Erfahrungsbericht: Amazon S3 RRS (Simple Storage Service, Reduced Redundancy Storage)

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Matthieu

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Ich habe mich heute mal mit Amazon S3 RRS beschäftigt und möchte meine Erfahrungen gern mit euch teilen. Dazu möchte ich einmal Stück für Stück das Verfahren eines Backups durchgehen. Wer also Hilfe sucht, kann sich hier auch eventuell belesen.
Noch kurz ein Satz zu meinem Vorhaben: Ich habe unlängst viele persönliche und wichtige Dokumente digitalisiert, weil bei uns in der nähe kürzlich ein Haus abgebrannt ist, das stimmt schon vorsichtig. Jetzt möchte ich diese Dokumente welche in einem DSM-verschlüsselten Ordner liegen online sichern. Und zwar so, dass sie auch verschlüsselt auf den Servern landen ...

Der Anfangspunkt ist diese Webseite: http://aws.amazon.com/de/s3/
picture.html

Über den Button geht es zur Anmeldung. Wer schon einmal etwas bei Amazon gekauft hat, kann diesen Account ganz einfach weiterverwenden, so wie ich. Nur möchte Amazon nun ein paar weitere Dinge wissen.
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Unter anderem Firma und Internetseite sind freiwillige Angaben zusätzlich zur üblichen Amazon-Adresse. Außerdem muss man eine Kreditkarte o.ä. angeben, denn die Kosten werden monatlich automatisch abgebucht. Und sogar die USt-ID kann man angeben um sich direkt von der Umsatzsteuer befreien zu lassen.
picture.html

Dann heißt es erst einmal wieder warten, zumindest in der Theorie, denn die Mail brauchte bei mir nur ein paar Sekunden.
 
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Matthieu

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Teil 2

Ein weiterer wichtiger Punkt sind natürlich die Kosten. 5GB für ein Jahr bekommt man frei, aber auch die weiteren Preise sind nicht sehr hoch, wenn man nicht die gesamte DS sichern möchte.
Hier noch einmal eine Übersicht zu den Kosten. Am sinnvollsten ist sicherlich Irland als Speicherort, daher habe ich mich auch darauf beschränkt.
AWS Free Usage Tier*
As part of AWS Free Usage Tier, you can get started with Amazon S3 for free. Upon sign-up, new AWS customers receive 5 GB of Amazon S3 storage, 20,000 Get Requests, 2,000 Put Requests, 15GB of bandwidth in and 15GB of bandwidth out each month for one year.

EU (Ireland) Region
Storage (Designed for 99.999999999% Durability)
$0.000 per GB - first 5 GB / month of storage used*
$0.140 per GB - first 1 TB / month of storage used beyond the global free tier
$0.125 per GB - next 49 TB / month of storage used
$0.110 per GB - next 450 TB / month of storage used
$0.095 per GB - next 500 TB / month of storage used
$0.080 per GB - next 4000 TB / month of storage used
$0.055 per GB - Storage used / month over 5000 TB

Reduced Redundancy Storage (Designed for 99.99% Durability)
$0.093 per GB - first 1 TB / month of storage used
$0.083 per GB - next 49 TB / month of storage used
$0.073 per GB - next 450 TB / month of storage used
$0.063 per GB - next 500 TB / month of storage used
$0.053 per GB - next 4000 TB / month of storage used
$0.037 per GB - Storage used / month over 5000 TB

Data Transfer**
$0.000 per GB - first 15 GB of data transferred in per month*
$0.100 per GB - data transfer in beyond the global free tier

$0.000 per GB - first 15 GB of data transferred out per month*
$0.150 per GB - first 10 TB / month data transfer out beyond the global free tier
$0.110 per GB - next 40 TB / month data transfer out
$0.090 per GB - next 100 TB / month data transfer out
$0.080 per GB - greater than 150 TB / month data transfer out

Requests
$0.00 per 1,000 requests - first 2,000 PUT, COPY, POST, or LIST requests*
$0.01 per 1,000 requests - PUT, COPY, POST, or LIST requests beyond the global free tier

$0.00 per 10,000 requests - first 20,000 GET and all other requests*
$0.01 per 10,000 requests - GET and all other requests beyond the global free tier***
Als nächstes also zur Benutzeroberfläche für S3: https://console.aws.amazon.com/s3/home
picture.html

