Einfach noch mal den Zusammenhang:
Normalerweise schreibt das ext3-File-System ein Journal über alle Schreibvorgänge auf die Platte. Also bevor was auf die Platte geschrieben wird oder dort was gelöscht wird usw. wird zuerst ein Eintrag ins Journal geschrieben und dann wird erst in die Dateien geschrieben. Wenns dann fertig ist, wird das auch wieder im Journal aufgezeichnet. Man nennt das ein Transaktions-Protokoll führen.
Die ganze Geschichte macht Sinn, wenn die Reihenfolge auch immer stimmt: also erst einmal ins Journal, dann in die Datei und dann wieder ins Journal. Nun gibt es moderne Platten, die können ihre Datenschreibvorgänge (auch die Lesevorgänge) so optimieren, dass es möglichst kurze Wege auf der Platte gibt und sortieren die Schreibvorgänge nicht chronologisch sondern Wege optimiert. Das ist nett, aber wenn dadurch die chronologisch Reihenfolge durcheinander gebracht wird, ist das mit dem Journal nicht mehr sicher. Vergleich zum wirklichen Leben: erst die Mahnung, dann die Rechnung.
Dann gibt es eine weitere Optimierung: der Plattencontroller (also die Chips auf dem Laufwerk) haben auch ein RAM (cache) und man kann nun vereinbaren, dass das Betriebssystem bereits eine Meldung über erfolgreiches Plattenschreiben erhält, wenn die Daten ins RAM der Platte geschrieben wurden. Also bevor sie wirklich auf der Platte sind, wird dem Betriebsystem schon das 'ok' gegeben. (Plattencache aktivieren). Wenn nun gerade in einem solchen Fall der Strom ausbleibt, dann denkt das Betriebssystem, alles ok, aber die Daten stehen möglicherweise noch gar nicht richtig auf der Platte. Normalerweise ist das so, dass die Transaktionsbeendenden Journaleinträge ja nicht vorher geschrieben wären (auch in den Cache), bevor nicht alles ok ist, aber im ungünstigsten Fall könnte es nun sein, dass das Journal früher als die Daten vom Cache auf die Platte geschrieben wurde. Also Journal sagt: alles ok, und in der Datei ist Müll.
Deswegen wird gerade eine Diskussion darüber geführt, wie man die Platten am besten einstellt, um solche Situationen zu minimieren. Vor allem, ob manche Einstellungen überhaupt wirksam sind. Soll heißen, selbst wenn man sie vornimmt, müssen sie ja nicht unbedingt auch umgesetzt werden.
itari