändert habe). Zusätzlich sollen alle Daten regelmäßig auf externe USB-Platten gesichert werden.

Ich bin mir nun unsicher, welches die "beste" Möglichkeit dafür ist.

Meine DS718+ habe ich mit nur 1 x 4TB Platte bestückt. "Hochverfügbarkeit" über ein RAID ist mir erstmal nicht so wichtig (Privathaushalt, da kann es zur Not auch einen Moment dauern, bis ein Backup eingespielt wurde. Wichtig ist nur, dass es ein möglichst aktuelles Backup der Daten gibt).

Ich habe jetzt mal die Snapshots aktiviert und erzeuge von meinen Dateien alle 30 Minuten einen Schnappschuss. Damit habe ich ja die Möglichkeit, eine Datei entsprechend wieder direkt aus dem Snapshot wieder herzustellen (Stand vor >30 Minuten). Richtig?

Ist es sinnvoll / notwendig, jetzt nochmal zusätzlich Hyper Backup mit seiner Versionierungsfunktion zu nutzen, um dieses Ziel (untertägige Backups) zu erfüllen? Oder reicht die Snapshotfunktion aus?

Wäre es sinnvoll, eine 2. Platte in den zweiten Einschub einzubauen und eine dauerhaft laufende Snapshot-Replikation auf die 2. Platte einzurichten? Und/oder via Hyper Backup untertägig auf die 2. Platte ein Backup zu erzeugen?

Zum Vorhalten von Backups: reicht ein Backup via Hyper Backup auf externe Platten, oder ist es sinnvoll zusätzlich nochmal eine "ganz normale" Kopie (z.B. via rsync) aller Dateien auf eine externe Platte zu erstellen, so dass ich zur Not auch mit einem ganz normalen Linux Rechner auf meine Dateien zugreifen kann, falls die DS718+ mal komplett den Geist aufgeben sollte? Ich bin immer etwas vorsichtig, wenn etwas mit proprietären Dateiformaten arbeitet. Wenn ich es richtig verstehe, komme ich an meine gesicherten Daten nur mit dem Hyper Backup Explorer, oder über eine Synology NAS ran? Ist das in der Praxis eine verlässliche Lösung, oder sollte ich lieber konventionell auf normal lesbare Backupformate (rsync, backintime o.ä.) setzen?

Ich bin mir im Klaren darüber, dass es keine "allgemeingültige Wahrheit" zu meinen o.g. Fragen gibt. Mich würde einfach interessieren, wie Ihr es handhaben würdet mit den o.g. Zielen (untertägiges Backup, wenn ich Dateien aus Versehen lösche/ändere, sowie externe Backups auf externe Platten idealerweise auch mit einer Versionierung, so dass ich bei Bedarf verschiedene Dateistände abrufen kann, davon natürlich nicht tagesaktuell).

Gruß

paulchen
 
Snapshots sind kein Backup (Platte kaputt > Daten weg ... selbst wenn nur Sektor kaputt, dann immernoch Daten weg, da es von den Dateiinhalten keine Kopie gibt)

Snapshorts zur "schnellen" Wiederherstellung von veränderten/gelöschten Dateien.

Und ob dann nur der aktuelle Stand der Daten (eventuell auch nochmal extra versioniert) irgendwo als Backup liegen, ist erstmal egal.
Snapshot-Replication wäre noch eine schöne Möglichkeit, also da wird das Backup nicht von den aktuellen Daten selber, sondern von den Snapshots gemacht (von Allen oder nur Einigen davon)
Backups von Snapshort haben auch den Vorteil, dass sie eine größere Datenkonsistenz haben, weil die Snapshots schneller erstellt werden und anschließend kann das Backup in aller Ruhe diese nun unveränderlichen Daten kopieren. (wie im Windows mit dem ShadowSerivce)

