Backupstrategie zweier örtlich getrennter NAS

ProfFalken

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Hallo und guten Morgen,

ich suche Gedankenanstöße um ein kontinuierliches Backup einer NAS durchzuführen. Im Forum bin ich dazu nicht fündig geworden.

Es geht um ein Sicherungsvolumen bis zu 180TB. Die beiden NAS-Systeme sind Inseln und dürfen nicht am Internet angeschlossen sein.

Im 1. Schritt stelle ich mir aufgrund des Datenvolumens eine einmalige Vollsicherung der beiden Systeme im gleichen Raum vor. Danach wird das Backup-System an den Zielort transportiert.
Im 2. Schritt (Zielzustand) sollen dann nur noch die Inkremente per USB-Datenträger übertragen werden.

Kann über Hyperbackup sowas realisiert werden? Ich stelle mir die Frage ob System A u. B im Inselzustand über einen USB-Datenträger, der nicht die gleiche größe besitzt und nur das Inkrement behinhaltet gesichert/synchronisiert werden können. Der USB-Datenträger müsste dann eine Art Bibliothek haben um die Zustände der beiden Systeme zu kennen und jeweils System A und B mitzuteilen.

Ich hoffe es ist verständlich woraus ich hinaus möchte.

Vielen Dank und ein schönes Wochenende!
 

ottosykora

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Hyperbackup ist eher weniger geeignet, es kann einen Backup der Daten auf der DS auf ein usb Medium machen. Umgekehrt wäre es dann ein Restore, aber das ist dann was anderes.
Eine Möglichkeit wäre vielleicht USBcopy. Hier kann man einstellen was passieren soll wenn jemand einen USB Stick einsteckt., also Daten von dem Stick auf die DS übertragen zum Bsp.

Allerdings sehe ich bis jetzt nicht wie soll etwas nur die Inkremente auf den Stick kopieren. Das macht weder Hyperbackup noch USB copy von alleine.

Aber in deinem Fall wird es wohl einfach 'manuell' am einfachsten gehen. Die neuen Dateien einfach auf den Stick kopieren und damit auf die andere Seite bringen.

Sinnvoll wäre hier eine VPN zwischen den beiden Standorten. Damit sind diese verbunden, aber nicht im Internet.
 

nas-central.de

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Das Beste wäre eine Netzwerkverbindung via VPN zwischen den beiden NAS und dann Replikation auf Block-Ebene mit Snapshot-Replication oder auf Dateiebene mit rsync. Wenn das richtig aufgesetzt wird gibt es da keine Sicherheitsbedenken. Durch die regelmäßige automatische Synchronisation hast du auch einen Sicherheitsgewinn. Dennoch sollte man für wichtige Daten über ein zweites Offline-Backup nachdenken.

Wenn es unbedingt die manuelle Offline-Lösung sein muss stellt sich die Frage, wie die Quelle die Inkrements ermitteln soll, ohne den Zustand des Ziel-NAS zu kennen. Auf Anhieb würden mir folgende Möglichkeiten einfallen:

1. Die Modifikationszeit

Man könnte nur Dateien übertragen bei denen sich die Modifikationszeit nach dem letzten Backuplauf verjüngt hat. Es gibt allerdings Konstellationen wo Veränderungen so übersehen werden. Auch wären Folgebackups inkonsistent, wenn ein Backuplauf fehlerhaft ist oder nicht durchgeführt wurde.

2. Modifikationszeit und Dateigröße

Für jede Datei könnte man die Modifikationzeit und Dateigröße am Ziel auf den Austausch-Datenträger schreiben und anhand dieser Daten veränderte Dateien bestimmen. Das wäre das Verfahren das beispielsweise rsync im Standard in dem Quickcheck Algorithmus verwendet.

3. Checksummen

Wenn man ganz sicher gehen will kann man pro Datei Checksummen errechnen und diese vergleichen. Bei dem großen Datenbestand wird das aber unter Umständen sehr lange laufen. Ein Mix aus Option 2 und 3 wäre denkbar.

Darüber hinaus müssen noch gelöschte Dateien erkannt und am Ziel entfernt werden. In jedem Fall wird man das wohl nicht ohne etwas Programmieraufwand lösen können. Mit einem Skript auf dem Quell- und Ziel-NAS sollte das problemlos machbar sein. Wir haben so was ähnliches laufen auf einem System, wo wir Dateiattribute und Berechtigungen getrennt sichern müssen. Läuft da mit 1,5 Mio Dateien problemlos.

Einspielen am Ziel

Am Ziel würde ich die Dateien mit rsync und dem inplace Parameter einspielen, Versionierung über Schnappschüsse. So könntest du sogar von der btrfs Deduplizierung profitieren und es würden am Ziel nur die Änderungen innerhalb einer Datei auf Blockebene gespeichert

Monitoring und Alerting

Bitte auch bedenken, dass zu einer Backupstrategie ein Monitoring und einer Alerting gehört. Es sollte auffallen, wenn Backupläufe nicht stattgefunden haben oder einzelne Schritte fehlerhaft waren.

Wenn ihr Hilfe braucht könnte euch gerne melden.
 

ProfFalken

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Hallo und guten Abend,

vielen Dank für eure Antworten. Ich werde mir die Gedanken nochmal durch den Kopf gehen lassen. Die Anregungen und konkreten Ansätze sind schon ein prima Start dafür.

Vielen Dank nochmal :) Ich wünsche euch einen schönen Sonntagabend und einen guten Start in die Woche!
 


 

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