verwirrter Umsteiger von HP Pavillion mit WHS auf Synology DS1621+

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sijena

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Hallo in die Runde,

ich bin seit kurzem Besitzer eine DS1621+ um endlich mein uralt Windows Home Server abzulösen.
Bis auf die üblichen Probleme veralteter Hard-/Software, tat mein alter Storage was er sollte.

Mit Synology aber komme ich irgendwie nicht zurecht.

Kurz zu meinem Bedarf. Ich brauche das NAS nur zum Archivieren von zu streamenden Mediendaten (Filme, Bilder, Musik, Sportvideos). Alles andere ist sekundär.
Ich brauche kein Raid, da ich manuell auf ext HDDs sichere die ich dann auch physikalisch auslagere. Daher sind "Standard" und "JBOD" für mich die Optionen beim Initialisieren, richtig oder?

Das erste Setup der Synology verlief reibungslos. Auf einer neuen 4 TB HDD läuft der DSM reibungslos.
Auch konnte ich Speicherpool 1 erstellen, darin Volume 1 und kann über die File Station darauf zugreifen.

Mein Problem habe ich beim "Einhängen" meiner existierenden HDDs von meinem alten NAS.

1.) Anstatt die 3 HDDs (3+3+neue und leere 20) einfach als Datenträger zu akzeptieren muss eine Komplettformatierung erfolgen? Das finde ich schon mal heftig. Nachdem ich aber genügend Backups auf ext. HDDs habe, habe ich also den Schritt gewagt. Technisch funktioniert das auch. Ich kann weitere Speicherpools und Volumes anlegen, aber in der File Station ist nach wie vor nur der Storage mit der 1 HDD von Speicherpool 1 zu sehen. Und ich kann nicht auf die anderen Speicherpools "switchen". Warum geht das nicht? Wie komme ich auf die anderen Platten?
2.) Überhaupt spielen die HDDs scheinbar in der File Station keine Rolle, aber wenn ein Volume aus mehereren HDDs besteht ist es doch elementar zu wissen, welche Datei auf welcher HDD liegt, z.B. um das sauber mit externen HDDs zu backupen.
3.) Sollte ich mich später mal für eine Abkehr von Synology entscheiden bzw. sollte meine Synology mal defekt sein, kann ich nur über eine andere Synology wieder die Daten von den Festplatten sichern / wiederherstellen? Bei meinem alten Windowssystem, schließe ich im Zweifel die ausgebaute HDD an einen Windows-Laptop an und habe wieder Zugriff auf die Daten. Selbst von einem Linux-System müsste ich wohl problemlos darauf Zugreifen können.

Fazit. Bislang bin ich ziemlich enttäuscht. Das ist alles recht kompliziert und mutet propietär an, statt dass es standards folgt.

Ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen. Meine Recherche hier war schon ausgiebig, aber vor allem zu den mir wichtigsten Frage 1+2 habe ich weder hier noch sonstwo im Netz eine Antwort gefunden.

Schöne Grüße
Sijena
 
  1. In der Filestation sieht man nur die freigegeben Ordner. Erstelle also weitere freigegebene Ordner auf den anderen Volumen. Dein WHS akzeptiert auch nur passend eingerichtete HDDs.
  2. Wieso muss man für eine Sicherung der Daten wissen auf welcher Platte eines Platten übergreifenden Volumen die Daten liegen? Mal abgesehen davon, dass die Daten abhängig vom eingesetzten RAID-Type auch schon mal stückchenweise über alle Platten verteilt werden.
  3. So stellen Sie Daten auf einem PC wieder her, wenn das Synology NAS defekt ist
    Sollte das NAS noch intakt sein, geht natürlich auch das Kopieren über das Netzwerk. Außerdem gibt es auch noch das Backup.
 
Das Denken in Festplatten und wo ist welche Datei solltest du einfach vergessen. Entscheidend ist das Volume (das in der Regel aus mehreren HDDs besteht) und der Verzeichnisbaum. Die HDDs sind lediglich Resourcen, die dem Volume zugeordnet sind und ihm ihren Speicherplatz verfügbar machen.

Ob man ein RAID aufsetzt, hat nichts damit zu tun, ob man ein Backup macht. Ein Backup ist immer und ständig notwendig. Ein RAID „ab 1“ erhöht lediglich die Sicherheit gegen Ausfall. Die Daten bleiben verfügbar, auch wenn 1 oder sogar 2 Platten degradiert sind oder gerade getauscht wurden. Wird aber eine Datei verändert, ändert sie sich sofort auf allen RAID-Teilen. Wird sie verschlüsselt, gibt es keine Rückfallebene.