Backups sollten besser auch immer automatisch laufen, denn schnell vergisst du es mal (lange Zeit geht alles gut, du wirst schlampig und dann plötzlich Peng)
Aber Backup an dauerhaft direkt angeschlossene Festplatte ist auch gefährlich.
* erstmal nicht räumlich getrennt (brennz die Bude ab, dann ist Beides weg)
* Viren oder ein Defekt/Blitzschlag kann ebenfalls das Backup zerstören
* Backup über direkt angesteckte Festplatte (USB, eSATA, Dockstation) sind zwar am billigsten, aber es gibt auch das Risiko, dass Fehler im NAS das Backup zestören können.
** Verbindung via LAN, auch wenn nur zu einer billigen LAN-Festplatte, und durch ein Dateiprozokoll, also mit unabhängiger Speicherverwaltung, ist da immer am sichersten


Hast du deine alten NAS noch rumliegen? (notfalls kannst dort auch das RAID entfernen und die volle Kapazität im Backup-NAS nutzen)
Meine Überlegung wäre, ein altes NAS etwas entfernt unterzubringen, dass kann auch die ganze Zeit aus sein ... ab und zu fährt es nun zeitgesteuert, via WoL oder über eine schaltbare Steckdose hoch, holt sich das Backup, bzw. bekommt es draufgeschoben, und fährt dann wieder runter.

Und wie wäre es mit Speicher-Sharing ... dein "großes" Backup bei Freund/Famile/... und deren Backup bei dir (oder im Ring bei mehreren verteilt)
 
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Snapshots sind kein Backup (Platte kaputt > Daten weg ... selbst wenn nur Sektor kaputt, dann immernoch Daten weg, da es von den Dateiinhalten keine Kopie gibt)
Snapshorts zur "schnellen" Wiederherstellung von veränderten/gelöschten Dateien.

Ja, das weiss ich. Es geht mir bei diesem Punkt ja nicht darum, einem Hardwaredefekt vorzubeugen, sondern lediglich darum, meine eigene Schusseligkeit abzufangen (unbeabsichtigtes Löschen oder Ändern einer Datei).

Mir geht's bei meiner Frage auch weniger darum, grundlegende Backup-Konzepte zu diskutieren (die Zusammenhänge sind mir schon klar, was ein Backup bedeutet, auch was das Thema räumliche und physikalische Trennung angeht, so mache ich das ja auch schon). Es geht mir eher darum, die Funktionsweise von diesem "Snapshot" und "Hyper Backup" zu verstehen, bzw. was es sonst noch für Möglichkeiten eines Backups bei Synology gibt, um die beiden von mir genannten Wünsche zu erfüllen und ob Hyper Backup eine solide und in der Praxis funktionierende und bewährte Lösung ist...

Snapshot-Replication wäre noch eine schöne Möglichkeit, also da wird das Backup nicht von den aktuellen Daten selber, sondern von den Snapshots gemacht (von Allen oder nur Einigen davon)
Backups von Snapshort haben auch den Vorteil, dass sie eine größere Datenkonsistenz haben, weil die Snapshots schneller erstellt werden und anschließend kann das Backup in aller Ruhe diese nun unveränderlichen Daten kopieren. (wie im Windows mit dem ShadowSerivce)
d.h. wenn ich eine Replikation der Snapshots auf eine externe Platte anfertige, habe ich ein vollwertiges Backup inkl. verschiedener Backupversionen und kann diese problemlos wiederherstellen? Wie genau funktioniert die Wiederherstellung aus einem solchen Snapshot-Replikat? Aber eine USB-Platte bietet er mir nicht an, wenn ich versuche eine neue Replikation hinzuzufügen... Da taucht nur das Volume 1, also meine interne HDD der DS718+ auf. Die externe USB-Platte konnte ich auch nur mit EXT4 oder FAT32 formatieren (zumindest mit der Synology NAS), nicht mit BTRFS.

Wenn ich eine 2. Platte einschieben und darauf eine Replikation durchführe, hätte ich zusätzlich auch noch einem Hardwaredefekt der 1. Platte vorgebeugt, richtig? Und von der 2. Platte könnte ich meine Daten wiederherstellen? (das ist natürlich kein Ersatz für ein weiteres Backup durch externe Platten, die dann nicht physikalisch angeschlossen bleiben und eine davon lagert auch in einem anderen Haus. Die Frage wäre dann, ob ich dort ein Backup via Hyper Backup erstelle, oder alternativ wie?)
 
