Einstieger: DS212j + RAID 1 + Backup USB

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smmabart

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Moin zusammen,

ich habe mich am Wochenende mal in das Thema NAS eingelesen und musste feststellen, dass die Thematik nicht ohne ist und doch weitaus komplexer als gedacht. ;)
Hintergrund meiner Recherche ist die Tatsache, dass meine Festplatten zu Hause mal wieder "überlaufen" und ich auch langsam den Überblick bei meinen Backups verliere (3 externe Festplatten).
Da mir meine Daten sehr wichtig sind (u.a. Fotos unseres Babys, die ich unter keinen Umständen verlieren will), brauche ich nun ein geeignetes System um die Daten zu speichern und zu sichern.
Mein erster Gedanke war ein NAS mit RAID 1 aufzusetzen und damit dann alles erschlagen zu haben: Speicher und Backup. Hier wurde ich aber schnell eines Besseren belehrt, da das RAID 1 ja kein Backup ersetzt (Danke ans Forum! :)).

Meine Idee ist nun ein Synology DS212j zu nehmen und dieses mit 2 x 2TB Platten auszustatten. Als Backup dann eine weitere 2TB Platte zu kaufen, in ein externes Gehäuse zu packen und per USB mit dem NAS zu verbinden. Auf dieser soll dann regelmäßig ein Backup erstellt werden.

Nun stellen sich mir folgende Fragen:
  • Ist mein Konzept so sinnvoll? Gibt es Denkfehler oder Verbesserungsvorschläge?
  • Ich könnte auch statt des DS212J ein DS111 mit nur einer HDD nehmen. Was gewinne ich durch das RAID 1? Nur die Sicherheit beim Verlust einer der HDDs?
  • Welche Festplatten würdet Ihr empfehlen? Ich weiß es gibt eine Kompatibilitätsliste, aber Erfahrungen sind doch meistens mehr wert. ;) Ich nutze gerne Samsung Platten von denen ich hier aber an einigen Stellen negatives gelesen habe.

Über Antworten, Anmerkungen oder Kommetare würde ich mich freuen! :D
Gruß Marco
 

itari

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Das RAID1 gibt eine Ausfallstabilität (man kann weiterarbeiten, wenn eine Platte ausfällt). Ich würde sagen, dass man das als Privatanwender das nicht unbedingt überbewerten sollte. Lieber eine automatische Backuplösung von der ersten auf die zweite Platte (TimeBackup von Synology) und regelmäßig (z.B. alle 3 Tage) oder bei großen Datenveränderungen ein Backup auf eine externe Platte, die man nach dem Backuplauf abstöpselt und an einen anderen Ort bringt. Dann bist bei versehenlichen Löschungen schnell wieder an deinen Daten (durch TimeBackup) und hast auch die Sicherheit, wenn deine DS mal herunterfällt, dass du deine Daten auf der externen Platte noch als Kopie hast.

Schau dir auch meine ganzen Tipps im Installationsunterforum an ...

Itari
 

schnurzelpurzel

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moin.

eine weitere erhoehung der datensichrheit ist ein backupkonzept mit zwei oder mehreren externen platten auf die man dann wovhenweise backups zieht.

wir machen das so:

gerade woche backup auf platte a einmal vollbackup und taeglich inkrementell
ungerade woche, die gleiche prozedur auf platte b

die wichtigen privaten daten sind mehrfach redundant an verschiedenen orten abgelegt.
 

smmabart

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Danke für Eure Hinweise.

Wenn ich das richtig verstehe, dann sichert Ihr das ganze sogar mehrfach ab? Also Nicht per Raid sondern eine interne Platte als Backup und eine externe bzw. 2 externe Festplatten als Backup? Uiuiui, das ist ja schon ganz schön viel...ich frage mich halt immer wie das Aufwand/Nutzen Verhältnis ist: Ist es notwendig als Privatanwender so einen Aufwand zu betreiben? Ich weiß, dass kann nur jeder für sich beantworten...trotzdem komme ich da ins Grübeln.