Der Unterschied zwischen einem JBOD und einem RAID 0 ist der, dass beim JBOD die Dateien klassisch auf eine Platte geschrieben werden. Es sind halt mehrere in einem Volume, und DSM steuert, wohin geschrieben wird. Bei einem RAID 0 werden wie bei den anderen RAIDs die Daten verteilt auf die Laufwerke geschrieben, nur ohne Ausfallsicherheit.

Macht keinen Sinn ? Doch, kann es machen, weil dadurch die Daten verteilt geschrieben und gelesen werden. Dies beschleunigt den verfügbaren Datenstrom. Bei Gigabit-Ethernet spielt das allerdings noch keine große Rolle - bei 10GbE sieht es schon anders aus. Nachteil: Fällt eine Platte aus, sind alle Daten weg. Auch die auf der intakten Platte, denn dort liegen auch nur Fragmente.

Zum Backup: Sichern auf einzelne USB-Platten kann man machen. Bei einer voll ausgebauten 1621+ wird das allerdings schnell mühsam, und es besteht das Risiko, die Übersicht zu verlieren. Besser ist es, eine ggf. ältere DS für das Backup zu verwenden. Im Idealfall steht sie woanders, im weniger guten Fall in einem anderen Brandabschnitt zu Hause, möglichst nie im gleichen Raum.

Willst du auf einzelnen Platten sichern, dann sicherst du Verzeichnisbäume. Es werden in DSM zum Backup nie einzelne Platten gespiegelt, um sie zu sichern. Das ist im Konzept nicht vorgesehen. Du kannst es simulieren, indem du immer ein neues Volume auf machst, und ihm immer eine HDD zuordnest. Man kann auch mit einer S-Klasse Kies fahren …

Um eine Platte einzubinden, muss ihr Dateisystem von der DS gelesen werden können. Man kann zwar exFAT als übergreifend lesbares Dateisystem installieren, aber m.w. nur zur Nutzung auf externen Datenträgern. Zur internen Nutzung müssen HDDs als ext4 oder (bei den +) BTRFS formatiert werden. Womit sich die 1:1 Nutzung deiner Windows Server HDDs erledigt hat. DSM basiert (zum Glück) auf Linux, und hat mit Windows-Server nichts am Hut. Sobald du sie einsetzt, erkennt DSM, dass es nichts erkennt, und will sie neu partitionieren (!) und formatieren. Die Partitionen siehst du bis auf eine nicht, dort wird u.a. DSM installiert - auf jeder HDD.

Soweit für jetzt. Am besten versuchst du erst mal mit 1-2 Platten und ein paar Spieldaten, die DS und DSM kennen zu lernen. Ich habe den Eindruck, du hast jetzt zum ersten mal einen „richtigen“ Server, der es ablehnt, sich als PC behandeln zu lassen. Da ist eine Lernkurve notwendig, die sich aber lohnt.
 
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Danke an die sehr ausführlichen Antworten.

Inhaltlich hat das für mehr Verständnis gesorgt.

@synfor, eine Nachfrage zu Punkt 1. Wenn in der File Station ich keinen hinweis habe welche Volument verfügbar sind, wie kann ich dann eine Freigabe explizit auf dem Volume 2 erstellen?
 
Generell würde ich vorschlagen mit wenigen Dateien einmal anzufangen die DS einzurichten. So erfährst Du schnell wie was wo passiert und kannst Deine Denkweise ggf. nochmal überdenken.
Trenn Dich bitte von Deiner Windows Denkweise. Wie oben schon angemerkt, muss man nicht wissen auf welcher Platte welche Datei liegt. Das regelt man über gemeinsame Ordner (z.b. liegt in /music meine gesamte Musik.
Ich habe beispielsweise eine DS mit 5 Festplatten, alle sind per SHR Raid miteinander verknüpft, es gibt einen Speicherpool und ein Volume auf denen ca. 15 gemeinsame Ordner liegen. Vorteil: Schnell erweiterbar durch den Einbau größerer Platten. Ausfallsicher - ein Platte kann ausfallen, Daten dennoch verfügbar (Ersatzplatte reinschieben, Raid reparieren, fertig). Backups habe ich trotzdem zusätzlich. Diese werden automatisch erstellt.
 
ah danke, das mit dem freigegebenen Ordner war das was mir an Info fehlt. Soweit dann erstmal so gut und ich kann etwas rumprobieren, mit 2 älteren Festplatten.
 
Fazit. Bislang bin ich ziemlich enttäuscht. Das ist alles recht kompliziert und mutet propietär an, statt dass es standards folgt
Die Speicherorganisation bei Synology DSM folgt ganz klaren Stardards. Diese haben einen weiteren Horizont als die PC Welt.

