Identität 2.0

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itari

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Was wäre, wenn es im Web keine Anonymität mehr gäbe?

Der Spieleentwickler Blizzard will bis Mitte Juli einen Namenszwang in einigen seiner Foren einführen. Dies würde bedeuten, dass Online-Spieler sich künftig nicht mehr hinter einem Pseudonym verstecken können.

lies hier weiter.

Der Versuch eines Blizzard-Angestellten, der Verärgerung der Gamer durch Preisgabe seiner eigenen Identität entgegen zu wirken, war nicht sonderlich erfolgreich. Ich denke, dass viele 'Gamer' das auch nicht mitmachen und sich entweder anderen Spielen zu wenden werden (die sich die Anonymität leisten können) oder durch Tricks versuchen werden, sich eine virtuelle Identität zu erschaffen, die nicht geknackt werden kann. Vermutlich wird das auch nur zur Verbreiterung der Anonymitätsdienste oder Spieler-Abo-Vereinen führen.

Itari
 

amarthius

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Das hatte ich auch heute morgen beim Frühstück gelesen. Getoppt wurde es durch dein Blizzard-Mitarbeiter :D

Naja viele werden die Kreditkarte von Daddy nutzen und dann unter dem Namen im Forum ihr Unwesen treiben.

Datenschutzrechtlich wäre es sehr schlimm, allerdings würde mich wirklich mal interessieren wie es im Netz zugehen würde, wenn alle mit ihrer wirklichen Identität und auch dem Namen posten würden.
 

jahlives

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Datenschutzrechtlich wäre es sehr schlimm, allerdings würde mich wirklich mal interessieren wie es im Netz zugehen würde, wenn alle mit ihrer wirklichen Identität und auch dem Namen posten würden.
Kommt immer darauf an, wie geläufig ein Name ist. Als Hans Müller hätte ich kein Problem damit :D
 

itari

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... allerdings würde mich wirklich mal interessieren wie es im Netz zugehen würde, wenn alle mit ihrer wirklichen Identität und auch dem Namen posten würden.

Naja die meisten würde ihre Job verlieren, weil sie während der Arbeitszeit nachweisbar im Web herumtingeln ohne dass das für den Arbeitsgeber von Nutzen ist ... Diebstahl der Arbeitszeit ... ist wie alte Brötchen beim Lidl mitnehmen ;)

Itari
 

amarthius

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thedude

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Blizzard will also beschissen werden... ;) Bin mal gespannt wieviele Paulchen Panthers und Lieschen Müllers es in dem Forum bald gibt. Das ist doch nun wirklich keine Hürde.

gruss
dude
 

itari

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Warum hält Blizzard nicht durch, verliert seine Kunden, verliert massig Geld, macht Pleite? Wollen die nicht in den Geschichtsbüchern auftauchen mit der Randbemerkung, dass sie sich gegen die Anonymität gestellt haben und auch bereit waren, alle Konsequenzen zu tragen? Ist das Management von Blizzard nur eine Ansammlung von Weicheiern? Können die nicht mal zu einer Entscheidung stehen, auch wenn sie sich dabei geirrt haben?

Also ich würde mein WoW-Abo kündigen, dass sind Pussies, aber keine echten Kerle, schleimen sich jetzt wieder bei den Usern ein .... die Horde soll über sie herfallen :D

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,705703,00.html

Itari
 

Herbert_Testmann

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Wenn ich das richtig sehe geht es doch in dem Spiel darum, in einer Parallel(Fantasie)welt die Identität eines virtuellen Etwas anzunehmen. Warum sollte der User dann in einem Forum, dass zum Spiel gehört, mit seinem wirklichen Namen schreiben? Wie soll der Leser dann den wirklichen Namen der jeweiligen Spielfigur zuordnen? Selbst wenn beides im Forum erkennbar wäre, macht es doch die ganze Virtualität kaputt. Es ist doch was andres mit der großen Keule +22 auf "DildoKing" einzuschlagen, als auf "Klaus Maier". :) Oder etwa doch nicht ?
 

itari

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Ich denke, der Auslösen war das Trollen vieler User in den Blizzard-Systemforen. Das ist ja auch nicht gerade die feinste Seite vieler Games; denn hier sollte ja sozusagen der Stoff der Gegenwart verbessert und der Stoff der Zukunft vorbereitet werden. Und die Drohung ist ja auch angekommen. Allerdings ist ein fataler Fehler in der Eskalation unterlaufen, man droht nicht mit seinen Essentials. Es sollte doch mittlerweile jedem klar sein, warum Leute gerne anonym spielen und die persönliche Aufdeckung ihrer Identität als Vertraulichkeitsbeweis erachten und nur in ganz kleinen und vertrautem Kreis vorgenommen wird. Viele Hersteller habe Maßnahmen eingebaut, damit das Ausspionieren der Identitäten verhindert wird und nicht zu einem Nachteil der (zum Teil auch unbedarften) User führt. Wie auch immer dieser Nachteil aussieht ... es wird ja auch so schon genug gestalkt ...

Allerdings bleiben nun doch einige Maßnahmen (real ID in Freundeslisten) bestehen und es entsteht schon ein fahler Nachgeschmack, weil man eben sieht, dass bei Blizzard doch ein wenig mit der Macht der Offenlegung gespielt wird und sich kaum darum geschert wird, ob der Einzelen dadurch unerwünschte Attibute erhält. Erinnert mich irgendwie auch an Facebook und die Aussagen des Facebookgründers, dass man sich einfach daran gewöhnen muss, transparent im Netz zu sein: "Zwei Identitäten zu haben, zeigt, dass es einem an Integrität mangelt."

http://www.big-screen.de/deutsch/pa...larnamenzwang-in-battle-net-foren-zurueck.php

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,694388,00.html

Itari
 

Herbert_Testmann

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Aussagen des Facebookgründers, dass man sich einfach daran gewöhnen muss, transparent im Netz zu sein: "Zwei Identitäten zu haben, zeigt, dass es einem an Integrität mangelt."

