Masters of Synology - Bitte um Kaufberatung

[blunzke]

Hallo,
auch bei mir steht der Kauf meines ersten NAS an.
Wir haben im Haushalt drei Macs, Fernsehen geht über eyeTV, Musik streame ich in drei verschiedenen Räumen über drei verschiedene Squeezeboxen. Als Router kommt ein Speedport W 921V zum Einsatz. Ich möchte folgendes erreichen:
- zentraler iTunes-Zugriff: Jeder Rechner soll auf dieselbe iTunes-Datenbank zugreifen können, jeweils aber unterschiedliche iPods mit unterschiedlicher Musik füttern können.
- Direktes Streamen von Internetradio (viel BBC) oder aus der iTunes-Datenbank, ohne den Rechner anzuschalten zu müssen. Geht es, dass die drei verschiedenen Squeezeboxen zur selben Zeit unterschiedliche Sender/Musik streamen können?
- Auslagerung von Bilddateien vom jeweiligen Rechner auf den NAS (ich arbeite hauptsächlich mit Adobe-Produkten, meine Partnerin mit iPhoto).
- Zentrales und automatisiertes Backup.
- Ich dachte an ein Modell mit zwei Laufwerksfächern.

Welches Modell empfehlt ihr mir?

Noch zum Backup: Ist es sinnvoll, eine HD zur Datenauslagerung und eine zum Backup einzusetzen oder ist es besser, die HDs zu spiegeln (RAID1)? Benötige ich dann eine dritte HD, um von der ersten immer wieder einmal ein Backup zu machen und diese dann am besten entfernt zu lagern?

Herzlichen Dank für eure Unterstützung

 

[maDDin_1338]

moin,

das mit zentralem itunes zugriff funktioniert so glaub ich nicht.. zumindest kann man nicht so syncen wie du dir das vorstellst.

streamen usw sollte glaub ich funktionieren.

zum Thema Backup:
- Raid erhöht nur deine Verfügbarkeit, ist aber kein Backup.
- Backups macht man auf externe Platten / andere NAS.

für die bisherigen Anforderungen sollte ein j Modell reichen.

 

[blunzke]

Moin maDDin_1338,

danke.

Ist es möglich und macht es Sinn, bei einem Gerät mit zwei Schächten (DS213j) eine HD als ausgelagerten Datenspeicher zu nutzen, die andere HD als Backup?

Was macht Raid5?

Was ist der Vorzug eines NAS, wenn ich iTunes nicht zentralisieren kann? Liegt das Problem an iTunes oder am NAS?

 

[Philotech]

Zu Deinen Fragen:
- zentrale iTunes-Datenbank geht nicht. Zentral kannst Du nur alle Dateien ablegen, die eigentlichen Datenbanken dann aber jeweils lokal, mit abgeschalteter iTunes-Verwaltung der Dateien (dh mam jeweiligen Speicherort belassen). Dann sind natürlich alle Playlisten, Bewertungen, Counts etc. unabhängig.
- Alternativ kannst Du auch den iTunes Server laufen lassen, aber der ist wohl (hab ihn selbst noch nicht benutzt) SEHR rudementär. Dh keine Albumcover, gar kein Sync der Songs auf iPods etc., und vermutlich auch keine zentralen Playlisten etc.
- Streamen aus iTunes auf dem NAS geht gar nicht. Der Server benötigt zwingend immer einen iTunes-Rechner um zu funktionieren (dh auch kein Apple TV!). Was geht, sind die DS Audio / Video / ... Apps für iOS und Android, an die kann die Disk Station streamen. Die DS-Apps können dann auch sogar weiterstreamen auf Apple TV.
- Es gibt Fremdtools (Plex & Co.), die man mit etwas mehr Aufwand auf der DS installieren kann, die können auch erheblich mehr. Kenne mich da aber nicht aus.
- Auslagern der Bilder sollte gehen. Die eigentlichen Bibliotheken (iPhoto) sollte aber aus Performancegründen immer lokal bleiben (heißt es - meine Synology ist eh über WLAN angebunden, da verbietet sich sowas von vornherein).

 

[blunzke]

Danke Philothek.

So hatte ich mir das mit der iTunes Datenverwaltung gedacht - ich war nur nicht exakt genug. Playlisten, Bewertungen, Counts etc. spielen bei uns keine Rolle - das Problem ist vom Tisch.

