Daten-Umzug von einer DS auf eine neue DS

[manwald]

Hallo zusammen,

ich habe mir gerade eine neue DS416play gekauft, die meine schon etwas betagtere DS nun ersetzen soll.

In meiner alten DS mit DSM 6.0.2 werkeln 2x 4TB WD Red, in der neuen DS416play 4x 3TB WD Red (alles neue, leere Platten).
Ich habe dann zwei DS im Netzwerk direkt an meiner FB6490 hängen, da sollte man mit den Gigabit-Ports ja eine vernünftige Geschwindigkeit erreichen.

Nun dachte ich, dass ich einfach Hyper Backup mit einem Remote rsync-Server zum Daten-Umzug nutzen kann - aber das gestaltet sich gerade gar nicht so einfach

Ich habe auf meinem Quell-NAS im Rootverzeichnis einen Ordner "FOTOS" erstellt, in dem diverse Unterordnern mit allen meinen Fotos vorhanden sind.
Diesen möchte ich nun auf mein Ziel-NAS rsyncen - allerdings muss ich in Hyper Backup zuerst einen "Gemeinsamen Ordner" wie bspw. "photo" (der ist bereits auf dem Ziel-NAS vorhanden) angeben. Das Rootverzeichnis scheint so schon mal nicht als Ziel möglich zu sein. Danach muss ich auch noch ein (Ziel-)Verzeichnis in diesem Gemeinsamen Ordner angeben. Das Feld einfach leer zu lassen ist nicht möglich
Dieses Verzeichnis erhält dann noch die Erweiterung ".hbk", und erst dort landet dann als weiteres Unterverzeichnis mein Foto-Ordner.

Somit wird aus der bisherigen Struktur (root)\FOTOS\* also (root)\photo\IRGENDWAS.hbk\FOTOS\*

Kann ich das irgendwie verhindern? Ich hätte auch auf meinem Ziel-NAS gerne die Struktur (root)\FOTOS, wenn das nicht möglich (oder nicht sinnvoll) ist, dann aber zumindest (root)\photo\FOTOS

Bin für eure Hilfe echt dankbar!

Viele Grüße
Mischa

 

[Benares]

Hallo Mischa,

also ich hab solche Umzüge bisher immer mit Bordmitteln gemacht, ein Weg geht z.B. mit NFS und tar. Der Vorteil ist, dass nicht nur alle Berechtigungen und die Zeitstempel korrekt mitkopiert werden, sondern z.B. auch die Vorschaubilder bei den Fotos.
Das Muster ist immer gleich, erst gibt man das Zielverzeichnis auf der Ziel-DS (im Beispiel ds415) per NFS zum Schreiben frei, dann geht man auf die Quell-DS (im Beispiel ds212) und setzt folgende Befehle ab

mount -t nfs ds415:/volume1/photo
(cd /volume1/photo; tar cvf - .) | (cd /mnt; tar xf -)
umount /mnt

Zur Erklärung: Die Befehle in der ersten Klammer wecheln zum Quellverzeichnis und Packen alles in ein tar-Archiv, aber nicht erst auf Platte, sondern direkt weiter über Stdout (f -) und eine Pipe (|) an die Befehle in der zweiten Klammer, die ins gemountete Zielverzeichnis wechseln und alles was über Stdin (f -) reinkommt wieder auspacken.
Wenn deine Bilder woanders liegen, musst du halt die Pfade entsprechend anpassen. Achte auch auf Groß/Kleinschreibung.

Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten

 

[manwald]

Hallo Benares,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Leider komme ich gerade noch nicht weiter :-(
Ich habe den Ordner "/volume1/photo" auf meiner DS416play jetzt per NFS für meine andere DS (IP 192.168.2.99) freigegeben. Glaube ich jedenfalls, siehe Screenshot:


Wenn ich mich jetzt allerdings als root auf meiner alten DS einlogge und folgenden Befehl eingebe: "mount -t nfs DS416play:/volume1/photo" (oder auch der IP 192.168.2.213 statt des DS416play), erhalte ich die Fehlermeldung "mount: can't find DS416play:/volume1/photo in /etc/fstab".

Was mache ich falsch?

 

[rednag]

Ersetze den Namen mal durch die interne IP der DS.

 

[manwald]

...folgenden Befehl eingebe: "mount -t nfs DS416play:/volume1/photo" (oder auch der IP 192.168.2.213 statt des DS416play), erhalte ich...

