Setup für kleine Web-Agentur

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chris82

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Hi Community,

ich arbeite für eine kleine Webentwicklungs/-Design Brausebude und wir wollen im Rahmen unseres Büroeinzugs unseren Entwicklungsworkflow und Backupstrategie etwas professionalisieren. Da wir alle keine Hardware- und Netzwerkexperten sind, fällt mit die ehrenvolle Aufgabe zu, sich hierzu schlau zu machen.
Nun bin ich über die Synology NAS-Systeme gestoßen und denke, dass könnte die Lösung fast aller unserer Probleme sein. Da Halbwissen aber fatal ist und ich gesehen habe, dass hier im Forum gerne Setups diskutiert werden, wollte ich einmal so dreist sein und euch um euer Feedback bitten.

Derzeit liebäugele ich mit einer DS916+ 8GB und folgendem "Inhalt"

1) 1x SSD mit z.B. 256GB (Daten für alltägliche Arbeit)
- Webserver für Entwicklung (PHP und MySQL) mit Zugang über Dyndns von "außen"
- Daten aktueller Projekte mit denen quasi täglich gearbeitet wird
- Down- und Uploadmöglichkeite für Kunden zur Datenübertragung
- Git-Server, Jira und Confluence
- Um exotische Serversetups zu simulieren gelegentlich auch eine VM laufen lassen (eher selten, aber denkbar. Habe gesehen, dass es möglich ist, Docker-Container laufen zu lassen)

2) HDD Raid 1 (z.B. 2 x 4TB)
- Tägliche automatische Sicherung von 1.
- Backups von Bürorechnern
- Backups von Kundendaten-Webseiten
- Archiv alter Projekte
- Sonstige Daten, die nur selten gebraucht werden

3) 1x Freier Slot: Festplatte zur wöchentlichen Sicherung von (2)
- Platte wird wöchentlich angeschlossen um Backup zu ziehen und sonst an einem anderen Ort verwahrt (Schutz vor Feuer, Diebstahl etc.)
- Hintergrund: Upload Geschwindigkeit beschränkt (40 mbit), Sicherung von (2) über Web daher wohl nicht realisierbar. Oder ist das bei inkrementellen Backups doch ausreichend? Es ändern sich ja nicht mehrere TB jede Woche auf Platte (2)

Fragen:
1. Ginge das oben skizzierte überhaupt?
2. Ist das sinnvoll? Schlauere Alternativen? Denkfehler?
3. Kann man Daten vor Diebstahl des NAS oder der Datenträger schützen (Verschlüsselung?)? Dies auch mit Blick auf Platte (3)?
4. Möglichkeiten um (1) auch unterwöchig an externem Ort (ggf. verschlüsselt in irgendeiner Cloud?) zu sichern? Wäre schlimm wenn nicht nur das NAS geklaut/abgebrannt, sondern auch die Arbeit der letzten Woche weg ist.
5. Ist die DS916+ dafür die richtige Wahl? Overpowered? Underpowered?

Keine Sorge, ich suche keine Händchenhalt-Beratung ;) Kurze und knappe Antworten reichen mir vollkommen. Gerne auch mit Zurufen von Stichworten oder Suchbegriffen.

Vielen lieben Dank, Christian
 
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NSFH

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Was bestimmte Pakete und deren Lauffähigkeit angeht möchte ich nichts zu sagen, da habe ich zu wenig Ahnung von.
Die 916+ kannst du dann mittels Bond mit 2x1GB an den Router anbinden.

3x SSD als Raid5 für Produktivarbeit
1x Festplatte WD RED >=1TB als tägliche Backup Platte
Zusätzlich zB bei Strato HiDrive das kleine Paket für 2,50€/Monat für verschlüsselte Datensicherung in der Cloud

alternativ
2x SSD als Raid1 für Produktivarbeit
2x Festplatte WD RED >=1TB als Raid1 als tägliche Backup Platte und Sonstiges
1x externes USB3 HD Laufwerk für lokale Sicherung
Zusätzlich zB bei Strato HiDrive das kleine Paket für 2,50€/Monat für verschlüsselte Datensicherung in der Cloud

alternativ (das wäre meine Lösung)
3x Festplatte WD RED >=1TB als Raid5 für die tägliche Arbeit
1x Festplatte (identisch) als Spare (übernimmt automatisch bei Ausfall einer der 3 anderen Platten)
1x externes USB3 HD Laufwerk für lokale Sicherung
Zusätzlich zB bei Strato HiDrive das kleine Paket für 2,50€/Monat für verschlüsselte Datensicherung in der Cloud

Strato HiDrive setze ich auch bei beiden Synologys ein, funktioniert super, da nach der ersten Sicherung nur inkrementell gesichert wird.
Dazu besteht ja auch die MÖglichkeit mittels App von Synology direkt auf die verschlüsselte DaSi in der Cloud zuzugreifen um Daten auszulesen.
 

