Datensicherung Offline - langfristig und günstig

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Solear

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Hallo,
ich möchte mal meine langfristigen Datensicherungen von der DS wegkriegen. Die müssen nicht immer mit der DS mitlaufen. Sie sollen nur im Zweifel, auch mit etwas Aufwand, erreichbar sein.
Bei mir sind es hauptsächlich monatliche Acronis Sicherungsdateien. Zu je 20 - 90 GB plus minus.

Wie sichert man so etwas so weg, dass man in 20 Jahren noch rankommt?
Bluray Brenner und 100 GB Rohlinge?
 

himitsu

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Auf Tesafilm oder mit'm Laser in einen Edelstein eingebrannt?

Nja, bis jetzt sind magnetische Speicher immernoch am Haltbarsten (abgesehn von Disketten) ... Magnetbänder, Festplatten, ...
Oftmals sind Halbleiter (Speicherkarten, USB-Sticks) sehr langzeitstabil, aber wenn dort doch mal was kaputt geht, dann ist Datenrettung oft unmöglich.

Aber wie sicher soll es denn sein?
Am Sichersten wäre es nur, wenn alles mehrfach gespeichert wurde und alles möglichst auch regelmäßig geprüft und notfalls umkopiert wird.

CDs, DVDs usw. lösen sich nach einer Weile leider auf, vor allem die Selbstgebrannten halten manchmal nichtmal ein Jahr und nach spätestens 10 Jahren waren bisher fast immer die Datenträger kaum bis garnicht mehr lesbar. (eigene Erfahrungen ... Gepresstes hält länger)
Es gibt auch Rohlinge speziell zur Datensicherung, welche angeblich haltbarer sind, aber da versprach vieles auch mehr, als es dann hielt. (damals konnte eh niemand echte Langzeittests vorweisen)



PS: Nicht nur die Art des Speichermediums sollte man im Auge behalten, sondern auch das Datenformat.
Es wird etwas schwer, wenn man noch eine Word-Datei aus Windows 3.1 oder gar noch was aus'm DOS findet, aber kein Programm Diese mehr lesen kann.
Für Dokumente wäre da z.B. PDF-A keine schlechte Wahl.
 

Kurt-oe1kyw

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langfristigen Datensicherungen auch mit etwas Aufwand, erreichbar sein.
Wie sichert man so etwas so weg, dass man in 20 Jahren noch rankommt?

Ehrliche Antwort nach über 30 Jahren mit Daten und PCs: mit umkopieren.
Ich habe hier 3,5" Disketten liegen welche bei Bedarf durch weitere Disketten erweitert wurden, dh. war eine voll wurde auf der zweiten weitergeschrieben. Hat prima geklappt. Wichtig war nur den schwarzen Schiebeschalter (ein kleines schwartes Quadrat) immer auf "Schreibschutz" zu schieben, damit man nicht irrtümlich so eine Sicherungsdiskette überschrieben hat.
Weder das Betriebssystem noch das dafür notwendige Programm zur Wiederherstellung laufen heute auf irgendeneinem PC.
Das Medium selbst wäre gar nicht das Problem. 3,5" Disklaufwerke bekommst du heute um ein paar Euro mit USB Anschluss.
Später ging es dann Aufgrund der "hohen" Datenmenge weiter mit 100 (250) MB ZIP-Sicherungsdisketten. Die waren sehr robust, ZIP Laufwerk liegt hier auch noch irgendwo herum.
Noch später kamen dann 500 GB HDDs welche in kleine Gehäuse eingebaut wurden und in Wechselrahmen geschoben wurden. Ging auch gut, aber das alte Problem. Ich bekomme heute weder die notwendigen kleinen Gehäuse wo die HDDs drin ist, noch den dafür passenden Wechselrahmen.
Also ging es weiter mit richtigen externen HDDs mit dem superschnellen Anschluss USB 2.0 - die gehen heute noch. Wurden ersetzt durch ext. HDDs mit USB 3.0. Ext. HDDs mit USB 3.1 ist zwar schon am Markt, besitze ich aber nicht.
So wurden im Laufe der jahrzehte die Daten immer wieder umkopiert und "mitgenommen" auf das gerade aktuelle System.