Das mit den 2 externen Platten klingt gut, aber ich kenne mich: Das mache ich ein paar Wochen und dann schläft das ein ;)
Daher finde ich die Lösung mit dem TimeBackup ganz verlockend...ich möchte halt ein System wo ich keinen manuellen Aufwand betreiben muss.
 

itari

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Ist es notwendig als Privatanwender so einen Aufwand zu betreiben?

Das hängt ausschließlich von der Wichtigkeit deiner Daten ab. Wenn du einen Totalverlust einfach wegstecken kannst, dann brauchst auch keine Sicherung. Lies doch einfach mal die Beiträge bei der Datenrettung (und auch in anderen Foren hier). Fast jede Woche gibt es Beispiele, wo ein fehlendes Backup halt Umstand und Kummer gemacht hat und Verzweiflung zu lesen ist wie man noch an die Daten herankommen könnte. Genau das ersparst dir mit einer Backup-Strategie.

Itari
 

smmabart

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Das hängt ausschließlich von der Wichtigkeit deiner Daten ab. Wenn du einen Totalverlust einfach wegstecken kannst, dann brauchst auch keine Sicherung. Lies doch einfach mal die Beiträge bei der Datenrettung (und auch in anderen Foren hier). Fast jede Woche gibt es Beispiele, wo ein fehlendes Backup halt Umstand und Kummer gemacht hat und Verzweiflung zu lesen ist wie man noch an die Daten herankommen könnte. Genau das ersparst dir mit einer Backup-Strategie.

Die Daten sind mir schon sehr wichtig :eek:
Daher werde ich Deinen Tip beherzigen und beide Platten als Basisplatten konfigurieren und eine dann als interne Backup Platte nehmen (1-2 Mal die Woche ein Backup). Dazu dann eine externe USB Platte für ein weiteres Backup (monatlich).

Danke für die Hilfe :)
Dann müssen sich jetzt nur die Festplattenpreise normalisieren und dann kann es losgehen :D
 

JumpinJack

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Hallo zusammen,

mal ne blöde Frage: Wenn das NAS defekt ist, und ich hatte ein RAID 1 in Benutzung, ist dann das Raid 1 futsch?
Oder brauch ich nur ein neues DS212j, baue dort die Platten ein und es läuft?
Oder kann ich eine der beiden Platten einfach ins PC-Gehäuse stecken?
 

itari

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mal ne blöde Frage: Wenn das NAS defekt ist, und ich hatte ein RAID 1 in Benutzung, ist dann das Raid 1 futsch?

kann, muss aber nicht sein

Oder brauch ich nur ein neues DS212j, baue dort die Platten ein und es läuft?

wenn die Platten ok sind, wäre das die einfachste Variante

Oder kann ich eine der beiden Platten einfach ins PC-Gehäuse stecken?

das geht auch, allerdings solltest dann ein Linux nutzen, weil die internen Platten ja ext3/4 als Dateisystem haben

Itari
 

goldfisch

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Verstehe ich das richtig? Man sollte die zweite Platte besser mit automatischen Backup der ersten Platte befüllen statt sie als RAID 1 zu nehmen?
Warum ist das so? Ist bewirkt RAID 1 nicht das gleiche?
 

Stefan_w

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Verstehe ich das richtig? Man sollte die zweite Platte besser mit automatischen Backup der ersten Platte befüllen statt sie als RAID 1 zu nehmen?
Warum ist das so? Ist bewirkt RAID 1 nicht das gleiche?

Hallo zusammen,
Das versteh ich jetzt nun absolut nicht mehr. Was ist besser RAID1 umzusetzen und dann eine Datensicherung auf eine externe Platte mit USB sichern? Bzw geht die externe Sicherung so einfach wg Unix und Windows? (Habe Win-Rechner)

Danke vorab
 

Tommes

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Hi!

