OpenVPN-Setup hinter DS-Lite (FritzBox 6490 Cable)

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Hallo allerseits.

Wie's der Titel schon verrät, versuche ich auf meine DS918+ (DSM-Version: 6.2-23739 Update 1) per OpenVPN zuzugreifen. Die Diskstation steht hinter einem Router (AVM FRITZ!Box 6490 Cable, FRITZ!OS 06.50) und der Internetanschluss ist DS-Lite (Dual-Stack-Lite) von Unitymedia.
Ziel des Ganzen ist, aus der Ferne die Dienste Emby und Samba wie aus dem Heimnetz zu verwenden, sowie die Diskstation klassisch als VPN-Exit zu nutzen.

QuickConnect und DDNS auf der Diskstation sind aktiviert und funktionieren, zusätzlich ist auch der MyFritz-DDNS-Service auf dem Router eingerichtet.
Router-seitig ist UPnP für alle Geräte im Heimnetz aktiviert, in der Diskstation (unter Systemsteuerung/Ext.Zugriff/Routerkonfig.) wird der Router allerdings nicht als UPnP-fähig erkannt, was vermutlich daran liegt, dass die Automatische Portfreigaben über UPnP laut AVM nicht ohne öfffnetliche IPv4-Adresse funktioniert.
Hauptsächlich habe ich mich an dieser Anleitung orientiert, auch wenn dieser aufrund einer älteren FRITZ!OS-Version nicht mehr ganz einfach zu folgen war.

In der FRITZ!Box habe ich folgende Freigaben für die Diskstation eingerichtet: eine MyFRITZ!-Freigabe (https, TCP, Port 5001 intern und extern) und eine normale Freigabe (UDP, Port 1194 intern und extern). Auch eine Freigabe für IPv6 (mit einer 4-stelligen Interface-ID) habe ich erstellt, wobei ich allerdings die Option 'PING6 freigeben' nicht aktivieren kann und beim Portbereich (TCP, von Port 5001 bis ...) auch keinen Endpunkt angeben kann. Das OpenVPN-Client-Errorlog verändert sich allerdings nicht, selbst wenn ich statdessen an dieser Stelle die Option 'Firewall für dieses Gerät im Heimnetz komplett öffnen' aktiviere.

Die Netzwerk-Schnittstelle der Diskstation ('LAN 1') ist wie folgt konfiguriert: manuelle IPv4-Konfig (als Standart-Gateway); und IPv6: DHCPv6-PD (als Standart-Gateway) [Frage am Rande: muss für DHCPv6-PD der DHCP-Server der Diskstation aktiviert werden?].
Den OpenVPN-Server (Synology's 'VPN Server', Version: 1.3.8-2769) auf der Diskstation habe ich wie in der oben genannten Anleitung konfiguriert (mit AES-256-CBC-Verschlüsselung, da die DS918+ AES-Beschleunigung hat; und mit aktivierter Komprimierung).

In der von der Diskstation erstellten OpenVPN-Config-Datei habe ich folgende Änderungen vorgenommen: 'YOUR_SERVER_IP' ersetzt durch 'xxxx.ds.me' (in der Diskstation konfigurierter DDNS), '#redirect-gateway def1' ersetzt durch 'redirect-gateway def1', 'proto udp' ersetzt durch 'proto udp6', und 'remote-cert-tls server' am Ende (vor '<ca>...') eingefügt. Das Aktivieren der Option 'float' hilft auch nicht. Hier nochmal die relevanten Einträge der Config-Datei:

dev tun
tls-client
remote xxxx.ds.me 1194
redirect-gateway def1
pull
proto udp6
script-security 2
comp-lzo
reneg-sec 0
cipher AES-256-CBC
auth SHA1
auth-user-pass
remote-cert-tls server
<ca>
-----BEGIN CERTIFICATE-----
....​

Beim Versuch, sich von einem entfernten Win10-Laptop zum OpenVPN-Server zu verbinden, erhalte ich nach der Eingabe der Login-Daten folgende Fehlermeldung (die letzten 4 Zeilen wiederholen sich alle 5 Sekunden):

