Switch LACP Nachteile?

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Nomad

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Habe mich das erste mal mit LACP beschäftigt...

Warum muss man bei Switches LACP explizit freischalten? Wäre die umgekehrte Standardeinstellung nicht sinnvoller? Was ist der Grund einem Gerät das mehere Ports anfordert den Zugriff zu verweigern? Gibt es irgendwelche Nachteile wenn für alle Ports LACP freigeschaltet wird?

Danke.
 

ubuntulinux

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Warum alle Ports für LACP freischalten? Verbindest du dann 2 8Port switches mit jeweils 8 Ports miteinander um 8Gbps zu bekomen oder wie?
 

Nomad

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So wie ich es verstanden habe stellt sich ein Switch sich erst einmal taub wenn ein Gerät mehrere Ports anfordert. Schaltet man LACP am Switch ein, dann stellt er sich an den Ports wo LACP freigeschaltet wurde nicht mehr taub.

Wenn also an einem Port bei dem LACP freigeschaltet ist ein Gerät werkelt das keine weiteren Ports anfordert, dann bekommt er halt nur den einen Port.

Beim Herumexperimentieren habe ich nämlich bei zwei "falschen" Ports LACP freigeschaltet aber das Netzwerk ist nicht zusammengebrochen. Da frage ich mich halt warum man LACP nicht einfach an allen Ports freischaltet. Will einer einen weiteren Port, dann bitte sehr, wenn nicht, dann eben nicht.
 

ubuntulinux

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Meinst du nicht Spanning Tree? LACP/LAG braucht man, um Ports zu bündeln. Spanning Tree für redundanz und Verhindern von Layer2 Loops
 

harders

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Hallo Nomad

Grundsatz im Bereich Netzwerk:

Immer auf beiden Seiten dasselbe einstellen!


Sprich, wenn du die Verbindungsaushandlung auf "automatisch" hast, dann dies beim Switch UND beim Host. Wenn du z.b. 100MB / Full fix eingestellt hast, dass dies immer zwingen bei beiden Schnittstellen! Alles andere funktioniert richtig schlecht bis gar nicht.
Wenn du LACP (Übersetzt Portbündelung) einsetzen willst, dann konfigurierst du das auf dem Switch bei den entsprechenden Ports UND beim Host (Server, NAS, was auch immer).
Schön war ja, dass dies "früher" mit einfach einstöpseln gar nicht funktioniert hat, da musste man immer etwas konfigurieren. Inzwischen haben die Herstellen was gebastelt, dass es manchmal auch geht wenn man einfach was macht und zusammen steckt. Aber, in der Regel erhält man NIE ein wirklich gutes Resultat.
Netzwerk ist zwar keine Hexerei, aber ich finde es sehr wichtig, dass man weiss was man tut und dies auch entsprechend konfiguriert.
Und dann stellt sich wirklich die Frage, meinst du nun SPT oder LACP?

Und LACP beinhaltet mehrere Varianten. Nicht jedes Gerät kann alle. Und gerade Cisco backt hier teils sehr eigene Brötchen. Und bei HP heisst es Teaming, bei Linux (auch bei Synology) Bound .....
Und was viele ja nicht wirklich wissen, wenn du mit LACP z.b. mit 4 x 1 GB eine 4 GB Verbindung erstellst, hast du am Schluss zwar "irgendwie" 4 GB aber dennoch real 4 x 1 GB! Und wie die vier verschiedenen Verbindungen genutzt werden kannst du mit den verschiedenen Varianten einstellen.

Die Frage ist also, was möchtest du mit SPT oder LACP erreichen? Was möchtest du miteinander verbinden?


Gruss
Jürg
 

Nomad

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Der Hintergrund der Frage war das 1513+ welches vor kurzem ins Haus gekommen ist. Das hat ja bekanntlich 4 x 1GBIT/s Ports und da musste man mit Bonding anfangen wenn man sich halbwegs ernsthaft damit auseinandersetzen will. Zu meiner Überraschung bot mein gefühlt uraltes HP Procurve schon LACP Unterstützung. Da die Netzwerverkabelung hier alles andere als trivial ist habe ich meine Faulheit ausgelebt und einfach anhand der Traffic geraten welche vier Ports am 24 Port Switch ankommen. An diesen habe ich LACP freigeschaltet. Dabei lag ich nur fast richtig. Drei Treffer und eine Niete. Trotzdem gab es keinerlei Störung im Netzwerk. Daher die naheliegende Frage warum LACP nicht bei allen Ports per Default freigeschaltet ist. Man muss ja auch nicht GRE, IGMP, TPC, UDP etc. auch nicht einzeln am Switch freischalten weil sie es schon sind. Ebenso werden Speed, Duplex, Flow Control etc. auf Automatik geschaltet womit gewährleistet wäre mit minimalen Eingriffen einen sinnvollen Betrieb zu gewährleisten. Da hätte man bei allen Ports LACP genauso handhaben können wenn da nicht irgendwelche Gründe dagegen sprechen?