Datenträger (oder auch nur Teile) davon, lassen sich zu Speicherpools zusammenfassen. Speicherpools wiederrum in Volumen teilen.
Ein Volume hat als NIX - gar nix - mit einem physischem Datenträger zu tun.
Der Datenträger ist fysisch - Das Volume ist logisch.
Dieses Prinzip ist notwendig um Datenorganisation unabhängig von den fysischen Datenträgern zu machen. Diese Unabhängigkeit braucht man um mit Speicher ökonomisch, ausfallsicher und skalerbar zu haushalten.
Für den PC wird dir eine neue grössere Festplatte verkauft. So eine Verschwendung macht man nicht im Serverbereich.


Kompliziert ist das ganze weniger. Die Herausforderung ist: Du brauchst einen Plan!

Alice irrt durch den Garten der Königin und trifft die Grinsekatze:
"Würdest Du mir bitte sagen, welchen Weg ich einschlagen muss?", fragt Alice.
"Das hängt in beträchtlichem Maße davon ab, wohin du gehen willst", antwortete die Katze.
"Oh, das ist mir ziemlich gleichgültig", sagte Alice.
"Dann ist es auch einerlei, welchen Weg du einschlägst", meinte die Katze.
"Hauptsache, ich komme irgendwohin", ergänzte Alice.
"Das wirst du sicher, wenn du lange genug gehst", sagte die Katze.


aus "Alice im Wunderland" von Lewis Carroll.


1 Datenträger = 1 Speicherpool = 1 Volume verschenkt unglaublich Ressourcen.
Einen JBOD Speicherpool ist genau das: Ein Haufen aus Datenträgern. Du kannst immer einen oben drauflegen. Ziehst du unten einen raus oder er geht kaputt, fällt dein Haufen zusammen. Das ist Hochrisiko. Andere sagen: Moppelkotze.

In der Anleitung findest du eine Hilfe wie du deine Datenträger organisieren kannst.

Dann überlege welche Nutzer auf welche Datenbestände zugreifen sollen, was getrennt werden muss, und welche Anforderungen du an Ausfallsicherheit stellst. "mal eben" ein paar TB vom Backup wiederherstellen, ist nicht.
 
danke an alle ratgeber. habe es nun für mich zufriedenstellend hinbekommen.

ich finde zwar komisch, dass man nirgendwo einstellen kann, dass das System in einen Ruhezustand gehen soll nach z.b. 15 min inaktivität aber ok.
Ich meine explizit nicht "Festplatten ausschalten". Das ist für mich kein Ruhezustand des Systems.
 
Was Du machen kannst, ist Systemsteuerung -> Hardware & Energie -> Energiezeitplan die Syno zeitgesteuert rauf- und runterzufahren.
 
ich benutze mein NAS vorwiegend als Storage für Videos und andere Medien.
Ich würde es gerne nachts grundsätzlich aus Energiespargründen ausgeschaltet haben.
Ich habe nun gesehen, dass ich es mit der DSFinder App zumindest Hoch und Runterfahren kann.
Lieber wäre mir aber, dass nicht nur die HDDs, sondern das ganze NAS nach z.B. 20 Minuten Leerlauf herunterfährt. (also HDDs nach z.B. 20 Min, System nach 40 Min)
 
Du kannst das Zeitlich einstallen. Ein dauerndes starten/herunterfahren ist für die Platte nicht gut. Auch kannst du den NAS noch via WOL starten. In den Einstellenungen von #10 ist das was geht - mehr nicht.
 
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Lieber wäre mir aber, dass nicht nur die HDDs, sondern das ganze NAS nach z.B. 20 Minuten Leerlauf herunterfährt. (also HDDs nach z.B. 20 Min, System nach 40 Min)
In der PC Welt mag das Sinn machen.
Bei einem Server hingegen der mit ZeroConfig Protokollen, UPnP, dlna o.ä. arbeitet, ist das nicht möglich. Bei dlna scheit der Klient ins Netz und hofft auf Antwort. Wenn der Server dann im Tiefschlaf ist, kommt keine Verbindung zu Stande.
Nur bei adressierten Protokollen kann man den Server aufwecken. Das dauert aber und ungeduldige Klienten sind dann u.U. schon im Timeout.
 
nun, ich dachte halt wie beim energiesparmodus unter windows.
einstellbar nach 20 minuten festplatten aus, nach 40 systemruhezustand.

das zeitgesteuerte wusste ich, war aber nur meine 2. option
 
Nein geht nicht, ist ja ein Server und kein umgebauter PC.
 
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