Sun Jul 08 01:37:35 2018 OpenVPN 2.4.6 x86_64-w64-mingw32 [SSL (OpenSSL)] [LZO] [LZ4] [PKCS11] [AEAD] built on Apr 26 2018
Sun Jul 08 01:37:35 2018 Windows version 6.2 (Windows 8 or greater) 64bit
Sun Jul 08 01:37:35 2018 library versions: OpenSSL 1.1.0h 27 Mar 2018, LZO 2.10
Sun Jul 08 01:37:44 2018 RESOLVE: Cannot resolve host address: xxxx.myds.me:1194 (Der angeforderte Name ist gültig, es wurden jedoch keine Daten des angeforderten Typs gefunden. )
Sun Jul 08 01:37:44 2018 RESOLVE: Cannot resolve host address: xxxx.myds.me:1194 (Der angeforderte Name ist gültig, es wurden jedoch keine Daten des angeforderten Typs gefunden. )
Sun Jul 08 01:37:44 2018 Could not determine IPv4/IPv6 protocol
Sun Jul 08 01:37:44 2018 SIGUSR1[soft,init_instance] received, process restarting
Sun Jul 08 01:37:49 2018 RESOLVE: Cannot resolve host address: xxxx.myds.me:1194 (Der angeforderte Name ist gültig, es wurden jedoch keine Daten des angeforderten Typs gefunden. )
Sun Jul 08 01:37:49 2018 RESOLVE: Cannot resolve host address: xxxx.myds.me:1194 (Der angeforderte Name ist gültig, es wurden jedoch keine Daten des angeforderten Typs gefunden. )
Sun Jul 08 01:37:49 2018 Could not determine IPv4/IPv6 protocol
Sun Jul 08 01:37:49 2018 SIGUSR1[soft,init_instance] received, process restarting​

Die selbe Fehlermeldung (mit anderer Host-Adresse) erhalte ich, wenn ich statt dem Diskstation-DDNS den MyFRITZ!-DDNS (xxxx.abcdefghijkl.myfritz.net) eingebe.

Ich hoffe, dass mir jemand hier weiterhelfen kann, bzw. eine Idee für eine einfachere Lösung hat. Vermutlich könnte ich auch den Feste-IP.net-Portmapper einrichten; habe davor bisher wegen Datenschutzbedenken gezögert, allerdings ist OpenVPN ja eh Ende-Ende-verschlüsselt.
Als letzte Bemerkung, hat jemand negative Erfahrungen mit den 'IPv6-Servermodus' (in der oben genannten Anleitung, nach dem 14. Bild) gemacht?

Mit freundlichen Grüßen,
Feinschmeckerinsel
 
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tschaefer

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Hallo Feinschmeckerinsel,

Hat Dein entfernter Windows10-Rechner eine Internetverbindung mit IPv6? Was sagt beispielsweise: test-ipv6.com oder ipv6-test.com im Browser?

Zu Deiner Frage am Rande "Frage am Rande: muss für DHCPv6-PD der DHCP-Server der Diskstation aktiviert werden?" habe ich bereits in meiner Anleitung geschrieben:
" Wenn beim VPN nicht nur das Transportprotokoll IPv6 sein soll, sondern auch innerhalb ("Payload") IPv6-möglich sein soll, ist bereits hier schon die erweiterte automatische Konfiguration via DHCPv6-PD zu wählen."
Anderenfalls werden nur IPv4-Adressen im Tunnel vergeben, wie bereits aus der Konfiguration ersichtlich aus dem Adressbereich 10.8.0.X/24. Damit sind alle Dienste des Synology-NAS innerhalb des VPN erreichbar. Die Dienste der Fritzbox werden allerdings noch einmal mit einer Adressübersetzung (NAT) versehen, was dazu führt, dass z.B. die Telefonie nicht funktioniert. Samba von der Fritzbox habe ich nicht getestet.
Falls Du den DHCP-Server (klassisch IPv4) meinst, da ist die Antwort eindeutig nein. Mit zwei DHCP-Servern im (Heim)Netz wirst Du nicht glücklich.


Mit freundlichen Grüßen
Thomas Schäfer
 
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Hallo Thomas, danke für die rasche Antwort.

Die beiden Testseiten haben gezeigt, dass der Internetanschluss am Laptop in der Tat nicht über IPv6 verbunden ist. Leider kann ich mangels mobilem Internet nicht vor morgen testen, ob das der alleinige Fehlergrund ist.
Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es also keine Möglichkeit, von einem IPv4-only Anschluss (ohne 4to6) eine VPN-Verbindung zum Server (welcher DS-Lite hat) aufzubauen? Und gilt das Auch für nicht-VPN-Anwendungen?
Es führt also kein Weg an dem Portmapper von Feste-IP.net vorbei - abgesehen davon, Unitymedia zu überzeugen, den Anschluss von DS-Lite auf echtes DualStack zu upgraden?

