NAS soll als Datensicherung dienen. Wie sicher sind die Daten?

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fronc

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Hallo,

Mein jetziges Setup:
bisher habe ich kein NAS. Meine Daten (Urlaubsfotos, mp3s, Dokumente und einige wenige Videos) sind auf mehreren Rechnern verteilt. (Teilweise Duplikate, teilweise nur auf der jeweiligen Festplatte. Eine Dateiverwaltung und Sicherung ist schwierig.)
Ein DLNA-fähiger TV und mehrere Mobiltelefone mit Android sind vorhanden.

Da ich mittlerweile Angst um meine Daten habe, möchte ich nun eine ordentliche Verwaltung und Langzeitsicherung einführen. ;-)

Gewünscht ist eine zentrale Verwaltung der Daten. Dafür ist ein NAS ja wohl die richtige Lösung.
Es soll außerdem auf zwei externen Festplatten regelmäßig abwechselnd ein Backup erstellt werden.

Nun ist aber meine Frage: Sind die Daten so wirklich sicher:

Wenn ich ein Raid 1 erstelle werden die Daten ja immer gespiegelt. Somit bin ich ja zumindest beim Ausfall einer Platte in der Synology nicht gefährdet.
Da die Platten aber für die Inbetriebnahme gleichzeitig gekauft werden, baugleich sind und ja auch immer bei jedem Schreibvorgang gleich belastet werden: Ist da die Wahrscheinlichkeit nicht gegeben, dass beide Platten gleichzeitig ausfallen?
Wenn ich ein System mit Raid 5 und mehreren Platten hätte (4 Stück) wird die Sicherheit der Daten auf der NAS aber wohl auch nicht besser, habe ich mittlerweile gelesen (falls ich das richtig verstanden habe), da ein Reparieren des Raid beim kleinsten Schreibfehler auf den Platten nicht mehr möglich ist?
Welchen Festplattenverbund sollte man für eine optimale Sicherheit auf dem NAS nehmen?
(Backups sollen erstellt werden, aber die zwischenzeitlich auf die NAS gelegten Daten, die noch nicht gesichert sind, sollen auch möglichst wenig gefährdet sein)

Da bis auf die (für die Privatbereich viel zu teueren) RS-Systeme keine Synology ECC-RAM benutzt:
Sind die Daten auf einem NAS wirklich sicher? Immerhin soll das ja 5-10 Jahre laufen (momentan geplant)
Selbst wenn ich immer regelmäßig Backups erstelle, kann es mir dann wohl doch passieren dass die Daten langsam kaputtgeschrieben werden?
Wenn ein RAM defekt ist, wird das ja wohl nicht bemerkt und bei jedem Verändern der Daten und neu auf die Platte Verschieben werden dann ja die Daten verfälscht.
Wenn ich ein Backup erstelle wird das ja dann auch von den kaputten Daten gemacht.

Wenn ich mir nun eine DS716+ mit dem BTRFS - Dateisystem kaufe, das ja Prüfsummen erstellt, bin ich ja wohl trotzdem nicht sicher vor kaputten Daten, da die DS716+ keinen ECC-RAM besitzt, somit wird beim Verschieben der Daten auf die NAS ja bei kaputten RAM von der Datei für die Sicherheit eine Prüfsumme erstellt, die Datei ist aber dann bereits kaputt.

Ist zu erwarten dass eine Synology erscheint, die maximal im Preisbereich der DS716+ ist und ECC-RAM hat?

Die Photostation ist nur eine Möglichkeit ein Album zu erstellen und online zu stellen, oder?
Ist auch eine Funktion vorhanden, Fotos besser zu verwalten?? (Kategorisierung nach Typ, Jahr, etc. )
Einen Testserver, dass man die Software mal besser betrachten könnte wie auf der Seite der Konkurrenz (QNAP) habe ich hier nicht gefunden. Gibt es auf der Synology-Seite auch so etwas? Eine Suchmöglichkeit, die auch den Dateiinhalt indiziert ist aber wohl vorhanden?

