DS216J startet zwar aber ist nicht erreichbar

[Tinko]

Ich habe heute festgestellt, dass meine DS216J über die App nicht mehr erreichbar ist. Ich weiß, dass ich sie vor ein paar Tagen noch benutzt habe.

Als ich die Gelegenheit hatte nachzusehen, blinkte die blaue LED.
Ein Neustart über den Power-Button hatte keinen Effekt.
Ein Reset über den Knopf auf der Rückseite hatte ebenfalls keinen Effekt.

1) Ich habe sie geöffnet, die Festplatte herausgenommen und das externe USB-Laufwerk abgesteckt.
Sie fährt hoch, piept und die blaue LED leuchtet durchgehend.

2) Setze ich die Laufwerke wieder ein,
blinkt die blaue LED sehr lange, bis sie schließlich nach mehr als 10 Minuten piept und die blaue LED dauerhaft leuchtet. Der Synology Assistant zeigt sie mir im Netz.



Beide gelben HDD-LEDs sind an, ebenso leuchtet die Status-LED. Sieht also eigentlich gut aus.

3)Aber ich kann die Weboberfläche nicht öffnen. Sie bleibt im Ladescreen hängen für mehr als 10min und dann kommt zwar der Login Screen. Aber nach Eingabe steht jetzt wieder seit 5min "Processing Please Wait". Über Quickconnect ist sie auch nicht zu erreichen.

Habt ihr Tipps was ich tun kann um die Daten zu retten?

 

[plang.pl]

Wenn du kein Backup hast und der primäre Ziel erstmal die Datenrettung ist: Platten am PC mounten und hoffen, dass man noch alles runterbekommt
https://github.com/007revad/Synology_Recover_Data

Wenn die Daten gerettet sind, kann man die Ursache analysieren:
-Plattendefekt (SMART-Werte prüfen, wenn die Platten eh schon am PC hängen)
-Netzteil der DS defekt
->Prüfen, ob sie mit nur einer Platte startet / ob sie mit anderen Platten startet
-leere BIOS-Batterie auf dem Mainboard der DS
-wenn es das alles nicht ist: Volle Systempartition (https://www.synology-forum.de/wiki/Analysieren_und_Bereinigen_einer_überfüllten_Systempartition)

 

[synfor]

Beide gelben HDD-LEDs sind an, ebenso leuchtet die Status-LED. Sieht also eigentlich gut aus.

Nein, die HDD-LEDs sollen grün und nicht gelb leuchten. Checke die Platten. Die sind möglicherweise am Sterben. Oder die DS ist mit irgendwelchen Aktionen beschäftigt, die sie überlastet.

 

[Tinko]

Ahh da ich etwas farbenblind bin könnte das auch grün gewesen sein (ich dachte es gibt nur eine Farbe). Verdammt hätte ich mal ein Foto gemacht. Ich lass gerade einen Memory test laufen mit nur einer Festplatte drin. Danach kann ich es noch mal versuchen mit beiden hoch zu fahren.

 

[Tinko]

Wenn du kein Backup hast und der primäre Ziel erstmal die Datenrettung ist: Platten am PC mounten und hoffen, dass man noch alles runterbekommt
https://github.com/007revad/Synology_Recover_Data

Wenn die Daten gerettet sind, kann man die Ursache analysieren:
-Plattendefekt (SMART-Werte prüfen, wenn die Platten eh schon am PC hängen)
-Netzteil der DS defekt
->Prüfen, ob sie mit nur einer Platte startet / ob sie mit anderen Platten startet
-leere BIOS-Batterie auf dem Mainboard der DS
-wenn es das alles nicht ist: Volle Systempartition (https://www.synology-forum.de/wiki/Analysieren_und_Bereinigen_einer_überfüllten_Systempartition)

Geht das auch mit einem Mac? Ich habe leider nichts anders im Zugriff.
Ahh fuck beide kann ich sowieso nicht anschließen. Ich habe nur ein HDD Dock für sowas.

 

[Tinko]

Der Memory Test ist bis zu 99,95% gelaufen und dann hat die NAS angefangen zu piepen und nicht mehr aufgehört. ich musste dann den Startknopf drücken damit wieder ruhe ist. Nun hängt sie aber bei 99,95 und nichts passiert.