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Snapshots kopieren praktisch nur das Verzeichnis und erstellen quasi von jeder Datei einen Hardlink.
Deshalb sind die auch so schnell, brauchen enorm wenig Speicher. (Der meiste Speicher entsteht durch eine "zu große" Anzahl der Snapshots und über die "alten" Kopien von inzwischen geänderten Dateien)

Snapshot-Replication ist wie ein Backup, also von den Snapshots und den verknüpften Dateiinhalten wird auf einem anderen Datenträger/Volume eine Kopie erstellt.
Replication als Backup ist nett, weil man die schon vorhandene Versionierung einfach direkt übernehmen kann.
Replication kann man verwenden um parallel zweites NAS zu haben, um die bei Problemen manuell oder gar automatisch "umgehend" austauschen zu können. https://www.synology.com/de-de/dsm/feature/high_availability

Hyper Backup ist eine mögliche Lösung für ein inkrementelles Backup, wie jedes andere "größere" Backupprogramm auch.
Viele scheinen es erfolgreich zu verwenden.




Snapshots zusätzlich zum Backup:
Von einem wichtigsten Arbeitsverzeichnis mit häufigen Änderungen kann man z.B. alle 5 oder 15 Minuten einen Snapshot machen (nur während der Arbeitszeit oder rund um die Uhr), das jeweils für eine Stunde aufheben, die Stündlichen für einen Tag aufheben, die Täglichen für einen Monat usw., bis zu 10 Jahre, um auch erst viel später entdeckte Änderungen schnell wiederherstellen zu können, ohne enorm viel Speicher zu belegen.

Backups machen Viele dann einmal/mehrmals täglich, auf einen lokalen Datenträger (eingebaut oder zumindestens im schnellen Intranet)
Und das große räumlich und elektrisch getrennte Backup dann z.B. einmal die Woche auf mindestens zwei Festplatten in Rotation. (abwechelnd auf die jedesmal auf die andere Platte geschrieben)



Zusätzliche interne Platte ist grundsätzlich wie eine Externe anzusehen, aber es gibt den Vorteil, dass die Verbindung sicherer ist und die Platte auch sicher gelagert wird. (mit Kühlung und kann nicht um-/runterfallen)
Das Kabel während der Datenübertragung getrennt und schon hat man Probleme.

Aber ja, abgesehn davon, dass durch Probleme in der Hardware auch die eingebaute oder angeschlossene Backup-Festplatte ebenfalls defekt werden kann (Datenfehler oder die Elektronik rauch mit ab),
gibt es dennoch viel mehr Sicherheit, als ohne.

* Snapshots auf der internen Platte, gegen die Schusseligkeit und unbeabsichtiges/bösartiges Löschen/Verändern. (das kann man auch mehrmals pro Tag/Stunde machen)
* Backups auf eine weitere interne oder eine externe Platte, für ein sehr aktuelles Backup bei Fehler des RAIDs
* und dann noch ab und an das große Backup, welches man räumlich getrennt aufbewart ... für Einbruch, Hochwasser, Feuer usw.

Eine weitere Festplatte/RAID im NAS oder daran angeschlossen
würde zumindestens bei einem "gravierenden" Defekt der Hauptplatten vorbeugen, wobei auch das RAID nicht mehr wiederherstellbar ist.

Ein defekter RAM-Riegel oder Controller würde aber auch alles beeinträchtigen was durch dein NAS verwaltet wird.
Die kleineren Synology haben es leider nicht so, mit ECC, womit Defekte dort eventuell nicht gleich auffallen. (Software-RAID was dort ebenfalls behandelt wird)

Darum würde ich empfehlen die "wichtigen" Backups, welche man sich dann auch längere Zeit nicht mehr ansieht, immer über unabhängige Speichercontroller/Dateisystemveraltung laufen zu lassen und nach dem Speichern das Gespeicherte nochmals zu verifizieren und die Kontrolle auch ab und an zu wiederholen.

Nichts ist ärgerlicher, als ein defektes Backup einspielen zu wollen. Du hast schon Probleme, aber dann rammt dir nochmal jemand ein Messer in den Rücken und raubt dir die letzte Hoffnung.
 
Danke, himitsu, für Deine Erläuterungen zur Funktionsweise der Snapshots und Deine Einschätzung. Das hilft mir weiter.
 
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