Da wir dabei sind, mit welchen Platten muss man die 1513+ füllen um die versprochenen ~200 MB/s bzw. ~400 MB/s zu erreichen? Aktuell schafft es mit drei Platten SHR nicht mal 1 GBIT Port auszulasten...
 

harders

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Hallo Nomad

Der Hintergrund der Frage war das 1513+ welches vor kurzem ins Haus gekommen ist. Das hat ja bekanntlich 4 x 1GBIT/s Ports und da musste man mit Bonding anfangen wenn man sich halbwegs ernsthaft damit auseinandersetzen will.

Mann muss LACP / Bonding / Trunk / Teaming nicht benutzen um etwas ernsthaft zu betreiben. :) Es kann aber in gewissen Situationen durchaus Sinnvoll sein. Es kann aber auch Sinnvoll sein die 4 NIC's anders zu benutzen.


Zu meiner Überraschung bot mein gefühlt uraltes HP Procurve schon LACP Unterstützung. Da die Netzwerverkabelung hier alles andere als trivial ist habe ich meine Faulheit ausgelebt und einfach anhand der Traffic geraten welche vier Ports am 24 Port Switch ankommen. An diesen habe ich LACP freigeschaltet. Dabei lag ich nur fast richtig. Drei Treffer und eine Niete. Trotzdem gab es keinerlei Störung im Netzwerk.

LACP gibt es ja auch schon länger ...


Daher die naheliegende Frage warum LACP nicht bei allen Ports per Default freigeschaltet ist.

Das macht keinen Sinn, dies als Standard auf jedem Port freizuschalten. Hier mal ein Bild zur Veranschaulichung. Damit LACP funktioniert, musst du auf dem Host A bestimmen, welche Ports (NIC) zu einem Trunk zusammengefasst werden sollen. Dasselbe auch auf dem Host B. Das ist eine Punkt zu Punkt Verbindung und auf jeder Seite muss definiert sein, welche Ports Member dieses Trunks sind. Stell dir vor, du willst von einem Switch aus mehrere Server anbinden. Jeder Server soll mit jeweils 2 x 1GB angeschlossen werden, dies aber mit LACP (Teaming). Da muss du doch jedem Host / Post sagen, wer für was zuständig ist. Post 1 & 2 für Server A, Post 3 & 4 für Server B, Port 5 & 6 für Server C, usw.

lacp_2.jpg

Quelle:
http://alliedtelesis.com/manuals/SBx8112_542/linkag_conf.html


siehe auch:
http://forum.synology.com/wiki/index.php/Using_Link_Aggregation_on_the_Synology_DiskStation


Man muss ja auch nicht GRE, IGMP, TPC, UDP etc. auch nicht einzeln am Switch freischalten weil sie es schon sind. Ebenso werden Speed, Duplex, Flow Control etc. auf Automatik geschaltet womit gewährleistet wäre mit minimalen Eingriffen einen sinnvollen Betrieb zu gewährleisten. Da hätte man bei allen Ports LACP genauso handhaben können wenn da nicht irgendwelche Gründe dagegen sprechen?

IGMP, TCP, UDP ist ja auch was total anderes. IGMP ist ein Bestandteil von IP zum Informationsaustausch und von Fehlermeldungen (http://de.wikipedia.org/wiki/Internet_Control_Message_Protocol). UDP und TCP gehört zum TCP/IP Protokoll und ist im Layer 4 (ISO / OSI Layer) unter gebracht. Wenn du einen Switch hast, der TCP/IP, TCP. UDP, ect. nicht unterstützt. Dann wirst du wohl eher Probleme haben, dass dein Netzwerk zum laufen kommt. So einen Switch würde ich zurückgeben, weil defekt!



Da wir dabei sind, mit welchen Platten muss man die 1513+ füllen um die versprochenen ~200 MB/s bzw. ~400 MB/s zu erreichen? Aktuell schafft es mit drei Platten SHR nicht mal 1 GBIT Port auszulasten...


Ich habe zu Hause eine 1511+ mit 5 x WD Red 3 TB (SHR) . Damit schaffe ich ohne LACP locker den 1 GB Link auszulasten. Auch bei einem RS3413xs+ mit 4 x WD Red 2 TB als RAID 10 ist der 1 GB Link der Flaschenhals. Wenn du LACP richtig konfiguriert hast und du von mehreren verschiedenen Clients dein NAS "belastest" verteilt sich die Netzwerklast auf die verschiedenen Links und du bekommst mehr Durchsetzt im Gesamten. Aber von einem Host <--> NAS wirst du immer auf die Leistung von 1 GB beschränkt sein.



Ich hoffe, dir etwas geholfen zu haben.


Gruss
Jürg
 
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