Itari

Das kann schon sein ... aus einer Position der Stärke formuliert.
Viele Forenbeiträge würde es aber nicht geben, wenn der Realname drunter stände. So wie auch kritische Meinungen in der Presse, oder Insider Wissen. "Name der Redaktion bekannt"
Wer weiss denn, ob nicht der größte Kritiker, mit den besten Argumenten im Forum, evtl. ein unzufriedener Firmenmitarbeiter ist...
 

qbic

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ist wie alte Brötchen beim Lidl mitnehmen ;)
Lidl verkauft bei uns nur noch Frisch gebackene Waren. Alte Brötchen gibts da also nicht mehr :D

Bin mal gespannt wieviele Paulchen Panthers und Lieschen Müllers es in dem Forum bald gibt. Das ist doch nun wirklich keine Hürde.
Doch, gerade da liegt die Hürde! Viele User kaufen keine original CD's mehr bzw sind gewzungen Ihre Spiele bei Blizzard zu registrieren.
Wenn der Key einmal benutzt wurde, hat man sein Spiel auf diesem Account verewigt und kann es nicht mehr rückgängig machen. Somit ist der User an seinen Account gebunden. Wer gibt schon gerne einen Level 4715 WOW-Charakter auf nur weil sein richtiger Name nicht mehr geschützt ist.

Die Problematik an sich ist klar, die Idee dahinter eigentlich auch garnicht so schlecht. Weniger anonymität im Internet wäre hier und da durchaus wünschenswert.
Schön war es dann jedoch auch zu lesen, dass einige User Informationen über einen Blizzard-Mitarbeiter aus dem Netz gesucht und sie öffentlich im Forum gepostet haben. Google machts möglich. Und alles nur aufgrund seines Namens, den er im Forum gewzungenermaßen freigegeben hat. Das war sicherlich auch einer der Gründe, warum das Management entschieden hat diese Vorgehensweise rückgängig zu machen.

Der Grundgedanke ist gut, leider ist die Anonymität im Internet sehr verlockend weil man einfach alles machen und sagen kann, ohne das man dafür die rote Karte gezeigt bekommt und vom Platz fliegt. Nur wenige würden freiwillig darauf verzichten. Das Resultat dieser Geschichte unterstreicht das nur.
 

itari

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Lidl verkauft bei uns nur noch Frisch gebackene Waren. Alte Brötchen gibts da also nicht mehr :D

Du hast ja so recht ;) Die verkaufen die alten Brötchen nicht! Sie schmeißen sie einfach weg, statt sie für den halben Preis zu verkaufen, wie das bei Bäckereien so üblich ist.- Geh ruhig davon aus, dass mehr als 50% weggeschmissen werden und dass du die mitbezahlst.

Schön war es dann jedoch auch zu lesen, dass einige User Informationen über einen Blizzard-Mitarbeiter aus dem Netz gesucht und sie öffentlich im Forum gepostet haben. Google machts möglich. Und alles nur aufgrund seines Namens, den er im Forum gewzungenermaßen freigegeben hat. Das war sicherlich auch einer der Gründe, warum das Management entschieden hat diese Vorgehensweise rückgängig zu machen.

Der Grundgedanke ist gut, leider ist die Anonymität im Internet sehr verlockend weil man einfach alles machen und sagen kann, ohne das man dafür die rote Karte gezeigt bekommt und vom Platz fliegt. Nur wenige würden freiwillig darauf verzichten. Das Resultat dieser Geschichte unterstreicht das nur.

Jetzt bricht mal der Sozialpsychologe in mir durch: Wir lernen schon als Kleinkind, was es bedeutet, in verschiedenen sozialen Umgebungen unterschiedliche Rollen zu besetzen. Diese Fähigkeit ist notwendig, damit wir uns auch in andere Menschen hinein versetzen können (ich führe das mal nicht weiter aus). Unterschiedliche Rollen sind oft auch an unterschiedlichen Identitäten geknüpft und so mancher kennt das, wenn er jemanden mal in zwei verschiedenen Rollen begegnet, dass man da erst mal schlucken muss. Das funktioniert also eigentlich nur dann wirklich gut, wenn die verschiedenen Rollen voreinander eine Geheimnis bleiben, oder sehr gut begründet abgrenzt werden. Andernfalls entsteht schnell das Gefühl der fehlenden Integrität. Das ist ja der Punkt, den unser Facebook-Gründer angesprochen hat. Nur ... er hat nicht verstanden, dass völlig normal ist, dass Menschen für ihre Identitätsbestimmung immer ein wenig schizophren sein müssen (sonst werden sie krank) und auch die Gesellschaft bestimmte Rollen vorhalten muss, damit sich ihre Mitglieder dahin flüchten können (Rolle des Kriminellen, des Kranken, des Glückspilzes usw.), sonst würde Gesellschaft keine für die Mehrheit gültigen (und akzeptierten) Regeln aufstellen können.

Im Web ist das also auch nicht wirklich anders als die Realität ... es ist schneller und vielleicht auch umfassender, weil die Fluchtpunkte schneller zu einem Profil zusammen zu bekommen sind. Der Mensch möchte (mit und in seinen Rollen) spielen (homo ludens); wer ihm das weg nimmt, zerstört den gesellschaftlichen Konsens und oft auch die Persönlichkeit. Das lässt sich niemand gerne gefallen.

Itari
 
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