Vertrauenswürdigkeit RAID5

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Hallo Leute,

nachdem ich mich schon seit Monaten mit meiner CS herumgeschlagen habe, bin ich mir nicht mehr sicher, wie weit ich dem Ding zukünftig vertrauen kann.

Hintergrund ist, dass ich nach dem letzten "Absturz" des RAID5 alle meine Daten (ca. 2,1 TB) nun endgültig verloren habe.

Seitdem ich das Ding in Betrieb genommen habe, ist immer wieder aus unerfindlichen Gründen eine der vier Platten "abgestürzt". IA. war dies, nachdem die CS aus dem Standby wieder aufwachen sollte. Ich habe den Warnmeldungen vertraut und habe die (angeblich) defekte Platte gegen eine neue ausgetauscht. Das ganze drei Mal! Kann ja sein, dass neu gekaufte Platte hin und wieder defekt sind. Aber jetzt nachträglich durchgeführte Tests ergaben, dass alle Platten vollkommen in Ordnung waren.

Nach den Plattentauschs wurden die neuen Platten immer rebuildet. Bis zum letzten Vorfall, da war das RAID5 abgestürzt aber nicht mehr reparierbar. Ich habe alle Tipps und Tricks, die in diesem Form empfohlen werden, "ausgeführt". Nichts hat geholfen. Schlussendlich habe ich jetzt das abgestürzte RAID "entfernt" und baue es jetzt neu auf.

Nachdem ich im Forum auch gesehen habe, dass nicht nur ich dieses Problem habe, sondern viele andere auch, stellt sich für mich jetzt die Frage:

WIE VERTRAUENSWÜRDIG IST DIE CS407e EIGENTLICH?

Die Funktionen und die GUI sind ja traumhaft - zumal zu diesem Preis -, aber wenn die Daten futsch sind, dann nutzen mir super tolle Einstellmöglichkeiten und die wirklich tolle Bedienbarkeit nichts.

Gibt es von euch ähnliche Erfahrungen? Habt ihr euch schon nach einer Alternative umgesehen, die empfehlenswert ist?! (sollte auch so kompakt sein, ...)

Beste Grüße,
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Trolli

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Nun - Du betreibst Platten, die von Synology als nicht kompatibel zu Deinem System aufgelistet werden (ST31000340AS). Da Du hauptsächlich Probleme beim Aufwachen aus dem Standby-Modus hast, schätze ich mal, dass die Platten beim Hochfahren mehr Strom ziehen als die 407e leisten kann. Ich hab schon mehrmals gehört, dass Synology den Benutzern in diesem Fall stärkere Netzteile zugeschickt hat - bin mir aber jetzt nicht sicher, ob das für die 407e zutrifft, oder ob diese schon direkt das starke Netzteil hat. Da könntest Du bestimmt mal beim Support nachfragen.

Fazit: Bei der Auswahl der Platten sollte man sich auf jeden Fall an die Kompatibilitätsliste halten. Damit erspart man sich eine Menge Ärger.

Trolli
 

itari

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Das Daten verloren gehen können, ist in der EDV seit Anbeginn ein Thema. Die Antwort heißt Datensicherung. Und zwar richtig: 1xOrginal, 3xSicherung. So empfiehlt man es Geschäftskunden und dann kann man auch ruhig schlafen. Wer das nicht wahrhaben will, muss leidvolle Erfahrungen sammeln. Wer denkt, dass RAID das Verhältnis ändert, denkt falsch. RAID schafft noch mehr Sicherheit, aber eben nicht vor Verlust. Ein jeder mag sich freuen, wenn er (noch) nicht betroffen war, sagt man auch den Leuten ohne doppelten Virenscanner. Das allerschlimmste ist oft, dass kaum jemand den Ernstfall übt, also seinen Normalbetrieb so stört, dass er von seiner Sicherung wieder alles aufbauen muss. Da hab ich auch schon Leute erlebt, die das erste Mal gesehen haben, dass sie eigentlich nur das Falsche gesichert hatten. Aber so sind die Menschen :rolleyes:

Damit wir uns richtig verstehen, ich sage nichts als Entschuldigung dafür, dass ein Gerät eine Macke hat und vielleicht deswegen nicht zuverlässig arbeitet. Das ist sehr ärgerlich, weil es viel Zeit kostet. Und da sollte man auch Reklamieren, was das Zeugs hält. Aber über den Datenverlust muss man sich schon woanders ausheulen, weil das halt ein selbstgemachtes Problem ist.

itari
 

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@Trolli:

1. Es ist ein Unterschied, ob wir hier von "inkompatibel" oder "nicht getestet" sprechen. Von "inkompatibel" ist von Seiten Synology keine Rede! Die Platten sind nur noch "nicht getestet".