Zweite Problemmatik, oft haben sich die zu sichernden Daten oder die Programme "verändert", als Beispiel meine Photoverwaltung. Ich nutzte jahrelang Canon ZB (Zoombrowser), die Beschriftungen der Bilder erfolgte dabei in separaten Datenbanken (.zbd Dateien). Als damals die zbd Version 1 abgelöst wurde durch Version 2 wurde in den ZB ein Menüpunkt eingebaut zum autom unkovertieren. Hat funktioniert.
War kein Problem, konnte ich mitsichern und kopieren. ZB wurde dann abgelöst durch den noch heute im Einsatz befindlichen IB (Imagebrowser), Wieder war es notwendig die .zbd Dateien zu konvertieren, diesmal aber gsd erfolgte dies gleich in die EXIF Dateien der Bilder. Somit sind die "externen" Bildbeschriftungen nicht mehr notwendig geworden.
Letztendlich habe ich mir dann meine erste Diskstation angeschafft um alles zentral auf einem "Speicherort" zu haben. Die ganzen Daten vom PC und von den externen HDDs auf die Diskstation kopiert.
Diese ext. HDDs dienen heute als ext Backup.
Doch auch hier schon eine "Änderung", begonnen habe ich mit der DS415+ mit DSM 5.2, gesichert wurde mit dem Programmpaket "Datensicherung und Replikation" - funktionierte prima. Wurde später abgelöst durch das heutige Hyperbackup.
Da es mir damals nicht gelungen ist die Daten von "Datensicherung und Replikation" ins Hyperbackup "mitzunehmen", habe ich noch mal alles gesichert mit HB.
Du siehst also in 20 Jahren (~ 2040) werden dir "Datensicherungen" aus 2019 nicht viel bringen. AUSNAHME: du sicherst wie ich die Daten als Kopie 1:1, da ist es egal du musst nur das Medium dann auf den "PC" bringen wo deine Daten drauf sind.
Oder aber du kopierst die Daten beim Umstieg auf neue Systeme immer um, das funktioniert immer. Vermutlich wirst du halt 2040 darüber lachen weil es lähmend langsam sein wird wenn du mit USB 3.0 (USB 3.1) in 20 Jahren deine Daten überträgst und die kids dich fragen werden was du da eigentlich machst, es dauert ja nur paar Sekunden Daten zu übertragen, zumindest mit dem Standard und dem Verfahren welches sie dann gewohnt sind und nutzen werden.

Mein Fazit: Daten sichern auf ein Medium welches gerade aktuell ist und umkopieren auf ein neueres Medium, siehe meine Geschichte oben von oben: 3,5" Diskette > ZIP Diskette > Wechselrahmen HDDs > ext HDDs > Diskstation
Aktuell nutze ich von CLS einen Wechselrahmen welcher kein separates HDD Gehäuse braucht, ihr kann ich nur die "nackte" HDD einschieben und das funktioniert so lange wie es die "Kontaktverbindungen" vom Rahmen und der HDDs zulassen.
Kommt irgendwann ein neuer Standart muss sowieso wieder umkopiert werden auf ein aktuelleres System. Gilt auch für die Dockingstation.
Wobei hier nicht das Problem von USB Anschluss ist, sondern vielmehr die Verbindung von der HDD zum Gehäuse, also Dockingstation/Wechselrahmen.
Wer weiß schon wie der Anschluss einer HDD (falls es die dann überhaupt noch gibt) aussehen wird. Wir kamen ja auch von IDE über SCSI zu SATA.
Ich habe hier noch eine HDD mit IDE liegen, schön - passt nur nicht in den Wechselrahmen und auch nicht in die Dockingstation, nicht mal mit kräftig drücken :)

Das ist so ähnlich wie eine qualitativ hochwertige "Musiksicherung". JA du kannst Musik hören wenn du die Spulen auf eine 8 Spur Revox oder Studer auflegst für welche du damals locker ein Einfamilienhaus bekommen hättest.
Aber wenn dir die Jungen dabei zusehen schauen sie dich mitleidig an und starten ihre flac bzw. mp3 Dateien auf ihrer SMART Watch und grinsen mit Worten ----> ist heute viel einfacher.
Das ändert sich auch nicht wenn du den Projektor aufstellst und die 8mm Filmrollen über diverse Transportrollen einfädelst.
Vermutlich war das auch ein Grund warum ich 8mm Schmalspurbänder, VHS-C und Hi8 Bänder sowie DVDs irgendwann "umkopiert" habe und letztendlich auf der Diskstation abgelegt habe .....
Für Nostalgie gut, mehr aber auch nicht.
 
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himitsu

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Irgendein ehemaliger Student in meinem Dörfchen hat den Prototyp des Tesafilm-Laser-Speichers unserer Uni ergattert.
Das sollte mal DIE billige Alternative für CD/DVD/OD/BR/ZipDrive werden.

Daten müssen leider regelmäßig auf Defekte geprüft und notfalls umkopiert werden, was in einem Live-System (NAS) nunmal mit dem geringsten Aufwand zu erledigen ist und dessen Backup auch wieder auf Festplatten (USB, eSATA, anderes NAS, Webserver/Cloud, ...).
Siehst ja am Kurt.

Viele andere Länder haben schon sehr lange auf BR umgestellt, aber bei uns hatte die Industrie mal wieder zu lange gewartet und zu spät viel Geld in DVD gesteckt, drum gibt es das bei uns immer noch, weil man noch nicht genug Gewinn eingefahren hatte und BR absichtlich verzögerte.
Aber wären wir schon zum Großteil umgestiegen, dann hättest du jetzt das Problem, dass viele BR-Geräte keine DVD/CD lesen können (mal wieder ein anderer inkompatibler Laser drin) und du für das Backup wieder teure "Spezialhardware" oder billige Restware finden musst.