So sieht das ganze also leer aus. Ein Bucket ist sowas wie ein "Gemeinsamer Ordner" in der DS. Es gibt nichts darüber. Aber man kann Buckets im ganzen zwischen Servern und Serverzentren hin und herschieben. Für letzteres fallen jedoch wieder Gebühren an.
Wenn man also ein Bucket erstellt, ist das Serverzentrum wichtig, welches man per Hand auswählen kann. Je nach Serverzentrum ändern sich jedoch auch die Preise! Und in den USA herrschen andere Rechtsgrundlagen als in Irland ...
picture.html

Leider gibt es Einschränkungen was die Namen von Buckets angeht. Ich persönlich nutze gern "_" in Ordner- und Dateinamen. Doch das kann man in Irland offenbar nicht:
picture.html

Auch müssen die Namen eindeutig sein und dürfen je Serverzentrum nur ein Mal vorliegen. Der Zugriff via URL läuft nämlich ohne Benutzernamen nur über den Namen des Buckets. Aber das ist für DS-Nutzer uninteressant, wenn man nur Backups macht.
Mit Bucket kommen da noch einige Optionen hinzu:
picture.html

Da ist nicht nur zu sehen, dass meine Daten in Irland landen werden, sondern auch dass der Zugriff geloggt werden kann. Das ist bei Backups sehr interessant um zu kontrollieren, ob die DS in den richtigen Abständen anruft. Die entsprechenden Dateien werden bei mir mit dem Dateinamen "access-"+Zugriffszeit angelegt.
Wer Daten hochladen möchte kann das jetzt tun, aber für mich geht es jetzt mit der DS weiter. Dazu benötigt man die Schlüssel zum Zugriff:
picture.html

Hat man diese erst einmal, ist man mit Amazon vorerst fertig.
 

Matthieu

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Teil 3

Denn wenn man nun im DSM die Datensicherung anlegt, wird man als erstes nach den Schlüsseln gefragt.
picture.html

Da es sich bei mir um sehr wichtige und doch persönliche Daten handelt, lasse ich auch die Übertragung verschlüsseln und gelöschte Daten im Backup nicht löschen.
Die Namen der Buckets lädt die DS nun selbst nach. Laut Hilfe kann man im DSM auch einfach einen Namen eingeben und die DS erstellt ein Bucket.
Der Rest des Vorgangs ist wie bei allen anderen Backups auch. Das abschließende Backup dauerte aber recht lange.
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Das liegt bei mir vermutlich daran, dass ich alles von den Daten bis zur Übertragung verschlüsseln lasse. Schließlich benötigte die Datensicherung rund 2 Stunden (habe aber nicht exakt nachgemessen, sondern nur auf die Uhr gesehen). Und das, obwohl ich gar nicht so viele Daten habe:
picture.html

Jetzt kommt der spannende Punkt: Ist alles da und ist es auch verschlüsselt? Die Antwort lautet ja, sogar mit verschlüsselten Dateinamen. Dort findet sich auch ein Hinweis auf "ecryptFS".
picture.html

Aber als Backup brauche ich keine gigantische Verfügbarkeit und Sicherheit. Damit kann man bei Amazon viel Geld sparen: Reduced Redundancy Storage kostet einiges weniger.
http://www.synology-forum.de/album.html?albumid=6&pictureid=39
Den Kopiervorgang dazu muss man manuell über die Oberfläche anstoßen.

Nach dem was ich bisher gelesen hatte, gestaltete es sich doch einfacher als ich dachte. Ein Restore habe ich noch nicht probiert, aber die relativ geringen Kosten für kleinere Datenmengen machen aber Spaß am Experimentieren. Einziger Wermutstropfen: Die Dateigröße ist auf 5GB beschränkt, aber ich habe nur Dateien im MB-Bereich gesichert.
Hier noch der vollständige (komplizierte) Kostenrechner: http://calculator.s3.amazonaws.com/calc5.html

MfG Matthieu
 
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ubuntulinux

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Free Tier Discount: das begreife ich nicht ganz, wieviel kostet es endgültig? (5GB Files, Up, Download, 1000GET/Post?
 

Matthieu

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Free Tier Discount: das begreife ich nicht ganz, wieviel kostet es endgültig? (5GB Files, Up, Download, 1000GET/Post?
Alles was unter "Free Tier" steht kannst du für 1 Jahr von den Werten abziehen. Theoretisch kommt pro Backup-Datei ein "PUT". Wie oft die DS ein GET macht, weiß ich noch nicht. Auch was meine PUT-Annahme angeht bin ich noch am Logdatei auswerten. Kann mir dabei jemand helfen? Ich tu mich da etwas schwer bei, die Namen sind alle etwas seltsam.

