DS413j Austausch bei defekt möglich und automatischer schlaf

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CVogelbusch

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Hi,

ich würde mir gerne eine 4 Platten RAID 5 NAS Gehäuse kaufen, allerdings ist das für mich wichtigste Kriterium:

A) Wenn der Kontroller/das NAS Probleme hat, kannn man das Gehäuse bei diesem Austauschen ohne die Daten zu verlieren?
B) Werden bei längerem nicht benutzen automatisch die Platten in den Schlafmodus geschickt?

Liebe Grüße
Christoph
 

Ap0phis

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Ja, das geht bei allen Synology´s.

Zusatz zu A: Ein RAID ersetzt kein Backup. Es erhöht lediglich die Verfügbarket.
 

CVogelbusch

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Oh, ich hatte RAID 5 immer so verstanden, dass jede der Platten ausfallen darf und im Betrieb gewechselt rekonstruiert werden kann.
Dafür habe ich dann von 12 GB nur 9 GB

Lag ich da falsch?
 

Ap0phis

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Da liegst du schon richtig!
Nur hat das nichts mit Datensicherheit zu tun. Das ist lediglich ein höhere Verfügbarkeit.

Wenn dir jemand die Daten löscht, oder deine Daten mit einem Virus verseucht sind, oder deine DS vom Tisch fällt, hast du Pech.
Und laut Murphy geht genau dann die 2te Platte hops, wenn du die erste defekte gerade ersetzt.
Dann sind deine Daten ganz weg!
 

Iarn

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Das stimmt.
Allerdings wird hier fast reflexhaft immer betont, dass ein RAID kein Backup ersetzt, was zwar korrekt ist, aber Deine Frage nicht beantwortet.
Fakt (zu RAID 5) ist:
Wenn eine einzelne Festplatte defekt ist, kann das Array fast 100% noch gelesen werden, es wird zur Sicherheit schreibgeschützt
Wenn die defekte Festplatte getauscht wird, kann in den allermeisten Fällen die fehlerhafte Platte aus den redundanten Daten der anderen Platten wieder aufgebaut werden (das dauert je nach Platte und NAS so einen Tag)
Dieser Wechsel kann bei laufendem System erfolgen
Wenn die NAS kaputt ist, kannst Du die Platten in eine baugleiche oder ähnliche NAS stecken, je nach RAID Typ evtl auch auf einem LINUX rechner auslesen

Was nicht geht, deswegen die Zusatzbemerkung:
Wenn mehr als eine Platte über den Jordan geht, ist alles Futsch (z.B. Blitzschlag)
Wenn Du eine Datei löscht, sie virenverseucht ist oder korrupt geschrieben (Word Absturz) ist sie auch weg.

Wer wirklich sicher sein will macht ein Backup, wer bequem und sicher sein will, kann auch beides machen.

PS die mathematische Wahrscheinlichkeit eines zweifachen Festplattenausfalls ist extrem gering, die technische auch (Einberechnung von Einflussfaktoren, die einen mehrfachen Plattenausfall begünstigen wie defekte seiren, ungünstige Umweltbedingungen etc).
Die größte Wahrscheinlichkeit eines zweiten Plattenausfalls liegt meistens in der Panik des Benutzers (Versuche die Arrays manuell unter LINUX zu manipulieren etc).
 
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Archi_74

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Sehr schön geschrieben Iarn :)
 

goetz

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Hallo,
PS die mathematische Wahrscheinlichkeit eines zweifachen Festplattenausfalls ist extrem gering, die technische auch (Einberechnung von Einflussfaktoren, die einen mehrfachen Plattenausfall begünstigen wie defekte seiren, ungünstige Umweltbedingungen etc).
da fehlt jetzt aber etwas die Datenbasis für die Wahrscheinlichkeit. Bein den aktuellen Billigplatten würde ich keinen Cent darauf verwetten, daß in der Zeit bis zum erfolgreichen Rebuild keine weitere Platte ausfällt.
A - wie lange dauert es bis ich den Ausfall einer Platte bemerke, kann Stunden dauern wenn ich auf Arbeit bin, bis zu Tagen im Urlaub
B - wie lange dauert es um Ersatz zu beschaffen, der Normaluser hat keine Ersatzplatte im Schrank, nicht jeder wohnt in einer Großstadt wo die Konsumtempel bis in die Nacht geöffnet sind.
C - die eigentliche Rebuilddauer
Da können Tage wenn nicht Wochen (Urlaub) zusammenkommen.
RAID1 noch viel schlimmer da beide Platte ihr Leben lang exakt das gleiche machen.