Habe ich schon versucht, klappt trotzdem nicht.

Meine Ziel-NAS, also die neue DS416play, hat die IP 192.168.2.213, meine Quell-NAS die IP 192.168.2.99.

Ist es denn korrekt, dass ich mich auf der Quell-NAS als User "root" mit Putty einlogge?

 

[rednag]

Seit DSM 6 musst Key dafür erstellen oder aber "sudo -i" davor schreiben.

 

[manwald]

Die Fehlermeldung bleibt leider trotzdem die gleiche, nämlich "mount: can't find 192.168.2.213:/volume1/photo in /etc/fstab", auch wenn ich "sudo -i" vor den mount-Befehl schreibe.

In der fstab auf meiner Quell-NAS steht folgendes drin:

none /proc proc defaults 0 0
/dev/root / ext4 defaults 1 1
/dev/md4 /volume3 ext4 usrjquota=aquota.user,grpjquota=aquota.group,jqfmt=vfsv0,synoacl 0 0
/dev/md3 /volume2 ext4 usrjquota=aquota.user,grpjquota=aquota.group,jqfmt=vfsv0,synoacl 0 0

 

[Benares]

rednag hat Recht. Du musst erstmal richtiger "root" auf der Quell-DS werden. Log dich zunächst mal als "admin" ein, dann setze ein "sudo -i" ab, gib das Passwort nochmal ein, dann solltest einen prompt mit # bekommen.

login as: admin
Server refused our key
admin@DS212's password: <password>
admin@DS212:~$ sudo -i
Password: <password>
root@DS212:~#

Klappt dann der mount (mount -t nfs 192.168.2.213:/volume1/photo /mnt)?

Die /etc/fstab der Quell-DS ist dafür irrelevant. Wenn es nicht klappt, poste mal die /etc/exports der Ziel-DS?

 

[manwald]

Jetzt klappt es Danke!

Benares, in deinem Befehl oben fehlt das letzte "/mnt" am Ende des mount-Befehls.

Die für mich korrekten Befehle sahen nun so aus:

mount -t nfs 192.168.2.213:/volume1/photo /mnt
(cd /volume2/FOTOS; tar cvf - .) | (cd /mnt; tar xf -)
umount /mnt

Vielen Dank für eure Hilfe.

In der Konsole wird nun der Kopiervorgang angezeigt, leider sehe ich nicht, wie schnell dieser ist. Kann ich das irgendwie herausfinden?
EDIT: ich sehe gerade im Ressourcen-Monitor der beiden DS, dass ich zwischen 14MB/s und fast 40MB/s liege - super!

Und kann ich meinen PC in der Zeit ausmachen? Die beiden DS handeln den Kopievorgang doch nun alleine, oder?

 

[rednag]

Der Rechner ist hier nicht (mehr) involviert. Bin mir aber nicht schlüssig wie es sich verhält, wenn Du das Fenster von puTTY schließt.

 

[Fusion]

Wenn man sich aus einer normalen Login-Konsole abmeldet werden auch alle dort gestarteten Prozesse beendet.
Will man das verhindern muss man Werkzeugen wie screen. dtach, tmux oder ähnlich arbeiten.
Damit trennt man die aktuelle Session/Sitzung vom Konsolenprozess ab und kann sich beliebig an dieser Sitzung an/abmelden.
Dort gestartete Prozesse laufen dann auch beliebig weiter.

 

[manwald]

Kann ich bestätigen, nachdem ich Putty geschlossen hatte, war der Kopiervorgang unterbrochen.

Danke für die Info!

@Fusion: Kannst du mir sagen, wie ich den Kopier-Befehl verändern muss, damit dieser losgelöst von der Konsole arbeitet?

 

[Fusion]

Hab ich doch schon, du brauchst weitere Werkzeuge.
Den Befehl selber kannst du nicht so verändern, dass er lösgelöst von der putty/ssh Sitzung arbeitet.

Die Namen hatte ich schon genannt (persönlich nehme ich tmux), weiß grad nicht welche verfügbar sind (arbeiten aber ähnlich).
Zuerst brauchst du optware oder entware via dem EBI-Paket.
Danach startet man mit tmux eine Sitzung und läßt dort dann die Befehle laufen.
Von dieser Sitzung kann man sich dann abmelden.

 

[Benares]

Benares, in deinem Befehl oben fehlt das letzte "/mnt" am Ende des mount-Befehls.