Welche Funktion hat die Cloud. Kann ich hier auch über das Internet meine Geräte mit dem NAS Synchronisieren (von überall auf meine Daten zugreifen, meine Daten werden automatisch auf die NAS gesichert?)

Danke für eure Hilfe!

Viele Grüße
 
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dil88

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Willkommen im Forum!

Zu 1. Ich würde ein versioniertes Backup auf der zweiten Platte häufig aktualisieren lassen und mindestens ein zweites Backup auf eine externe Platte manuell schreiben - am besten mit dem Paket autorun. Die Platte räumlich getrennt aufbewahren.

Zu 2. Bitrot kann derzeit bei Synology auch mit BTRFS und ECC-RAM passieren. Ich hoffe, dass es in absehbarer Zeit einen Nachfolger der 716+ mit ECC-RAM geben wird, aber das Modell iat ganz neu, da wird man sich noch etwas gedulden müssen.

Zu 4. Testserver gibts aktuell nicht, grundsätzlich eigentlich schon.

Zu 5. Die CloudStation bietet genau das.
 

fronc

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Nachmals bezüglich der Festplattenanzahl: Welches Raid ist wirklich sinnvoll?? (und welche Festplattenanzahl in der Synology. Die 716+ könnte man ja auch erweitern)
Ist eine Bitrot-Korrektur bisher in die Software überhaupt nicht implimentiert? (Die Synology mit ECC-RAM nutzt diese Funktion gar nicht?)
Mit ECC-RAM wäre ich aber trotzdem sicherer vor Fehlern oder??

Nochmals zu meiner Frage: Sind die Daten wirklich sicher? Wie sind die Langzeiterfahrungswerte mit Synology-NAS. Wann ist mit Fehlern zu rechnen? Wie zuverlässig sind solche Geräte?

Oder sollte besser auf eine Alternative mit ECC-Ram und Bitrot-Korrektur gesetzt werden. (Wenn ja, welche: Eigenbau mit FreeNAS? Wie zuverlässig sind solle Distrubutionen?)

Wie sicher wären die Daten auf der 716+ ohne ECC und Bitrot??
 

Frogman

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Zur Wirksamkeit von ECC-RAM findest Du reichlich Informationen über eine Suchmaschine Deiner Wahl. Als Randanmerkung: fixiere Dich nicht derart darauf, Du wirst in Deinem Gerätepark (die sicher nicht alle ECC-RAM verwenden) und bei Datenübertragungen auch andere Fehlerquellen haben.
Bitfäule ist eine Fehlerquelle mit relativ kleinen Fehlerraten - dieses wird merklich erst dann interessant, wenn Du große Datenmengen lagerst. BTRFS ist eine - und dabei nicht unbedingt die beste - Variante eines Dateisystems, was dem begegnen kann (ZFS, was auch in FreeNAS verwendet werden kann, eine andere). Die BTRFS-Implementierung von Synology scheint aktuell hier nicht geeignet, Bitfäule zu verhindern, entsprechende Äußerungen kannst Du im Thread zur aktuellen DSM6-Beta nachlesen. Darüber hinaus empfehle ich Dir ein wenig Recherche zum Thema Bitfäule und ECC, bspw. hier.
Wenn es Dir um Datensicherheit geht, solltest Du Dir aber neben ECC und Bitfäule auch Gedanken um ein redundantes/diversitäres Backupkonzept machen.

Zur Frage nach dem RAID: hier gibt es keine allgemeingültige Regel. Entscheidend ist Deine persönliche Anforderung an Performance, Sicherheit und Platz, betrachtet unter dem Aspekt des finanziellen Aufwands. Bei gleicher Plattenzahl ist ein RAID6 sicherer und meist schneller beim Lesen, ein RAID5 ist eher schneller beim Schreiben, aber eben nur auf einen Plattenausfall abgesichert. Eine 716+ müßtest Du per Erweiterungseinheit ausbauen, um mehr als RAID1 zu nutzen, da lohnt dann eher gleich eine größere DS.