Gruß Götz
 
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Ap0phis

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Du meinst sicher:
... Bein den aktuellen Billigplatten würde ich keinen Cent darauf verwetten, daß in der Zeit bis zum erfolgreichen Rebuild keine weitere Platte ausfällt.
Dem würde ich dann zustimmen.
 

goetz

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Hallo,
genau so gemeint und verbessert.

Gruß Götz
 

Iarn

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Hallo,

da fehlt jetzt aber etwas die Datenbasis für die Wahrscheinlichkeit. Bein den aktuellen Billigplatten würde ich keinen Cent darauf verwetten, daß in der Zeit bis zum erfolgreichen Rebuild keine weitere Platte ausfällt.
A - wie lange dauert es bis ich den Ausfall einer Platte bemerke, kann Stunden dauern wenn ich auf Arbeit bin, bis zu Tagen im Urlaub
B - wie lange dauert es um Ersatz zu beschaffen, der Normaluser hat keine Ersatzplatte im Schrank, nicht jeder wohnt in einer Großstadt wo die Konsumtempel bis in die Nacht geöffnet sind.
C - die eigentliche Rebuilddauer
Da können Tage wenn nicht Wochen (Urlaub) zusammenkommen.
RAID1 noch viel schlimmer da beide Platte ihr Leben lang exakt das gleiche machen.

Gruß Götz
A.1 Wenn Otto Normal User im Urlaub ist, dann schaltet er die Synology vorher ab (hat ja i.d.R. WOL)
A.2 Wenn Otto++ User im Urlaub ist und die Platten laufen müssen (s.o.) hat er wahrscheinlich einen Email Alert
B.1 Otto Normal User hat zwar keine Festplatte im Schrank, kann aber die NAS abschalten während er eine Platte kauft
B.2 Otto++ User hat evtl eine Spare oder lässt sich die in 24h per Express liefern
C Auch wenn die Plattenstabilität evtl etwas gelitten hat, die Ausfallwahrscheinlichkeit in 24 h ist sicher kein Promille

PS ich bin ambitionierter NAS Laie, habe aber 7 Jahre als Sicherheitsingenieur gearbeitet, Ausfallverhalten von Hardware ist nicht ganz fremd für mich
zum RAID1 Thema: Und? Umweltbedingungen beinflussen Wahrscheinlichkeiten, Schreibmuster sicher nicht, die statistische Relevanz von einer Stichprobe der Länge eins ist ebenfalls bescheiden

PS Danke Archi
 
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goetz

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Hallo,
zum RAID1 Thema: Und? Umweltbedingungen beinflussen Wahrscheinlichkeiten, Schreibmuster sicher nicht
nein Schreibmuster nicht, aber gleichläufige mechanische Bewegungen und wenn die Platten vom selben Batch stammen ist der selbe mechanische Defekt wesentlich wahrscheinlicher (bei nem Freund passiert RAID1 kaum 10 Stunden und die 2. Platte war hin).
A.1 Wenn Otto Normal User im Urlaub ist, dann schaltet er die Synology vorher ab (hat ja i.d.R. WOL)
WOL können nur die größeren DS, somit läßt man die kleineren laufen wenn man auf sie zugreifen will
B.1 Otto Normal User hat zwar keine Festplatte im Schrank, kann aber die NAS abschalten während er eine Platte kauft
Ein Anlaufzyklus mehr den es zu überstehen gilt.
B.2 Otto++ User hat evtl eine Spare oder lässt sich die in 24h per Express liefern
Und dann kommt eine defekte Platte wegen mangelnder Verpackung an (Amazon hatte da extreme Probleme mit, ob es besser geworden ist weiß ich jetzt nicht).

Was ich eigentlich sagen will, die Suggestion ein Raid erhöht die Sicherheit ist einfach falsch und für Otto++ ist es besser auf ein Raid zu verzichten und das gesparte Geld in eine vernünftige Datensicherung zu stecken. Viele haben keine USV, du bist bei 99% Wiederherstellung und irgendein elektrisches Gerät haut dir die Sicherung raus, das wars.

