einfach mal über Platten nachdenken ...

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itari

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wieder einmal ehr zufällig bin ich auf einen Artikel gestoßen, der sich mit der Lebensdauer von Festplatten beschäftigt. Sowohl die Studie als auch die Diskussion bei Heise sind interessant. Da hier ja auch gerne darüber sinniert wird, welche Platten man einsetzt ...
 

Trolli

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Ja, diesen Artikel hatte ich schon mal gesehen. Es ist nur schade, dass leider keine Hersteller genannt werden...
 

itari

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naja in der Diskussion zu dem Beitrag ja schon :D
 

Supaman

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mich würde viel mehr interessieren, wie dauerthaft die datenhaltung bei den großen platten (750gb /1000 gb) ist. vielfach wird ja nur einmalig was draufgeschrieben (filme, große backupdateien), auf die datenblöcke werden danach ewigkeiten nicht mehr zugegriffen.
 

itari

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Bei Platten gibt es 2 wesentlich Verschleiß-Effekte: Mechanik und Magnetisierung. Ich habe alte Platten, die laufen nach 10 Jahren einfach nicht mehr an und ein paar 15 Jahre alte Disketten, bei denen es bei mehr als 50% der Dateien nur noch Lesefehler gibt. Aber das soll bei selbst gebrannten CDs und DVDs ja noch schlimmer sein. Glaubt man Heise, dann sind bereits beim Erstellen schon Fehler drauf, dass die Fehlerkorrektur einspringen muss und man kaum mehr Chancen hat, sie nach 1 Jahr auf einem anderen Gerät abspielen zu können.

Wenn man Herstellerangaben zur Lebensdauer liest, dann muss man immer daran denken, dass die recht ideale Umgebungsbedingungen voraussetzen: Temperatur scheint dabei eine ganz wichtige Rolle zu spielen. Ich hab hier einen Bericht, in dem steht, dass wenn die normale Lagertemperatur von 10° auf 28° steigt, die Lebensdauer von Magnetdatenträgern von 75 Jahren auf 1 Jahr sinkt. Das ist schon sehr erheblich. Das gilt auch für CDs (von 30 Jahre auf 3 Monate).

Es scheint aber dennoch so, dass ein Magnetdatenträger länger hält als ein selbst angefertigter optischer Datenträger.
 

Trolli

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Ja. Wobei man schon beachten muss, dass auch dieser Bericht bereits aus dem Jahr 2002 stammt. Seitdem hat sich vieles besonders auch bei den optischen Datenträgern getan. Und es gibt natürlich grosse Unterschiede zwischen den Herstellern.

Aber auch mit optischen Medien kann man durchaus extrem lange Lebensdauer erreichen.

Trolli
 

itari

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Ja, es hat sich einiges geändert. Und man muss die Angaben immer mit Vorsicht genießen. Bei (analogen) Magnetbändern hat man mittlerweile ganz gute Zeiterfahrungen - deshalb gibt es bei Mediananstalten Abteilungen, die sich nur mit dem Umkopieren der Bänder (und mittlerweise auch der CDs) beschäftigen :D.

Bei Fest-Platten ist das so eine Sache. Da gibt es einfach durch die technische Entwicklung kaum große Historienerfahrung, weil man Platten zum Zwecke der Langzeit-Archivierung halt kaum in Betracht gezogen hat, weil Platten ja zu teuer waren. Also bleiben nur Erfahrungen mit Disketten und Wechselplatten und die sind eher traurig.

Bei optischen Medien muss man sich auch vergegenwärtigen, dass alle Langzeitangaben nur hochgerechte Interpolationen sind. Seit Anfang des Jahres gibt es hierzu (wie man die Lebensdauer hochrechnet) eine Norm, damit man in etwa die Aussagen der Anbieter miteinander vergleichen kann. Aber das Statistische in dieser Norm ist eher bescheiden ... So etwa, wenn jeden Tag ein Fußball-Europa-Meisterschaftsendspiel wäre, dann würden 1000 spanische Nationalmannschaften 8x pro Jahr bei 58° nicht Europameister werden ... wenn sie sich entsprechend der Norm verhalten würden. Kaum vorstellbar sowas, aber bei optischen Speichermedien ist das so, dass man daraus die Haltbarkeit auf 30 bis 100 Jahre ableitet; sprich sagen würde, auch in 30 Jahren ist Spanien dann immer noch Europameister :D
 

Trolli

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Allerdings werden die Datenträger aufgrund dieser Problematik in der Regel nicht unter normalen Umweltbedingungen getestet, sondern so. Ob sich das dann tatsächlich auf normale Umweltbedingungen umrechnen lässt, ist dann natürlich ein weiterer Streitpunkt...

Ein weiterer interessanter Link zum Thema Datenarchivierung findet sich hier: http://blogs.ethz.ch/frank/archivierung-mit-dvd

Trolli
 

Supaman

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der grundgedanke zur magnetisierung war folgender: auf alten datenträgern mit geringer datendichte hast du sagen wir 20-50 partikel pro bit. auf den heutigen datenträgern mit senkrecht angeordneten dürfte es deutlich weniger sein. wenn ich dann ein backup archiv von sagen wir 30 gb endlager, wird der bereich der platte seeeehr lange nicht mehr beschrieben/gelesen.

bezugnehmend auf die vermutlich deutliche geringere partikeldichte pro informationseinheit mache ich mir da schon sorgen, wie lange die daten ohne "refresh" lesbar sein werden.
 

itari

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wie gesagt, solange das Laufwerk läuft, wird die Haltbarkeit wohl schon so sein, wie bei Magnetbändern (ca. 20-30 Jahre). Leider wird auf Platten kein so ausgefeiltes Fehlererkennungs- und Korrektur-Verfahren angewendet wie bei optischen Speichern. Könnte man aber sicher nachrüsten...

Magnetische Datenträger leiden auch unter dem Erdmagnetismus, aber das ist wohl eher zu vernachlässigen. Eher ist das sich gegenseitige Beeinflussen (ich sag mal lasch: Übersprechen) und die Reibung ein Problem bei Bändern gewesen. Das fällt nu bei Platten eher nicht an.

Bei manchen Daten (mp3, mpeg usw.) ist der Ausfall eines Bits auch nicht unbedingt ein Drama. Allerdings müssen die Strukturinformationen halbwegs lesbar und am besten redundant sein (Superblock, inodes, directories, file-header usw.). Auch stellt sich grundsätzlich die Frage, ob ein kaum im Betrieb stehendes Laufwerk nicht Einflüssen unterliegt, die ein permanent im Einsatz befindliches ausbügeln kann (Servorspur-Justagen und wie der Rotz noch alles so heißt).

Ich würde einem heutigen 500 GB Laufwerk eine Haltbarkeit von mehr als 10 Jahren zubilligen, würde mich aber vor Ablauf der Herstellergarantie (meist 5 Jahre) um eine Kopie bemühen, damit ich das Teil reklamieren könnte :D
 
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