Vibrationsgeräusch eindämmen

[schnurzli]

Hallo!

Ich habe ein DS116 mit einer WD Red 8Tb als Backup meiner Hauptnas.
Das Geräusch ist ein summen/vibrieren welches von der Platte an das Gehäuse des Nas übertragen wird. Wie wenn die Umdrehung der Platten ein Geräusch erzeugen würden.

Ich habe den Standard Lüfter gegen einen von Noctua getauscht. Damit ist das Gerät ohne platte nahezu geräuschlos. Ich brauche aber trotzdem meine Platte mit im Gehäuse

Ich habe noch versucht, die Vibrationen, die das Gerät auf meinen Schreibtisch überträgt einzudämmen.
Dazu habe ich mir eine Aufhängung mit einem Band gebaut und das Nas hineingehängt. Trotzdem sind noch Geräusche unangenehm hörbar.

Habt ihr eine Idee, was ich noch tun kann? Ich habe im Internet noch etwas von einer Art Kleber gehört... Oder kann man bei den Schrauben auch noch etwas machen? Aktuell verwende ich diese Plastik-Schienen.loegt es daran? Die wd Red sollte ja nas tauglich sein oder?

Liebe Grüße,
Schnurzli

 

[Kurt-oe1kyw]

Das 8 TB WD red Modell ist leider bekannt für seine Lautstärke und Vibrationen im Vergleich zu den 6 TB bzw. 10 TB WD red. Ich habe hier auch für mein Backup in der Dockingstation eine 8 TB WD red und die ist ebenfalls deutlich lauter und hat viel mehr Vibrationen als die 6 TB zbw. 10 TB WD red welche ich ebenfalls verwende.
Du kannst versuchen eine weitere Dämmung der HDD in der DS 116 mittels Zellkautschuk <klick> zu erreichen. Die gibt es in verschiedenen Breiten und Dicken von 1mm bis 10mm. Es darf halt nicht zu dünn sein, aber auch nicht zu dick, so dass die HDD noch eingebaut werden kann aber trotzdem gut "gepolstert" aufliegt am Metalkorpus der DS116.

 

[himitsu]

Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten, wie der Schall von der HDD weg kommt.

Köperschall (durch mechanischen Kontakt über das Gehäuse und eventuell nochmal durch den Untergrund/Umgebung verstärkt) und Luftschall (direkt durch die Luft von der HDD, eventuell nochmal auf das Gehäuse treffend und durchgeleitet)

Körperschall ist bei einigen Modellen "etwas" durch einen eingebauten Gummipuffer im HDD-Einschub geblockt, aber Fußboden/Schrank bekommen dennoch etwas ab und dass kannst du noch mehr abfangen, indem die DS auf einen nachgebenden Untergrund (z.B. Gummifüße) gestellt wird.
z.B. in einem Schrank kann der große umgebende Hohlraum super als Resonanzkörper arbeiten und auch auf Parkett kann man vor allem die tiefen Geräuche des Schreib-/Lesearms sehr gut weit spüren.

Für Luftschall ist das hohle Gehäuse auch ein netter Resonanzkörper und bietet kaum Wiederstand, aber da kann man z.B. über dünne Dämmatten das Innere absichern, damit vor allem der höherfrequente der Schall kaum bis zum Plaste/Metall-Gehäuse durch kommt und Diese als Resonator verwenden.

Schnelldrehende Platten erzeugen höherfrequenten Schall, der von Vielen als störender empfunden wird. (die Platten sind ganz rund, auch Kugellager und das wechselnde Magnetfeld des Motors erzeugen somit dort winzige Bewegungen und somit Schall)


Vor vielen Jahren konnte man z.B. über ein Automatic Acoustic Management (AAM) ein bisschen Einfluss nehmen, denn je ruckartiger sich der Schreib-/Lesekopf bewegt um so stärkere Geräusche erzeugt er, also wenn man z.B. die Maximalgeschindigkeit, aber vor allem die Stärke beim Anfahren/Abbremsen dieses Arms verringert, um so leiser wird es.
Die Zugriffszeit (aber nicht die maximale Leserate) der Platte wird damit zwar auch größer, aber wenn einen das nicht stört, für etwas mehr Ruhe, .......
Nur leider gab es mal wieder Patentstreits und fast kein Hersteller baut es mehr ein, wie ich leidlich gerade erst mitbekommen hatte.

gut geplostert

Je größer die Verbindungsstelle, um so besser wird Schall übertragen, vor allem die niederen Frequenzen.
Die Dämmung sollte keine mechanische Schallbrücke neu herstellen.