Ein Raid erhöht die Ausfallsicherheit, nicht mehr und nicht weniger. Das ist gut, falls mal eine Festplatte in einem Raid-Verbund aussteigt. Aber was machst du, wenn du mal versentlich eine Datei oder einen Ordner löschst? Dann hilft dir ein Raid auch nicht weiter. Die Daten sind weg, solltest du kein externes Backup angelegt haben.

Arbeitetet man im Gegensatz zu einem Raid-System mit z.B. 2 BASIS-Volume's (wie z.B. bei meiner DS-212+) kann man die Daten von Volume 1 automatisch und in regelmäßigen Abständen als auch in mehreren Versionen (Time Backup) auf dem Volume 2 sichern. Wenn man dann versehentlich etwas auf Volume 1 löscht, hat man auf Volume 2 gleich die Sicherung. Oder wenn man mal eine ältere Dateiversion benötigt, findet man diese auch auf Volume 2.

Aber egal, ob man nun Raid oder Basis verwendet. Raucht die DS mal durch einen Kurzschluss, Wasserschaden oder was weiß ich ab, hilft nur ein externes und Räumlich getrenntes Backup deiner Daten auf z.B. einer USB-Platte, einem Cloud-Speicherdienst etc. !

Für welches System du dich entscheidest, ist natürlich dir selbst überlassen. Beides hat vor und Nachteile. Aber für Privatanwender würde ich Basis-Volumen einem Raid vorziehen. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.

Tommes
 

jan_gagel

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Hallo,

ich schreib auch mal was in Sachen Raid. Denn ich verwende in meiner DS212+ (Produktivsystem) auch Raid 1. Mit dem Raid 1, der klassischen Spiegelung also, wird versucht, eine logische Festplatte zu erstellen und auf zwei physische Festplatten zu schreiben. Man wird also von der Hardware etwas unabhängiger. Die Hardware wird also abstrahiert. Eine interessante Sache.

Man stelle sich vor, durch Abnutzung fällt eine Festplatte im Raid1-Verbund aus. Die DS meldet den Plattenausfall (z. B. SMART-Error / Lesefehler). Also zieht man los und kauft sich eine ähnliche Platte, fährt wieder heim und (je nach System online oder offline) zieht die defekte Platte raus und steckt die neue Platte rein. Anschließend wird die Platte initialisiert und das Raid-Volume "repariert". Vorteil ist, daß die DS während der gesamten Prozedur verfügbar ist. Nicht nur die DS, auch die Daten stehen weiterhin zur Verfügung, als würde es keinen Plattenausfall / keine Wiederherstellung geben. Es geht evtl. alles nur etwas langsamer, da ja gearbeitet wird.

Ich vergleiche Raid-Systeme gerne mit unsinkbaren Schiffen. Zwei Festplatten fallen bei einem Raid 1 eher unwahrscheinlich zeitgleich aus, trotzdem kann ein Fehler passieren. Z. B. schreibt die DS Schrott auf die Platten und die Daten sind futsch. Ein Virus (auf einem Windows-Client) killt einfach Daten auf allen verfügbaren Laufwerken (u. A. auch Netzlaufwerke). Das Volume / Dateisystem wird durch Stromausfall beschädigt. Die DS fällt aus dem Regal... Szenarien gibt es viele. Zurück zu den unsinkbaren Schiffen; die sind damals auch gesunken. Oder wie war das mit dem Pferd vor der Apotheke?

Ein Backup innerhalb der DS selbst ist irgendwie ein Mittelweg zwischen Raid 1 und richtigen Backup. Prinzipiell liegt das Backup ja auf einem anderen Volume, Dateisystemfehler auf dem "Datenvolume" müssen nicht zwangsläufig auf dem Backup-Volume auftreten. Die Backup-Platte ist immer online und liegt so am Strom (evtl. Überspannungsschaden) und unterliegt Verschleiß. Man kann sie auch nicht einfach ziehen und nur fürs Backup einschieben, der DSM läuft auch auf dieser Platte mit.