 

[Tinko]

• Also Netzteil ist getauscht
• HDD1 alleine fährt hoch und ich kann mich einloggen. Aber die HDD1 wird als "degraded angezeigt" ich könnte sie reparieren lassen.
• HDD2 allein fährt nicht hoch und der Assistent sagt, dass DSM resettet wurde und ich soll DSM reinstallieren.

Was sollte ich machen?

 

[plang.pl]

Hast du nun schon die Daten gebackupt? Wenn nein, mache das als Erstes wie von mir oben beschrieben.
Danach an einem Rechner die SMART-Werte beider HDDs auslesen, um auszuschließen, dass beide einen Fehler haben. Unter Windows geht das am einfachsten mit dem Tool Crystal Disk Info.
Weil wir nicht wissen, in welchem Zustand die HDDs sind (und du anscheinend auch nicht), bleibt Folgendes zu sagen:
Mit allen weiteren Versuchen ohne davor ein Backup zu ziehen, riskierst du, dass die HDDs unwiederbringlich sterben!

 

[Tinko]

Hast du nun schon die Daten gebackupt? Wenn nein, mache das als Erstes wie von mir oben beschrieben.
Danach an einem Rechner die SMART-Werte beider HDDs auslesen, um auszuschließen, dass beide einen Fehler haben. Unter Windows geht das am einfachsten mit dem Tool Crystal Disk Info.
Weil wir nicht wissen, in welchem Zustand die HDDs sind (und du anscheinend auch nicht), bleibt Folgendes zu sagen:
Mit allen weiteren Versuchen ohne davor ein Backup zu ziehen, riskierst du, dass die HDDs unwiederbringlich sterben!

Erstmal:
Danke - für deine Unterstützung. Du weißt gar nicht wie sehr ich das zu schätzen weiß.

Thema Backup
Ich habe eine anderes NAS freigegeben und über Hyperbackup ein Backup gestartet. (Das lag hier noch rum und sollte eigentlich verkauft werden - jetzt kommt es gelegen).

Den Prozess den du verlinkt hast kann ich nicht so einfach durchführen weil ich nur ein MacBook besitze und derzeit keine Möglichkeit habe zwei 3,5" Festplatten gleichzeitig anzuschließen. Habe zwar ein uraltes 3,5" Gehäuse in das ich eine Festplatte einstecken kann (Wechselrahmen) aber eben nur eines.

Falls das Hyperbackup durchläuft - wäre das doch ausreichend oder? Derzeit ist es bei 12%. Ich mach das jetzt nur zur Sicherheit denn die wichtigsten Daten habe ich noch mal auf einer externen Festplatte gespiegelt (USB Copy) die über USB angeschlossen war. Also ist das jetzt quasi nur für mich doppelte Sicherheit und für die Daten die ich nicht in den USB Copy Prozess Eingebunden hatte.

Thema Zustand HDDs
Disk1 scheint soweit in Ordnung zu sein. Disk2 ist degraded. Ich sehe auch in den Logs kann ich sehen, dass es vorgestern über nacht losging mit Bad Sector auf Disk 2

Info System 2025-11-21 22:02:22 SYSTEM Bad sector at md0 disk [2] sector 3888 has been corrected.

• Ich könnte versuchen einen ersatz für disk2 zu besorgen und den verbauen. Ich habe heute WD40EFRX und würde dann zum Nachfolger WD40EFZX oder WD40EFPX greifen, oder sollte man das nicht tun?
• oder aber nach dem backup einen Reperaturversuch im Storage Manager starten. Aber selbst wenn das repariert wird, die Disk ist doch angezählt oder?
• oder die Disk 2 via Wechselrahmen am Macbook anschließen und überprüfen. Gibt es da auch SW für? Danach vielleicht noch Disk 1. Oder geht das nur wenn beide gleichzeitig drin sind?

Was wäre besser?