2. Kann Synology nicht alle Platten testen. Zudem besteht das Problem, dass aktuell nur zwei 1TB Platten "offiziell" getestet wurden. Und ich brauche diese Datenmenge. Außerdem habe ich das Problem diese getesteten Platten zu bekommen.

3. Im User-Test-Bereich sind die Platten als funktionsfähig angeführt. Mir ist schon klar, dass dies keine Garantie für die Funktionsfähigkeit ist, weil es sich hierbei vermutlich um alles andere als um Funktionstests handelt. Die Dinger funktionieren halt bei dem einen oder anderen User.

4. Die Platten fahren einzeln hoch. Bei den vielen Neustarts des Systems wäre mir ein "Power-Problem" sicher schon früher aufgefallen.

5. Was mich wundert ist ja, dass die CS (eigentlich das RAID) ein paar Tage, manchmal sogar ein paar Wochen, problemlos funktioniert hat, aber von einem Moment auf den anderen ihren Geist aufgegeben hat. In dieser Zeit ist die CS sicher schon ein paar Mal im Standby-Modus gewesen ...

6. Habe ich gerade gesehen, dass itari den selben Plattentyp wie ich verwendet und anscheinend mit RAID1 keine Probleme damit hat.

@itari:

Deine Argumente bzgl. Datensicherung sind prinzipiell richtig - damit habe ich auch kein Problem - bin selber ein professioneller IT-Fuzzi (kenne mich mit Backup usw. gut aus). Die Daten kann ich auch wiederherstellen, nur mit einem ziemlich großen Aufwand. 2,1 TB sind halt keine Kleinigkeit.

Und bitte nicht bös sein, aber "ausheulen" tue ich mich sicher nicht. Mir ist nur aufgefallen, dass ich mittlerweile nicht der einzige bin, der diesbzgl. gravierende Probleme mit seiner CS hat. Schau Dich mal im Forum um. Da gibt es einige, die sich wegen plötzlich aufhängenden RAID-Systemen "ausheulen".

Absolut indiskutabel ist die Tatsache, dass die CS unzuverlässig ist. Wenn ich jeden Tag damit rechnen muss, dass die CS als Server nicht zur Verfügung steht. Natürlich kann es sein, dass mal was schief läuft, aber mit dieser Häufigkeit?
 

itari

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Ja, das mit dem Ausheulen darfst nicht so persönlich nehmen. Es ist eher so, dass hier im Forum halt immer die Probleme diskutiert werden und nicht das Normale. Aber du hast natürlich Recht, ein System mit Problemen ist ein Ärgernis. Und da sind wir natürlich auch alle an deiner Seite, dass das möglichst schnell aus der Welt geschafft wird.

Nur manchmal geht es halt nicht per Forumsbeitrag, weil die Hardware ne Macke hat. Ist halt so. Da kannst nur mit dem Synology-Support verhandeln oder eben mit deinem Händler.

itari
 

Trolli

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Die Platten wurden schon offiziell getestet - deswegen steht ja auch "Tested SATA Drives" über der Tabelle. Wenn Du mir nicht glaubst, kannst Du das auch hier nachlesen:
http://www.synology.com/enu/forum/viewtopic.php?f=26&t=8991&p=37871&hilit=ST31000340AS#p37871
http://www.synology.com/enu/forum/viewtopic.php?f=26&t=9104&p=38235&hilit=ST31000340AS#p38235

Auch im den Benutzer-Kompatibilitätslisten ist nicht eine einzige CS-407e aufgeführt. Dort sind lediglich Einträge der DS-207+ und CS-407 aufgeführt. Die CS-407e unterscheidet sich wesentlich von diesen Systemen. Itari hat übrigens auch eine DS-207+. Du könntest mal versuchen, den Ruhezustand zu deaktivieren.