[Selbstironie]
Der geneigte Administrator bekommt die Meldung über eine ausgefallene Platte, setzt die Kaffeetasse ab, nimmt ein Ersatzplatte aus dem Schrank, schlurft zum Server, wechselt die Platte und kehrt zum Kaffeepott zurück, die Hotspareplatte ist eh schon am werkeln.
[/Selbstironie]

Die momentanen Billigplatten sind reines Lotto.

Gruß Götz
 

Iarn

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- Ich habe auch eine Bekannte, die behauptet steif und fest, sie könne astral projezieren... Ansonsten wieder das Argument der Stichprobenlänge von eins. Ansonsten wenn gleichförmige mechische Bewegungen zu einem deterministischen Ausfallmuster führen, würde ich das an Deiner Stelle Deine Methode glatt patentieren. Tausende von Ingenieuren, die sich mit Ausfallverhalten beschäftigen, wären düpiert und arbeitslos.

- Selbst wenn die NAS im Urlaub durchläuft, die Platte geht zumindest in Spindown. Ich denke wir sind uns zumindest soweit einig, dass Ausfälle i.d.R. weitgehend proportional zur Uptime oder zu den Spin-Up Zyklen sind.

- Welches ist der Zielwert für Anlaufzyklen bei "normalen" Platten? Als wenn da ein einziger Power/Spin- Up eine Rolle spielen würde. Wenn eine eine Platte nur eine MTBF von 1000 Zyklen hätte, wäre die Wahrscheinlichkeit eines Versagens bei diesem einen Zyklus bei einem Promille. Und ich persönlich halte eine Platte mit einem Erwartungswert von 1000 Zyklen für unverkaufbar.

- Wieviele defekt angelieferte Amazon Platten hattes Du persönlich schon ? Oder auch Hörensagen ?

- Ein RAID erhöht die Sicherheit, ein Backup erhöht die Sicherheit auch. Beide haben ihre Stärken und ihre Schwächen. Das ironische ist, dass Deine Pseudoargumente genauso gegen ein Backup argumentieren. Wenn sich Festplatten heute wirklich mit einer gefühlten 10% Chance pro Spin-Up verabschiden, dann wäre die Chance eines Datenverlustes bei einem einzelnen Backup genauso groß wie bei RAID 1 usw.

Ganz ehrlich, ich überlege ernsthaft diesem Forum wieder den Rücken zu kehren. Diese billige Panikmache von Moderatoren lässt mir die Galle hochsteigen. Klar ist ein RAID nicht sicher, aber ein Backup ist es auch nicht. Aber wenn hier nur auf Hörensagen, IT Legends und dem Argument "der Himmel fällt uns eh auf den Kopf, Fetsplatten sterbenin diesen bösen Zeiten spätestens nach 100 Zyklen" argumentiert wird, dann gerne ohne mich.
 

Ap0phis

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Ich versuche mal freundlich zu bleiben:

Wenn du der Meinung bist, ein RAID reicht für die Sicherheit deiner Daten, dann ist das OK.
Ein klein wenig Panikmache ist das hier z.T. aber auch bewußt. Wenn du dir mal die ganzen Hilferufe im Datenrettungsforum anschaust, dann wirst du vielleicht erkennen warum. Dass die Qualität bzw. die Haltbarkeit der Festplatten in den letzten Jahren gefühlt nachgelassen hat, sollte eigentlich auch klar sein, wenn man sich lange genug mit dem Thema beschäftigt. Die technischen Einzelheiten dazu sind zwar diskussionswürdig, aber ändern nichts an der Tatsache.
Ganz entscheidend kommt hier noch dazu, dass aufgrund des Preises in einem SOHO-RAID nicht mehr wie früher nur noch die dafür entwickelten Platten eingesetzt werden, sondern eben normale Desktop-Festplatten, die andere Bedingungen erfüllen müssen und größere Fehler-Toleranzen haben als RAID- bzw. Enterprise-Platten. So werden viele RAIDs auch schon mal degradiert, obwohl die Platte eigentlich nicht defekt ist, weil die Fehlerbehandung in einem RAID-Verbund eine andere ist, als in einem Desktop-System. Dazu gibt es hier auch jede Menge Beiträge.