PS: was mich wundert, aber vielleicht könnt ihr das aufklären. Ich erinnere mich schon mal eine Festplatte degration gehabt zu haben vor 5 Jahren oder so. Und da hat die DS optisch und akustisch auf sich aufmerksam gemacht. Dieses mal ist sie irgendwie mit blau blinkender Led hängen geblieben, nicht wieder hochgefahren und erst nach dem Memory Check via Synology Assistant fuhr sie wieder hoch. Oder kann es sein, dass sie damit beschäftig war die Sektoren zu korrigieren und das war nur zeitlicher Zufall?

 

[Tinko]

So Backup ist durchgelaufen. Das beruhigt schon mal.
Habe versucht das Volume zu reparieren aber Drive 2 wird jetzt als Initialisiert aber nicht dem Storage Pool zugeordnet angezeigt. Die Disk Health wird als "Healthy angezeigt", keine Bad Sectors und SMART ist auch healthy. Was ich nicht verstehe warum die Bad Sectors jetzt nicht mehr angezeigt werden. Jetzt ist irgendwie nicht erkennbar woran es gelegen hat. Mache jetzt noch einen extended SMART test.




Ich weiß jetzt nicht ob ich die Disk jetzt wieder dem Volume hinzufügen sollte oder lieber nicht.

 

[plang.pl]

oder sollte man das nicht tun?

Doch kann man schon machen. Man profitiert dann aber halt nicht von der evtl höheren Leistung der neueren Platte. Das sind aber nur geringe Unterschiede und bei GBit-LAN merkst du das eh nicht.

Was wäre besser?

Das kommt auf die SMART-Werte an. Bitte keinen SMART-Test machen!! Sondern nur die Werte auslesen. Das kannst du auf der DS via ssh machen.

Warum ist das alles so? Synology / DSM erkennt nicht zuverlässig, ob eine Platte stirbt und wie weit der Prozess schon ist. Früher konnte man dazu im DSM manuell die SMART-Werte ansehen. Ein geschultes Auge sieht sofort, dass eine Platte stirbt. Warum die DS das nicht kann, ist mir bis heute ein Rätsel. Jedenfalls muss man heute, um an die Werte zu kommen, einige Verrenkungen machen: https://www.synology-forum.de/threads/smart-werte-auslesen-und-interpretieren.131057/
Wenn du dich damit nicht auskennst, poste die Werte aller Platten doch mal hier. Dann kann man dir sagen, welche Platten noch gut sind und welche nicht. Davor würde ich gar nix wieder in Betrieb nehmen.
EDIT: Deshalb gibt es Tools wie scrutiny, die man laufen lassen kann. Das beurteilt einem die SMART-Werte zuverlässig und kann oft erkennen, dass eine Platte stirbt, bevor sie ausfällt. Zwar nicht immer aber deutlich zuverlässiger als DSM
Wenn DSM nicht erkennt, dass eine Platte defekt ist, versucht das natürlich weiterhin darauf zu lesen und zu schreiben. Deshalb kann die DS dann hängen bleiben und / oder nicht mehr booten
Ich sehe, dass du einen SMART-Test laufen lässt. Das könnte der HDD den Rest geben. Und das ist doch DSM6 im Screenshot? Da kommst du easy an die HDD-SMART-Werte im Speichermanager ran. Siehe dazu auch verlinkter Thread

 

[Tinko]

Hier mal die Werte aus der UI DSM6

Drive 1


Drive 2

 

[maxblank]

Beide Platten sehen meiner Meinung nach gut aus. Haben schon ein gewisses Alter erreicht.
Power Cycle Count = 12.207 auf Platte 1 für ein NAS relativ hoch.

 

[synfor]

Nö, Laufwerk 2 ist bei ID1 auffällig. Außerdem hatte DSM mit genau diesem Laufwerk ein Problem mit der Systempartition.

 

[Tinko]

Nö, Laufwerk 2 ist bei ID1 auffällig. Außerdem hatte DSM mit genau diesem Laufwerk ein Problem mit der Systempartition.

Interessanterweise hat sich dieser Wert jetzt von 1423 auf 3 geändert. Eventuell weil ich gerade einen SMART Check laufen lasse?