Trolli
 

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Hallo Trolli,

vielen Dank für die Information. War gestern anscheinend wegen des "CS-Zusammenbruchs" etwas "blind". Du hast vollkommen recht, die Platten wurden getestet und sind anscheinend erst aber der 8er-Version tauglich.

Da ich die 1TB-Platten von Seagate nicht wieder los bekomme, werde ich mir wohl oder über die 8er-Version der CS zulegen. Da ich das 7er-Kisterl nicht "wegwerfen" möchte, werde ich mir taugliche Platten suchen. Die können dann auch ein wenig kleiner sein.

Eine Schlussbemerkung möchte ich noch machen: Auch wenn eine der RAID5-Platten eingeht, darf es nicht passieren, dass sich das gesamte RAID "vertschüsst". Das ist definitiv ein Problem. Liegt nicht unmittelbar an Synology, aber an der SW-Implementierung.

Beste Grüße,
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Trolli

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Da hast Du wohl recht. Das dabei eine Platte aus dem Raidsystem aussteigt, kann ich ja noch verstehen. Allerdings sollte es sich dann eigentlich anschliessend problemlos wieder zusammensetzen lassen. Zumal ja auch ein ext3 Journaling-Dateisystem eingesetzt wird.

Trolli
 

itari

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Trolli

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So direkt natürlich nix. Wie gesagt kann ich es ja auch verstehen, dass sich das Raidsystem erstmal ausklinkt. Aber durch das Jounaling (so wie ich es mit meinen bescheidenen Kenntnissen verstehe) sollten doch die Datenstrukturen eigentlich nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Dann müsste es eigentlich problemlos möglich sein, das Raidsystem manuell wieder zusammenzukleben (zu mounten). Oder liege ich da falsch?

Trolli
 

itari

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Kann sein, kann nicht sein. Was ist ein Raid-5? Verteilte Informationen über mehrere Platten/Partionen mit einer (oder mehreren) Check-Summen-Platten/Partitionen. Wo wird nun das Journal gespeichert? Auf einer bestimmten Platte? Auch verteilt auf mehreren Platten? Mit Check-Summe oder ohne? Gar nicht (also nur im RAM)? Ich hab keine Ahnung, wie das auf der DS aussieht. Ob man das beeinflussen kann. Ich weiß nur, dass ich das bei anderen Raid-Systeme z.B. mit LVM durchaus beeinflussen kann. Sogar eine eigene Platte kann ich für das Journal definieren; ich glaube, dass ich sowas auch beim mdadm auf Kommandozeilenebene gesehen habe.

Warum diese lange Ausführung? Weil, wenn das Journal nicht komplett lesbar nach einem Raid-Defekt ist, dann nützt es auch nichts.

Das Journal führt Buch über die Änderungen am Dateisystem, damit man bei einem Datei-System-Recover schneller ist (offene Transaktionen) und sich beim Speichern von Änderungen nicht solange aufhalten muss, bis alles auf der Platte ist (Journal als Puffer; ist aber Einstellungssache). Mehr macht es eigentlich nicht (zumindest seh ich bei ext3 und anderen einfachen Journalen keine weiteren wichtigen Dinge).

Zusammengefasst: Wenn Raid kaputt, dann möglicherweise auch Journal kaputt; zumindest ist das Journal nicht so clever, dass es was vom Raid weiß und sich dementsprechend so verhalten kann, dass es immer ganz bleibt. Sind zwei unterschiedliche Abstraktionsebenen. Dem Raid ist es ja auch egal, was für ein Dateisystem sich später auf ihm tummel wird.

Nichts desto trotz ist ein Raid besser als keins; und ein journalisierendes Dateisystem besser als ein Nicht-journalisierendes. Nur würde ich es ein wenig gewagt halten (bei momentanen Kenntnis-Stand) zu sagen, dass die Journalfunktion das Raid absichert.

itari
 
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