exFAT ist dann doch ein Alleingang, da von MS entwickelt und Lizenziert wird.
Nun ja, kann man so sehen. Kommt halt darauf an, was man als "Alleingang" bezeichnet. "von xy" entwickelt" oder "Spezifikation nicht offen gelegt" oder "muss lizensiert werden" oder Kombinationen?
Folgendes ist AFAIK:
FAT32 ist zwar offen gelegt, aber auch von MS alleine entwickelt und muss lizensiert werden.
exFAT ist gegenüber Lizenznehmern offen gelegt, von MS alleine entwickelt und muss lizensiert werden.
NTFS ist nicht offen gelegt, alleine von MS entwickelt und kann nicht lizensiert werden.
HFS ist offen gelegt, alleine von Apple entwickelt und braucht nicht lizensiert werden.
ext3/4 ist offen gelegt, alleine von der Linux-Community entwickelt und braucht nicht lizensiert werden.
Wenn ich das so sehe, können die Nicht-MS-Formate problemlos (alles öffentlich dokumentiert) von jedem ohne weitere Kosten und Lizenzen implementiert werden.
Die MS-Formate hingegen sind entweder alt/rudimentär (FAT32/exFAT) und müssen vor der Implementierung lizensiert werden oder sind wie NTFS sogar geheim und können überhaupt nicht sauber implementiert werden.
Meiner Meinung nach liegt das Problem einfach daran, dass MS auf der eigenen Seite einfach keine fremden Dateisysteme implementieren will (obwohl technisch null Problem) und auf der anderen Seite anderen die Informationen bezüglich NTFS geheim hält und daher eine saubere Implementierung auf anderen Betriebssystemen verhindert.
Unter Linux stürzen sich aufgrund des Marktanteiles von Windows natürlich die Entwickler eher darauf, das NTFS durch Rumprobieren nachzubauen als die vorhandene Dokumentation von HFS zur Implementierung zu nutzen. Finde ich auch nachvollziehbar, da man wohl wesentlich häufiger das Problem hat, NTFS zu lesen als HFS. Schon alleine im DualBoot-Fall auf dem eigenen Rechner.
Und Apple hält sich wie die Linuxer auch eher an den viel öfter auftretenden Fall, dass man auf NTFS trifft. Abgesehen von Backups bei der DS bin ich auch noch nie darauf gestossen, ext3/4 auf dem Mac lesen zu müssen.
Was auch die weitere Verbreitung anbetrifft. Mir ist schon klar, daß Apple hat ihr HFS+ und Microsoft NTFS favorisieren. Beide Dateissyteme sind Eigententwicklungen von den jeweiligen Firmen. Daß Linux dort was schreiben oder lesen kann, ist reiner Zufall und beruht auf reinem Ausprobieren und Nachstellen von div. Funktionen. Von da her würde ich mich niemals darauf verlassen. Zumal beide Dateissyteme nicht Quell-offen sind.
s.o. Bezgl NTFS stimmt das, bei HFS nicht.
Bleibt immernoch das Problem, es gibt kein Dateissytem, was jedes der drei gängigen Systeme lesen und schreiben kann, ohne Kompromisse hinsichtlich Datenkonsistenz und Zuverlässigkeit einzugehen.
Volle Zustimmung. Und hauptsächlich ist da MS Schuld meiner Meinung nach.