Mit freundlichen Grüßen,
Feinschmeckerinsel
 
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Ich habe testweise im Router (auf der VPN-Client-Seite, FRITZ!Box 7490) die IPv6-Unterstützung (unter Internet>Zugangsdaten>IPv6) aktiviert, über Tunnelprotokoll>6to4. Die beiden Testwebseiten zeigen nun auch an, dass der Laptop eine IPv6 besitzt.
Der Versuch, den Laptop per OpenVPN zu verbinden, schlägt allerdings mit folgendem Log fehl:

Sun Jul 08 20:58:41 2018 OpenVPN 2.4.6 x86_64-w64-mingw32 [SSL (OpenSSL)] [LZO] [LZ4] [PKCS11] [AEAD] built on Apr 26 2018
Sun Jul 08 20:58:41 2018 Windows version 6.2 (Windows 8 or greater) 64bit
Sun Jul 08 20:58:41 2018 library versions: OpenSSL 1.1.0h 27 Mar 2018, LZO 2.10
Sun Jul 08 20:58:51 2018 TCP/UDP: Preserving recently used remote address: [AF_INET6]2a02:xxx:xxxx:xxxx:211:32ff:xxxx:16d3:1194
Sun Jul 08 20:58:51 2018 setsockopt(IPV6_V6ONLY=0)
Sun Jul 08 20:58:51 2018 UDPv6 link local (bound): [AF_INET6][undef]:1194
Sun Jul 08 20:58:51 2018 UDPv6 link remote: [AF_INET6]2a02:xxx:xxxx:xxxx:211:32ff:xxxx:16d3:1194
Sun Jul 08 20:59:51 2018 TLS Error: TLS key negotiation failed to occur within 60 seconds (check your network connectivity)
Sun Jul 08 20:59:51 2018 TLS Error: TLS handshake failed
Sun Jul 08 20:59:51 2018 SIGUSR1[soft,tls-error] received, process restarting
Sun Jul 08 20:59:56 2018 TCP/UDP: Preserving recently used remote address: [AF_INET6]2a02:xxx:xxxx:xxxx:211:32ff:xxxx:16d3:1194
Sun Jul 08 20:59:56 2018 setsockopt(IPV6_V6ONLY=0)
Sun Jul 08 20:59:56 2018 UDPv6 link local (bound): [AF_INET6][undef]:1194
Sun Jul 08 20:59:56 2018 UDPv6 link remote: [AF_INET6]2a02:xxx:xxxx:xxxx:211:32ff:xxxx:16d3:1194
Sun Jul 08 21:00:56 2018 TLS Error: TLS key negotiation failed to occur within 60 seconds (check your network connectivity)
Sun Jul 08 21:00:56 2018 TLS Error: TLS handshake failed
Sun Jul 08 21:00:56 2018 SIGUSR1[soft,tls-error] received, process restarting
Sun Jul 08 21:01:01 2018 TCP/UDP: Preserving recently used remote address: [AF_INET6]2a02:xxx:xxxx:xxxx:211:32ff:xxxx:16d3:1194
Sun Jul 08 21:01:01 2018 setsockopt(IPV6_V6ONLY=0)
Sun Jul 08 21:01:01 2018 UDPv6 link local (bound): [AF_INET6][undef]:1194
Sun Jul 08 21:01:01 2018 UDPv6 link remote: [AF_INET6]2a02:xxx:xxxx:xxxx:211:32ff:xxxx:16d3:1194​

Ich habe den Eindruck, dass der Client nun überhaupt keine Verbindung mit dem Server mehr aufbauen kann, stimmt das?

Mit freundlichen Grüßen,
Feinschmeckerinsel
 

tschaefer

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6to4 ist nicht gerade für seine stabile Verfügbarkeit berühmt und eigentlich schon längst für veraltet/ausgemustert erklärt. Du kannst noch versuchen statt udp6 auf beiden Seiten tcp6 zu verwenden. Du musst natürlich auch die Freigabe entsprechend ändern - oder setze sie für das NAS bei IPv6 einfach mal auf "exposed host". Davon wird die Welt nicht gleich untergehen, im Normalfall ist das Synology-NAS selbst auch recht gut geschützt.
Wenn es damit funktioniert, kann man es wieder sukzessive zumachen. Ansonsten lautet meine Empfehlung - versuche auf der Client-Seite IPv6 nativ zu bekommen. Das kann Dualstack oder DS-lite sein, Hauptsache Du bist richtig am IPv6-Internet angeschlossen.
Tunnel, Portmapper u.ä. bedeuten zusätzlichen Aufwand und Fehlerquellen.
 
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