Wenn Dir Beschränkungen in Hard- und Software derartig Kopfschmerzen bereiten, dann musst Du Dir einen eigenen Server bauen und aufsetzen. Die Hardware kann man ja durchaus potent komplett kaufen, bspw. einen HP Micro-Server. Bei der Software ist FreeNAS da eine KlickiBunti-Lösung mit Charme, weist aber eben auch Einschränkungen auf, da wäre dann eher eine ausgewachsenen Distribution wie naked Debian angesagt.
 
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Kurt-oe1kyw

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Gewünscht ist eine zentrale Verwaltung der Daten. Dafür ist ein NAS ja wohl die richtige Lösung.
Es soll außerdem auf zwei externen Festplatten regelmäßig abwechselnd ein Backup erstellt werden.

Ja korrekt, das war auch meine Überlegung beim Anschaffen unseres NAS.


Welchen Festplattenverbund sollte man für eine optimale Sicherheit auf dem NAS nehmen?
(Backups sollen erstellt werden, aber die zwischenzeitlich auf die NAS gelegten Daten, die noch nicht gesichert sind, sollen auch möglichst wenig gefährdet sein)

Zwei Gedanken dazu:
1. optimale Sicherheit wäre der Kauf von 2 NAS Systemen, welche an unterschiedlichen Orten stehen und die sich zeitgleich spiegeln - Synology bietet so etwas auch an, du musst es nur installieren und die Geräte aufstellen.
2. das Vorgehen unter Punkt 1. erhöht die BETRIEBSSICHERHEIT, wenn DU aber irrtümlich einen Ordner löscht, dann kein dein NAS System nichts dafür und führt nur deinen Befehl aus, es wird also auf beiden Diskstation der Ordner gelöscht....


Selbst wenn ich immer regelmäßig Backups erstelle, kann es mir dann wohl doch passieren dass die Daten langsam kaputtgeschrieben werden?
Das würde dir dann aber mit jeder Art von Backup passieren, also auch wenn du jetzt vom PC bisher nur alles auf eine ext. HDD ausgelagert hast.
Ich persönlich habe meine Backups aufgeteilt und es werden nach der "Erstbeschreibung", nur neue Daten hinzugefügt.
Die Option "alte Daten behalten" habe ich aktiviert für das ext. Backup auf den HDDs.

Also für die Art von "Sicherheit" welche du suchst, würde ich persönlich es so machen wie die meisten hier:

1. DS mit BETRIEBSSICHERHEIT ausstatten, realisiert durch RAID 1 - jede Platte wird einmal in der DS gespiegelt, oder SHR - eine Platte im System kann ausfallen ohne Datenverlust
2. Backup auf externen HDDs in kurzen Abständen! Im worstcase hast du den Datenstand als backup, seit deinem letzten Backup :)
3. Kleine USV Anlage zum NAS dazu kaufen! Reicht schon eine ab 120-150 Euro.

Mit den Punkten 1-3 oben, solltest du schon relativ sicher aufgestellt sein.

Die Photostation ist nur eine Möglichkeit ein Album zu erstellen und online zu stellen, oder?
Ist auch eine Funktion vorhanden, Fotos besser zu verwalten?? (Kategorisierung nach Typ, Jahr, etc. )

JA, du kannst deine Fotos damit "besser" verwalten.
Erstell auf deiner DS einen gemeinsamen Ordner /photo und in diesen erstellst du dann deine bisherige Ordnerstruktur.
Das Verwalten und Suchen macht dann die Photostation für dich - du kannst die Bilder dann sortieren in der Anzeige nach Zeit, Datum, Beschriftungen, Textfragmenten, Kameramodellen, Blendenzahl, ISO Zahl usw.
Wenn geodaten in den Fotos sind, dann werden dir auf einer Landkarte auch Balloons angezeigt, wo du Bilder gemacht hast im jeweiligen Ordner.
Du kannst auch beliebig Fotos aus deiner Sammlung markieren, Photostation erstellt dir daraus einen Link und all jenen welche du diesen Link schickst, können sich diese Bilder dann ansehen in einer Diashow.

Ansonsten siehe diesen Beitrag <klick> von mir zum Thema Photostation und ein paar Möglichkeiten.
 
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