Hier wird niemand gezwungen, ein zusätzlich Backup machen zu müssen.
Es wird lediglich darauf hingewiesen, dass ein RAID nicht die Funktion einer Datensicherung ersetzt, und das wirst du auch nicht wiederlegen können, zumal du selber Argumente dafür in deinem ersten Beitrag geliefert hast.
Die Möglichkeit eines kompletten Datenverlustes ist nun mal bei einem RAID eindeutig größer, weil die Daten dort nur 1 mal vollständig vorliegen. Bei einem Backup liegen sie mindestens 2 mal unabhängig voneinander vollständig vor.

Jeder ist seines Glückes Schmied.
Aber meistens auch nur soweit, wie er selber die Sache versteht.

Den Satz: "Gut, dass ich ein Backup hatte!" habe ich hier schon ein paar mal gelesen.
Den Satz: "Hilfe, wie komme ich wieder an meine Daten!" lese ich hier jede Woche mindestens 1-2 mal!
 

Iarn

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@Ap0pis (und goetz)
Ich musste mich gestern schon arg zusammenreißen, um nicht wirklich unfreundlich zu werden.

Ich persönlich habe als Otto++ Verbraucher eine mehrschichtige Strategie bei dem das RAID bereits die Backup Schiene ist. Insofern wären bei mir persönlich die Daten bei einem totalen RAID Ausfall nicht weg. Wirklich wichtige Daten liegen auf SSDs des ArbeitsPC. Die werden regelmäßig auf eine NAS in RAID5 gesichert. Da ich nicht immer die große NAS anwerfen will, wenn ich eine Datei brauche, sind die häufig gebrauchten Dateien noch auf ner kleinen leisen, stromsparenden NAS. Und ein offline Backup habe ich auch noch. Aber so etwas würde ich keinem Otto Normal Nutzer empfehlen.

Ich habe auch nichts gegen Backups gesagt. Backups sind genauso wie RAIDs vernünftige Maßnahmen. Wo die Sache dann aber unvernünftig wird ("ein klein wenig Panikmache"), ist der Versuch einem mit der Materie offensichtlich noch nicht so bewandertem Menschen zu erklären, die Wahrscheinlichkeit wäre hoch, dass während einer RAID Rebuilds eine weitere Platte ausfällt (so dass man darauf wetten könnte).
Und nebenbei ist, wenn man wirklich der Meinung wäre, doppelte Fetsplattenausfälle innerhalb von 24h wären die Norm, dann hilft ein einfaches Backup auch nicht. In diesem Fall wäre die Chance beim Zurücklesen des Backups auf einen zweiten Plattenfehler zu stoßen, etwa genauso groß wie bei einem RAID1 oder 5 Rebuild.

Der Hauptunterschied zwischen einem RAID mit einer Spare und einem einfachen Backup ist übrigens Datenkonsitenz und nicht Sicherheit. Lösche ich eine Datei versehentlich, hilft mir das Backup, die Datei zurückzubekommen. Habe ich einen Festplattenfehler, kann es sein, dass das Backup meinen letzten Stand der Datei noch nicht hat und ich nur eine Altversion rekonstruieren kann. Beim Zurückspielen von Backups kann man in der Panik auch viel falschmachen, ein RAID Rebuild bei einer guten NAS wie Synology ist relativ fehlertolerant.

Da die meisten Leute bei einer NAS die Daten in der Regel auch noch auf einem PC haben, halte ich für Einsteiger ein RAID 1 oder 5 bei der NAS für einen durchaus guten Startpunkt. Über mehrschichtige Backup Strategien kann man sich dann später Gedanken machen

PS in einem NAS Forum ist es häufiger, dass Leute mit einem RAID Probleme haben. Ich persönlich habe im Bekanntenkreis auch viele Fälle erlebt, in denen Leute durch Einspielen des falschen Backups ihre Situation verschlimmert haben.

@Christoph vom ersten Posting
ja beides geht, lass Dich von uns nicht verrückt machen. Du wirst erst mal ein relativ sicheres System haben und wenn Du dann tiefer einsteigst, kannst Du weitersehen. Wie bei allem, verlass Dich auf nichts 100% aber es gibt keinen Grund zur Panik :)
 
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Ap0phis

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Naja, und schon wieder schreibst du im ersten Absatz, dass du eh ein Backup deiner wichtigsten Daten hast.
Was anderes wollen wir doch gerade unbedarften Usern gar nicht erzählen.