Tommi2day

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Das wöchentliche Ziehen und Einfügen von Platten ist keine so gute Idee. Zum Auslagern besser USB-Platten nutzen.
 

heavy

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1. Was erhoffst du dir von der SSD? Da die DS immer auf allen Platten das Betriebssystem verteilt wirst du bei nur eine SSD keinen geschwindigkeitsvorteil haben.
2. Du kannst verschlüsselte Ordner anlegen die dann beim auschalten der DS "verschlossen" werden. (gelegentlich funktioniert nur das automatische öffnen nicht)
3. Es gibt Hyperbackup oder auch das Community Paket ultimate Backup (nutze nur beides selber nicht, bei einem sollte aber auch das verschlüsseln gehen)
4. Das herrausnehmen einer internen Platte ist dringend zu unterlassen. Erstens bekommst du dann immer die Fehlermeldung dass ein Volumen abgestürzt ist (Blinken an der DS, Piepton, Mailbenachrichtigun wenn eingerichte, etc.) zweitens wird die Platte beim wieder einstecken (in der Regel) als "neu" erkannt und damit will die DS sie formatieren. Geht dann was beim "sichern" schief sind alle Daten weg.
Dann lieber einmal zwei Platten als Raid1 für die Tages aktuellen Dinge, ein Zweites Raid als internes Backup des ersten und dann Regelmäßig ein Backup nach extern.
 

claas

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Hallo,

SSD sehe ich wie heavy. Bringt nichts.

Was ich machen würde:
DS916+ (schnell genug für alles jetzige und weiteres, was euch später einfällt :))
3x HDD als SHR -> 1 Platte Fehlertoleranz
1x HDD als Basisvolume -> Ständiges Backup gegen versehentliches Löschen
1x USB Platte -> Archivierungs-Backup
+ ggf. Cloud-Backup:
a) Per Syno-Tools mit Verschlüsselung der Dateiinhalte (sieh dir die kompatiblen Dienste an. Meines Wissens ist das von NSFH empf. Strato HiDrive nicht mehr verfügbar).
oder
b) per Duplicati inkl. Verschlüsselung der Dateinamen
 

seeker

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Stehe vor dem gleichen Problem. Ein Bekannter nutzt aktuell einen SBS 2008, welcher jetzt aus dem Leasing geht. Da er seine Domains bei Mittwald hat, haben wir dort den Exchange gebucht und bezahlen pro User 6,99€. Läuft absolut rund. Ich werde wohl eine DS1517+ nehmen und mit drei Platten ein Raid 5 machen. 2 Platten als Spare und auf eine 3,5" Platte (USB 3.0 externe Festplatten-Dockingstation) das externe Backup. Zwei Raid 1 und eine Spare (macht das überhaupt Sinn?) ist auch eine Idee. Es greifen 8 Mitarbeiter drauf zu und es werden hauptsächlich Projektdateien, Grafiken und große Excel Dateien (>100MB) geöffnet.
 

tAntChen

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  1. Was die Platten-Config angeht würde ich es nicht so kompliziert machen, die 916+ ist schnell genug, ich benutze 4x2TB in Raid 5.
  2. Was die Software angeht:
    • Git oder Gitlab ist kein Problem
    • Virtualisierung kannst du mit Docker machen
    • Was Jira und Confluence angeht, kannst du das auch über Docker machen dafür gibt es Container. Ob und wie das performt kann ich nicht sagen. Wir benutzten das auch in der Firma, jedoch auf nem AWS-Server und überlegen schon auf etwas anderes umzusteigen weil uns der Wartungsaufwand langsam zu hoch wird.
  3. Was Verschlüsselung - kein Plan
  4. Backupmöglichkeiten gibt es mannigfaltig am Besten gleich in die Cloud schieben
 

chris82

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Erstmal vielen Dank für die Tipps und Anmerkungen. Wie gesagt, ich bilde mir nicht ein Ahnung zu haben ;)

- Das "externe" Backup per USB zu machen scheint nach einhelliger Meinung besser zu sein. Naja, an einem USB-Festplattengehäuse soll es nicht scheitern.
- Verschlüsseltes Cloud Backup klingt auch nach einem topp Plan. Ob man das dann nur täglich für die "aktuellen Produktivdaten" oder auch das Datengrab - was ja regelmäßig per USB gesichert wird - macht, werde ich mir mal durch den Kopf gehen lassen.