In einem naderen Thread wurde diese Problematik eingehend diskutiert. Ich hänge sie für die an, für die es von Interesse oder Hilfe ist:
https://discussions.apple.com/thread/4263870?start=0&tstart=0

Die Squeezeboxen laden sich die Daten dann auch direkt vom NAS in den Speicher, die notwendige Rechnerleistung kommt vom NAS - so zumindest mein Verständnis. Internetradio ist bei den Squeezeboxen eigentlich kein Problem - die notwendigen Daten werden direkt über den Router bezogen. Das einzige Problem ist BBC außerhalb GB. Um dies zu spielen, müssen die notwendigen Daten über den Rechner laufen und zusätzlich verarbeitet werden. Auch hier verspreche ich mir durch die notwendige Software direkt auf dem NAS den Radiogenuss ohne separate Rechnerleistung. Kann das jemand bestätigen?

Vielen Dank für den Hinweis auf Plex. Ich habe mir es zumindest jetzt einmal angesehen.

Wenn die Auslagerung der iPhoto-Bilddateien zu Performanceverlusten führt, werde ich eben dann immer nur einen Teil der ältesten (und sowieso seltenst genutzten) Bilddateien auslagern, die aktuellen bleiben dann auf dem Rechner. Das schafft dann wenigstens Festplattenkapazität für neue Bilddateien auf dem Rechner...

Nochmals zu meiner Frage: Ist es möglich, bei einem NAS mit zwei Schächten einen für die Datenauslagerung und eine für die Datensicherung zu nutzen?

 

[Philotech]

Zu den Squeezeboxen kann ich nichts sagen. Bei iPhoto meinte ich wirklich nur das Auslagern der Bibliothek; die einzelnen Bilder können extern bleiben (ich glaube, das geht auch ebi iPhoto, nicht nur bei Aperture). Das ist natürlich auch langsamer, aber angeblich (je nach Geschwindigkeit der externen Anbindung) nicht ganz so tragisch.
Zur Datensicherung: Die Standardeinstellung ist, dass beide Platten dieselben Daten enthalten, dh gespiegelt sind. Das ist aus mehreren Gründen nicht wirklich ein Backup, denn (1) werden auch Löschungen sofort auf beiden duuchgeführt, dh dann hat man keine Kopie mehr, und (2) befinden sich beide Platten am selben Ort und noch dazu im selben Gerät. Nur gegen (2) hilft es, die zweite Platte als Backup zu verwenden (so wie Du vorhast). Das wäre mir aber zu unsicher, weil hier beide Platten bei allen technischen Defekten des NAS und Unglücken (Runterfallen, Wasser) gleichermaßen betroffen sind.
Ob es sich so konfigurieren lässt, weiß ich nicht, kann es mir aber vorstellen. Man braucht dann zwei Volumes, die man unabhängig voneinander ansteuern kann.

 

[blunzke]

So ist eigentlich meine Idee: Eine HD für ausgelagerte Dateien, eine als wirkliches Backup. Und dann von Zeit zu Zeit eben ein Backup vom Backup, das ich extern lagern würde. Ich bin gespannt. Dann suche ich mir jetzt ein Modell aus...

 

[blunzke]

Dann fange ich einmal mit einer DS213j an.

Vielen Dank für eure Unterstützung!

 

[Philotech]

Noch mal ein paar Ergänzungen von mir:

• Wenn sichergestelt ist, dass immer nur ein Rechner gleichzeitig iTunes verwendet, kann man auch die eigentliche iTunes Library zentral auf den Server verlagern (dh nicht nur die einzelnen Songs). Sobald ein zweiter Rechner zugreifen will, dürfte das jedoch entweder nicht funktionieren (Library gesperrt da in Benutzung) oder zu Problemen führen, weil mehrere Rechner ggf. gleichzeitig in die Datei schreiben.
• Wenn doch mehrere gleichzeitig iTunes nutzen, dann kann man die jeweiligen Bibliotheken auch zentral auf dem Server ablegen, nur eben je Nutzer eine eigene Bibliothek. Anleitung dazu im Wiki http://www.synology-wiki.de/index.php/Nutzung_des_iTunes_Media_Servers. In der Anleitung ist auch erklärt, wie man sicherstellt, dass alle neuen Songs auch immer in allen Bibliotheken erscheinen. Natürlich werden hier Playcounts, Bewertungen etc. nicht synchronisiert, aber das wolltest Du ja auch gar nicht.
• Angeblich mag iTunes es nicht, wenn die eigentliche Library auf dem Server liegt und dieser beim Start von iTunes nicht verfügbar ist (klassischerweise zB ein Privat-NAS, das in den Ruhemodus fällt (so wie man typischerweise die 213j einstellen würde)). In diesem Fall legt iTunes dann angeblich eine (natürlich leere!) neue Library an, was nicht gewollt ist. Habe ich bislang aber nicht ausprobiert.
• Belässt man die Library dezentral und zentralisiert nur die Songs (so wie von mir weiter oben beschrieben), muss man selbst zusehen, wie man neue Songs auf den Server bekommt, denn die werden standardmäßig dort abgelegt, wo die iTunes Library gespeichert ist. Für mehr oder minder statische Song-Bestände ist das egal, aber wenn man vier Nutzer hat, die regelmäßig CDs rippen oder Songs bei iTunes kaufen, dürfte das schnell nervig werden.
• Mit iTunes kann man nicht ohne Einschaltung eines Computers vom NAS auf ein Apple TV, Airport Express oder sonst eine Airport-Anlage streamen. Den Rechner möchte man aber normalerweise nicht dauerhaft laufen haben. Der iTunes Server des NAS ist für Apple TV und iDevices nicht nutzbar und im Übrigen ohnehin wenig funktional (auch auf dem PC kann man sich bloß eine endlose Songliste anzeigen lassen, ohne Albumcover, ohne gesonderte Einträge je Album etc.). Wenn man unbedingt bei Apple bleiben will, sollte man iTunes Match abonnieren, dann kann man (allerdings völlig unabhängig vom NAS) seine Musik auch ans Apple TV streamen (vermutlich aber nicht an Airport Express, und keine Ahnung, wie es mit Airplay-fähigen Anlagen anderer Hersteller aussieht).
• Synology selbst bietet mit seinen eigenen Synology Apps (DS Music, DS Video) aber zumindest eine Teillösung des Problems an:
  • Wenn man seine Musik auf dem NAS im Gemeinsamen Ordner "music" ablegt, kann man mit Mac, PC, iOS- und Android-Geräten von überall (dh nicht nur aus dem eigenen WLAN) darauf zugreifen. Hier ist egal, ob nur die Songs oder die ganze iTunes Library auf dem NAS liegen. Das NAS indiziert den music-Ordner selbst und merkt daher automatisch, sobald dort (zB über iTunes) neue Songs abgelegt werden.
  • Vorteil ist: Das NAS kann zumindest Musik selbständig an alle Airplay-fähigen Geräte streamen; Computer oder Mobilgerät braucht man nur zur Steuerung (dh das Streaming läuft nicht darüber, verbraucht daher auch keine Akkukapazität, und man kann das Gerät abschalten oder das WLAN verlassen). Bei Videos ist mir nicht ganz klar, ob das auch stimmt: Den Rechner, über dessen Browser man Videos an Apple TV streamen kann, braucht man weiter, dh alle Videos laufen NAS->Rechner->Apple TV. Bei iDevices ist das angeblich nicht so, dh das iPhone dient angeblich nur der Fernsteuerung. Da das NAS (jedenfalls die 213j) mangels Prozessorkapazität nicht transkodiert, kann man so nur Formate streamen, die Apple TV originär versteht. Bei mir bricht das Streaming aber dennoch immer zusammen, sobald ich auf dem iPad die App wechsle.
  • Vorteile außerdem: Das NAS führt eine Playlist, zu der man von allen Geräten Songs hinzufügen kann, ohne die bestehenden dadurch zu verdrängen. Außerdem streamt das NAS auch an mehrere Geräte gleichzeitig (bei mir zB Apple TV und Airport Express - das können iPhone und iPad nicht (weder mit auf dem Gerät gespeicherten Songs noch mit solchen aus einer PC-Privatfreigabe).
  • Natürlich ist diese Bibliothek völlig unabhängig von iTunes, dh Playlisten etc. von iTunes werden nicht übernommen, aber vor allem auch nicht die übrigen Daten aus der iTunes-Datenbank. Dazu zählen überraschenderweise auch Albumcover! Man kann iTunes aber dazu bewegen (entweder per Hand oder mit Tools wie iTunes Instructor), alle Song-Metadaten inkl. Covern in den jeweiligen MP3-/AAC-Dateien selbst abzulegen. (Nur) dann hat man auch in den Synology-Apps diese Daten und Cover.

Ich selbst habe mir über Weihnachten die Arbeit gemacht, unsere Musikbibliotheken aufzuräumen und sowohl über iTunes als auch über die Synology-Apps nutzbar zu machen. War sehr viel Arbeit (was aber überwiegend an der schlechten Ausgangsbasis lag). Leider sind die Synology-Apps und auch die Audio-Anwendung auf dem NAS selbst recht kritisch, was die ID3-Tags angeht. Ich habe viele alte Songs, in denen Tags stehen, die die Anwendung/Apps aus der Bahn werfen, so dass die ebenfalls abgelegten Cover nicht angezeigt werden. Bin derzeit noch dabei, all diese "fehlerhaften" Dateien zu korrigieren.

Dir viel Spaß mit der neuen DS 213j (die habe ich auch, seit ca. einem halben Jahr)!