Die technische Diskussion hast auch du erst mit deinem Satz:
... PS die mathematische Wahrscheinlichkeit eines zweifachen Festplattenausfalls ist extrem gering, die technische auch (Einberechnung von Einflussfaktoren, die einen mehrfachen Plattenausfall begünstigen wie defekte seiren, ungünstige Umweltbedingungen etc)...
entfacht, die dem unbedarften User suggeriert: Da passiert nichts!
Das ist eine Aussage, die ich so nicht teile. Die Erfahrung auch hier im Board sagt, dass das Gegenteil nicht gerade selten der Fall sein kann! Nicht zu vergessen der menschliche Faktor, den du in dem Nachsatz des o.a. Zitates auch sofort erwähnst.

Genau das ärgert mich dann, dass sich dadurch viele unbedarfte User in einer trügerische Sicherheit glauben.

Backup oder nicht, ist ein Philosophie. Zumindest dann, wenn man ein RAID >0 benutzt.
Die Tragweite seiner eigenen Philosophie wird einem eh erst dann bewußt, wenn der Extremfall eintritt. Dann ist es aber in 90% der Fälle zu spät. Dessen muß man sich bewußt sein, und selber entscheiden.

Du redest hier immer von Otto++-Verbraucher und hier oben wieder, dass die meisten User eh ein Backup haben.
Das stimmt einfach nicht! Diese User sind hier im Board nicht so oft vertreten! Das sind die, die jetzt hier diskutieren und noch einige mehr, die sich das hier wahrscheinliche sehr interessiert anschauen.

Die allermeisten User hier sind eben unbedarft. Und diesen Usern versuchen die meisten Helfenden hier den Unterschied zwischen einem RAID und einem Backup klar zu machen. Du selber scheinst den Unterschied ja auch zu kennen. Deshalb verstehe ich dein Reaktion auf den Hinweis auf ein Backup nicht!

Die technische Seite sollten wir da mal aussen vor lassen!
Das ist imho ein Thema für sich.
 

Iarn

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Und das Weglassen der technischen Seite ärgert wiederum mich, weil hier aus fürsorglicher Panikmache Schreckenszenarion gebaut werden, die sich jeder technisch-wissenschaftlichen Logik entziehen.
Die Aussage, es gebe eine signifikante Wahrscheinlichkeit (auf die man wetten möchte, rigendwas größer als 1e-3) beim einem RAID Rebuild ist technisch gesehen extrem gewagt, ich persönlich würde sogar sagen Unsinn. Wer so etwas behauptet, sollte stichhaltige Zahlen vorweisen können aber kein pseudotechnisches Geschurbel wie gleichartige Bewegungsmusster lassen die Platten im RAID1 gleichzeitig ausfallen. Das widerspricht jeder gängigen Lehrmeinung zu Zuverlässigkeitsmodellen technischer Geräte.
Der Unterschied zwischen Philosphie und Technik/Naturwissenschaften ist, dass jeder seine eigene Philisophie haben kann aber die Technik bzw die Physik sind für alle gleich.
Von mir erklärt Ihr jedem Einsteiger, dass ihr ihm trotz Raid > 0 ein Backup ans Herz legt, aber versucht nicht die Leute mit Pseudowissen zu verängstigen.
 

Ap0phis

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Naja, und du aber bitte auch nicht!

Die Erfahrung auch hier zeigt halt, dass DSen (und andere Hersteller) auch gerade beim rebuild ausfallen können!
Sollen wir das wirklich ausser Acht lassen? Nur ein Beispiel!

Wie oft werden Murphy´s Gesetze im www zitiert?
 
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Iarn

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Du ich habe das Ausfallverhalten von technischen Geräten lange Jahre beruflich gemacht. Ich erhebe für Synology NAS Geräte keinerlei Anspruch auf nennenswertes Wissen, aber beim Thema Zuverlässigkeit & Sicherheit lasse ich mir ungern Pseudowissen von höchstwahrscheinlich Fachfremden unterstellen.

Ansonsten ist es halt immer eine Frage, wie sicher man sein System haben will. Es ist in der Regel eine Balance zwischen Kosten und Sicherheit. Man kann durchaus Systeme nach Murphy auslegen, das nennt man dann ALARP (As Low As Reasonably Possilble) aber in der Regel hat man halt Zielwertvorgaben bei der maximal geduldeten Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ausfalls oder des Budgets oder man versucht eine bestmögliches Verhältnis zu kreieren.