Uups, ja, in #2 fehlt das /mnt - hab's aus dem Kopf getippt. Kann's aber leider nicht mehr ergänzen, das zu alt.

Du musst die Session offen halten, sonst bricht die Verarbeitung ab. Lass halt laufen...

 

[CLNeuss]

Hallo!
Ist zwar schon etwas älter der Thread, aber ich stehe demnächst auch vor einem Umzug. Da es mein erster DS-Umzug ist habe ich hier einige vermutlich recht einfache Fragen:
Habe aktuell eine DS 213+ mit 2x3 TB laufen und liebäugele mit einer 4Bay-DS (918+ oder 418er-Modell).
Meine Fragen:
1) Kann ich in einem 4-Bay-Modell auch problemlos mit zwei Laufwerken starten?
2) Gibt es Probleme, wenn ich später um zwei Platten ergänze?
3) Den Datenumzug kann ich vermutlich auch mit einen Synchronisationsprogramm (z.B. FreeFileSync) machen?

Vielen Dank für eure Hilfe.
Carsten

 

[dil88]

Zu 1. Ja.

Zu 2. Nein. Ich würde Dir allerdings (spätestens) ab drei Platten in einem Speicherpool bzw. Volume empfehlen, eine USV einzusetzen, weil dann RAID-5 zum Einsatz kommt.

Zu 3. Sicher, aber Du kannst die Platten auch migrieren (siehe Synology-Tutorial). Das ist bequem und nimmt i.d.R. auch die Pakete mit. Nachteil: Da Du von einer 32bit-DS kommst, bleiben Deine Volumes auf eine max. Nettogröße von 16TB beschränkt. Richtest Du hingegen neu ein, liegt das Limit laut Synology bei 108TB. Statt einer Sync-Software könntest Du auch die gemeinsamen Ordner der 213+ in der FileStation der neuen DS als Remote Ordner einrichten und dort die Daten kopieren.

 

[CLNeuss]

Statt einer Sync-Software könntest Du auch die gemeinsamen Ordner der 213+ in der FileStation der neuen DS als Remote Ordner einrichten und dort die Daten kopieren.

Hierbei bin ich dann auf der max. 108TB-Version unterwegs, oder?

 

[dil88]

Ganz genau.

 

[matty2k]

Einfach mit rSync

Hallo!
Ist zwar schon etwas älter der Thread, aber ich stehe demnächst auch vor einem Umzug. Da es mein erster DS-Umzug ist habe ich hier einige vermutlich recht einfache Fragen:
Habe aktuell eine DS 213+ mit 2x3 TB laufen und liebäugele mit einer 4Bay-DS (918+ oder 418er-Modell).
Meine Fragen:
1) Kann ich in einem 4-Bay-Modell auch problemlos mit zwei Laufwerken starten?
2) Gibt es Probleme, wenn ich später um zwei Platten ergänze?
3) Den Datenumzug kann ich vermutlich auch mit einen Synchronisationsprogramm (z.B. FreeFileSync) machen?

Vielen Dank für eure Hilfe.
Carsten

Hallo,
ich stand gerade vor der gleichen Herausforderung - Wechsel von DS214Play auf DS918+.

Habe mit zwei neuen 8TB Platten das System (918+) neu aufgesetzt und ein SHR Volumen mit Btrfs erstellt.
Anschließend die Sicherung der Einstellungen inkl. Useraccounts eingespielt (so war die vorherigen Ordnerstruktur wieder vorhanden). Anschließend habe ich die zu sichernden/synchronisierenden Ordner per Remote-Ordner (CIFS) bereitgestellt (im Ordner NetBackup gemaounted). Daraufhin lassen sich alle Daten in die entsprechenden Ordner kopieren.
Nach dem Kopieren der Daten mehrmals auf Vollständigkeit geprüft (wobei das nur Stichprobenartig und per Anzahl Files und Größe möglich ist). Letztendlich das alte System zurückgesetzt (komischerweise wurde das alte Volumen nicht gelöscht). Alte Platten (2x 8TB) in die neue DS und Volumen erweitert.

Hat dann ca. 6 Tage gedauert und augenscheinlich auch geklappt. Es stehen nun netto 20,95 TB von insgesamt 32 TB zur Verfügung. Laut Syno RAID Rechner wären es 24 (3x 8TB). Also geht einiges an Overhead an das Dateisystem verloren.

VG matty

 

[dil88]

Willkommen im Forum und danke für den detaillierten Bericht!