 

[plang.pl]

Lass das mal mit den SMART-Checks. Die SMART-Werte werden auch so laufend geloggt. Der Test führt nur einen massiven Stresstest auf den Platten durch, um zu sehen, ob sich ein Wert verschlechtert. Verbessern kann sich der Wert 1 aber nicht.
Wenn die Platte erst über 1000 und dann nur 3 anzeigt, ist da m.E. etwas mit der Platte nicht in Ordnung. Wir hatten hier z.B. auch schon Platten, die 0°C meldeten. Die waren kurz danach im Eimer. Falsche SMART-Werte = Big Problem würde ich sagen.

 

[synfor]

Der Rohwert von ID1 ist leider nicht kontinuierlich steigend. Der kann auch wieder kleiner oder gar Null werden. Eine Null bedeutet dort also nicht, dass die Platte nie Fehler hatte. Da meckert man über über Seagate wegen den kodierten Rohwerte bei einigen Attributen, übersieht da aber die Baustelle bei WD.

Die Platte weiter beobachten und wenn es wieder Probleme mit der gibt, austauschen. Du könntest dann noch testen, ob die wo anders noch zuverlässig funktioniert. In der DS tut sie es dann offensichtlich nicht mehr.

 

[plang.pl]

@synfor Ahja, das wusste ich gar nicht. Danke für den Hinweis!

Spoiler: KI-Antwort

Kurzfassung: Ja, bei bestimmten Western-Digital-HDDs kann ein auffälliger Rohwert bei SMART-ID 1 (Raw_Read_Error_Rate) tatsächlich wieder auf 0 zurückgehen – und oft ist der Wert ohnehin unkritisch.

Ausführliche Erklärung​

Bei SMART-Werten gibt es zwei wichtige Teile:

1. Normalized Value (0–200 oder 0–100) – bewertet den Zustand.
2. Raw Value – herstellerabhängig, oft schwer interpretierbar.

1. Bei Western Digital ist SMART-ID 1 kaum aussagekräftig​

Anders als bei Seagate-Platten, bei denen Raw_Read_Error_Rate direkt Fehler zählt, ist der RAW-Wert bei Western Digital kein direkter Fehlerzähler.
WD nutzt für mehrere SMART-IDs intern kodierte Messdaten, die nicht als absolute Fehler gezählt werden können. Der Wert kann deshalb bei jedem Neustart oder nach internen Korrekturprozessen schwanken – auch zurück auf 0.
Typische Gründe für einen rücksetzenden oder schwankenden RAW-Wert:

• interne Recalibration oder Selbsttests
• Neuinitialisierung der SMART-Statistik beim Neustart
• temporäre Leseschwierigkeiten, die später erfolgreich korrigiert wurden
• vendor-spezifische, nicht-dokumentierte Zähler

2. Entscheidend ist der Normalized Value und ob ein "FAILING NOW" oder „Pre-Fail“ auftaucht​

Solange:

• der Normalized Value nicht fällt,
• keine SMART-Fehler wie ID5 (Reallocated), ID197 (C5) oder ID198 (C6) auftreten,
• und das Laufwerk normal arbeitet,

ist ein alleiniger "Ausreißer" bei SMART-ID 1 bei WD in der Regel kein Hinweis auf einen Defekt.

3. Wann man wirklich vorsichtig sein sollte​

Sobald einer dieser Werte steigt:

• 05 Reallocated_Sector_Count
• C5 Current_Pending_Sector
• C6 Uncorrectable_Sector_Count

→ dann besteht tatsächlicher Handlungsbedarf (Backup + ggf. Austausch).

Fazit​

Ja, bei WD-HDDs kann der Raw_Value von SMART-ID 1 wieder auf 0 sinken. Der Wert ist bei WD meist nicht kritisch und oft sogar bedeutungslos.

 

[Tinko]

Ich habe eine WD40EFPX bestellt.

Den SMART Check habe ich jetzt abgebrochen. Der ist eh nicht beendet worden. ich sehe inzwischen sehr viele I/O Errors in den Logs und wieder 88 Raw-Read-Error-Rate.

Einen SMART Check regelmäßig automatisch durchführen zu lassen ist also auch nichts ratsam?

 

[plang.pl]

Ich mache es nicht. Und ich denke man kann guten Gewissens behaupten, dass das nicht notwendig ist.
Aber so wie es sich jetzt anhört, ist die Platte auf jeden Fall defekt.