Außerdem wie oft wird im www die Bielefeld Verschörung zitiert?

Das NAS bevorzugt während dem Rebuild ausfallen können, ist sicher ein Effekt der selektiven Wahrnehmung. Die Leute bei denen die NAS beim Rebuild nicht ausgefallen ist, melden sich nicht in einem Forum an und berichten darüber. Die Leute denen das passiert ist, melden sich an und werden sichtbar während tausende andere still rebuilden.
Und was ich immer noch nicht erklärt bekommen habe, wieso ein einfaches Backup vor einem doppeltem Plattenfehler schützen soll? Wenn innerhalb von 24 h zwei Platten über den Jordan gehen, dann ist man einem einzelnen Backup genauso aufgeschmissen, weil bei gleichem Plattenausfallverhalten die Backup Platte beim Rückspielen des Backups versagen wird.
Wo ist dieser magische Faktor, der Platten nur beim Rebuild aber nicht beim Backup Rücklesen zerstört?
Ich bin überzeugt, nur in eurer Einbildung.

PS wenn ihr mir so gar nicht glauben wollt, dann kauft euch bitte ein Buch zum Thema oder meldet euch für eine Vorlesung an. Es gibt Ansätze, von rein linearen Ausfallmodellen wegzugehen, allerdings sind die Korrekturfaktoren in ganz geringen Größenordnungen und müssen in der Regel durch riesige Datenbasen fundiert werden. Ansonsten gibt es ganz klare Regeln zur Berechnung von Ausfallwahrscheinlichkeiten, die auf dem Prinzip der linearen Ausfallwahrschinlichkeit beruhen, also p(Doppelfehler)=p(Einzelfehler)*p(Einzelfehler)
 
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Ap0phis

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Der magisch Faktor bei einer Backup-Platte ist die völlig unterschiedliche Nutzungsart und -dauer und die Unabhängigkeit von RAID-spezifischen Timings, die zu einer Degradierung führen könnten.

Und niemand hat behauptet, dass ein NAS "bevorzugt" während eines Rebuilds ausfällt!

Hier wird einfach nur davor gewarnd, dass der worst case eintreten "kann", und nicht "muß"!
Und du argumentierst, dass er zwar eintreten kann, das für dich aber extrem selten ist.

Ok, aber was, wenn er denn eintritt?

Dein Fachbücher und Seminare kannst du vergessen!
Da wird garantiert nicht mit SOHO-Festplatten gearbeitet gescheige denn, dass sie auch nur erwähnt werden. Das ist Äpfel mit Birnen vergleichen!

Du kommst immer wieder zum Thema Technik!
Das ist hier gar nicht so relevant! Hier ist eigentlich nur wichtig: Was wäre wenn?!
 

Iarn

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Die unterschieldiche Nutzungsdauer kann bei Backupplatten evtl sogar zu ungunsten des Benutzers führen. Es die Betriebsplatte schon länger im Betrieb und die Backup Platte relativ unbenutzt, ist die Ausfallwahrscheinlichkeit der Backup Platte po Stunde größer und nicht kleiner. Dies nennt man Frühausfallverhalten. Und dereilei Erkenntnisse sind universell, das bezieht sich auf Industriemotoren in Schweißrobotern wie auf Festplatten in SOHO NAS Systemen. Wieso sollten sich SOHO Festplatten anders verhalten als andere elektrisch/mechanische Bauteile?

Aber das ist ja die böse Technik, die nicht relavant ist. Leider lässt die dumme Technik aber die Platten ausfallen nicht die Philosphie.

Zum was-wäre-wenn-doch Fall:
In diesem Fall ist ein RAID>0 genauso gut oder schlecht wie eine einzelnes Backup. Ein RAID kann theretisch im Rebuild noch ne Platte auswerfen und eine Backupplatte kann im Restore abnippeln, das ist Jacke wie Hose.
Und das ist es worauf ich hinaus will. Als erster Schritt ist es ok, wenn man ein Backup hat oder ein RAID. Wenn man mehr will, dann muss man sich über eine mehrfachredundate Strategie Gedanken machen. und da kommt sicher auch Philosophie bzw der Einsatzzweck rein.
 
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