MfG Matthieu
 

ubuntulinux

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naja 0.01$ für 1000 solche anfragen ist ja nix

muss mir das auch mal anschauen :)
 

Matthieu

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Ich würde es aber nur verschlüsselt machen, denke nicht dass das bei unverschlüsselten Ordnern von alleine gemacht wird ...

MfG Matthieu
 

itari

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Dran denken, dass Amazon so 'nett' war, WikiLeaks den Speicher dicht zu machen. Ich würde das zum Anlass nehmen, Amazon nicht zu vertrauen.

Itari
 

ubuntulinux

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Bekommt man eigendlich 5GB pro Monat (jeden Monat 5 mehr) oder einfach 5GB immer?
 

Matthieu

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ubuntulinux

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ja, man kann aber zb 10GB/monat mieten. 10 GB pro Monat heisst für mich 10 GB mehr pro Monat;)
 

Matthieu

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ja, man kann aber zb 10GB/monat mieten. 10 GB pro Monat heisst für mich 10 GB mehr pro Monat;)
Nein. Du bezahlst das, was du pro Monat nutzt. Da gibt es sogar Beispielrechnungen mit "Gigabytestunden". Das wird richtig aufwendig berechnet, wie viel du nun effektiv genutzt hast.
Vlt sollte es eher heißen "X€ pro GB und Monat"

MfG Matthieu
 

ubuntulinux

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Genau so sollte es heissen.

Muss ich da nichts fix buchen? Also kann ich einfach 2GB benutzen und muss dann 2GB bezahlen und wenn ich nächsten Monat 10GB benutz muss ich 10GB bezahlen?
 

Matthieu

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ubuntulinux

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Danke für die Auskunft :)
 
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amarthius

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Verstehe ich das richtig das deine Daten verschlüsselt sind durch ein verschlüsseltes Share auf der DS?
Falls ja hast du schonmal die Wiederherstellung deiner verschlüsselten Daten versucht?

Ich habe das gleiche bei Strato HiDrive versucht. Nur bricht die Wiederherstellung mit einem Fehler ab und der Netzwerkdienst beendet sich. Der Fehler ist reproduzierbar.
http://www.synology-forum.de/showthread.html?p=138763

Falls niemand eine Idee hat, werde ich mal den Support anschreiben. :confused:
 

Delori

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Ganz blöde frage, aber ich hab bis jetzt (nach langen lesen) immer noch nicht verstanden worin der Vorteil von S3 sein soll gegenüber z.B HiDrive.
Könnte dies mal jemand erklären?

lg
 

blackfir3

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ich habe meine "Eigenen Dateien" aber unter /homes/USERNAME. Den Ordner kann man ja soweit ich weiß nicht verschlüsseln (möchte ich zuhause auch nicht).
Aber dann wäre er ja bei Amazon auch nicht verschlüsselt. :(
Gibts da irgendwie eine andere Möglichkeit? Wird immer komplett gesichert, oder nur das was sich geändert hat?
 

Matthieu

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@Delori: Der einzigen beiden Vorteile die mir einfallen, ist die Integration in den DSM und die Abrechnung ausschließlich nach tatsächlich genutzten . Der ist bei HiDrive nämlich (noch) nicht gegeben. Es ging mir auch nicht darum hier etwas zu vergleichen. Ich habe HiDrive selbst noch nicht genutzt.
@blackfir3: Ich weiß nicht genau ob es funktioniert, aber eine Idee wäre es: Regelmäßig Interne Backups des nicht verschlüsselten Ordner auf einen verschlüsselten einrichten und dann diesen mit S3 sichern. Es werden nicht immer wieder alle Daten übertragen.

MfG Matthieu
 

Merthos

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Ich weiß nicht genau ob es funktioniert, aber eine Idee wäre es: Regelmäßig Interne Backups des nicht verschlüsselten Ordner auf einen verschlüsselten einrichten und dann diesen mit S3 sichern. Es werden nicht immer wieder alle Daten übertragen.

Das geht so, hatte ich eine Zeitlang so laufen (zwar mit GMX als Ziel aber ist ja prinzipiell das gleiche).
 
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