Woher die Idee mit der SSD kam: Prinzipiell sollte ja der Flaschenhals darin bestehen, dass alle anderen Rechner selbst mit maximal Gbit-Lan angebunden sind (auch wenn die DS mit zweimal Gbit am Switch hängt) und man daher von theoretisch höheren Lese/Schreibraten einer SSD keine Vorteile ziehen kann.
Ich war aber - finde den Link gerade nicht - über die Aussage gestoßen, dass eine SSD dann Vorteile hat, sobald es viele gleichzeitige Zugriffe gibt. Also ich entpacke z.B. ein großes Zip, Kollege speichert gleichzeitig ein paarhundert MB Photoshop wärend Kunde A neue Daten hochschiebt und Kunde B auf dem Webserver nach dem aktuellen Projektstand schaut usw. usf.
In solchen Szenarien hatte ich gelesen, dass SSDs weniger an Geschwindigkeit einbüßen als HDDs. Ist das ein Irrglaube? Oder etwas, was zwar im Vergleich einzelner Disks gilt, jedoch beim Vergleich Einzel-SSD gegen z.B. ein 4 Disk Raid5 nicht mehr? (So interpretiere ich heavys Aussage). Bin da nicht festgelegt. Was auch immer besser ist wird gemacht. ;)

Danke nochmals und beste Grüße
 

heavy

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Du musst aufpassen um welches Modell es sich handelt. Das von dir beschrieben Szenario ist dann so wenn die SSD als Cache eingesetzt wird aber nicht als einzelnes Volumen. Da ist die eventuell bessere Performance eher maginal.
 

peterhoffmann

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SSD: Ich selbst habe es nie in einer DS ausprobiert, aber ich kann mir gut vorstellen, dass ein SSD-Laufwerk auf dem ein Volume ist, welches produktiv eingesetzt wird, mit gleichzeitigem Zugriff von mehreren Usern besser zurecht kommt. Die Gedanken und das Szenario von Chris ist da für mich nachvollziehbar.

Ich werfe mal folgende Konfig ins Feld:
Slot 1 => SSD
Slot 2 => SSD
Slot 3 => große HDD
Slot 4 => große HDD
Slot 1 und 2, sowie Slot 3 und 4 jeweils ein SHR (Raid1).

Slot 1 und 2 (SHR, Volume1) => Produktivsystem
Slot 3 und 4 (SHR, Volume2) => Archiv, etc. + Backup der Daten vom Produktivsystem

Je nach Datenmenge könnte man auch mehrmals am Tag vom Produktivsystem (oder nur Kerndaten) ein Backup machen (z.B. 8 Uhr, 12 Uhr, 16 Uhr und 20 Uhr).
Im Falle eines Ausfalls von einer SSD oder HDD ist das System noch voll nutzbar und die Firma kann also weiterarbeiten.

Für das externe Backup entweder eine DS, die woanders steht oder halt eine externe USB-Platte, die man wöchentlich einstöpselt.
 

chris82

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Danke nochmal für die Tipps. Da alle hier genannten Konfigurationen mindestens drei HDD umfassen und wir eine SSD im Schrank liegen haben, wird es im Fall Raid oder SSD(-Raid) oder HDD-Raid mit Cache wohl auf "probieren geht über studieren" herauslaufen.

Irgendwie habe ich da die - vielleicht auch falsche - Vorstellung, dass bei mehreren gleichzeitigen Zugriffen eine HDD mehr am Köpfe ausrichten als am eigentlichen lesen ist und das dann auf die Performance geht - nicht die eigentliche Lesegeschwindigkeitsunterschiede.

Aber dann werden wir uns wohl mal ein paar Stunden Zeit nehmen und das einfach mal vergleichen. Sollte es keinen Vorteil haben, kauft man HDDs nach. Vielleicht hat jemand hier aber auch erste Hand Erfahrungen und kann dazu was aus eigener Erfahrung schreiben (Nicht übel gemeint gegen die bisherigen Poster, nur verunsichert mich das uneinheitliche Meinungsbild gerade ein wenig).
 

dil88

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Die Vorstellung davon, dass Kopfbewegungen auf die Performance drücken, ist richtig, wenn man mit einer Platte arbeitet. Sind mehrere Platten (Spindeln) im Spiel, reduziert sich das Problem. Aber SSDs sind an der Stelle natürlich trotzdem im Vorteil. Die Frage ist, wie massiv die parallelen Zugriffe sind.
 
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