Modifikation Synology E10G18‐T1 (Überhitzung)

DS1819plus

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Hallo miteinader,

ich war ganz erstaunt über die negative Bewertung der Synology 10GBit Netzwerkarten E10G18‐T1 auf Galaxus:
 

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DS1819plus

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Nun hatte ich seiner Zeit bei SIEMES mal eine IPC Schulung (Akzeptanzkriterien für zusammengebaute Elektronik) mitgemacht, dort hieß es in der Kategorie 3 (Konsumerelektronik) gibt es nur eine einzige Anforderung zu erfüllen, nämlich, dass das Produkt beim Kunden bei der ersten Inbetriebnahme zu funktionieren hat, nicht mehr und nicht weniger.

Dieses Problem wollte ich mir nun selbst einmal ansehen. Also habe ich die E10G18‐T1 gleich dreimal gekauft. Je 1x für meine beiden DSsen und einmal für meinen PC. Eine Anfrage beim Synology Support, ob die E10G18‐T1 auch in einem PC (Windows 10 Pro) verbaut werden könnte, wurde grundsätzlich verneint. Die Karte läuft aber auch in einem PC (die Karte wurde sofort erkannt und die Treiber bereitgestellt. Ungünstig erweise liegt beim Einbau in
einem PC Tower die Karte auf dem Kopf, der Kühlkörper also unten. Die Temperaturmessungen mit einem Pyrometer (auf der PCB, an dem Kühlkörper, bei Volllast und im Leerlauf) ergaben tatsächlich Werte zwischen 63 und 67 Grad.

Für mich kam aber der Einbau eines zusätzlichen Lüfters nicht in Frage. Grundsätzlich ist die Kühlrippenanordnung sehr ungünstig gewählt, auch wenn man sich den Einbau in eine Diskstation betrachtet. Dort liegen die Lamelle nämlich horizontal, was auch dort einen Wärmestau produziert. Mit meiner Kühlkörperkonstruktion konnte ich die maximal auftretende Wärme auf 38 bis 43 Grad reduzieren (auf der PCB, an dem Kühlkörper bei Volllast und im Leerlauf).
 

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DS1819plus

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Nun zurück zur sogenannten Konsumerelektronik, wo es nur um die erste Inbetriebnahme geht. Natürlich funktioniert die E10G18‐T1, aber es ist definitiv nicht von Vorteil, wenn die Karte mit einer dermaßen schlechten Kühlung auf dem Markt gebracht wird. Ich bemängele den 18 Gramm leichten Kühlkörper von 48 x 48mm und die falsch angeordneten Kühlrippen. Von der unregelmäßigen Verteilung der Wärmeleitpaste mal ganz zu schweigen. 63 bis 67 Grad definitiv inakzeptabel.
 

mb01

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Verstehe ich nicht ganz. Die Karte ist vom Hersteller nicht für den Einsatz in PCs freigegeben. Punkt.

Eine andere Sache wäre es, wenn sie beim bestimmungsgemäßen Einbau in einer Synology auch überhitzt. Macht sie das auch? Kann ich mir nicht vorstellen, denn dort sind Airflow und Kühlung bekannt und Synology kann die Karte darauf abstimmen. Eine Thermische Drosselung darf nicht vorkommen, das stimmt sicher, aber abseits der PC-Bastler-Welt ist es meist egal, ob ein Chip nun bei 30, 40 oder 80°C läuft, solange er innerhalb der Specs bleibt und die Performance liefert.

Klar hätte Synology da sicher einen etwas dickeren Kühlkörper verbauen können, aber einen deutlich größeren sicher nicht. Es gibt ja nicht nur die Diskstations, sondern auch verschiedenste Rackstations, sprich der Einbauraum ist unterschiedlich bzw. zum Teil auch in der Höhe begrenzt. Sollte man als Hersteller beachten, wenn man nicht fünf modellspezifische Varianten anbieten will.

Ich kann zwar (als jahrzehnte-langer DIY-PC-Bastler) die "Enttäuschung" über die nicht optimale Kühlung verstehen, aber objektiv gesehen ist doch alles in Ordnung.
 
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DS1819plus

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Unter diesem Aspekt ist der Diskussionsspielraum schon einmal stark eingeschränkt:

Elektronikkomponenten und Baugruppen werden immer leistungsfähiger, aber auch immer anfälliger für äußere Einflüsse. Insbesondere Wärme, egal ob elektrische Verlustleistung oder Umgebungswärme, sorgt mit zunehmender Empfindlichkeit auch häufiger für Störungen und Ausfälle. Ein häufiges Problem bei Halbleiterelektronik ist die Verschiebung der Arbeitspunkte durch Temperaturänderungen, was zu Fehlern und Leistungseinbußen bis hin zu Ausfällen führen kann. Wo hochpräzise Ergebnisse benötigt werden, ist daher eine verlässliche Kühlung unumgänglich.

Unter Ausnutzung der gesamten zur Verfügung stehenden PCB Oberfläche wäre es überhaupt kein Problem gewesen, einen sinnvolleren Kühlkörper (auch die 10mm Höhe ist ungünstig gewählt, 12-15 mm ginge auch noch) zu konstruieren, aber wie schon anfangs erwähnt, es handelt sich hier eben um reine Konsumerelektronik mit einem sehr niedrigen Qualitätsstandard.

Ich habe über 11 Jahre lang in einer Ingenieursfirma die komplette Produktpalette an BERT’s (Bitfehlerraten-Tester, von 10G bis 100G (Netzteile, Rack’s sowie Baugruppen, optisch wie elektronische Komponenten) zusammengebaut und im Labor vermessen, mich an dieser Stelle als DIY zu betiteln treibt mir doch ein leichtes schmunzeln ins Gesicht, wofür ich mich beim User mb01 noch abschließend bedanken möchte… wo hab ich nur mein Popcorn hingelegt…
 


 

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