Datensicherung Tipps für die richtige Software

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Floesmaan

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Hi,

ich versuche gerade ein kleines Home-Backupsystem einzurichten und bin ehrlich gesagt etwas überfordert mit den vielen Möglichkeiten für Software/Vorgehensweisen, die hier im Forum bzw. auf der Synology Seite und in Youtube Tutorials vorgestellt werden.
Daher ist meine Hoffnung, dass ihr mir vielleicht sagen könnt, was ich an Software brauche und welches Prinzip das richtige ist, um folgendes zu realisieren:

Hardware:
- Windows 10 Notebook mit 3TB
- Windows 7 Notebook mit 1 TB
- Synology DS212j mit 2x 6TB als RAID1 (steht im Keller)
- Synology DS218+ mit 2x 12TB als RAID1 (steht in der Wohnung, dient selbst auch als Media-Server für z.B. Fotos usw.)
- Diskstations sind per Powerlan mit einem Asus RT-N66U Router verbunden, Notebooks per WLAN

Was ich mir vorstelle:
1. kontinuierliches Backup der zwei Notebooks auf die DS218+ mit Versionierung und Ausdünnung von älteren Dateien. Wiederherstellung von Dateien eines bestimmten Datums soll relativ schnell gehen. Ab einer gewissen Dateigröße von z.B. 1GB keine Versionierung mehr (wegen Speicherplatzeinsparung)
2. eine Art Ransom-Ware-Schutz aller Daten auf der DS218+ mittels wöchentlicher Spiegelung auf die DS212j.
3. es soll garantiert keinerlei Zugriff von außerhalb auf irgendwelche Daten oder Geräte möglich sein (ich erwähne das, weil ich keine Ahnung von dem ganzen Netzwerkzeug habe und Angst habe etwas falsch zu machen und nicht mehr sicher von Cyberangriffen zu sein. Daher habe ich Bedenken Serverfunktionalitäten der Diskstation zu aktivieren)

Gesucht:
- was ist die richtige Software bzw. Lösung?

Macht das soweit Sinn und denkt ihr, dass sich das überhaupt umsetzen lässt?

Viele Grüße,
Thomas
 

Synchrotron

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Win7 würde ich zügig auf Win10 bringen, sonst hast du da das erste Sorgenkind in der Combo (Supportende in 6 Monaten !). Nach dem Supportende dürfte es nicht lange dauern, bis man es nicht mehr ins Internet bringen sollte, auch nicht hinter einer Firewall.

Ich nutze Acronis unter Win10 und Mac, um meine BU-Jobs zu organisieren. Es gibt eine Mehrgeräte-Lizenz.

Acronis kann auch Netzwerklaufwerke sichern, sowohl dorthin schreiben wie auch von dort ziehen. Ein Engpass dürfte PowerLAN sein - das habe ich auch genutzt, aber es „fliegt“ erst, seit ich richtige LAN-Kabel installiert habe. PowerLAN hat schlechte Latenzen, das heißt das Hin und Her in jedem Backup wird gebremst.

Ransomware-Schutz heißt aus meiner Sicht immer ein körperlich getrenntes weiteres BU. Also eine USB-Platte, oder mehrere davon. Das wäre auch sinnvoll, weil es ein weiteres Risiko gibt: Wenn deine Hütte abfackelt, sind alle Kopien unter diesem einen Dach (gewesen).

Eine Lösung wären 2 große USB-Platten (3,5HDD, 10TB). Eine davon liegt zu Hause und wird 1x wöchentlich angeschlossen. Eine zweite liegt ausgelagert, und wird 1x monatlich gegen die andere ausgetauscht. Dann wäre selbst im worst case immer noch ein maximal 1 Monat altes Backup vorhanden.

Als Cloudspeicher (ähnliche Funktion als räumlich ausgelagertes BU) käme für das große Notebook Backblaze in Frage. Unbegrenztes Datenvolumen, aber nur für 1 Gerät in der Basislizenz, sichert keine Netzlaufwerke, für ca. 60€ im Jahr. Vorteil ist, man kann auch von unterwegs sichern, ohne irgendwas mitnehmen zu müssen.

Da du dein Heimnetzwerk nicht öffnen willst (VPN-Server !?), wäre so eine Cloudlösung für ein ev. auch mobil genutztes NB eine durchgängige und schlanke Sache. Das Erst-BU, das lange brauchen wird, von zu Hause, unterwegs geht es dann flott, weil nur noch inkrementell etwas dazu kommt.
 

NSFH

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Floesmaan

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Danke für den Link. Ja, Active Backup for Business hatte ich auch schon ausprobiert und es sah sehr vielversprechend aus! Aber leider erfüllt es Punkt 1 aus meinem initialen Beitrag oben nicht komplett:
Es gibt keine Möglichkeit große Dateien von der Versionierung auszuschließen (oder z.B. einfach bestimmte Ordner vom Backup auszuschließen). Ohne diese Funktionalität reicht der Speicherplatz auf den Diskstations nicht aus, da ich z.B. durch Schnittsoftware, Downloads usw. extrem große temporäre Dateien (insgesamt mehrere TB pro Woche) erstelle und wieder lösche und davon ja weder ein Backup noch eine Versionierung brauche. Wenn ich gar keine Software finde, die sowas kann, könnte ich eine separate Partition für große Dateien, die nicht gesichert werden sollen, erstellen. Aber das erscheint mir sehr umständlich und ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, das mein Anwendungsfall so selten ist.