Was Tommes mit dem automatischen TimeBackup macht, ist so eine Art "Set it and forget it"-Backup. Wobei ich mich da nicht 100%ig drauf verlassen würde. TimeBackup hat eine Art "Papierkorbfunktion" und man kann ausversehen gelöschte Inhalte zurück holen, was ja bei einem Raid 1 nicht geht. Trotzdem würde ich normale Backups auf externe Datenträger ebenso erstellen, wie das TimeBackup intern.

Backups sind immer nervig, zumal wenn man sie manuell anstößt. Datenträger an der DS anschließen und einschalten, im DSM anmelden und Backup starten. Ist das Backup fertig, erneut im DSM anmelden und Datenträger auswerfen. Abmelden, Datenträger abschalten und abziehen. Besonders nervig ist es, wenn die DS räumlich getrennt vom Client steht (z. B. Keller). Es gäbe aber auch was interessantes, das Paket "autorun". Damit kann man ein Backup anwerfen, indem man die Backup-Platte anschließt. Das Backup wird automatisch gestartet. Als Rückmeldung kann autorun die Status-LED auf orange setzen und kurz piepen. Ist das Backup fertig, setzt autorun die LED wieder auf grün, piept erneut und wirft den Datenträger aus. Eine deutliche Vereinfachung, dazu benötigt man nicht mal einen laufenden Rechner.

Eine interessante Idee ist es, anstelle von div. USB-Festplatten ein USB-Dock zu verwenden und dort unterschiedliche Festplatten rein zu stecken. Oder man sichert auf eine andere DS im Netzwerk. Oder auf einen online-Speicher. Für Hidrive (ohne jetzt Werbung machen zu wollen) gibt es z. B. eine eigene Backup-Anwendung für die DS.

Ich verteile meine wichtigen Daten so oft es geht auf unterschiedliche Medien (USB-Sticks, USB-Festplatten, SATA-Festplatten im USB-/eSATA-Dock).

Ciao Jan
 

Tommes

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Ich nochmal!

Meine Backupstrategie ist etwas anders aufgebaut... TimeBackup nutze ich nämlich nicht!

Bei mir liegen die Orginaldaten immer auf den jeweiligen Geräten selbst (PC, Laptop, HTPC etc.) und werden je nach System, in unterschiedlichen Zeitabständen, automatisch oder manuell auf der DS im Volume1 gesichert. Daten des täglichen Gebrauchs (Hauptsächlich Office-Dokumente) liegen in der CloudStation. Dort erhalte ich dann auch Versionen von Dateien um evtl. mal etwas rekonstruieren zu können, oder versehentlich gelöschte Daten wiederherzustellen.
Die Daten aus Volume1 sowie die der CloudStation wandern dann einmal die Woche auf Volume2 und die Daten von Volume2 alle 2 Wochen auf eine externe HDD! Auch Daten der Web-, Audio-, Photostation etc. des Volume1 werden ebenfalls auf Volume2 gesichert. So erhalte ich inkl. Orginaldaten, mindestens 3 Versionen und das sollte auch für ein "Worst Case Scenario" reichen.

Klar könnte man das auch mit einem Raid realisieren, aber mir kommt es nicht so sehr auf die Ausfallsicherheit an, da die DS für mich in erster Linie ein Backupsystem darstellt welches ich nicht 24 Stunden parrat haben muß. Daher meine Entscheidung zu BASIS-Volumes. Wir die DS nicht nur als Backupsystem, sonder auch als Webserver, Fileserver etc. eingesetzt ist das mit der Ausfallsicherheit schon wieder ein ganz anderes Thema. Von daher sollte man sich im Vorfeld schon so seine Gedanken machen, was man möchte!

Tommes
 

goldfisch

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Hallo Tommes und Jan,

danke für die ausführliche Beschreibung!
Bisher hatte ich vor meine 2x 3TB als RAID1 laufen zu lassen und zusätzlich extern per USB zu sichern. Aber inzwischen hört sich die Version von Tommes interessanter an, da ich keine ständige Verfügbarkeit brauche.
Jetzt muss ich nur noch herausfinden wie ich das technisch löse. Ist alles noch sehr neu für mich.
 
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