Ich hatte mich vor Kurzem mit einer Software abgemüht. 20 Jahre alte Software und 5-10 Jahre alte CDs und die waren jetzt schon nur mit Mühe auslesbar. (2 CDs/Kopien und von jeder ein bissl was)
Dann noch rausfinden wie man das installiert, wenn der Hersteller und alle ehemaligen Vertriebler und die Nachfolger nicht mehr erreichbar sind oder nicht mehr helfen können. (denn das Programm braucht einen dynamischen systemabhängigen Lizenzschlüssel) ... hatte ein paar Monate gedauert, bis jemand nun seine alte Hardware wieder steuern kann, nachdem dessen langsam PC kaputt ging und ersetzt werden musste.
Das selbe Problem gibt es oft auch mit Programmen für die Dateien oder das Backup (dort wo die Dateien in Containerarchiven oder Datenbanken landen), zusätzlich dann noch das Problem mit der abgelaufenen Hardware+Betriebssystem, wo diese uralten Programme noch funktionieren.
 
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Solear

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Danke für eure Gedanken! Ich habe auch schon viel durch. Letztlich habe ich auch den Eindruck, es immer auf aktuelle Technologien umzukopieren ist das sicherste. Vielleicht auch verschlüsselt auf einem Clouddienst wie AWS.
Wie haltbar sind Festplatten die im Tresor liegen? Abgesehen von Datenanschlussproblemen. Aber kann man sich eine für 10 Jahre in den Tresor legen?

Mit den Fotos habe ich auch viel durch seit 2000. Erst Ordnerweise nach Jahr/Monat nach dem Motto: 2001-Februar-Urlaub/1.jpg etc., dann bin ich irgendwann leider auf Apple umgestiegen und habe dort die Fotos hochgeladen. Die haben das System natürlich völlig versaut (das wusste ich aber vorher) und jetzt kommt man da kaum noch raus.
 

NSFH

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Festplatten halten wirklich "ewig". Ich habe hier eine 250MB Platte aus den Anfangszeiten MS-DOS liegen. Die habe ich vor 2 Jahren spasseshalber mal an einem alten PC angeschlossen. lief noch immer.
Problem, wer hat heute noch so einen Festplattenanschluss.
Heisst, ändert sich die Konnektivität zur alten HD musst du umkopieren.
 

Audi

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Die alten HDDs sind immer weniger mit den hochkomplexen HDDs von heute vergleichbar und damit vermutlich auch weniger haltbar.

Festplatten in einem Tresor halte ich nicht unbedingt für optimal. Vor Zugriffen mag sowas schützen, aber was ist bei äußeren Einwirkungen wie bspw. Feuer? Aus diesem Grund nutzen manche ein Bankschließfach dafür. Zudem ist es sinnvoll, wenn die Festplatten mit den wichtigen Daten regelmäßig benutzt und dabei geprüft werden.
 

steje43

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Ich habe mir eine 4 TB Festplatte gekauft.

Einmal im Monat mache ich zusätzlich zum normalen Backups zu Hause auf dieser neuen Festplatte ein Backup und nehme diese Platte mit ins Büro.

Ich habe also immer eine Kopie meiner Daten im Büro in der Schublade.

Günstiger und schneller geht es nicht.

Für meine Vereinsverwaltung habe ich dann noch eine kleine ext.Festplatte, die nehme ich alle 14 Tage mich nach Hause.
 

Arni

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monatliche Acronis Sicherungsdateien. Zu je 20 - 90 GB plus minus.
Wurde oben schon erwähnt: Was ist wenn in 3-5 Jahren das dann gerade aktuelle Acronis2025 nicht mehr mit den aus der Vorzeit erstellten Backups kompatible ist?

Aus meinem beruflichen Alltag kann ich nur dazu raten, alles unverschlüsselt in einem möglichst kompatiblen Format (das kann man auch lange drüber diskutieren) abzuspeichern und dann sicher aufzubewahren (Tresor, Bankschließfach etc.).
Ich arbeite z.T. mit digitalisierten Dokumenten aus den 1930er - 1960er Jahren, die alle als TIFF Dateien vorliegen. Das waren ursprünglich mal Aktenordner die auf Microfiche gebannt und irgendwann in den 2000er als TIFF Dateien digitalisiert wurden. Es ist auch egal ob ich da mit einem Dokumentenmanagentsystem drin recherchiere oder einfach in der Ordnerstruktur, die Dinger sind mit jedem beliebigen Betriebssystem/Software lesbar.
In der Neuzeit (seit 2006) werden die Dokumente bei uns als PDF/A abgelegt, in der Hoffnung das die in 20 Jahren noch genauso benutzbar sind wie die TIFF-Dateien. Die Vorhaltung findet auf Servern statt, Backups auf externe Platten die täglich getauscht und ausgelagert werden.
Die uralten Microfiche-Lesegeräte sind übrigens immer im noch Einsatz, da die komplette Digitalisierung der Bestände noch nicht abgeschlossen ist.

Für den privaten Gebrauch ist das natürlich ein wenig überdimensioniert, aber meine Photos habe ich auf (mittlerweile) eine ausgelagerte Festplatte "gebackupt". Diese kopiere ich alle paar Jahre auf eine neue um (Diskette -> ZIP100 -> IDE -> SATA -> ??).
 
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