Vielleicht gibts in einer zukünftigen Version vom Active Backup ja so eine Funktionalität.
 

Synchrotron

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Unter Acronis können gezielt einzelne Ordner vom BU ausgeschlossen werden.

Andere Optionen gibt es auch noch, die habe ich nur noch nie durchgeschaut. Kann sein, dass dort bestimmte Dateitypen ausschließbar sind.
 

Floesmaan

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Hey Synchrotron, danke für deine ausführliche Antwort!

Win7 würde ich zügig auf Win10 bringen, sonst hast du da das erste Sorgenkind in der Combo (Supportende in 6 Monaten !).
uh, stimmt, guter Punkt :)


Ein Engpass dürfte PowerLAN sein
jain, sind zwar nur zwischen 300-500 MBit, aber reichte mir bisher immer aus.

Zu Acronis habe ich seit längerer Zeit kein Vertrauen mehr. Da gab es mal eine Zeit, wo Acronis seine eigenen Backups nicht wieder herstellen konnte und noch diverse andere Probleme hatte und ich dann einiges an Datenverlust. Support war immer extrem schlecht bei solchen Fällen (Stand ist aber vor 8 Jahren, vielleicht hat sich was geändert). Aber immerhin ging damals schon das Auschließen von Ordnern usw.. Vielleicht werde ichs demnächst mal reevaluieren.

Ransomware-Schutz heißt aus meiner Sicht immer ein körperlich getrenntes weiteres BU.
Gibts da nicht irgend eine Variante, wo sich das Backup-Programm (also NAS) die Dateien selber vom Client zieht und bei einem Ransomware-Fall man einfach die Vorgängerversion wiederherstellt? Also der Client selbst gar nicht die Möglichkeit hat, aktiv die Backup-Dateien auf dem NAS zu verändern? Beim Active Backup for Business hörte sich das Vorgehen ein bisschen so an.

Eine Lösung wären 2 große USB-Platten
Im Prinzip hast du ja total recht damit. In Realität hatte ich das mal eine Zeit lang probiert und dann einfach irgendwann vergessen oder einfach keine Nerven/Zeit dafür. Daher bin ich nach der Suche nach einem Backup-Prinzip, welches wirklich komplett automatisch abläuft.
Der Keller, wo momentan die zusätzliche Diskstation steht, ist abgeschirmt in einem Nebengebäude hinter einer Feuerschutzwand. Hatte mir schon einiges an Gedanken gemacht und würde an dieser Stellen den Kompromiss eingehen, zwar eine extrem kleine Chance zu haben, dass hier ne Bombe einschlägt oder so, aber dafür eben ein komplett automatisiertes Backup realisieren zu können.

Cloud-Speicher kommt auf meinem aktuellen Wissensstand für mich definitiv nicht in Frage (Datenschutz, Dauer des Backups und der Wiederherstellung, Kosten usw.)
 

Synchrotron

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Dein PowerLAN würde ich einfach mal testen, gegen eine provisorisch verlegte LAN-Strippe. Bei mir lagen da auf ca. 30m Welten dazwischen. Das ist relevant, die Syno läuft 24/7, aber der Rechner muss auch laufen, so lange das BU trödelt.

Mit Acronis habe ich nur positive Erfahrungen gemacht, nach einigen Versuchen mit anderen Programmen. Restore hat beim Test auch funktioniert.

Im Fall von Ransomeware ist jeder im Netz freigegebene Client in Gefahr, auch die Syno. Was nützt das BU, wenn es selbst verschlüsselt wurde ? Nach aktuellem Stand ist die einzige Sicherheit ein körperlich vom Netz getrenntes oder zumindest systemseitig ausgeworfenes Laufwerk.

Noch ein BU: Besser ein 6 Monate altes, als gar keines ...

Cloud: Ist halt ein Abwägen, da gibt es kein richtig und falsch. Wenn es nur um 1 Rechner geht, der dann eventuell im Urlaub auch als Speicher für alle Urlaubsbilder etc. dient, kommt man an dem Thema kaum vorbei. Alles, was man körperlich dabei hat, kann weg kommen. Wenn man das HauptBU vorher zu Hause mit einer guten Datenleitung macht, dann rödelt der zwar im HotelWLAN mit den neuen Sachen, aber es geht. Meistens kann man sich auch ein Token kaufen, um schnelleres WLAN zu bekommen - die meisten Hotels drosseln das öffentliche WLAN, bieten aber für einen Obulus eine schnellere Alternative. Wenn du sicher sein willst, nimmt noch ein VPN dazu.
 

NSFH

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Ich kann es zur Zeit nicht ausprobieren, aber wenn ich mich nicht irre lassen sich im Backup bestimmte Dateitypen anhand ihrer Endung vom Backup ausschliessen.
 
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