Achtung, die eine Schalldämmung kann auch keine Temperaturdämmung herstellen, womit die Kühlung unterbunden wird, was auch nicht gewollt sein sollte.
Es gibt auch etwas "besser" wärmeleitfähige Schaumstoffe, aber Kautschuk zählt nicht dazu.

* nur punktuell die Verbindungsstellen von Körperschall trennen
* und dann am umgebenden Gehäuse mit einer Beschichtung/Dämmplatte den Luftschall abfangen

 

[synfor]

Vor vielen Jahren konnte man z.B. über ein Automatic Acoustic Management (AAM) ein bisschen Einfluss nehmen, denn je ruckartiger sich der Schreib-/Lesekopf bewegt um so stärkere Geräusche erzeugt er, also wenn man z.B. die Maximalgeschindigkeit, aber vor allem die Stärke beim Anfahren/Abbremsen dieses Arms verringert, um so leiser wird es.
Die Zugriffszeit (aber nicht die maximale Leserate) der Platte wird damit zwar auch geringer, aber wenn einen das nicht stört, für etwas mehr Ruhe, .......

Die Zugriffszeit wird größer.

 

[himitsu]

Ups ja, falschrum gedacht.
Die Zugriffszeit wird größer und es wird auf weniger in der selben Zeit zugegriffen.

 

[schnurzli]

Hallo,

vielen Dank für eure Ausführungen und Tipps. ich werd nun einmal das Zellkautschuk organisieren und testen.
Wichtig ist, dass ich den direkten Kontakt über das Gehäuse verhinder, aber keine Hitzestau verursache? Eventuell mit diesen Gumminippeln bei den Schrauben? oder soll ich bei den Steckplatik Teilen bleiben die dabei waren?


An einem anderen Standort habe ich ein DS718+ mit 2 WD Red 8 TB und die schnurren leise vor sich hin. Man erkennt aber auch im Vergleich zum DS 116 einen Qualitätsunterschied...
Dort reichte der Lüfter und Styropor unter dem NAS... irgendwie glaube ich, dass das Gehäuse den Resonanzkörper - wie himitsu erwähnte - spielt.
Selbst mit der Aufhängung brummt es vor sich hin und mein Schreibtisch verstärkt dies (NAS ist in einem nach vorne offenen Fach aufgehängt)

Schon witzig, was der Schall alles macht wenn er die Chance dazu bekommt ;-)

 

[Kurt-oe1kyw]

Je größer die Verbindungsstelle, um so besser wird Schall übertragen, vor allem die niederen Frequenzen.
Die Dämmung sollte keine mechanische Schallbrücke neu herstellen.
Achtung, die eine Schalldämmung kann auch keine Temperaturdämmung herstellen, womit die Kühlung unterbunden wird, was auch nicht gewollt sein sollte.

Grundsätzlich bin ich mit deinem Beitrag zu 100% bei dir, die 1bay Modelle haben m.M. nach generell eine problematische Wärmeabfuhr. Allerdings wenn man sich den Einbau der HDD in der DS 116 genau ansiehst, dann stellt man recht schnell fest, das der große "Metallmonoblock" hauptsächlich zur Kühlung der CPU verwendet wird, die HDD sitzt mit der offenen Platinenseite in Richtung dieses "Metallmonoblocks", dh. fast keine Berührung, im Gegenteil unten bleibt ein kleiner Spalt frei damit die Lüftströmung vom unten offenen Gehäuse über den riesigen Kühlblock ziehen kann und der kleine Lüfter (die nächste Problematik der 1bay) zieht die so erwärmte Luft nach Aussen.
Die Oberseite der HDD mit ihrem geschlossenen Deckel sitzt zu 100% im vollen Luftstrom vom kleinen Lüfter. Die schmalen Zellkautschukstreifen sollten von der thermischen Seite her fast keine Probleme verursachen.
Ich würde diese an 4 Stellen anbringen, je 1x links und rechts auf dem großen Monoblockmetallgehäuse und je 1x am aufgestellten Metallwinkel da wo die HDD verschraubt wird.

Wichtig ist auch wirklich häufiger den kleinen Lüfter von Staub zu befreien, das Gehäuse ist ja mit einer Schraube leicht zu öffnen und das Reinigen ist in 2 Minuten erledigt. Bitte den Lüfter bei der Verwendung von Druck-/Staubsauger vorsichtig blockieren, damit er sich durch den erzeugten Luftstrom nicht mitdrehen kann.
Ich persönlich nutze dazu den Air-Duster <klick> allerdings finde ich jetzt in der beginnenden Vorweihnachtszeit den Preis gemein, ich habe damals im Frühjahr weit weniger bezahlt. Das Gerät hat bewusst keinen permanenten Schalter sondern nur einen Taster, so lange dieser gedrückt wird läuft das Gebläse. 2 Stufen sind möglich.